Dass düster nicht alles sein kann und um den bis heute gefestigten Ruf zu sichern, dachte sich Warner Bros. im Jahr 1995, dass Batman eine Frischzellenkur benötigt. Mit Joel Schumacher hinter und Val Kilmer vor der Kamera wurde aus dem dunklen Rächer ein bunter LSD-Trip. Die Optik war Gewöhnungssache, doch die Musik markant und der Film mit Tommy Lee-Jones als Two Face und Jim Carrey als Riddler gut besetzt. Den Kritikern und Zuschauern gefiel es trotzdem nicht so, auch wenn dank einer großen Werbekampagne der Film als voller Erfolg gewertet werden konnte. Mit Batman Forever brachte Warner den Stein ins Rollen und demonstrierte, wie ein Superheld mit falscher Planung schrittweise demontiert werden kann. In die gleiche Kerbe haute 1995 auch die Judge Dredd-Verfilmung. Darin durfte Sylvester Stallone mit markigen Sprüchen das Gesetz verkörpern. Im Gegensatz zur Neuauflage aus dem Jahr 2012 wurde dieser Film den Comics aber nicht gerecht. Trotz aller negativen Aspekte stellte Batman Forever jedoch nicht den Tiefpunkt dar, dieser sollte erst zwei Jahre später mit Batman & Robin folgen. Noch bunter, noch schriller inszenierte Schumacher hier nun George Clooney als Batman. Selbst Uma Thurman und Arnold Schwarzenegger an seiner Seite konnten nichts mehr retten und so zählt Batman & Robin zweifelslos mit zu den schlechtesten Comicverfilmungen, die je gedreht wurden. Der Film zerstörte den Ruf der Figur auf Jahre hinaus.
Wurden die Kinos bisher hauptsächlich von DC Comics dominiert, setzte nun langsam ein Wandel ein. Nicht nur Superman und Batman sollten die Kinos unsicher machen, auch geistiges Eigentum von MARVEL sollte endlich den Sprung auf die Leinwand schaffen. Statt Eigenentwicklung setzte der Konzern in den späten 90er Jahren darauf, Lizenzen für die jeweiligen Figuren zu vergeben. Ab 1997 wurden wichtige Marken an Filmstudios lizensiert - ein Schritt, der sich aus heutiger Sicht als gewaltiger Fehler herausstellt. Während 1998 mit Blade und Men in Black Erfolge gefeiert und viele Fortsetzungen dadurch hervorgebracht wurden, stellten diese jedoch nicht das Tafelsilber von MARVEL dar. Dieses wurde an 20th Century Fox und Sony Pictures verkauft, was Auswirkungen auf die nächsten Jahre haben sollte und das Geschäft von MARVEL bis heute maßgeblich beeinflusst.
© Sony Pictures
Comicverfilmungen 1975-1999
Film | Jahr | US | INT | Gesamt |
Superman | 1978 | 134,2 Mio. $ | 166,0 Mio. $ | 300,2 Mio. $ |
Buck Rogers | 1979 | 21,61 Mio. $ | k.A. | 21,61 Mio. $ |
Flash Gordon | 1980 | 27,1 Mio. $ | k.A. | 27,1 Mio. $ |
Superman 2 | 1980 | 108,2 Mio. $ | k.A. | 108,2 Mio. $ |
Superman 3 | 1983 | 60,0 Mio. $ | k.A. | 60,0 Mio. $ |
Howard - Ein tierischer Held | 1986 | 16,3 Mio. $ | 21,7 Mio. $ | 38,0 Mio. $ |
Masters of the Universe | 1987 | 17,3 Mio. $ | k.A. | 17,3 Mio. $ |
Superman 4 | 1987 | 15,7 Mio. $ | k.A. | 15,7 Mio. $ |
Batman | 1989 | 251,2 Mio. $ | 162,0 Mio. $ | 413,2 Mio. $ |
Dick Tracy | 1990 | 103,7 Mio. $ | 59,0 Mio. $ | 162,7 Mio. $ |
Turtles | 1990 | 135,3 Mio. $ | 66,7 Mio. $ | 202,0 Mio. $ |
Batmans Rückkehr | 1991 | 162,8 Mio. $ | 120,0 Mio. $ | 282,8 Mio. $ |
Rocketeer - Der Raketenmann | 1991 | 46,7 Mio. $ | 0,0 Mio. $ | 46,7 Mio. $ |
Turtles 2 - Das Geheimnis des Ooze | 1991 | 78,7 Mio. $ | k.A. | 78,7 Mio. $ |
Ninja Turtles 3 | 1993 | 42,3 Mio. $ | k.A. | 42,3 Mio. $ |
The Crow - Die Krähe | 1994 | 50,7 Mio. $ | k.A. | 50,7 Mio. $ |
Shadow und der Fluch des Khan | 1994 | 32,1 Mio. $ | 16,0 Mio. $ | 48,1 Mio. $ |
Batman Forever | 1995 | 184,0 Mio. $ | 152,5 Mio. $ | 336,5 Mio. $ |
Judge Dredd | 1995 | 34,7 Mio. $ | 78,8 Mio. $ | 113,5 Mio. $ |
The Crow - Die Rache der Krähe | 1996 | 17,9 Mio. $ | 0,0 Mio. $ | 17,9 Mio. $ |
Batman & Robin | 1997 | 107,3 Mio. $ | 130,0 Mio. $ | 237,3 Mio. $ |
Spawn | 1997 | 55,0 Mio. $ | 33,0 Mio. $ | 88,0 Mio. $ |
Blade | 1998 | 70,1 Mio. $ | 57,8 Mio. $ | 127,9 Mio. $ |
Men in Black | 1998 | 250,7 Mio. $ | 338,7 Mio. $ | 589,4 Mio. $ |