Vor der The Dark Knight-Trilogie, vor Inception und Interstellar war Memento. Der Film, der Christopher Nolan auf den Schirm brachte und Oscar-Nominierungen für Drehbuch und Schnitt einheimste, zu Recht gelobt für seine clevere, nichtlineare Erzählweise.
Guy Pearce suchte den Mörder seiner Frau, was durch eine seltene Form der Amnesie erschwert wurde: Sein Kurzzeitgedächtnis war lahmgelegt, er konnte also keine neueren Erinnerungen abrufen oder speichern. Um nicht jeden Hinweis sofort wieder zu vergessen, musste er sich mit Fotos, Notizen und Tätowierungen behelfen und alles mühsam rekonstruieren. Großes Kino nah an der Perfektion und Nolans Eintrittskarte in Hollywoods erste Regie-Liga.
Wie kann man da nur auf die Idee kommen, ein Remake machen zu wollen? Wer braucht denn so was? Andrea Iervolino und Monika Bacardi von AMBI Pictures - seit kurzem im Besitz sämtlicher Exclusive Media Group-Titel, darunter neben Memento auch Eiskalte Engel (Serienadaption schon in Entwicklung), Donnie Darko - Fürchte die Dunkelheit, Mexican - Eine heiße Liebe und Rush - Alles für den Sieg - anscheinend schon. Man wolle Nolans Vision treu bleiben und einen denkwürdigen Film abliefern, der genauso kantig, ikonisch und Award-würdig ist wie das Original. Dieses Puzzle soll wieder zum Leben erweckt und in die Köpfe der Kinogänger zurückgebracht werden. 2001 ist ja auch schon sooo lange her...
Wir rechnen mit einem Aufschrei der Entrüstung, aber tut euch keinen Zwang an und äußert euch ruhig dazu. Findet ihr das Memento-Remake auch so unsinnig?