Auch für uns hat der European Film Market, der geschäftliche Mittelpunkt der Berlinale, wo alle wichtigen Transaktionen abgewickelt werden, sein Gutes. Produktionsfirmen versuchen, die internationalen Rechte an ihren neuen Filmen zu verschachern, und da kann es nicht schaden, wenn man schon vorzeigbares Material in petto hat. Über diesen Weg kommen wir an die ersten Einblicke in Cell, Elvis & Nixon und High-Rise, drei ganz unterschiedliche Filme.
Cell ist eine Adaption von Stephen Kings apokalyptischem Thriller-Roman "Puls", die Tod Williams (Paranormal Activity 2) mit John Cusack (Frozen Ground), Samuel L. Jackson (Django Unchained), Isabelle Fuhrman (Orphan - Das Waisenkind) und Stacy Keach (Das Bourne Vermächtnis) inszeniert. Als ein Signal weltweit über alle mobilen Netzwerke gesendet wird, werden Handynutzer auf der Stelle gefährlich umprogrammiert. Auf der Suche nach Frau und Sohn schlägt sich Clay Riddell (Cusack) nach Norden durch. Eine Gruppe von Überlebenden schließt sich ihm an, in der Hoffnung, gemeinsam gegen die blutrünstigen und kollektiv agierenden "Phoners" bestehen zu können. Ganz wehrlos wirken Cusack, Jackson und Fuhrman auf dem ersten Bild tatsächlich nicht. Clarius Entertainment vertreibt Cell in den USA, fürs Ausland wird noch gesucht.
Letzteres gilt auch für Elvis & Nixon, wo zwei ehemalige Superman-Schurken zwei historische Berühmtheiten spielen: Michael Shannon (Man of Steel) ist Elvis Presley, und Kevin Spacey (Superman Returns) der frühere US-Präsident Richard Nixon, die sich wirklich begegnet sind. Von diesem kuriosen Treffen, einem intimen Moment zwischen zwei Männern auf dem Gipfel ihrer jeweiligen Karrieren, handelt die Komödie, am Morgen des 21. Dezember 1970 fand es statt. Damals kreuzte der King of Rock 'n' Roll am Weißen Haus auf und bat darum, den mächtigsten Mann der Welt sprechen zu dürfen. Sein dringendes Anliegen: Elvis wollte als Undercover-Agent vereidigt werden.
In unserer Galerie könnt ihr euch anschauen, wie das im Film von Regisseurin Liza Johnson (Hateship Loveship) aussieht. Weitere Elvis & Nixon-Rollen haben Evan Peters (X-Men - Zukunft ist Vergangenheit), Alex Pettyfer (Ich bin Nummer 4), Colin Hanks (Fargo), Johnny Knoxville (The Last Stand) und Tracy Letts (Homeland).
Bleibt noch der Sci-Fi-Thriller High-Rise, der Tom Hiddleston (Marvels The Avengers), Sienna Miller (G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra), Luke Evans (Dracula Untold), Jeremy Irons (Königreich der Himmel), Elisabeth Moss (Mad Men) und James Purefoy (The Following) aufbietet und Ben Wheatley (Kill List) als Regisseur hinter sich hat. Hiddlestons Charakter wird als Antiheld beschrieben und wirkt auch noch recht undurchschaubar, wie er hier in einem verspiegelten Aufzug steht.
Der gehört vermutlich zum neu erbauten Luxus-Wohnhochhaus, um das es in High-Rise geht. Robert Laing (Hiddleston), ein junger Arzt, lässt sich von Anthony Royal (Irons), dem Schöpfer und visionären Architekten des Gebäudes, schnell dafür begeistern. Er entdeckt eine Welt voller komplexer Loyalitäten und knüpft auch ein Band zu Royals treuer Gehilfin Charlotte (Miller). Doch hinter der makellosen Fassade fault es schon. Als er Zwietracht zwischen den Mietern spürt, trifft Laing auf Wilder (Evans), einen charismatischen Provokateur, der entschlossen ist, die Situation noch weiter anzustacheln. Wilder führt ihn in das verborgene Leben im Hochhaus ein, und Laing ist geschockt von dem, was er sieht. Während sich die Bewohner in Fraktionen aufsplitten, findet er sich inmitten der Gewalt wieder. Gewalt, die er auch in sich selbst aufsteigen fühlt...
