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Wieder kreative Differenzen

Zu speziell: Darum ist Cary Fukunagas "Es"-Remake geplatzt

Zu speziell: Darum ist Cary Fukunagas "Es"-Remake geplatzt
3 Kommentare - Do, 03.09.2015 von R. Lukas
"Es" hat nicht sollen sein, zumindest nicht so, wie es sich Cary Fukunaga ausgemalt hatte. Die Gründe fürs Scheitern sieht er auf kreativer Ebene.

Vom Tisch ist Stephen Kings Es bei New Line Cinema noch nicht. Andres Muschietti (Mama) könnte der neue Regisseur werden, aber warum musste der alte überhaupt gehen? Cary Fukunaga (True Detective) hatte schon viel Herzblut in die Neuverfilmung des Horrorromans gesteckt, der als Zweiteiler adaptiert werden sollte, um dann doch mit leeren Händen dazustehen.

Er habe versucht, einen unkonventionellen Horrorfilm zu machen, erklärt Fukunaga. Einen, der nicht in den Algorithmus dessen passte, was New Line vorschwebte, ausgehend davon, dass man das eigene Standard-Genre-Publikum nicht vergraulen wollte. Das Budget sei absolut in Ordnung gewesen, immer so um die 32 Mio. $-Marke. Worum wirklich gekämpft wurde, war das Kreative. Die Idee, Stephen Kings Es zu splitten, habe das Studio nicht interessiert. Den ersten Film wollte Fukunaga als einen erhabenen Horrorstreifen mit echten Charakteren aufziehen, aber New Line wollte keine Charaktere, sondern Archetypen und Schreckmomente. Er schrieb das Drehbuch, man forderte jedoch ein viel weniger anstößiges, konventionelleres Skript von ihm, was Fukunaga nicht mit einem wahren King-Film vereinbaren konnte.

Aufs erste Hindernis stieß man schon, als Ben Mendelsohn, Fukunagas Wunsch-Pennywise, wegen Rogue One - A Star Wars Story nicht mehr verfügbar war. Stattdessen bekam Will Poulter den Zuschlag, kurz danach war Fukunaga weg und New Line plante für Stephen Kings Es die Neuausrichtung. Jedes noch so kleine Ding sei zurückgewiesen worden, mit der Bitte, es zu ändern. Dieses ständige Mikromanagement ging ihm mächtig auf die Nerven. Als Hauptunterschied nennt Fukunaga, dass sein Pennywise mehr als nur ein Clown sein sollte. Er erschreckt Kinder, die auch richtige Leben hatten, bevor sie erschreckt wurden. All die Charakterarbeit braucht Zeit, meint Fukunaga. Es wäre ein langsamer Aufbau gewesen, der sich aber ausgezahlt hätte, definitiv schon im ersten Teil und besonders dann im zweiten.

Dass den Fans seine Version gefallen hätte, weiß Fukunaga nicht mit Sicherheit. Er habe Kings Geist geehrt, musste aber alles auf einen neueren Stand bringen. Der Meister selbst war wohl zufrieden: King habe eine frühere Drehbuchfassung gelesen und sie gemocht.

Quelle: Variety
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3 Kommentare
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LastGunman : : Moviejones-Fan
05.09.2015 11:24 Uhr | Editiert am 05.09.2015 - 11:27 Uhr
0
Dabei seit: 05.09.15 | Posts: 372 | Reviews: 1 | Hüte: 6

Wirklich schade, das wäre garantiert ein genialer Film geworden. Es ist schlimm, dass es nur nach Schema F gehen soll. Ja kein Risiko eingehen.

Als Superheldenfan sehe ich die Sache mit deren Filmen aber nicht so. Marvel hat und wird noch sehr viel machen, das nicht zum Schema F passt. Hier geht man auch mal Risiken ein und die Abkopplung von Geldsack Perlmutter (der Artikel hier sagt schon viel aus: http://www.moviejones.de/news/news-drehort-fuer-thor-3-captain-marvel-schon-klar-marvel-umbruch_23427.html ) kann nur Gutes bedeuten.

Gerade Comics bieten eine breite Abwechslung (zumindest war es so, als ich noch Comic gelesen habe) und sehr viele ungewöhnliche Betrachtungsweisen. Was da bisher in Filmen zu sehen war ist nur die Spitze des Eisbergs.

Da wird es mit Sicherheit so viel Neues und Kreatives geben, dass sich New Line diese Es-Version bald zurückwünschen wird.

Vor kurzem wäre ein Suicide Squad unmöglich gewesen. Storys wie Kravens letzte Jagd, Arkham Asylum (Der Comic, nicht das Spiel) sind es wohl noch. Anleihen von Die Rückkehr des dunklen Ritters sehe ich schon in Dawn of Justice.

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RedBull : : Lazarus
03.09.2015 11:50 Uhr
0
Dabei seit: 11.04.14 | Posts: 1.845 | Reviews: 0 | Hüte: 75

"New Line wollte keine Charaktere, sondern Archetypen und Schreckmomente"

Es ist immer das gleiche.

Schema F und blos keine konstruktive Abweichung zulassen. Man könnte ja einen Zuschauer vergraulen. dabei ist es das Risiko wert. gerade bei dem kleinen Budget von 32 Mio sollte man inhaltlich etwas mehr wagen.

[b]Angst führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass führt zu unsäglichem Leid.[/b]

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Chewbacca : : Copilot
03.09.2015 10:54 Uhr
0
Dabei seit: 21.04.13 | Posts: 2.380 | Reviews: 8 | Hüte: 66

"King habe eine erste Drehbuchfassung gemocht" sagt schon viel. Das New Line seine Interpretation durchsetzen wollte, ebenso. Ich stehe eher auf Seiten eines Regisseurs. Er muss die kreative Hauptfigur bei der Umsetzung sein -nicht das Studio. Aber genau das ist die momentane die Seuche, welche in Hollywood umgeht. Scheinbar kreative Studios, die mit ihren eingekauften Regisseuren, die wie Marionetten an Fäden gezogen, nur den WIllen der Studios plan- frist- und gewinnbringend umsetzen. Siehe den Comicfilm-Zirkus...viele Hampelmänner die den schwarzen Zahlen hinterher laufen...deshalb ist das Franchise eh dem baldigen Scheitern verurteilt...der Zuschauer will Neues und Kreatives. Ich sehe es wie Spielberg, der erst jüngstens den Zerfall prophezeite...Wie auch immer, schade, dass der talentierte Fukunaga seine Vision nicht an Mann bringen durfte.

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