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20.000 Meilen unter dem Meer

Fincher spricht über "20.000 Meilen unter dem Meer" und "Verdammnis" (Update)

Fincher spricht über "20.000 Meilen unter dem Meer" und "Verdammnis" (Update)
11 Kommentare - Mi, 17.09.2014 von R. Lukas
Die Hoffnung auf "Verdammnis" hat David Fincher noch nicht ganz begraben, bei "20.000 Meilen unter dem Meer" scheiterte es an Disneys Fixiertheit auf große Namen.

Update: Das müssen wir noch ergänzen. In einem Playboy-Interview (kein Witz) umreißt David Fincher auch, wie sein 20.000 Meilen unter dem Meer ausgesehen hätte, nämlich cool, smart und äußerst unterhaltsam.

Die Nautilus-Crew hätte alle möglichen gigantischen Kreaturen bekämpft, und Kapitän Nemo wäre eine Art "Osama bin Nemo" gewesen, ein nahöstlicher Prinz aus einer reichen Familie, der zu dem Schluss gekommen ist, dass der weiße Imperialismus böse ist und man sich gegen ihn auflehnen muss.

Kurzum, Fincher hätte den Film gerne gemacht, bei den Hollywood-Studios sei aber zu viel Angst im Spiel. Daher hat es nicht sollen sein. Nächstes Jahr will er sich nur auf die HBO-Serie Utopia, die er zusammen mit Gone Girl-Autorin Gillian Flynn entwickelt, konzentrieren.

++++++++

Mit Gone Girl - Das perfekte Opfer ist Regisseur David Fincher zurück in den Kinos, bei uns am 2. Oktober. Dass er Ben Affleck für die Hauptrolle wollte, erklärt er damit, dass Affleck schon selbst zu spüren bekommen habe, wie es ist, im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen. Die optimale Voraussetzung, um jemanden zu spielen, der zum Hauptverdächtigen im Fall um seine verschwundene Ehefrau wird, findet Fincher.

Wenn es anders gelaufen wäre, hätte er Gone Girl - Das perfekte Opfer aber (noch) gar nicht gedreht. Finchers Wunschprojekt war 20.000 Meilen unter dem Meer, eine groß angelegte Neuverfilmung von Jules Vernes Unterwasser-Klassiker. Seit 2010 ließ er nichts unversucht, um den Film voranzubringen, bis Disney kalte Füße bekam und sich zurückzog. Nach jetzigem Stand gilt 20.000 Meilen unter dem Meer als gesunken, da macht sich Fincher nichts vor. Und er glaubt auch zu wissen, woran es gescheitert ist.

Bei einem Budget von über 200 Mio. $ seien erst mal alle Studios besorgt. Man habe eine Liste von Leuten zusammengestellt, die für die verschiedenen Rollen gecastet hätten werden können, darauf auch ein, zwei Namen, die Disney beruhigten und viele der Bedenken nahmen, einen Film dieser Preisklasse zu stemmen. Dann aber sei es im bizarren Versuch ausgeartet, herauszufinden, welche drei Namen man aneinanderreiben könnte, um Platin herzustellen, den Film also möglichst lukrativ zu machen.

An diesem Punkt gingen die Meinungen wohl endgültig auseinander. Fincher wollte zum Beispiel, dass Prof. Aronnax, im Buch der französische Ich-Erzähler von 20.000 Meilen unter dem Meer, auch wirklich Franzose ist. Ihm war es wichtig, dass die Cast-Zusammensetzung der Geschichte dient und nicht der finanziellen Bilanz, sich keine Gedanken darüber machen zu müssen, ob die jeweiligen Darsteller in Japan groß angesagt sind. Leider aber sei es immer schwerer geworden, den Disney-Bossen Namen zu liefern, die sie nachts ruhig schlafen ließen.

Etwas optimistischer klingt Fincher bei Verdammnis, dem auf Stieg Larssons Bestsellern basierenden Verblendung-Nachfolger. Der kommt zwar auch nicht in Tritt, weil Sony Pictures für die Rechte und das Drehbuch aber schon so viel Geld ausgegeben hat, denkt er, dass noch irgendetwas damit passieren wird. Zumindest habe das aktuelle Skript - geschrieben von Verblendung-Autor Steven Zaillian, überarbeitet von Andrew Kevin Walker (Sieben) - enormes Potenzial und unterscheide sich auch extrem vom Buch. Andererseits sind Fincher, Daniel Craig und Rooney Mara alle schwer beschäftigt, so dass Sony die Sache vielleicht lieber auf sich beruhen lässt - zumal der Hype um die Romane merklich abgeflaut ist und Verblendung im Kino kein Überflieger war.

Quelle: Slashfilm
Erfahre mehr: #Fortsetzungen, #Remake
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11 Kommentare
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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
19.09.2014 18:40 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.550 | Reviews: 28 | Hüte: 215
@ Han
darin stimme ich mit dir überein.

Disney hat seine Einstellung im Laufe der Zeit nach und nach ins Negative geändert. Darum finde ich es höchst erstaunlich, dass der 1954er Film von Disney stammt. Mein Bewusstsein wehrt sich immer gegen diesen Gedanken, obwohl ich den 1954er sehr schätze.

Sollte Fincher noch Interesse haben, wäre deine Idee die beste. Ferner wenn Fincher den Film drehen sollte, würde ich ihm empfehlen nochmal das Buch zu lesen und daraus ein Drehbuch zu entwickeln. Eine Art ALIEN 3 und SIEBEN meets 20.000 Meilen unter dem Meer.
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Han : : Space Cowboy
19.09.2014 18:24 Uhr
0
Dabei seit: 14.04.13 | Posts: 1.977 | Reviews: 8 | Hüte: 102
Ich hoffe daher, dass Disney und Fincher doch noch zusammenkommen.

@TiiN:
Also ich hoffe das nicht, ganz im Gegenteil! Disney hat in meinen Augen überhaupt keine gute Einstellung zu dem Projekt, wenn ich den Mist lese, den sie da von Fincher gefordert haben! :S

Was mir allerdings nicht in den Kopf geht: Wenn Fincher 20.000 Meilen wirklich machen will, würde ich an seiner Stelle meinen Kram packen und den Film einfach einem anderen Studio anbieten! Der Stoff an sich ist ja "frei", den kann jedes Studio verfilmen. Und ein anderes Studio wird vielleicht bereit sein, Fincher den Film so zu gewähren, wie er ihn geplant hat.

Peter Jackson musste mit seinem Herr der Ringe-Konzept auch mehrere Jahre bei unterschiedlichen Studios "hausieren", bis er zuletzt von New Line Cinema die Zusage erhielt. Die haben erkannt, was da an Potenzial drinsteckt und dann natürlich auch etwas risikiert. Ergebnis ist ja bekannt.^^

"In der Geschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." - J.J. Abrams

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
17.09.2014 16:39 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.550 | Reviews: 28 | Hüte: 215
@ Critjas27
ja der Film von 1954 ist sehr beeindruckend - keine Frage.

Da ich nicht weiß wie lesebegeistert du bist, empfehle ich dir die Romane. Sicher es gibt Kapitel mit wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit der Meeresflora, aber diese lesen sich genauso einfach durch wie alle anderen durch.

Jules Verne Schreibstil ist nicht wie beispielsweise der von Herman Melville, der unterschiedliche Tempi und Wortwendungen in einem sehr langen Satz unterbrachte.
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Critjas27 : : Mr. Justice
17.09.2014 16:30 Uhr
0
Dabei seit: 04.06.10 | Posts: 643 | Reviews: 0 | Hüte: 8
@MD02GEIST
Was soll ich sagen , ich kenne die Vorlage nicht , hier hast du ein umfangreicheres wissen als ich,sondern nur den Film mit Kirk Douglas und das ist ein beeindruckendes Stück Filmgeschichte. Da wir vom Film selber keine Aufnahmen oder Konzeptzeichnungen gesehen haben, ist es schwer zu sagen ,ob mir der Fim und die Idee dahinter gefallen hätte oder nicht.

Ich habe nie behauptet der Beste zu sein. Ich habe nur gesagt ,es gibt kein Besseren als mich.

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
17.09.2014 15:15 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.550 | Reviews: 28 | Hüte: 215
@ Critjas27
okay, alles klar - danke.
Damit beweisen Hollywood und Disney insbesondere wieder einmal, dass die alleinige Profit-Orientierung deren Heiligen Gral ist.

Dennoch was hälst du von diesen nicht verwirklichsten Projekt im Vergleich zum Originalmaterial und bisherigen Adaptationen?

Meine Meinung findest du ja etwas unterhalb verfasst.
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Critjas27 : : Mr. Justice
17.09.2014 15:03 Uhr
0
Dabei seit: 04.06.10 | Posts: 643 | Reviews: 0 | Hüte: 8
@MD02GEIST
Fincher wollte einen Cast zusammenstellen der sich nachdem Buch richtet, ohne darauf rücksicht zunehmen ,ob die Personen schon erfolgreiche filme gemacht haben oder im Ausland bekannt sind ,als Beispiel nannte er Japan.
Das war Disney aber zu heikel, mit einem budget von 200mio wollte man Namen die an den Kinokassen ziehen und im Ausland bekannt sind um sicherzustellen, das der Film erfolg hat. Das problem für Fincher war solche Namen zu liefern ,woran das Projekt letzlich scheiterte.

Ich habe nie behauptet der Beste zu sein. Ich habe nur gesagt ,es gibt kein Besseren als mich.

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
17.09.2014 14:15 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.550 | Reviews: 28 | Hüte: 215
@ MJ
danke für euer Update!

Zu den Meldungen:
Nun lasse ich die sprichwörtliche Katze aus dem Sack. ICH BIN JETZT FROH. Ja, ich bin froh, dass der Film doch kein grünes Licht bekam und produziert wurde. Es wäre nicht das, was ich gewollt hätte.

Wenn jemand wie ich, das Originalmaterial zu den Filmen beachtet, stelle ich mir jedes Mal dieselbe Frage: "Wird es mich unterhalten können?"

David Fincher hat meiner Meinung mit ALIEN 3 einen der wunderbarsten Sci-Fi-Filme geschaffen. Auch außerhalb des AVP-Kanons, generell für das Genre. Aber seine Idee einer sehr freien Adaptation mit übermäßig viel Action hätte mich dann nicht begeistert. Die Disney-Verfilmung von 1954 und die früheren Verfilmungen, wie die beispielswise von 1916 werden den Roman von Jules Verne gerecht. Alle anderen Verfilmungen und Interpretationen sind so unterschiedlich, dass ich diese - Gott sei Dank - nicht in eine gemeinsame Kategorie stecken kann.

Ferner Fincher hat noch etwas anderes Interessantes meiner Meinung nach gesagt. Er wollte Nemo definitiv als indischer Prinz Dakkar darstellen. Wenn jemand von den Roman "Die geheimnisvolle Insel" kennt, dann wisst ihr auch, dass hier aus nicht nachweisbaren Gründen zum Vorläufer = 20.000 Meilen unter den Meeren widersprüchliche Inhalte gibt.

In 20.000 Meilen unter den Meeren wird Nemo nicht als Inder identifiziert und das die Geheimnisvolle Insel im Jahre 1867 spielt. Jeder Leser weiß, dass 20.000 Meilen unter den Meeren 1869 anfängt. Nemo stirbt am Ende des Romans an Bord der Nautilus.

Sicher die unterschiedlichsten Verfilmungen haben ihre eigenen Erklärungen, aber wenn ich alleine vom Originalmaterial ausgehe kann Nemo gar nicht Prinz Dakkar sein.

Ich persönlich halte es eher so: Ich ignoriere die genannten Jahre und Prinz Dakkar nahm nach dem Untergang der Nautilus die Identität von Nemo an. Der originale Nemo und er kannten sich.
Nemo war ein Captain mit großen Ingenieurswissen und Dakkar eben der indische Prinz. Nemo war Franzose, gegen die Skalverei und die Ausbeutung Indiens durch Großbrittanien. Dies war der Beginn ihrer Freundschaft.

Als nun aber die Nautilus unterging erfuhr Dakkar dies, denn die Nachrichten über das Seeungeheuer waren ja verstummt. Dakkar suchte seinen Freund und fand schlußendlich die Nautilus. Daraufhin nahm er den Namen Nemo an.

Zurück zu Fincher. Fincher hatte erwähnt, dass er Professor Arronax durch einen Franzosen dargestellt haben wollte. Das finde ich gut, aber durch seine anderen Pläne, wäre dies alles wieder zu nichte gemacht worden. Ferner was meint er mit Japan?

Bevor die Produktion aufgegeben wurde, war Brad Pitt für eine Rolle im Gespräch und wenn Fincher meinte, dass Pitt in Japan beliebt wäre. Okay, aber davon habe ich noch nie etwas gehört. Sicher es gibt dort Fans, aber es nicht so, dass er jetzt der populärste westliche Schauspieler dort ist. Das ist immer im Wechsel.

Und zu guter letzt wundert es mich, dass es Japan sein sollte. Dabei ist doch China wichtiger als Japan - wirtschaftlich aus Hollywood-Sicht gesprochen. Japan war niemals wichtig für Hollywood.

Was meint ihr?
Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
17.09.2014 09:46 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.941 | Reviews: 183 | Hüte: 614
Zu 20.000 Meilen unter dem Meer kann ich nur sagen: VERDAMMT (*grins*) Ne ernsthaft, ist ziemlich schade, ich denke eine moderne Variante mit einem typischen, charakterlastigen, "Fincheresken" Grundton hätte sicher sehr viel Spaß gemacht...andererseits ist Fincher auch beim besten Willen kein "Disney-Regisseur", also vielleicht besser so...schon Burtons letzte Arbeit für Disney (Alice in Wonderland) war mir im Verhältnis zu früheren Burton-Filmen zu "zahnlos", das muss nun nicht auch Fincher passieren...

Bei der Stigg-Larsson-Reihe wäre es schade wenn man die zwei weiteren Filme nicht auch machen würde. Mir gefiel die "Original-Trilogie" sehr gut, aber ich fand auch Finchers "Remake" (oder alternativ-Interpretation) sehr, sehr gut. Ich mochte beide Verfilmungen auf ihre Weise, Finchers war halt noch nen Tick abgründiger und "abgefuckter", wodurch sie mir halt auch sehr gut gefiel...
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
17.09.2014 08:08 Uhr | Editiert am 17.09.2014 - 10:56 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 8.995 | Reviews: 173 | Hüte: 605
Von 20.000 Meilen unter dem Meer gibt es ja schon ein paar Adaptionen . Der Film von 1954 mit Kirk Douglas ist richtig klasse.
David Fincher ist ein sehr guter Filmemacher, er wäre ganz sicher der richtige für diesen Job. Wie ernst er das nimmt merkt man schon an seinen Cast-Vorstellungen.
Ich hoffe daher, dass Disney und Fincher doch noch zusammenkommen.


Zu Stieg Larsson
Es wäre einfach schade, wenn man schon etwas neu verfilmt und die Trilogie nicht konsequent zu Ende erzählt.
Mir gefiel die erste Neuverfilmung von Fincher recht gut. Wobei auch die eigentlichen Filme von 2009 wirklich gelungen waren.


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Parker : : Moviejones-Fan
17.09.2014 07:39 Uhr
0
Dabei seit: 07.10.12 | Posts: 55 | Reviews: 0 | Hüte: 1
Lass das Mal den Fincher machen,würde mich so auf 20.000 meilen freuen-als Kind hab ich den Film geliebt
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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
17.09.2014 00:23 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.126 | Reviews: 19 | Hüte: 398
schade schade um das Projekt.
hätte was geworden,.. wenn die Studios wie Disney, Warner Bros, Sony usw… deren Regisseur mehr vertrauen würden. Na ja
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