Jedes Jahr ein Star Wars-Film, das ist das Ziel von Disney und Lucasfilm. Abseits der Gerüchtemassen zu Star Wars - Episode VII fördert ein Wall Street Journal-Artikel nun interessante Informationen darüber zutage, wer wirklich hinter dem neuen Sternenkrieg-Universum steckt.
Nicht J.J. Abrams, Rian Johnson, Gareth Edwards, Josh Trank oder ihre jeweiligen Drehbuchautoren sind es, die sich die Geschichten und Charaktere ausdenken, sondern Kiri Hart, Lucasfilms Vizepräsidentin im Bereich Entwicklung, und ihr (wohl fünfköpfiges) Team, die sogenannte "Story Group". Als Strippenzieherin im Hintergrund ist Hart hauptverantwortlich dafür, dass alle neuen Star Wars-Geschichten miteinander verknüpft und auf dem Qualitätsniveau sind, das die Fans erwarten. Deshalb wird sie auch als Star Wars-Pendant zu Kevin Feige gesehen.
Für die kommenden Filme, die zwischen 2015 und 2020 veröffentlicht werden - Star Wars - Episode VII, Star Wars - Episode VIII, Star Wars - Episode IX und drei Spin-offs -, hat sie Ideen entwickelt und von außen diejenigen rangeholt, die diese Ideen realisieren sollen. Sie habe sich mit Filmemachern und Autoren zusammengesetzt, nachgeforscht, was sie an Star Wars lieben, und Kupplerin gespielt, so Hart. Relativ schnell sei ein Content-Plan entstanden, der sich über mehrere Jahre erstreckt, alles Ideen, die man nicht extra suchen musste, sondern die schon intern existierten. Man brauchte nur noch die richtigen Leute, die bei der Umsetzung helfen.
Heißt also: Sämtliche Storykonzepte werden bei Lucasfilm entwickelt, von Präsidentin Kathleen Kennedy abgesegnet und dann den Filmemachern übertragen, die Hart und ihr Team für geeignet halten. Natürlich haben Abrams und Co. auch noch ein Wörtchen mitzureden, die Ideen wollen schließlich weiterentwickelt und erweitert werden, aber Hart und ihre Story Group haben die Oberaufsicht. Wie Feige bei Marvel, der sorgt, dass alles reibungslos funktioniert, und eine andere Perspektive einbringt, ohne selbst Drehbücher zu schreiben oder Regie zu führen.
Aber könnten Filmemacher irgendwann auch die Chance haben, ihre eigenen Star Wars-Ideen zu verwirklichen, wie Zack Snyder zum Beispiel, dem einst eine Star Wars-Version von Die sieben Samurai vorschwebte? Hart deutet diese Möglichkeit an: Es gebe zwar Grenzen, man wolle sie aber nicht unumstößlich festlegen. Sie sieht durchaus Platz für viele verschiedene Geschichten und Genres, die sich immer noch nach Star Wars anfühlen, nur vielleicht nicht gerade Slapstick-Komödien.