Dass es für Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung so super lief, ja, dass der Film überhaupt noch so geworden ist, wie er geworden ist, grenzt fast an ein Wunder. Nach dem tragischen Tod von Paul Walker stand alles auf der Kippe, alle waren am Boden zerstört. Im ersten Moment wusste keiner, ob und wie es weitergehen würde. Neu drehen? Verschieben? Oder ganz einstellen? Am Ende half Weta Digital aus, indem Walkers fehlende oder unfertige Szenen digital komplettiert wurden.
Insgesamt enthält Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung 350 CGI-Einstellungen von ihm, manche mit bloßem Auge erkennbar, andere nicht. Und auch wenn es einige Szenen gibt, bei denen Nahaufnahmen recht offensichtlich vermieden werden, funktioniert die Illusion weitgehend. Noch wichtiger: Sie geht respektvoll mit Walker um. Wie Joe Leterri, der Senior VFX Supervisor von Weta Digital, erklärt, musste man eine Performance vervollständigen - das, was Walker noch geleistet hätte, wenn er hätte fortfahren können. Es musste seine Performance sein.
Ganz ohne Nahaufnahmen ging es bei Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung darum nicht, alles andere hätte seine Leistung und den Film betrogen, meint Leterri. Da es keine Scans von Walker gab, um ein digitales Ebenbild zu erzeugen, wie es beim Motion-Capture-Verfahren gemacht wird, musste Weta Digital einen anderen Weg finden. Man prüfte altes Material von ihm als Brian O'Conner, schaute sich Outtakes von Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung und die anderen Fast & Furious-Teile an. Und wenn man Walker schon nicht selbst scannen konnte, dann doch zumindest seine Brüder Cody und Caleb, ebenso wie Sheppard-Darsteller John Brotherton.
Es wurden digitale Modelle von Walker gebastelt, dann die Performances der drei Genannten per Motion Capture erfasst und auf Walkers Modelle umgemünzt. Aber hätte man all das auch vor fünf Jahren schaffen können? Nein, sagt Leterri klipp und klar. Es sei ja schon letztes Jahr kaum möglich gewesen. Wir ziehen den Hut davor, ihr auch?