Update: Mit IGN sprach Joss Whedon über eine mögliche Rückkehr zu Marvel. Wenn, dann würde ihn am ehesten der Black Widow-Film reizen, den viele Fans schon lange fordern und der theoretisch auch genau sein Ding wäre. Starke Heldinnen liegen ihm ja bekanntlich.
Interessant findet Whedon, dass der Charakter sehr erdgebunden ist - die Form von Action, die er mit Leuten wie Thor oder Vision nicht unbedingt machen konnte. Er könnte sich da einen schönen, paranoiden Spionage-Thriller vorstellen, eine Art "John le Carré auf Crack". Wäre spaßig, glaubt Whedon. Und ein solcher Solofilm für Scarlett Johansson müsste ja auch kein Mega-Blockbuster sein (davon hat Whedon wahrscheinlich genug), sondern könnte relativ klein gehalten werden.
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Avengers 2 - Age of Ultron gab Joss Whedon den Rest. Der Marvel-Blockbuster stresste ihn so sehr, dass er danach die Reißleine zog und abtauchte. Inzwischen scheint er sich erholt zu haben und arbeitet munter an seinem nächsten Film. Alles noch geheim, aber Whedon erzählte schon, er habe hemmungslos weinen müssen, als er beim Ende seines Drehbuchs angelangt war.
Letzten Freitag hatte er sein eigenes Comic-Con-Panel, und selbstverständlich kam auch dieses neue Projekt zur Sprache. Whedon beschreibt es als "historische Fiktion". Es soll sehr verstörend und anders sein als alles, was er zuvor gemacht hat (aber auf jeden Fall wieder ein Genre-Film). Zum ersten Mal schreibe er, ohne ein Studio, ein Rating, ein Budget oder sonst irgendetwas im Hinterkopf zu haben, so pur, wie es nur geht. Wenn er sein Skript fertig hat, was in ein paar Monaten der Fall sein sollte, werden sich alle Studios drum reißen, glaubt Whedon.
Für ihn ist es eine ungemein aufregende Erfahrung. Er betreibe tonnenweise historische Recherchen, habe dann aber gemerkt, dass es ihn an Aftershock - Die Hölle nach dem Beben, den Katastrophen-Horrorfilm mit Eli Roth, erinnert. Keine Ahnung, wohin es noch entwickeln wird, meint Whedon. Er will am Ball bleiben und hofft, nächstes Jahr auf der Comic-Con über eine neue Version seiner Story reden zu können. Whedon lässt sich also Zeit und uns noch ein Weilchen warten - es sei ihm gegönnt.