Update: Eine Featurette zu Dunkirk stellt die Dreh-Herausforderungen in den Fokus, die es zu meistern galt, zum Beispiel das Wetter. Klingt banal, ist es aber nicht.
Zudem verriet Christopher Nolan, dass er dabei ist, seine alten Filme in 4K, also in Ultra HD, neu aufzulegen. Darunter auch seine Batman-Trilogie bestehend aus Batman Begins, The Dark Knight und The Dark Knight Rises. Allerdings kann es noch dauern, bis wir das fertige Ergebnis zu sehen bekommen, denn laut Nolan ist es ein langer und komplizierter Prozess. Die bisherigen Resultate findet er aber sehr zufriedenstellend und spektakulär.
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Bevor wir zu den Reaktionen kommen, erst einmal dies: Es hat einen guten Grund, dass Dunkirk mit gerade mal 107 Minuten der kürzeste Nolan-Film seit Langem ist. Und keiner kann es besser erklären als Nolan selbst.
Er wollte, dass Dunkirk ein so intensives Erlebnis wird wie möglich. Und deshalb auch so "schlank", aufs Wesentliche reduziert und kurz wie möglich. Man könne diesen Grad der Suspense und Anspannung des Krieges nur begrenzte Zeit lang aufrechterhalten, bevor dem Publikum die Puste ausgeht. Als sie davon hörten, dass er einen Film über Dünkirchen macht, dachten viele an ein dreistündiges, textlastiges Historien-Epos, erzählt Nolan. Sein Skript umfasste aber nur 76 Seiten, ungefähr halb so viele wie ein "normales" Drehbuch, da er die Geschichte nicht in Worten erzählen wollte. Vielmehr sollen wir wegen der physischen Situation, in der sie sich befinden, mit den Charakteren mitfiebern.
Nachdem das geklärt wäre, können wir die ersten Social-Media-Meinungen abgrasen. Wenn möglich, sollte man Dunkirk unbedingt in IMAX schauen, es ist das Geld absolut wert. Darüber sind sich alle einige. Nolan liefert wohl einen einzigen wilden Ritt und von der ersten bis zur letzten Sekunde Hochspannung, angefangen bei einem spektakulären Opening, von wo aus sich immer mehr Intensität aufbaut. Die Actionsequenzen verursachen Herzrasen und schweißnasse Hände, die Filmmusik von Hans Zimmer mit der untergemischten tickenden Uhr ist quasi der Hauptcharakter des Films. Wir bekommen nichts vorgekaut, sondern müssen (wie bei Nolan üblich) mitdenken.
Dunkirk soll handwerklich meisterhaft gemacht sein, aber ein sehr anderer Nolan-Film, der durchaus polarisieren könnte. Wegen der komplexen, nichtlinearen Erzählweise dreier sich überschneidender Geschichten, aufgrund der Tatsache, dass die Persönlichkeiten der Figuren nicht wirklich ausgeprägt sind, und weil es fast schon ein Stummfilm ist. Nolan kommt mit sehr wenig Dialogen aus und lässt lieber das Visuelle sprechen, wie er es oben ja auch schilderte. Tom Hardy etwa sagt kaum was und ist dank seiner Leinwand-Präsenz trotzdem voll da.
Ab dem 27. Juli können wir uns dann selbst ein Bild von Dunkirk machen.