Manchmal fragen wir uns, wie in aller Welt Guillermo del Toro es schafft, so vieles parallel zu bewerkstelligen. Optimales Zeitmanagement und fleißige Helfer spielen da bestimmt eine Rolle. Während er bei Crimson Peak letzte Hand anlegt und Pacific Rim 2 schreibt (wenn auch nicht alleine), hat del Toro ganz beiläufig das Drehbuch zu Dark Universe aka Justice League Dark vollendet, an dem er seit Jahren knabbert. Das bestätigte er gegenüber Forbes.
Zweifellos ein wichtiger Schritt nach vorne. Freie Bahn hat die düstere DC-Comicadaption damit aber noch nicht, denn erst muss sie an den Studiobossen vorbei. Wenn denen gefällt, was sie zu lesen bekommen, dürften die Chancen auf eine Umsetzung erheblich steigen. Del Toro hat seinen Teil der Arbeit also vorerst getan, jetzt liegt es bei Warner Bros., zu entscheiden, ob und wie es mit Dark Universe weitergeht. Das Antihelden-Team soll sich unter anderem aus John Constantine, dem Dämon Etrigan, Spectre, Deadman und dem Ding aus dem Sumpf zusammensetzen.
Was hoffen lässt, ist die Tatsache, dass die meisten anderen DC-Verfilmungen schon Startdaten haben, aber noch keine Drehbücher. Dark Universe hat eins und ihnen das schon mal voraus. Und falls sich im "normalen" DC-Filmuniversum kein Platz findet, bliebe immer noch das von Neil Gaiman angesprochene Vertigo-Universum für die etwas spezielleren, übernatürlicher orientierten Filme, mit dem es quasi koexistiert. Joseph Gordon-Levitts Sandman soll dorthinein fallen, Dark Universe wäre auch wie geschaffen dafür.
Zum größten Problem könnte del Toro selbst werden, wenn Warner Bros. von seinem Skript so hin und weg ist, dass man das Projekt schnellstmöglich in Gang bringen will. Vor allem wegen Pacific Rim 2 würde er wohl frühestens Ende 2016 dazu kommen, Dark Universe zu drehen. Es sei denn, er tritt beiseite und überlässt einem anderen die Regie. Oder der Film muss eben noch länger warten.