Seit letzter Woche ist Deadpool 2 offiziell bestätigt, ebenso wie die Rückkehr von Tim Miller auf den Regiestuhl. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, wird er auch die Fortsetzung übernehmen, sagte Miller jetzt im Collider-Interview. An erster Stelle steht aber das Drehbuch, an dem wieder Rhett Reese und Paul Wernick arbeiten. Und es wird nichts überstürzt, worüber er froh ist. 20th Century Fox gebe ihnen die Zeit, um aus Deadpool 2 einen großartigen Film zu machen. Es muss kein bestimmter Starttermin eingehalten werden, sondern die Qualität muss stimmen.
So toll Deadpool auch war, im Nachhinein sind Miller noch viele Dinge aufgefallen, die er hätte besser machen können. Ihn stört zum Beispiel, dass er es nicht geschafft hat, es wie eine größere Welt wirken zu lassen. Für ihn fühlt sich Deadpool wie ein kleiner Indie-Film an, was stellenweise gut funktioniert, aber eben nicht durchgängig. Da sieht er noch Luft nach oben. Vermeiden will Miller die üblichen Sequel-Fehler, alles doppelt so groß aufzublähen, damit sich die Leute nicht langweilen, oder dreimal so viele Bösewichte zu nutzen. Außerdem wünscht er sich für den neuen Deadpool 2-Schurken eine klarere Motivation als die, die man für Ajax (Ed Skrein) hatte, der ja einfach nur böse war, um böse zu sein.
Einen möglichen Darsteller für Cable hat Miller noch nicht im Kopf. Solange das Drehbuch nicht Form annimmt, denkt er gar nicht ans Casting, weil erst das Skript darüber entscheidet, welche Art Cable man braucht und wie er in Deadpool 2 dargestellt werden soll. Schließlich gebe es in den Comics unterschiedliche Versionen von ihm. Cable wäre dann auch ein heißer Anwärter für den geplanten X-Force-Film. Miller würde sich wünschen, dass er auf ein R-Rating zugeschnitten wird, ist aber Realist genug, um zu wissen, dass es hier um Kommerz geht. Er sei keiner dieser Regisseure, die ihren Willen unbedingt durchsetzen wollen, und könnte verstehen, wenn X-Force wie die meisten Comicverfilmungen mit einer PG-13-Freigabe ankommt.