Es soll eines der größte und schwierigsten Castings gewesen sein, die es je gab. Über 2.500 Schauspieler wollten in Harrison Fords Fußstapfen treten und der junge Han Solo in Star Wars - Han Solo werden. Manche sprachen persönlich vor, andere bewarben sich mit selbst gedrehten Videos. Nach langer Suche legten sich Disney und Lucasfilm schließlich auf Alden Ehrenreich, einen relativen Newcomer, fest, der all seine Mitbewerber ausstach.
Sicherlich half ihm seine Rolle in Hail, Caesar!, die genau zum richtigen Zeitpunkt kam und seinen Durchbruch bedeutete. Auch beim Vorsprechen muss er voll überzeugt haben. Aber noch andere Faktoren spielten ihm in die Karten, etwa der Umstand, dass Konkurrent Taron Egerton mit der Kingsman-Reihe schon ein sicheres und mit Robin Hood - Origins ein potenzielles Franchise hat und deshalb ausschied. Lucasfilm war der Han Solo-Film zu wichtig, um das Risiko einzugehen, bei Egerton nur an dritter Stelle zu stehen. Außerdem hatte Ehrenreich jemanden auf seiner Seite, der sich für ihn stark machte und zufälligerweise Steven Spielberg hieß.
Er lebte in Los Angeles, als Spielberg ihn im Alter von 14 Jahren in einem Bat-Mizwa-Video entdeckte - eine dolle Geschichte, wie sie in der Hollywood-Realität so gut wie nie passiert. Das führte dazu, dass Ehrenreich Parts in Francis Ford Coppolas Filmen Tetro und Twixt ergatterte. Mit Woody Allen arbeitete er bei Blue Jasmine zusammen, und eine Schlüsselrolle in einem titellosen Howard-Hughes-Biopic von Warren Beatty, das dieses Jahr endlich veröffentlicht werden soll, sprang auch heraus. So kam es, dass Spielberg und Coppola zu denen gehörten, die sich an Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy (eine langjährige Freundin von ihnen) wandten und für Ehrenreich als Han Solo bürgten.
Ob er die richtige Wahl ist, wird sich spätestens dann zeigen, wenn Star Wars - Han Solo am 24. Mai 2018 in den Kinos startet.