Alejandro González Iñárritu hat bei Birdman alles richtig gemacht. Anders kann es fast nicht sagen, schließlich sprangen insgesamt neun Oscar-Nominierungen heraus, unter anderem für Iñárritu selbst, als bester Film und für Michael Keaton, Emma Stone und Edward Norton. Nur Wes Andersons Grand Budapest Hotel kommt auf ebenso viele.
Dabei sah das Ende des Films ursprünglich noch anders aus, wirklich sehr anders. Iñárritu entschied sich dann aber doch dagegen, weil er es "shit" fand, und änderte es zu dem Ende ab, das nun im Kino läuft. Auf die finale Version wollen wir nicht weiter eingehen, um nichts vorwegzunehmen, auf die frühere aber schon. Alexander Dinelaris, einer der Birdman-Autoren, hat in einem Podcast aus dem Nähkästchen geplaudert.
Dieses andere Ende war ein satirisches. Riggan, Keatons Charakter in Birdman, sollte sich selbst auf der Bühne erschießen. Die Kamera wäre auf die Zuschauer und ihre Standing Ovations geschwenkt, einmal herum und dann wieder zur Bühne zurück. Dort hätte ein Interviewer wie James Lipton oder Charlie Rose gesessen und Keaton ihm gegenüber. Der Interviewer hätte gesagt "Oh mein Gott, Sie haben ja eine unglaubliche Kritik bekommen!" und Keaton daraufhin "Yeah.".
Aber es wäre noch viel kurioser geworden. Die Kamera sollte weiter herumstreifen wie sie es den ganzen Film über getan hat, hinter die Kulissen gehen, durch die Korridore, die man ständig sieht, und bis zur Umkleide, wo sie auf Johnny Depp getroffen wäre, wie er in den Spiegel schaut und sich seine Riggan-Perücke aufsetzt. Im Hintergrund sollte man sogar noch das Poster für Fluch der Karibik 5 entdecken können. In seiner Jack-Sparrow-Stimme hätte Depp dann gesagt "Was zur Hölle machen wir hier, Kumpel?". Es sollte die Satire einer Endlosschleife davon werden, berichtet Dinelaris. Allerdings war weder Depp noch das Poster zu haben.
Vielleicht auch besser so, wenn ihr uns fragt. Aber was meint ihr? Vor allem die, die für Birdman schon das Kinoticket gelöst haben, dürfen sich angesprochen fühlen.