In den 70er Jahren folgte erneut eine ruhige Phase, in der das Interesse an weiteren Heldengeschichten nachließ und der Fokus wieder auf die Erzählung von Horrorgeschichten gelegt wurde. Da dieses Geschäft jedoch auch alles andere als rentabel lief, hielt man sich irgendwie mit den vorhandenen Star Wars-Rechten über Wasser, und auch wenn viele Hindernisse bewältigt werden mussten, folgten alsbald die ersten Comichefte in deren Zeichen. 1978 wurde Jim Shooter Chefredakteur und blieb dies auch bis 1987. Auffällig an seiner Vorgehensweise war, dass er sich darum bemühte, erneut mehr Qualität zu schaffen. Diese Einstellung hielt jedoch nicht lange vor, denn Ronald Perelman von Cadence (Inhaber von Perfect Films) kaufte den Marvel-Verlag und kehrte prompt zur Goodman-Philosophie zurück. Durch den Kauf von Malibu Comics 1994 bemühte man sich, an neuartige Technologie zu kommen, was im Allgemeinen mit schlechten Konditionen für Händler endete und deren Konsequenz wiederum in einem Qualitätsverlust für die Hefte mündete. Wieder ein Zwang etwas zu tun: Es folgte blinder Aktionismus. Man warf alles über Bord, versuchte bestehende Konzepte zu verbessern, während sich die treue Fangemeinde die Frage stellte, ob dies wirklich der richtige Weg sei.
Es endete damit, dass 1997 Konkurs angemeldet werden musste und Marvel von Toy-Biz übernommen wurde. Sie waren es auch, die seit langer Zeit endlich mal wieder schwarze Zahlen hervorbrachten unter Zuhilfenahme eines besonderen Mediums: des Films. Vorlagen wie X-Men und Spider-Man waren ein richtiger Hit, jedoch bekam Marvel von den hohen Einnahmen nur wenige Prozente zu sehen, da man einzig die Rechte vermarktete. Die logische Konsequenz war, anzufangen eigene Filme zu produzieren und auch wenn einige Rechte "verlorengegangen" waren, so war das der glorreiche Beginn von Filmen wie Iron Man und folgenden. Parallel dazu versuchte man erneut, bestehende Konzepte in Form von Ultimate Comics zu verbessern, was allgemein ganz gut ankam. Die letzte große Station zur Gegenwart war der Spätsommer 2009: Disney übernahm Marvel für umgerechnet 2,8 Mrd. Euro. Erstere sahen durch den Kauf die Möglichkeit, ihr Angebot und Konzept zu erweitern, während Marvel dadurch eine starke Vermarktung erfuhr. Seit dieser Zeit hat sich so manches im Kino verändert. Comicverfilmungen zählen zu den beliebtesten Filmen unserer Zeit und Superhelden sind aus der Filmwelt nicht mehr wegzudenken. Mit dem Marvel Cinematic Universe wurde Geschichte geschrieben. Ein Erfolg, den andere Firmen nur zu gern kopieren würden.
Wir dürfen uns sicherlich auch in Zukunft noch auf einiges gefasst machen. Bleibt zum aktuellen Zeitpunkt nur die Frage, wie lange das Motiv des Superhelden dieses Mal durchhält.