Sein religiöses Historiendrama Silence mit Liam Neeson, Andrew Garfield und Adam Driver nähert sich langsam der Vollendung, und danach könnte Martin Scorsese endlich ein Projekt anpacken, das er sich schon lange vorgenommen hat. The Irishman dreht sich um Frank "The Irishman" Sheeran, einen berüchtigten Auftragskiller der Mafia, und seine auf dem Sterbebett erzählte Geschichte über das Verschwinden und den Tod des ehemaligen Teamsters-Gewerkschaftsführers Jimmy Hoffa.
Spannender Stoff, der dadurch noch spannender wurde, dass Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci mitspielen sollten. Die beiden Erstgenannten sollen es noch immer, während Pesci nicht mehr erwähnt wird. Offenbar bleibt er doch lieber im Ruhestand. In Cannes entbrannte dieses Jahr ein hitziger Bieterkrieg um The Irishman, aus dem STX Entertainment siegreich hervorging. Die chinesischen Vertriebsrechte hat sich Media Asia gesichert. Und ein China-Release könnte Scorsese besondere Genugtuung verschaffen, da ihn chinesische Regierung seit seinem Dalai-Lama-Film Kundun aus dem Land verbannt hat.
Weiter berichtet Deadline, dass The Irishman 2017 gedreht werden und Ende 2018 in die US-Kinos kommen soll. Das Drehbuch stammt von Steven Zaillian, der für Scorsese auch schon Gangs of New York schrieb, das Budget beläuft sich auf rund 100 Mio. $. Warum so viel? Weil man eine ähnliche Technologie nutzen will, wie sie bei Der seltsame Fall des Benjamin Button zum Einsatz kam, um De Niro und Pacino für Flashbacks digital zu verjüngen. Das kostet eben.