Der Gigant aus dem All (1999)
Aus allen Wolken gefallen
Auch halbherziges Marketing kann einem Film zum Verhängnis werden. Nachdem Das magische Schwert - Die Legende von Camelot versagt hatte, war Warner Bros. nicht gut auf Animationsfilme zu sprechen. Darunter litt Der Gigant aus dem All, mit 31 Mio. $ holte man nicht mal die Hälfte des Budgets wieder rein. Bitter, denn die schön erzählte, von Kritikern gefeierte Geschichte über einen riesigen Roboter, der auf die Erde stürzt, hätte Besseres verdient gehabt. Zu spät für eine effektive Kampagne erkannte das Studio seinen Fehler. Aber für Der Gigant aus dem All noch nicht zu spät, um zum Kultklassiker zu werden.
Fight Club (1999)
Doch, wir sprechen drüber!
Gleich das nächste Beispiel für vermurkstes, weil fehlgeleitetes Marketing. Heute gilt Fight Club als eins von David Finchers Meisterwerken, damals aber wusste 20th Century Fox nicht, wie man einen Film über Konsumismus und Kapitalismus am besten verkaufen soll. Also wählte man den einfachen Weg und bewarb hauptsächlich die tollen Kampfszenen - immerhin lautet der Titel ja Fight Club! Dazu noch ein bisschen Brad Pitt oben ohne und fertig war die Laube. Im Kino kam dann das böse Erwachen. Zum Glück rissen die sensationellen DVD-Verkäufe alles raus, wodurch sich auch schnell herumsprach, was einem da entgangen war.
Donnie Darko (2001)
Unglückliches Timing
Von "Frank", einer Gestalt im monströsen Hasenkostüm, wurde dem kleinen Jake Gyllenhaal in Donnie Darko - Fürchte die Dunkelheit das Ende der Welt vorausgesagt. Währenddessen stürzte das Triebwerk eines Flugzeugs in sein Zimmer. Leider hatte der Film das Riesenpech, eine Woche nach der Katastrophe vom 11. September 2001 ins Kino zu kommen, und vor allem in den USA kaum jemand Lust, ihn sich anzuschauen. Mit gerade mal 1,3 Mio. $ schmierte er dort böse ab, in der ersten Woche waren es nur etwas mehr als 100.000 $. Auf DVD zog Donnie Darko aber doch noch an und gewann viele Fans.
Children of Men (2006)
Schwere Kino-Geburt
Ähnlich wie Blade Runner war Alfonso Cuaróns Children of Men keine leicht verdauliche Sci-Fi-Kost, und auch hier sprang der Funke nicht sofort auf die Zuschauerschaft über. Eine unfruchtbar gewordene und daher vom Aussterben bedrohte Menschheit, eine Frau, die der Schlüssel zum Überleben ist, dreckige Endzeit-Stimmung, minutenlange Takes ohne Schnitt, Clive Owen - all das langte nicht zum ganz großen Wurf. Am Ende reichten die Einnahmen, rund 70 Mio. $ weltweit, nicht an die Ausgaben heran. Seitens der Kritiker hagelte es aber Lob, zudem war der Film für drei Oscars nominiert und im Heimkino erfolgreicher.
Damit sind wir durch. Wie man sieht, muss ein schlechtes oder zumindest ernüchterndes Abschneiden am Box Office nicht immer das Todesurteil sein, im Gegenteil. Qualität setzt sich auf lange Sicht eben durch. Was hat euch überrascht, was wusstet ihr schon? Fallen euch vielleicht noch andere Beispiele für Filme ein, die heute so beliebt und berühmt sind, dass man nie gedacht hätte, wie schlecht es für sie im Kino gelaufen ist?