Oft genug bringt sich Latino Review durch exklusive Gerüchte ins Gespräche, manche haarsträubend, andere auf den Punkt. Aber die Jungs und Mädels (?) können auch ganz normale Interviews führen, zum Beispiel mit Simon Kinberg, der über alles, was mit den X-Men und Fantastic Four zusammenhängt, genauestens Bescheid weiß.
X-Men - Erste Entscheidung, X-Men - Zukunft ist Vergangenheit und X-Men - Apocalypse stelle man sich als eine übergreifende Trilogie vor, erklärt Kinberg. In vielerlei Hinsicht seien es die Ursprungsgeschichten von Charles (James McAvoy), Raven (Jennifer Lawrence), Hank (Nicholas Hoult) und Eric (Michael Fassbender). Mit X-Men - Apocalypse wäre diese Trilogie also komplett, daher sollen dort Dinge in Bewegung gesetzt werden, die neue Storylines ermöglichen.
Laut Kinberg nimmt man einen globalen Standpunkt ein, um zu schauen, wo Mutanten in die Welt hineinpassen und wie sich die Welt selbst entwickelt - deswegen die Zeitsprünge von den 60ern über die 70er in die 80er. Gerade für ein Superhelden-Franchise sei es zwar eine ziemlich radikale Maßnahme, jedes Mal ein Jahrzehnt weiter zu springen, aber nur so könne man den Einfluss der Mutanten und ihr Auftauchen verfolgen. Die Trilogie sieht Kinberg als Geschichte von drei Personen, einem Bruder (Charles), einer kleinen Schwester (Raven) und einem anderen Mann (Eric), der quasi als neuer Bruder dazukommt und die Schwester mitnimmt. Und der Krieg der beiden Männer um die Seele der Schwester mache die drei X-Men-Filme aus. Auch wenn jeder in sich abgeschlossen und stimmig ist, sei dies die Hauptstory.
Wie es X-Men - Erste Entscheidung mit den 60ern und X-Men - Zukunft ist Vergangenheit mit den 70ern getan hat, soll X-Men - Apocalypse aus dem historischen Kontext der 80er Jahre schöpfen. Ob Gambit, den Channing Tatum spielen soll, spielen will und wohl auch spielen wird, zuerst bei den X-Men mitmacht oder gleich seinen eigenen Film bekommt, kann Kinberg noch nicht sagen. Darüber werde noch intensiv nachgedacht, wahrscheinlich könne man auch nicht eindeutig bestimmen, was besser wäre. Die eigentliche Frage sei doch, ob Gambit in X-Men - Apocalypse oder einem anderen zukünftigen X-Men-Teil eine so starke Rolle spielen kann, dass es sich lohnt, ihn auf diese Weise einzuführen und nicht per Solofilm.
Welche vier Reiter der Apokalypse wir in X-Men - Apocalypse erwarten können, rückt Kinberg auch noch nicht raus. Ihre Identitäten könne er nicht verraten, dafür aber wenigstens, dass Bryan Singer und er die Auswahl sehr, sehr ernst genommen und sich vorher all die verschiedenen Horsemen-Versionen in den Comics und Cartoons angeschaut haben, die irgendwann mal unter Apocalypses Bann geraten sind.