Wie sich herausgestellt hat, war Produzent Harvey Weinstein, der Gründer der Weinstein Company, nur die Spitze des Eisbergs. Längst sind auch andere Prominente wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe unter Beschuss geraten, allen voran Kevin Spacey. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe sexueller Belästigung nehmen immer erschütterndere Ausmaße an. Netflix zog schon Konsequenzen daraus, feuerte Spacey und ließ sein House of Cards einstürzen - die Hit-Serie geht ohne ihn in ihre letzte Staffel.
Sony Pictures dürfte die ganze Situation ebenfalls einiges an Kopfzerbrechen bereiten, hatte man doch einen großen Oscar-Push für Spacey geplant, der sich in Alles Geld der Welt, Ridley Scotts neuem Film, in den Milliardär und Öl-Tycoon J. Paul Getty verwandelt. Diese Pläne wurden nun ad acta gelegt. Alternativ war angedacht, auf Oscar-Kampagnen für Michelle Williams und Mark Wahlberg umzusatteln, doch auch das könnte verworfen werden. Wie der Kinostart? Wohl nicht, denn laut Sony soll es in den USA beim 22. Dezember bleiben. Wir in Deutschland müssen uns ohnehin noch bis zum 15. Februar 2018 gedulden.
Allerdings wurde die Weltpremiere, die nächste Woche beim American Film Institute steigen sollte, abgesagt. Auch auf Scotts Drängen hin, ist zu hören. In einem Statement seitens des Studios heißt es, Alles Geld der Welt sei ein superber Film und seines Ehrenplatzes beim AFI Fest mehr als würdig. Aufgrund der aktuellen Anschuldigungen gegen einen der Darsteller und aus Respekt vor den Betroffenen wäre es jedoch unangemessen, den Film in dieser schwierigen Zeit auf einer Gala zu feiern.