Die MPAA: Gibt es relevante Unterschiede?
Bei der MPAA handelt es sich um eine Vereinigung, welche sich selber dem Lobbyismus verschrieben hat, entsprechend versucht man also, die allgemeinen Interessen der Zuschauer und Filmindustrie gerecht zu vertreten. Die Prüfung in den Vereinigten Staaten folgt einem ähnlichen Prinzip, wie es in Deutschland gegeben ist, wenngleich die Altersfreigabe in Deutschland deutlich strikter erscheint.
Der Prüfungsausschuss in den USA setzt sich aus Vertretern der Filmbranche, der Politik/Wirtschaft sowie einigen Religionsgemeinschaften zusammen, nennenswert dabei ist der Fakt, dass die einzelnen Mitglieder in keinen Fällen namentlich bekannt sind, wodurch oftmals der Kritikpunkt entsteht, dass die MPAA mit mangelnder Transparenz brillieren würde.
Die vorhandenen Freigaben bestehen aus den folgenden Bezeichnungen:
- G (General Audience)
- PG (Parental Guidance Suggested)
- PG-13 (Parents Strongly Cautioned)
- R (Restricted) sowie
- NC-17 (No One 17 And Under Admitted)
Die Einstufung G ist vergleichbar mit der deutschen Freigabe ab 0 und ist, wie es vom allgemeinen Namen abgeleitet werden kann, für die gesamte Zuschauerschaft geeignet. Das Prinzip von PG und R folgt jedoch einem anderen Prinzip als in Deutschland. Zwar ist auch hier das Publikum der Altersklassen 6-17 betroffen, jedoch ist es dortigen Kindern möglich, Filme für Jugendliche zu besuchen, solange diese die Altersfreigabe PG oder PG-13 besitzen. Es besteht keine Relevanz dieser Einstufung wirklich aktiv nachzugehen, da es viel mehr eine Richtlinie als ein wirkliches Gesetz ist. Erst wenn ein Film mit der Freigabe R versehen ist, dürfen Kinder unter 17 Jahren diesen Film in Begleitung eines Erwachsenen sehen. Abgerundet wird das gesamte System mit NC-17, welches unserer FSK-18 Einstufung entspricht.
Des Weiteren zeichnet sich die amerikanische Filmkultur durch die Tatsache aus, dass keinerlei Filmmaterial aufgrund eines Gesetzes geprüft werden muss. Die Veröffentlichung ohne entsprechende Prüfung ist sowohl auf DVD/Blu-ray als auch im Kino, möglich, macht aufgrund des ökonomischen Drucks jedoch nur selten Sinn, da Filme ohne Freigabe, oder NC-17 Freigabe, selten beworben werden und auch nicht in allen Kinos gezeigt werden.
Fazit: Ähnliche Konzepte mit Differenzen im Detail
Allgemein bleibt, auf den ersten Blick, der Eindruck bestehen, dass es in Amerika etwas lockerer zugeht, als hier in Deutschland. Während insbesondere die Jugendlichen bei uns strengen Regeln unterliegen, müssen sich die amerikanischen Kinder nur an die hochrangigen Einstufungen halten und dürfen beide PG-Freigaben mehr als Richtlinie verwenden. Inwiefern dies wirklich positiv ist, ist eine andere Frage, da die fehlende Freigabe von etwaigen Filmen sicherlich genug Zündstoff für Diskussionen und Kritik ist, insbesondere wenn man den Umgang mit Gewalt und Sexualität bedenkt. Während Gewalt selten eine wirkliche Problematik darstellt, ist zurzeit besonders Erotik ein großes Tabuthema in den Staaten. Inwiefern andere Kritikpunkte wirklich standhaft und glaubwürdig sind, muss jeder, hinsichtlich der eher mangelnden Beweislage, für sich selber beantworten.