Autsch, für den neuen Death Note-Trailer hagelte es von eurer Seite ja teils heftige Kritik. Damit wir alle auf dem gleichen Stand sind und auch jeder weiß, worum es geht, kommt er hier noch mal:
"Death Note" Trailer 1 (dt.)
Besonders die Abweichungen von der Manga-Vorlage stießen einigen sauer auf. Am deutlichsten wird es natürlich am Casting und Setting der US-Adaption sichtbar: Nat Wolff spielt Light Turner, der eigentlich Light Yagami heißt und Japaner ist, ebenso verlagerte Regisseur Adam Wingard (You’re Next) die Geschichte von Japan nach Seattle. Je mehr er sich anstrengte, dem Ausgangsmaterial 100%-ig treu zu bleiben, desto mehr fiel alles auseinander, sagt er. Man befinde sich in einem anderen Land, in einer anderen Art von Umgebung, und versuche dann auch noch, eine so ausgedehnte Reihe in einem zweistündigen Film zusammenzufassen.
Also beschloss Wingard, sich darauf zu konzentrieren, was diese Themen fürs moderne Amerika bedeuten und wie das die Erzählweise der Story beeinflusst. Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Light und L (Keith Stanfield, Straight Outta Compton), der Kampf zwischen Gut, Böse und dem, was in der Grauzone dazwischen liegt - diese Dinge sieht er als Kernelemente von Death Note an, sie stellt er in den Vordergrund. Nur eben übertragen auf die USA mit ihren aktuellen Problemen, Verschwörungstheorien und Regierungsprogrammen, die er in die Death Note-Welt einzuflechten versuchte.
Wingard nimmt also die gleichen Themen und bringt sie in einen neuen Kontext. Deshalb sind auch die Persönlichkeiten der Charaktere etwas anders. L steht zwar wie im Manga auf Süßigkeiten, läuft gerne mal barfuß rum und ist allgemein ein komischer Kauz, aber trotz vieler solcher Ähnlichkeiten nicht derselbe. Das soll durchweg für fast alle Charaktere gelten. Nur einer komme genauso rüber wie im Original: der Shinigami Ryuk (Stimme Willem Dafoe). Zu den spannendsten Aspekten seines Jobs gehört dabei für Wingard, Ls Hintergrundgeschichte im Kontext von geheimen amerikanischen Untergrund-Operationen und -Programmen weiter auszuarbeiten.
Wen die Amerikanisierung des Stoffs nicht abschreckt, der kann Death Note ab dem 25. August auf Netflix streamen.