Viele Krähen-Fans sind sich in dieser Sache einig: The Crow Reborn ist eine schlechte Idee. Kritik hagelte es an dem Vorhaben schon, seit es angekündigt wurde, doch Sony Pictures zeigt sich davon herzlich wenig beeindruckt, und auch The Crow-Schöpfer James O’Barr bleibt dabei, dass der Film unbedingt gedreht werden soll.
Allein das Hickhack bei den Darstellern ließ sich bereits als schlechtes Omen deuten, wenn man bedenkt, dass Brandon Lee, der das Original zum Kultfilm machte, bei den Dreharbeiten zu The Crow - Die Krähe sein Leben ließ. Sein Tod begleitet auch Regisseur Alex Proyas nach wie vor, der sich auf Facebook nun öffentlich gegen The Crow Reborn ausspricht. Weshalb The Crow nicht neu aufgelegt werden sollte, titelt der Post, und über mehrere Absätze (Original siehe unten) hinweg erklärt Proyas seinen Missmut.
Er habe das Privileg gehabt, Lee kennen und einen Freund nennen zu dürfen. Sie seien nicht nur Darsteller und Regisseur gewesen, es sei über eine reine Arbeitsbeziehung hinausgegangen. Gemeinsam haben sie einen Film erschaffen, der viele berührt hat. Nach Lees Tod hab er deshalb auch auf ein "Film by" mit seinem Namen verzichtet, da er wollte, dass The Crow Lees Film ist, weil es so war und weil Lee keine weiteren Filme mehr drehen konnte. Lee habe sein ganze Leidenschaft in diesen Film gesteckt und uns damit sein Vermächtnis hinterlassen. Er wäre stolz darauf gewesen, ist sich Proyas sicher.
Mit tatkräftiger Unterstützung von Casts und Crew habe er den Film für seinen guten Freund fertiggestellt, obwohl es keine leichte Zeit gewesen sei. Die Stärke von Lees Geist und seiner Inspiration habe sie dabei erfüllt. The Crow wäre kein Remake wert, wenn Lee nicht gewesen wäre, schreibt Proyas. Ohne ihn hätte man vielleicht nie von diesem ergreifenden kleinen "Underground-Comic" gehört.
In diesem speziellen Fall sollte Hollywood es einfach einen Beleg für das immense Talent und das ultimative Opfer eines Mannes bleiben lassen, wünscht sich Proyas. Andere sollten die Geschichte nicht umschreiben oder ihr etwas hinzufügen. Er sei sich der Tatsache bewusst, dass es Fortsetzungen und TV-Serien gab, aber die Vorstellung, diese Story und den Originalcharakter zu rebooten - ein Charakter, dem Lee für einen viel zu hohen Preis Leben eingehaucht habe - erscheint ihm falsch.
Proyas schließt sein Statement mit der Bitte, diesen Film Lees Film bleiben zu lassen, und erntet viel Beifall von seinen Fans. Zwischendurch dringt zwar die eine oder andere kritische Stimme durch, jedoch findet er hauptsächlich Zuspruch. Auch von euch? Oder seht ihr die Sache weniger emotional?