Nach einigen Jahren der Stagnation nimmt die Qualität der JRPGs inzwischen wieder zu. Unser Spieletipp der Woche ist das beste Beispiel dafür.
Ganze acht Jahre mussten Fans der Persona-Reihe auf diesen Titel warten. Eine lange Wartezeit, die sich aber mehr als gelohnt hat. Endlich kann man wieder in den Schulalltag abtauchen und ein Rollenspiel klassischer Machart erleben, welches nicht auf generische Storys setzt, sondern den Spieler sowohl spielerisch als auch geistig herausfordert. Vorhang auf für Persona 5, unseren Spieletipp der Woche!
"Persona 5" Trailer
Persona 5
Persona 5 handelt von den inneren und äußeren Konflikten einer Gruppe High-School-Schüler. Der Protagonist führt ein Doppelleben als Mitglied der Phantomdiebe. Tagsüber leben die Phantomdiebe wie normale Schüler in Tokio: Sie besuchen den Unterricht, unternehmen gemeinsame Aktivitäten nach der Schule oder jobben. Aber sie erleben fantastische Abenteuer, indem sie mit übernatürlichen Kräften in die Herzen der Menschen vordringen. Ihre Kraft geht von der Persona aus, dem Konzept des "Selbst" nach Carl Gustav Jung. Die Helden des Spiels erkennen, dass die Gesellschaft die Menschen dazu zwingt, Masken zu tragen, um ihre inneren Verletzlichkeiten zu verstecken. Nur indem sie den Menschen buchstäblich die Masken entreißen und sie mit ihrem inneren Selbst konfrontieren, können die Helden ihre inneren Kräfte wecken und sie dazu nutzen, jenen beizustehen, die ihre Hilfe brauchen.
Tokio irgendwann in der Gegenwart! Einer unglücklichen Verkettung von Umständen ist es zuzuschreiben, dass du beschuldigt wirst eine junge Frau bedrängt zu haben und ehe du es dich versiehst, wirst du gezwungen die Schule zu wechseln. Während unser Held nun versucht, unter dem Radar zu bleiben, um nicht mit seinen Bewährungsauflagen in Konflikt zu geraten, wird schnell klar, an dieser neuen Schule stimmt was nicht. Eine seltsame App, mysteriöse Vorkommnisse und Misshandlungen, hier gilt es ganz klar nachzuforschen. Doch wie soll das im Schulalltag untergebracht werden?
Die Persona-Reihe war schon immer anders im Vergleich zu dem normalen JRPG-Spielen. Auch Persona 5 bildet da keine Ausnahme und so gilt es ein Jahr lang wieder die Schulbank zu drücken, welches mit Tag-/Nachtrhythmus simuliert wird. Hier greift die soziale Komponente des Spiels, wo man mit Mitschülern redet, Klausuren schreibt und den Schulalltag meistert. Daneben gibt es das Rollenspiel, denn bei dem Versuch, hinter das Geheimnis der Schule zu kommen, muss man in die Psyche verschiedener Personen abtauchen und dort genretypische, aber taktisch anspruchsvolle Kämpfe bestreiten. Hier gilt es, sich vor allem auf Attribute wie Stärke und Geschick zu verlassen, die fleißig gelevelt werden.
Darüber hinaus ist das aber nicht alles, denn auch Mut, Charme oder Tüchtigkeit müssen immer wieder gesteigert werden, denn Kämpfe sind eben nur ein Aspekt des Spiels. Gerade die Balance aus Schule, Abenteuer und Geheimnissen machen den Reiz von Persona 5 aus. Wie schon seine Vorgänger ist das Spiel alles andere als leicht und die vertrackte Story keineswegs so einfach zu durchschauen. Nichts ist wie es scheint und die unzähligen Aktivitäten sorgen dafür, dass man ohne Probleme 100 Stunden und mehr mit diesem Spiel zubringen kann. Untermalt wird das Ganze dann noch durch wunderschöne Animesequenzen, die immer wieder die Story vorantreiben. Langeweile kommt da nicht auf.
Auch in seiner fünften Iteration bleibt sich die Persona-Reihe treu und liefert feinste japanische Rollenspielunterhaltung. Wer von klassischen Fantasystories genug hat, wird hier seine helle Freude haben. Natürlich muss man sich dabei auf ein ziemlich abgefahrenes Abenteuer einstellen, aber gerade weil Persona 5 so anders ist, sticht es auch so aus der Masse hervor und es gibt einen Grund, warum der Vorgänger so geliebt wird. In einigen Jahren wird man genauso über diese Episode denken.
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