Guy Ritchies Live-Action-Remake des Disney-Zeichentrickfilms Aladdin macht bei der Besetzung schon vieles richtig. Whitewashing, wie es häufig angeprangert wird, sollte es hier nicht geben.
Stattdessen wurden Schauspieler passender ethnischer Herkunft engagiert, also mit Wurzeln im nahöstlichen Raum, wie das Casting von Mena Massoud (Open Heart), Naomi Scott (Power Rangers), Marwan Kenzari (Mord im Orient Express), Nasim Pedrad (Saturday Night Live), Navid Negahban (Homeland) und Numan Acar (Homeland) zeigt. Will Smith soll die Zuschauer als Dschinni unterhalten, und Billy Magnussen (Into the Woods) bildet als bislang einziger weißer Darsteller in einer eigens für den Film erschaffenen Rolle die glänzende Ausnahme.
Aber auch darüber hinaus soll Aladdin neue Wege beschreiten. Scott, die im Realfilm Prinzessin Jasmin spielt, schwärmt von einer völlig neuen Welt und völlig neuen Facetten für Jasmin. Eine geschlagene Stunde könnte sie darüber sprechen, so viele neue Aspekte biete der Charakter. Keiner der Beteiligten habe Angst gehabt, das ganze Konstrukt einzureißen und von vorne zu beginnen, insbesondere bei Jasmin. Es sei schließlich so wichtig, dass sie richtig dargestellt wird.
Überhaupt liebt Scott, was Disney derzeit mit seinen Prinzessinnen anstellt, die den Sprung in eine Realverfilmung schaffen und plötzlich zu sehr echten, menschlichen Wesen werden. Als weiblicher Charakter und reale Person könne Jasmin stark sein und Spaß haben, aber auch mal Fehler machen und Gefühle zeigen. Sie sei eine multidimensionale Frau und nicht nur auf eine Sache festgelegt. In Aladdin, so Scott weiter, erlebt sie eine wahre Achterbahnfahrt und verfolgt nicht nur das eine Ziel, sich zu verlieben oder zu heiraten.
Zur "neuen" Jasmin trägt auch bei, dass sie in Dalia (Pedrad) eine Vertraute gefunden hat, während sie sich in der Zeichentrickversion lediglich ihrem Tiger anvertrauen konnte. Bislang sei es ihr gar nicht bewusst gewesen, aber im Zeichentrickfilm ist Jasmin tatsächlich der einzige weibliche Charakter, wundert sich Scott. Mit Dalia ändert sich das nun. Sie mag eine Bedienstete von Jasmin sein, zugleich sind die beiden aber auch beste Freundinnen, da sie zusammen aufgewachsen sind. Und wir werden auch merken, dass Jasmins Herz für ihr Volk schlägt und sie nur das Beste fürs Königreich Agrabah will. In ihr schlummern Führungsqualitäten.
Am 23. Mai 2019 kommt Aladdin dann in die Kinos. Per fliegendem Teppich, nehmen wir mal an.