Viel zu kritisieren gab es bei Blade Runner 2049 wahrlich nicht, auf mangelnde Qualität ist das schlechte Abschneiden an den Kinokassen sicher nicht zurückzuführen. Manche störten sich allerdings an der Darstellung der weiblichen Charaktere, die oft nur Randfiguren, Hologramme oder Prostituierte sind. Regisseur Denis Villeneuve rechtfertigt sich im Interview mit Vanity Fair:
Er gehe sehr feinfühlig damit um, wie er Frauen in Filmen darstelle. Dies sei sein neunter Film, und sechs davon haben Frauen in der Hauptrolle. Das erste Blade Runner, so Villeneuve, sei den Frauen gegenüber ziemlich grob gewesen, aber er habe versucht, allen Charakteren Tiefe zu verleihen. Bei Joi (Ana de Armas), dem holografischen Charakter, etwa sehe man, wie sie sich entwickelt, was er interessant findet. Kino sei doch immer ein Spiegel der Gesellschaft, und Blade Runner handele nicht von morgen, sondern von heute. Und so leid es ihm tue, aber die heutige Welt sei nun mal nicht nett zu Frauen.
Wenn man sich seine Filme anschaue, werde man feststellen, dass sie die Schattenseiten von heute erforschen, erklärt Villeneuve. Blade Runner sei das größte dystopische Statement des letzten halben Jahrhunderts gewesen, und er habe die Fortsetzung dazu gemacht, also sei Blade Runner 2049 eine dystopische Vision der heutigen Zeit. Eine, die all die existierenden Fehler noch weiter aufbauscht. Mehr will Villeneuve zu diesem Thema nicht sagen. Zieht seine Argumentation bei euch?