Bei David Fincher (Fight Club) kann man sich ziemlich sicher sein, dass er weiß, was er tut. Das trifft wohl auch auf Gone Girl - Das perfekte Opfer zu, seinen neuen Thriller mit Ben Affleck, der verdächtigt wird, seine verschwundene Frau (Rosamund Pike) ermordet zu haben.
Trotzdem verursachte Fincher Anfang des Jahres wahre Tumulte, als er erwähnte, das Ende von Gillian Flynns Romanvorlage sei komplett über Bord geschmissen worden und er habe bei Null angefangen. Die Fans waren außer sich, aber Flynn, die das Drehbuch zu Gone Girl - Das perfekte Opfer selbst verfasst hat, versuchte zu beschwichtigen. Die Gerüchte um den abgeänderten dritten Akt des Films seien total übertrieben, sagte sie, ohne näher darauf einzugehen.
Jetzt meldet sich wieder Fincher zu Wort und klärt auf, wie es wirklich ist - wenn man das so nennen kann. Diese Aussage von ihm sei damals aus dem Kontext gerissen worden. Und was wurde bei der Adaption von Buch zu Film nun geändert? Alles und nichts, meint Fincher. Man ändere nicht das Knochenmark der Kreatur, sondern nur den Knochenbau, die Muskeln und die Haut. Und die Haare, lacht er nach einer kurzen Pause. Alles der äußeren Hülle eben, im Kern aber sei Gone Girl - Das perfekte Opfer genau das, was Flynn immer vorschwebte.
Sehr aufschlussreich, Herr Fincher! Andererseits lassen wir uns lieber ein bisschen an der Nase herumführen, als schon im Vorfeld über alles Bescheid zu wissen. So bleibt es im Kino, wo Gone Girl - Das perfekte Opfer am 2. Oktober anläuft, dann umso spannender.