Als Gegenmaßnahme dazu startete man Anfang der 80er eine Abschaffung all dieser Paralleluniversen, um eine einzige Welt beziehungsweise eine einzige Erde zu kreieren. Um genau dieses Ziel zu schaffen, erschien die Crisis on Infinite Earths, womit ein kompletter Neuanfang gesichert war. Neuauflagen einzelner Charaktere wurden geschaffen, von denen sich besonders die Man of Steel-Reihe hervorhob, da die Geschichte Supermans eine neues Gesicht bekam. Offiziell spricht man in diesem Kontext allgemein auch vom Anfang des modernen Zeitalters der Superheldencomics, und da sich das organisatorische Gesamtgebilde durch ein unglaubliches Maß an Freiheit für Leser und Künstler auszeichnete, stieß es MARVEL problemlos von seinem damaligen Thron. Besonders Watchmen (1986) sowie The Dark Knight returns (1986/1987) erfreuten sich erhöhter Popularität und stellten den Erfolg von DC klar.
Der allgemeine Aufschwung in der Branche machte sich in den 90er Jahren stark bemerkbar, als sich Leser über die wachsende Aufmerksamkeit bewusst wurden. Man kann fast sagen, dass die Hefte seitdem aktiv als Sammlerstücke betrachtet wurden. Vereinzelte Fragen und Lücken, die nach der Crisis on Infinite Earths aufkamen beziehungsweise übrig blieben und in den letzten Jahren aufgetaucht waren, wurden durch Zero Hours (1994) bereinigt, während ein letzter deutlicher Aufschwung durch den Tod von Superman (1992/1993) und die Verkrüppelung von Batman (1993/1994) aufkam. Der Konjunkturrückgang erstickte die Freude jedoch in Kombination mit aufsteigendem Desinteresse in Keim, womit eine Phase der Depression eintrat.
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Im neuen Jahrhundert angekommen begann man dem Desinteresse entgegenzuwirken, was besonders mit Batman: Hush aus dem Jahre 2002 gelang. Das Interesse kehrte allmählich zurück, während weitere Lücken des Universums mit Identity Crisis (2004/2005) gefüllt wurden. Infinite Crisis (2005/2006) hingegen war eine aktive Fortsetzung der Crisis-Reihe aus den 80ern und ließ die klassischen Superhelden, also Superman, Batman und Wonder Woman, für ein Jahr verschwinden, womit unbekanntere Gesichter die Möglichkeit erhielten, ihre Spuren in der Geschichte zu hinterlassen. Parallel dazu wurden die bekanntesten Figuren jedoch nicht vernachlässigt, sondern wurden vielmehr in der neu erscheinenden All-Star-Serie thematisiert, die sich besonders den Ursprüngen derer widmeten. Während die einzelnen Teile zu Superman und Batman erschienen, waren weitere Ableger zu Wonder Woman und Batgirl zwar geplant, wurden jedoch infolge des plötzlichen Abbruchs im Jahre 2008 aufgegeben.
Und heute, was bleibt nach fast 80 Jahren DC-Geschichte? Besonders in den letzten Jahren erfuhr das Motiv der Superhelden einen enormen Aufschwung. Charaktere wurden in Filmen neu präsentiert, während Fanartikel den Markt in Wellen überschwemmen und Videospiele wie Injustice: Gods Among Us (2013) den Eindruck komplettieren, dass wir in den nächsten Jahren wohl noch viel von den Superhelden erwarten dürfen. Wie sich das Ganze jedoch tatsächlich entwickelt, bleibt letztlich abzuwarten.