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RonZo hat uns gefragt...

MJ antwortet: "Warum veröffentlicht ihr nicht mehrere Kritiken zu Filmen?"

MJ antwortet: "Warum veröffentlicht ihr nicht mehrere Kritiken zu Filmen?"
54 Kommentare - So, 19.11.2017 von Moviejones
Eine Frage, die unser Leser RonZo kürzlich aufgeworfen hat und bereits mehrfach an uns herangetragen wurde, nehmen wir zum Anlass, darauf ausführlich zu antworten.
MJ antwortet: "Warum veröffentlicht ihr nicht mehrere Kritiken zu Filmen?"

Am 17.11. schrieb RonZo Folgendes unter unserer Justice League-Kritik:

Ich frage mich wie viele Redakteure ihr habt und wie Ihr die Pressevorstellungen besucht. Ich glaube ja nicht das Ihr mit mehr als 2 Redakteuren bei den Pressescreenings sitzt oder? Gehen immer dieselben 2,3 Redaktuere zu diesen Terminen? Schreibt Ihr die Reviews dann im Team? Eure Redakteure werden ja auch nicht immer einer Meinung sein oder? Trefft ihr Euch dann in der Mitte oder wie hab ich mir das vorzustellen? Ich frage da ich persönlich es super fände wenn man erkennen könnte WER von Euch welche Kritik schreibt. Ich bilde mir zumindest ein verschiedene Schreibstille bei Euren Kritiken zu erkennen. [..] Mein Vorschlag den ich für zukünftige Kritiken hätte wäre folgender:

Bei einem großen Metal-Magazin wird bei Alben die polarisieren ein "Streitfall" veröffentlicht. D.h. das zu einem Album 2 Reviews kommen. Eine Lobeshymne und ein Verriss. Ich persönlich finde das immer sehr unterhaltsam und informativ da meine eigene Meinung dann oft in der Mitte liegt. Das würde natürlich nur funktionieren wenn bei Euch in der Redaktion die Meinungen weit auseinander gehen. Ihr habt bei einem der Fast und Furios Teile mal etwas ähnliches gemacht. Eine Fanboy und eine Normale Kritik. Ich meine die Resonanz darauf war doch sehr gut oder?

Hallo RonZo, wir möchten uns zu deinem Vorschlag melden.

Auch wir haben schon öfters intern über das Thema diskutiert, uns aber bei Kritiken letztlich immer gegen die Nennung des Autors entschieden. Warum? Der Grund hierfür ist einfach: Wir möchten, dass MJ mit einer Stimme spricht. Wer länger dabei ist oder ein wenig stöbert, bekommt schnell raus, wer bei uns Kritiken schreibt. Nicht selten kommt es jedoch vor, dass ein und derselbe Autor mal als DC-Günstling und kurz darauf als gekaufter Marvel-Autor beschimpft wird, je nachdem welches Fanlager sich gerade auf den Schlips getreten fühlt.

Konkret zu deinem Vorschlag: Natürlich könnten wir es so machen, aber in der Praxis scheitert dies bereits ganz banal beim Gang ins Kino. So mancher Verleih lässt nur maximal einen Redakteur pro Redaktion zu. Da wir zudem nur fünf Personen sind (die von unserem "Tweeter" Frank unterstützt werden), müssen wir unsere Kapazitäten sehr sinnvoll verteilen und da ist es nur in seltenen Fällen möglich, zwei oder mehr Redakteure auf einen Film anzusetzen. Mit Anreise, Sichtung und Kritik schreiben ist schnell mal ein ganzer Tag rum - und das nur für einen Film! Innerhalb kürzester Zeit würde eine neue Debatte losgetreten werden, warum wir bei Film A zwei Kritiken verfassen und bei Film B nicht…

Wenn es aber die Möglichkeit gibt, einen Film mit mehreren Redakteuren zu sehen, versuchen wir, alle Meinungen zu Wort kommen zu lassen und einen Mittelweg zu finden. Für gewöhnlich liegen wir amüsanterweise alle in etwa auf einer Wellenlänge und die Abweichungen bei der Bewertung sind minimal. Wer sich daran aufhängt, ob ein Film nun 3 oder 3,5 Hüte bekommt, dem möchten wir erneut zurufen, dass das geschriebene Wort für uns größere Relevanz hat. Ist ein Redakteur allein auf sich gestellt, gibt es bei Pressevorführungen aber auch Kollegen, mit denen wir uns austauschen. Bei Animationsfilmen sind es auch oft Kinder, die mitunter eingeladen sind und denen wir Beachtung schenken, besonders wenn sie lachen. Dies ist alles keine Wissenschaft und auch keine Verschwörung hinter den Kulissen, selbst wenn sich manch ein Zeitgeist das gern so zusammenreimt. Oft entscheidet ganz schlicht, ob ein Film gefallen hat oder nicht.

Die einzige Ausnahme, die du ansprichst, war dieses Jahr die Fast & Furious 8-Kritik, doch hier irrst du dich, wenn du von einem Fanboy sprichst - die gibt es bei dieser Reihe nicht in unserer Redaktion. In diesem einen Fall gingen die Sichtweisen ausnahmsweise stark auseinander, weswegen wir zwei Meinungen präsentiert haben. Nur ist das eben selten der Fall, bei Justice League schon mal gar nicht.

Und damit wären wir beim leidigen Thema DCEU. Egal wie viele Kritiken wir veröffentlichen würden, irgendjemand fühlt sich immer angegriffen, würde uns Käuflichkeit oder fehlende Ahnung attestieren. Alles schon passiert. Damit haben wir uns inzwischen abgefunden, denn in dieser Welt grassiert eine Seuche, befeuert durchs Internet, die vielen Menschen die Fähigkeit raubt, rational zu denken und ihre Äußerungen auch in verständliche, höfliche Kritik zu verpacken. Diese Aggressivität nach BvS hat uns Anfang 2016 dazu bewogen, ein Statement zu veröffentlichen. Um es deutlicher zu machen, erläutern wir mal, wie schwer es ist, es der Öffentlichkeit Recht zu machen. Denn viele, die uns mangelnde Kompetenz oder DC-Hass unterstellen, haben einfach, dies müssen wir deutlich sagen, keinen Plan:

Du schreibst selbst, dass du ein Fan des DCEU bist und stell dir vor, auch wir mögen DC und das DCEU! Wir mögen auch Marvel, aber wenn unser Herz entscheiden müsste, würden wir eher zu den DC-Helden halten. Gerade Zack Snyders Stil spricht uns mächtig an, weswegen wir immer ein Fürsprecher von ihm waren. Du schreibst, du findest es schade, wenn Filme wie Man of Steel oder Batman v Superman von Kritikern verrissen werden. Doch wie sollen es Kritiker denn besser machen? Wir haben Man of Steel gut bewertet und wir sind die DC-Hasser. Wir haben BvS in der Kinofassung nicht gemocht, lieben jedoch den DC und haben den Film zu einem der besten Filme 2016 gekürt, und sind die DC-Hasser. Wir haben Wonder Woman gut, aber nicht überragend bewertet und sind die DC-Hasser. Und dasselbe Spiel erneut bei Justice League. Wir können es den Fans nicht Recht machen, aber wir können in den Kritiken auf Schwachstellen und Stärken hinweisen.

Hinzu kommt, dass man als Kritiker, der sich nach Möglichkeit an eine breite Leserschicht richtet, zusätzlich eine besondere Verantwortung hat, welche ein normaler Kinogänger bei der Abgabe seiner Meinung nicht hat. Du bewertest den Film wie viele andere bisher auf MJ eingereichten Kritiken extrem gut. Das darfst du als Fan, aber was faszinierend ist, ist die Art, wie dies von vielen begründet wird. Fast jede der Kritiken thematisiert eine Fülle an massiven Mängeln, dennoch wird Justice League mit 4-5 Hüten bewertet, weil man halt Fan ist und der Film alle Helden auf der Leinwand zeigt. Dies ist von vielen der einzige (!) Grund, den Film gut zu bewerten und dabei alles andere komplett auszublenden. Hand drauf, der erste "professionelle" Kritiker, der so etwas macht, würde den Shitstorm seines Lebens ernten.

Ernsthaft gefragt: Soll das der Maßstab sein, der in Zukunft über die Qualität von Filmen entscheidet? Ist es das, was ihr wollt? Dass wir noch und nöcher betonen, dass die Filme den Fans einen feuchten Traum bescheren werden, auch wenn deutlich mehr drin gewesen wäre? Das Signal, das ihr damit an die Filmstudios sendet, wäre tatsächlich, dass die Zuschauer alles fressen, selbst wenn die Filme mit Topnote inhaltlich flach sind, Storylücken besitzen und nach Schema F konzipiert sind. Hauptsache der Lieblingsheld ist zu sehen! Doch das unterstützen wir nicht und dennoch gehören wir nicht zu den Kritikern, was gerne vorgeworfen wird, die einen Film zerreißen, nur weil es Spaß macht - nee, Freunde, das kommt vor, wenn uns ein Film enttäuscht hat. Und sicherlich nicht, wenn wie im Fall von Justice League ein hausgemachtes Problem dazu geführt hat, dass wir den Film nicht offiziell in einem Pressetermin sehen durften und wir angeblich sauer auf Warner sind - einige Typen, des Lesens unfähig, sicherlich aber des Erfassens von Texten, lassen es sich dennoch nicht nehmen, ihre Missbilligung derart bescheiden zu begründen.

Viele Fans argumentieren gerne, dass ein Film wie Justice League ein Film von Fans für Fans wäre und nur so könne man diesen beurteilen. Das ist Wunschdenken und hier widersprechen wir vehement, genau dies ist nicht der Fall. Würde es ein Film von Fans für Fans sein, dann wären Justice League und Suicide Squad nicht Stückwerk, denen man ansieht, wie viele Leute daran mitgewirkt haben, weil die beteiligten Interessengruppen nicht wissen, wohin sie das Boot steuern sollen! Die Motivation ist nicht, einen Film für Fans zu schaffen, sondern die nächste 1 Mrd. $-Produktion, die sich weltweit mit Fortsetzungen und Merchandising ausschlachten lässt. Wäre es ein Film von Fans für Fans, hätte man sich mehr Zeit genommen, bis wenigstens Aquaman und Flash etabliert sind, bevor die Justice League im Kino erscheint. Wären es Filme von Fans für Fans, hätte man BvS konsequent auf dem Niveau des DC fortgeführt. Wäre es ein Film von Fans für Fans, würde man wissen, dass Fans was Besseres verdient haben und man würde vor allem nicht einen mittelmäßigen Film als "the next big thing" ankündigen!

Nicht die negativen Reviews sind erschreckend, sondern dass viele Fans vieles blind schlucken anstatt ein eindeutiges Signal zu senden. Aber das geht eben nur ohne allzu fest sitzende Fanbrille. Was du ausblenden kannst, müssen wir als Redakteure bemerken und ansprechen, daran wird der Maßstab angesetzt. Wir wissen, dass Justice League den Fans Spaß machen wird, was in der Kritik steht, aber der Film behält seine Schwachpunkte und ist deswegen nur Mittelmaß. Genau dafür sind wir da, zum Benennen von guten und schlechten Punkten und manchmal eben auch zum Polarisieren, weil die Entwicklung der letzten Jahre erschreckend ist. Wir hoffen dennoch, dass sich vielleicht mal was ändert, denn wir lieben DC und sind der Meinung, da ist mehr drin - und nicht weniger haben wir alle verdient.

Dein MJ-Team

 

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54 Kommentare
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Jack-Burton : : Truck Driver
19.11.2017 14:18 Uhr | Editiert am 19.11.2017 - 14:24 Uhr
0
Dabei seit: 17.04.12 | Posts: 2.846 | Reviews: 3 | Hüte: 216

Guter Artikel, passt schon so weit.

RonZo hat mich mit seinem Post wieder erinnert wie es eben in diesen Publikationen gehandhabt wurde. Es war bei Kritiken für Schallplatten immer interessant zu lesen weil es jeder der Redakteure individuell gesehen hat. Klar kamen die zum selben ergebnis, aber jeder hatte einen anderen Anspruch.

Ein Gutes Beispiel ist eure Justice League Kritik, ich finde die ergänzt sich prima mit der Kritik von ZSSnake. Beide Kritiker haben den Film gleich bewertet, aber jede Kritik stellt eine andere Perspektive dar. Klar dafür hat man ja die ganzen User-Kritiken, die zwar ein guter Querschnitt der Meinung im Forum sind, aber eher Semi-Professionell.

Natürlich ist das hinfällig wenn ALLE Redakteure das in den meisten Fällen ähnlich sehen, oder eben nur einer den Film sehen darf, das ist bei Musikalben oder Videogames einfacher zu bewerkstelligen.

...And THATS what Jack Burton has to say at this time...
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
19.11.2017 14:15 Uhr | Editiert am 19.11.2017 - 14:18 Uhr
1
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.941 | Reviews: 183 | Hüte: 614

@ Silencio:

Erstmal für diesen guten Beitrag und insbesondere für diesen gelungenen Lacher:

"[...]manche Filme der beste Scheiß seit geschnitten Brot sind."

einen wohlverdienten Hut.

Zum anderen Thema mit dem Fansignal:

Eben, darauf wollte ich ja irgendwo hinaus. "Wir" als "Fans" sind Teil des Problems. Wir sind quasi der Teil der Zuschauerschaft der zugleich am besten weiß, wie gute Superheldenstories geschrieben sein sollten - und z.B. bei Civil War konnte ich mich nie damit anfreunden, dass man die brillianten gesellschaftskritischen Untertöne des Comic-Events nicht mal im Ansatz in der Verfilmung verarbeitet hat. All die Tragweite bis hin zum Tod des Captain America hat einen in den Comics fast erdrückt. Im Film war es mehr auf dem Niveau einer kumpelhaften Kneipenschlägerei.

Dass die Justice League sich nun ERSTMAL findet um gemeinsam ne globale Bedrohung zu verhauen bzw abzuwenden fand ich als Motivation ausreichend. Die ganzen anderen wichtigen Themen hingegen, die - in meinen Augen, ich weiß der Film ist nicht so deins, hatten wir ja bereits wink - aus BvS noch standen, wurden ja leider kaum bis garnicht berücksichtigt.

Trotzdem ist es sicher richtig, dass wir eben weiterhin Teil des Problems sind und bleiben, denn wir werden mit unseren Helden vermutlich immer, oder meistens, weniger hart ins Gericht gehen als Kritiker. Und dazu kommt, dass die wenigsten wirklich Film als Kunstform wahrnehmen, sondern ihn unter reiner Unterhaltung führen. Und da gilt - gut ist, was gefällt - sei es für den einen nun das Nachmittagsprogramm von RTL oder für den anderen Justice League. Oder für jemand noch anderen, der anspruchsvoller ist, eben erst Filme auf Niveau eines mother!, die mehr sein wollen als "plumpe" Unterhaltung.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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RonZo : : Last Jedi
19.11.2017 14:12 Uhr
0
Dabei seit: 07.11.14 | Posts: 1.099 | Reviews: 4 | Hüte: 77

@MJ

Vielen Dank für dieses ausführliche Statement und den detaillierten Einblick in Euer redaktionelles Arbeiten. Das hilft mir euere Abläufe nachzuvollziehen. Und um es nochmal klarzustellen: Ich persönlich respektiere und akzeptiere jede Eurer Reviews!

Ihr bewertet die Filme aus professioneller und neutraler Sicht. Und das ist richtig und wichtig!

Nur "Fans" sehen das natürlich anders. Fans lieben und verteidigen (teilweise blind und auf verlorenen Posten) Ihre Passion. Deshalb sind sie Fans!

Ein Beispiel: Wenn mein Fussball-Team nachdem es 90 Minuten wie Blinde über den Platz gestolpert ist, in der letzten Minute der Nachspielzeit nach Foul und aus klarer Abseitspostion das Sieg Tor schießt -dann ist das verdient und die 90 Minuten vorher vergessen!

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Silencio : : Moviejones-Fan
19.11.2017 13:59 Uhr
1
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.416 | Reviews: 54 | Hüte: 289

Sehr guter Beitrag, deckt sich ziemlich mit meinen Ansichten.

Ich glaube ernsthaft, dass einige User einfach nicht die Aufgabe von Filmkritik verstehen, oder sie halt in Situationen, wo es ihnen nicht passt, nicht verstehen wollen. Film ist nun mal Kunst und Kunst folgt gewissen stilistischen Regeln, die man halbwegs objektiv bewerten kann. Persönlich halte ich es für gut und wichtig, wenn man sich daran konsequent abarbeitet und die Mankos eines Filmes offen anspricht. Das sagt erstmal nichts über das eigene Vergnügen aus (es kann ja auch durchaus Spaß machen, einen schlechten Film zu sezieren und zu erörtern, warum er eben scheitert), sondern ist eben an ein paar Paramtern gemessene Bewertung. Dem Leser bleibt es letztendlich auch selbst überlassen, ob er der Kritik zustimmen will, ob er den Film trotz seiner Schwächen mag usw.

Persönlich macht mich die Reaktion mancher User deswegen auch fast ein bisschen traurig. Es werden offensichtliche Mängel einfach übersehen, weil man schließlich Fan ist und deswegen manche Filme der beste Scheiß seit geschnitten Brot sind. Persönlich bin ich nun mal aber auch schon lange Fan (das erste, was ich je aus eigenem Antrieb gelesen habe war ein Batman-Comic...), mir ist jedoch "hier, guck, Batman und Superman zusammen!" einfach nicht genug. Die rosarote Brille ist bei einem Produkt (und so müssen wir Blockbuster nun irgendwie betrachten) nicht angebracht, da will ich Qualität. Sollte die erste Liga der Filmzunft nicht auch wirklich erstklassig arbeiten?

@ZSsnake:

"Fansignale": Grundsätzlich hast du Recht. Wollte man ein Signal senden, müssten man blind den Kritiken vertrauen. Dann wüsste man aber nicht, ob überhaupt ein Grund bestünde, ein solches Signal zu senden. Das ist eine verzwickte Lage. Persönlich sehe ich mir die Filme als Fan ja trotzdem im Kino an, bin so gesehen also Teil des Problems. Eine wirklich saubere Lösung gibt es da wohl nicht.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Optimus13 : : Sith-Lord
19.11.2017 13:35 Uhr
0
Dabei seit: 09.08.16 | Posts: 1.849 | Reviews: 2 | Hüte: 112

Kann MJ bitte einen Kommentar schreiben, damit ich einen Hut hergeben kann? wink

Hervorragend geschrieben! Viele Menschen steigern sich da einfach zu sehr rein. Geschmäcker sind nun mal verschieden.

Chaos isn’t a pit. Chaos is a ladder.

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TamerozChelios : : Moviejones-Fan
19.11.2017 13:28 Uhr
0
Dabei seit: 20.05.14 | Posts: 2.386 | Reviews: 5 | Hüte: 73

Respekt. Sehr guter Beitrag !!

Mir geht dieses Blinde von den Fans auch sehr auf die Nerven.

Habe mich schon gewundert, warum von den DC-Fans Suicide Squad nicht schön geredet wurde.

Klar habe ich auch meine Fanbrille manchmal auf (ich neige eher zu DC), aber kann trotzdem zwischen gut und schlecht entscheiden.

Gute Vorbereitung ist 90% Sieg!

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Endo : : Moviejones-Fan
19.11.2017 13:27 Uhr
0
Dabei seit: 27.07.17 | Posts: 62 | Reviews: 1 | Hüte: 5

True!

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
19.11.2017 13:22 Uhr
1
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.941 | Reviews: 183 | Hüte: 614

@ MJ:

Erstmal danke für die ausführliche Erklärung (erneut wink ) und ich steh da hinter euch. Weshalb ich halt auch bei mir in der Review, euch nicht unähnlich, differenziert habe zwischen dem Spaß den ICH an dem Film hatte, trotz seiner Probleme, und der objektiven Sicht auf einen Film mit so vielen Problemen.

Ich denke trotzdem, dass - mal von WBs Einschnitten abgesehen, vor allem der Ansage "macht den Film 2 Stunden lang" - der Film spürbar von Fans gemacht wurde. Snyder und auch Whedon sind Geeks und alles was am Film funktioniert funktioniert genau deshalb. Ja, der Schurke kam zu kurz, aber das Schulde ich mal der Laufzeit. Trotzdem funktionieren die Figuren sehr gut und auch ihre Interaktion miteinander ist superb, ebenso wie sie in Szene gesetzt werden. Dass dabei, erneut wegen der Laufzeit, der Kurs von BvS nicht konsequent weiterverfolgt wurde und viele der Kernthematiken (Hoffnungslosigkeit, Erzwungene Wiederaufstehung, Leben in einer Welt ohne Superman, nachdem man Superman eben in BvS reglementieren wollte) dadurch sträflich zu kurz kamen. Will sagen: die Regisseure haben bei Justice League denke ich wirklich versucht einen Film von Fans für Fans zu machen - Warner war das aber mit Blick auf die nackten Zahlen und aus reinem Kalkül heraus egal genug, um dieser Vision einen Riegel vorzuschieben und den Film so stromlinienförmig wie möglich zu gestalten, nachdem Snyder raus war.

Soll die Mängel nicht wegdiskutieren, aber doch aufzeigen, dass ich der Meinung bin, der Film hätte nur besser sein können, wenn das Studio einen Arsch in der Hose gehabt und die korrekten Signale aus der Ultimate Cut Version von BvS herausgelese hätte. Haben sie aber eben scheinbar nicht und darunter litt dann JL.

Zum Rest: ich denke der gewählte "Mittelweg" mit den Kritikenspiegeln ist doch eine sehr gute Alternativen zu zwei "Profikritiken". Wobei ich selbst da sagen würde, dass ich hier immer eher das Gefühl hatte mehr Fans als "Kritiker" zu lesen, selbst wenn die Reviews manchmal negativer ausfielen. Man spürte immer, dass sie das meist deshalb taten, weil ihr frustriert über liegen gelassenes Potenzial wart. Etwas über das ich, aus emotionaler Sicht heraus, halt oft hinwegsehen konnte.

Zu dem Problem "Signale als Fans aussenden" - die einzige logische Konsequenz wäre dann doch, den Film nicht zu sehen und sich kein eigenes Urteil zu bilden, weil die Reviews schlecht waren. Aber dann kommt man zu keinem Fankonsens. Und sieht man sich z.b. Rotten Tomatoes an, sieht man, dass auch hier wieder die Kritiker wenig Gutes über den Film zu melden hatten, aber 86% der Zuschauer den Film mochten. Wie würde man das wohl lösen können ohne den Film geschlossen zu boykottieren sobald die Reviews schlecht sind? Denn die positiven Stimmen zum Ultimate Cut hat man ja scheinbar auch nicht wahrgenommen bei Warner, sonst hätte man diesen Weg doch weiter verfolgt, oder nicht? Nein, ich glaube einzig das Geld könnte laut genug sprechen, um ein Umdenken zu verursachen - und genau dafür muss man auf die Filme verzichten aus der Hoffnung heraus, die Kritiker sehen den Film genau wie ich als Fan. Und das, so leid es mir tut, funktioniert so nicht.

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TheDarkAvengers : : Bleifuß
19.11.2017 13:02 Uhr
0
Dabei seit: 21.02.15 | Posts: 88 | Reviews: 0 | Hüte: 1

Danke Mj für diesen grandiosen Artikel! Sehr schön geschrieben und liest sich super! Kann dem nur zustimmen.

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