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Wer ist Hanna?

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Wer ist Hanna?

"Wer ist Hanna?": Unsere Filmkritik

"Wer ist Hanna?": Unsere Filmkritik
8 Kommentare - Di, 19.04.2011 von Moviejones
Ein Mädchen, so effektiv und tödlich wie ein Geheimagent. In "Wer ist Hanna?" erleben wir Saoirse Ronan auf ungewöhnlicher Mission.

Wer ist Hanna? ist einer dieser typischen Filme, über die wir hier auf Moviejones für gewöhnlich nicht so intensiv berichten. Vergessen ist sie aber nicht und spätestens als wir erfuhren, dass Saoirse Ronan und Eric Bana mitspielen, wurden wir hellhörig - Cate Blanchett gibt natürlich auch Pluspunkte. Also stürmten wir die Pressevorführung, um uns den Film anzuschauen.

Die Geschichte von Wer ist Hanna? handelt, wen überrascht es, von Hanna (Ronan), die zwar noch ein Teenager ist, sich aber deutlich von anderen Kindern in ihrem Alter unterscheidet. Tief in den kalten Wäldern Finnlands aufgewachsen, brachte ihr der Vater (Bana) als ehemaliger CIA-Agent schon sehr früh bei, wie man kämpft, tötet und überlebt. Hanna wird so bereits in jungen Jahren die perfekte Killerin. Doch Training allein ist nicht alles und Hanna will mehr sehen von der Welt, will raus und so schickt sie ihr Vater auf eine Mission hinaus in die Welt. In Deutschland wollen die beiden sich dann wiedersehen. Doch die Mission birgt Gefahren, denn eine skrupellose Geheimdienstleiterin (Blanchett) hat es auf Hanna und ihren Vater abgesehen. Doch für Hanna steht weit mehr auf dem Spiel...

Ein kleines Mädchen wird von Geheimdiensten gejagt und bricht auf zu einem Abenteuer in die weite, weite Welt. Wer nicht aufpasst und sich nur auf die Beschreibung verlässt, verfällt schnell dem Irrglauben, bei Wer ist Hanna? könnte es sich um einen Film für Kinder handeln, ein Spy Kids für Teenager vielleicht. Die Freigabe ab 13 in den USA mag diesen Glauben noch verstärken, doch weit gefehlt. Viel eher ist Wer ist Hanna? ein Die Bourne Identität mit einem weiblichen 14-jährigen Jason Bourne, denn das Mädchen steht Bourne in nichts nach, wenn es darum geht, schnell und effektiv zu töten und ihren Häschern zu entkommen. An der Stelle kann man gar nicht genug bewundern, wozu die junge Saoirse Ronan bereits in der Lage ist. Schon in früheren Filmen wie In meinem Himmel bewies sie eine Ausdrucksstärke, wie sie selten bei Jungdarstellern zu finden ist, und es ist umso erfreulicher, dass sie sich bereits früh als Charakterschauspielerin zu etablieren versucht.

Ronan steht ihren großen Co-Stars wie Bana und Blanchett in nichts nach. Zwar ist Bana nur wenig Leinwandzeit vergönnt, doch ist es auch hier mal wieder schön, ihn in einer actionreichen Rolle zu sehen, nachdem er in Star Trek recht blass blieb und auch sonst eher ruhige Film in den letzten Jahren vorzog. Als Dritte im Bunde ist Blanchett diejenige, die Hanna um jeden Preis schnappen will. Sie spielt ruhig, zielgerichtet und effektiv und hinterlässt hinter sich eine Spur von Leichen. So wie sie in ihrer Rolle der Marissa Wiegler aufgeht, hätten wir sie uns vor einigen Jahren in Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels gewünscht. Die restliche Besetzung in Wer ist Hanna? bleibt gegen die drei Schwergewichte relativ dezent im Hintergrund, was dem Film aber durchaus gut tut. Erwähnenswert wäre noch Jessica Barden, die Sophie spielt, welche sich mit Hanna anfreundet und recht witzige Momente hat. Jason Flemyng als Vater von Sophie sei dahingehend erwähnt, dass er hier wenigstens schauspielerisches Talent zeigt. Zwar sieht man den durchaus talentierten Darsteller immer mal wieder in Filmen wie Der seltsame Fall des Benjamin Button, aber verglichen mit seiner schauspielerischen Nullnummer in der Serie Primeval kann seine Arbeit hier nur positiv erwähnt werden. 

Der größte Kritikpunkt an Wer ist Hanna? ist eigentlich Regisseur Joe Wright (Der Solist), denn so ganz gelingt ihm eine zusammenhängende Regiearbeit nicht. Der Film hat zwar einen gewissen Fluss, aber manche Entscheidungen sind fraglich. Mitunter vollzieht sich die Erzählung sprunghaft und ist nicht immer plausibel nachvollziehbar. Ein gutes Beispiel hierfür ist, dass die Häscher Hanna immer recht schnell aufspüren und als sie nach ihrem Vater googelt, findet sie schnell alle nötigen Daten. Da er jedoch viele Jahre zuvor mit ihr von der Bildfläche verschwand, also eine Zeit, in der das Internet nicht wirklich weit verbreitet war, erscheint es unlogisch, dass von einem CIA-Agenten so viele Informationen im WWW rumschwirren. Auch der Gewaltgrad in Wer ist Hanna? ist unausgewogen: Mal zeigt Wright Hannas Effizienz in aller Deutlichkeit und auch wie grausam ihre Häscher mit Unschuldigen umgehen, bei anderen Szenen wird weggeblendet oder der Zuschauer völlig im Dunkeln gelassen.

Zum Glück wird der Film von Hannas Schicksal und den Hintergründen ihrer Herkunft zusammengehalten, auch wenn es Wright nicht immer gelingt, alles sauber aufzuklären. Zwar streut er immer wieder Szenen ein, die die Rätsel um Hanna klären sollen, doch dies geschieht willkürlich und ist selten nachvollziehbar. Auch die Kameraarbeit während den vielen Actionszenen ist durchaus verbesserungswürdig. Abseits dessen hätte Wer ist Hanna? etwas mehr Bodenständigkeit gut getan. Eine 14-jährige Killerin sollte der Hauptfokus und ungewöhnlich genug sein. Leider belässt es Wright nicht dabei und so bekommt der Zuschauer im Film den Eindruck, diese Welt ist überrannt ist von Spinnern, Auftragskillern, Geheimagenten und seltsamen Familien. Ab und zu ein paar "normale" Menschen hätten dem Film sehr gut getan und den Realitätsgrad merklich erhöht. So wirkt das alles dann manchmal doch zu abgedreht. Künstlerischer Anspruch schön und gut, es steht Wright frei danach zu streben, aber weniger ist manchmal doch mehr und so manche Szene wirkt zu aufgesetzt durch die Protagonisten. Beim Showdown am Ende geht Wer ist Hanna? auch leider etwas die Puste aus, fehlt hier doch der nötige Pepp, den der Film in den ersten Actionszenen verstrahlte, trotzdem endet - und das ist positiv - der Film so konsequent wie er beginnt.

Nach Unknown Identity ist Wer ist Hanna? schon der zweite Film in diesem Jahr, der einen starken Fokus auf Deutschland legt. Da dies nicht oft vorkommt, ist dies ein netter Bonus. Der Thriller ist für all jene der richtige Film, die mal wieder einen Actionfilm mit durchaus guter Idee sehen wollen, der sich nicht dem Mainstream verschrieben hat. Er ist trotz der uns aufgefallenen Mängel sehenswert und allein die Hauptdarstellerin rechtfertigt den Kinobesuch. Hätte sich jetzt ein Regisseur mit klarer Handschrift ans Werk gemacht, Wer ist Hanna? würde mehr als 3,5 von 5 Hüten schaffen.

Der Filmstart ist am 26. Mai.

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Quelle: Moviejones
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8 Kommentare
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Nothlia : : Man in Black
21.04.2011 17:55 Uhr
0
Dabei seit: 04.05.10 | Posts: 1.150 | Reviews: 54 | Hüte: 6
Danke für die schöne Kritik. Der Film reizt mich schon, muss ich sagen. Was Revolutionäres erwarte ich da auch nicht, aber selbst die mindestens passablen Actionthriller sind selten.
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TheEndisComing : : Elefantenbändiger
21.04.2011 16:59 Uhr
0
Dabei seit: 26.03.11 | Posts: 392 | Reviews: 3 | Hüte: 3
Für mich durch diese sehr gute Kritik ein DVD Titel. Vieles bereits gehört aber scheinbar doch ein kleiner Untereschied. Dieser kleine Unterschied rechtfertigt für mich aber leider keinen Kinobesuch.
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BlackSwan : : Moviejones-Fan
19.04.2011 20:12 Uhr | Editiert am 19.04.2011 - 20:13 Uhr
0
Dabei seit: 05.02.11 | Posts: 0 | Reviews: 22 | Hüte: 57
@Petra82 - naja, nicht übel reicht mir nicht fürs Kino - erst recht nicht nach der Unknown Identity-Enttäuschung - so hoch ist mein Kino-Budget nicht... sonst würde ich Hanna wohl auch im Kino schauen - ohne all  zu hohe Erwartungen dann...
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hrxuuuu : : Kleider-Tumnus
19.04.2011 15:30 Uhr
0
Dabei seit: 12.11.10 | Posts: 1.595 | Reviews: 25 | Hüte: 4
Gute Kritik Langsam wird das Kinojahr ziemlich heiß! Fast kommen nur noch 3,5 Hüte Bewertungen, daher freue ich mich schon auf 5 Hüter!
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TheGodmother : : Moviejones-Fan
19.04.2011 14:40 Uhr | Editiert am 19.04.2011 - 14:40 Uhr
0
Dabei seit: 02.07.09 | Posts: 2.270 | Reviews: 20 | Hüte: 1
Mir ging es bei Unknown Identity genauso wie BlackSwan, fängt gut an und lässt dann stark nach.
Ich habe am Samstag den ersten Trailer zu Wer ist Hanna im Kino gesehen und der war eher abschreckend - und das nicht nur weil mich Blanchetts Frisur an bereits erwähnten Indiana Jones 4 erinnert hat.
 
DVD wird es bei mir wohl auch werden..
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patertom : : Fieser Fatalist
19.04.2011 13:37 Uhr
0
Dabei seit: 20.01.10 | Posts: 4.401 | Reviews: 95 | Hüte: 23
dvd reicht mir^^
(=0:
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Petra82 : : Schneefeger
19.04.2011 13:12 Uhr
0
Dabei seit: 07.10.08 | Posts: 2.030 | Reviews: 15 | Hüte: 82
Ich finde 3,5 von 5 gar nicht mal so übel. Würde mir den Film eventuell im Kino anschauen.

Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?

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BlackSwan : : Moviejones-Fan
19.04.2011 12:44 Uhr
0
Dabei seit: 05.02.11 | Posts: 0 | Reviews: 22 | Hüte: 57
Schade - das hätte ein sehr guter Film werden können, wie es, wieder gut beschrieben, klingt - wenn Wright denn seinen Job besser gemacht hätte. Schon bei Unknown Identity wars so - gute Darsteller, Story zu bekannt a la Bourne Identity und auch dort ging nach einem eigentlich recht guten Start flott die Puste aus... das werde ich mir dann bei Hanna wohl eher auf DvD geben... geschaut wirds aber auf jeden Fall, schon wegen Ronan und Blanchett.
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