Besondere Spiele erfordern besondere Aufmerksamkeit und manchmal dauert es ein wenig länger, bis ein bestimmtes Spiel auf einer bestimmten Plattform erscheint. Bei unserem MJ-Spieletipp handelt es sich um eine ganz besondere Perle, auf die wir satte acht Jahre warten mussten, bis sie endlich auf dem PC erscheint.
Bayonetta
Bayonetta, letzte Überlebende eines Hexenclans aus alter Zeit, welcher einst das Gleichgewicht zwischen Licht, Dunkelheit und Chaos garantierte. 500 Jahre lang lag Bayonetta zu ihrem eigenen Schutz - und dem der ganzen Welt, wie wir sie kennen - begraben. Ihre Befreiung und Wiederbelebung lösen eine Ereigniskette aus, deren Auswirkungen möglicherweise katastrophal sind. Ohne etwas über ihre Vergangenheit zu wissen, muss Bayonetta zugleich um die Zukunft kämpfen und der Wahrheit auf die Spur kommen. Der Erfüllung dieser gewaltigen Aufgabe stehen unzählige feindliche Engel und kolossale Widersacher im Weg...
Story, war da was? Um ehrlich zu sein, so ganz haben wir schon bei der Erstveröffentlichung nicht durchgesehen, worum es bei Bayonetta wirklich geht. Zu abgedreht war der Kampf zwischen Hexe und Monstern. Aber die Story war in diesem Spiel auch nicht wichtig, weswegen das Spiel trotz oder vielleicht wegen seiner Absurdität in guter Erinnerung geblieben ist und das, obwohl wir uns seinerzeit durch die furchtbar portierte PS3-Fassung gequält hatten.
Als vor wenigen Wochen Bayonetta beinahe wie aus dem Nichts auf Steam erschien, frohlockte unser Herz. Natürlich kann die Hexenjagd visuell nicht mit modernen Titeln mithalten. Dafür ist die Kulisse inzwischen doch ein wenig angestaubt, aber kaum hat man den Controller in der Hand, zeigt sich, wie perfekt das Spielprinzip auch heute noch ist. Da reihen sich im Minutentakt abwechslungsreiche gigantische Gegner aneinander, die in anderen Spielen als Endbosse herhalten würden, und diese werden mit einem flüssigen Kampfsystem, welches unzählige Kombos ermöglicht, in die ewigen Jagdgründe geschickt.
Auf den unteren Schwierigkeitsgraden kommen auch Anfänger gut mit dem Spiel zurecht, wozu vor allem die Hexenzeit verantwortlich ist, ein Feature, bei dem mit einer geschickten Ausweichaktion die Zeit buchstäblich stehenbleibt und Gegner viel effizienter ausgeschaltet werden können. Wird es doch mal zu schwer, sammelt man im Laufe des Spiels genug Halos ein, die Ingame-Währung, mit der die Fähigkeiten der Hexe durch besondere Artefakte verbessert werden können. Dies hilft dabei, auch die höheren Schwierigkeitsstufen in Angriff zu nehmen. Wobei hier gewarnt werden muss, denn auf Schwer oder Non-Stop-Klimax werden selbst Profis im Hack-and-Slay-Bereich ins Schwitzen kommen.
Die Fortsetzung längst erschienen, Teil 3 vielleicht in Aussicht und grafisch gibt es viele Spiele, die heute weit besser aussehen als Bayonetta. Doch das alles spielt keine Rolle, denn es ändert nichts an der Robustheit des Gameplays. Dieses Actionspiel von Platinum Games hat es auch heute noch in sich und wir können es euch nur wärmstens empfehlen, vor allem wenn ihr auf Spiele wie Devil May Cry, Darksiders oder Ninja Gaiden steht. Für knapp 20 Euro kann man auf Steam wenig verkehrt machen. Wenn jetzt auch noch irgendwann Vanquish auf dem PC erscheint, dann ist die Welt wirklich in Ordnung. Wir müssen an der Stelle jetzt Schluss machen, denn vor der nächsten Pressevorführung müssen wir noch ein paar Engel verprügeln...
Geeignet für: Gamepadakrobaten, Hack-and-Slay-Enthusiasten, Lederliebhaber
Nicht geeignet für: Feministen, Hexenhasser, Sexappealverweiger
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