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David Fincher Top-Liste
Auf welchem Platz liegt Alien 3?

David Fincher Top-Liste

Eine Liste von luhp92 mit 10 Filmen (Letztes Update: 03.03.24)
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luhp92 hat keine Beschreibung der Liste hinterlegt.
Mank
#10
Filmstart: 04.12.2020
Exklusive Abspann dauert "Mank" ca. 120 Minuten und danach frage ich mich, was hatte der Film jetzt eigentlich zu erzählen? Über den Entstehungsprozess von "Citizen Kane" herzlich wenig, das Eintauchen in das Studiosystem Hollywoods kommt nur selten über Namedropping hinaus und als Biopic über Herman J. Mankiewicz begnügt sich Fincher größtenteils mit altbekannten dramaturgischen Spielereien des Alkoholismus.

Die politische Kontroverse zwischen Demokraten und Republikanern inklusive der Angst vor Kommunismus und Sozialismus ist immerhin nett, das jüdische Flavour Hollywoods mitsamt der jiddischen und deutschen Sprachausbrüche geradezu schnuckelig und amüsant. Viel mehr lebt "Mank" aber von der filmisch-atmosphärischen 40er-Jahre-Retrospektive und der vortrefflichen Einmannshow Gary Oldmans, unterstützt vom Nebencast unter Anderem bestehend aus Charles Dance, Tuppence Middleton, Amanda Seyfried und Tom Burke als Orson Welles.

Nichtsdestotrotz ein Film voller Hollywood- und Academy-Eitelkeiten.

4,5 von 10 Punkten
Alien 3
#9
Filmstart: 03.09.1992
The Game
#8
Filmstart: 20.11.1997
David Fincher ist einfach ein Meister der Verwirrkunst.
Als Zuschauer tritt man an die Seite von Michael Douglas, an einem Spiel soll er teilnehmen, und tappt mit ihm dabei von einem Fragezeichen zum nächsten. Die Handlung ist gespickt von Wendungen, die Auflösung am Ende hat es dann nochmal gehörig in sich. Höchstspannung à la "Sieben" sollte man hier aber nicht erwarten, dafür ist Finchers Inszenierung viel zu ruhig. Nein, "The Game" vermittelt dagegen das Gefühl permanenten Unwohlseins. Einerseits möchte man mehr über die Hintergründe des Spiels erfahren und wissen, was als nächstes passiert. Gleichzeitig möchte man das aber auch nicht wissen, da jeden Moment erneut etwas Schlimmes passieren könnte. Perfekt untermalt wird dieses Gefühl durch Howard Shores Soundtrack. Er bedient sich zwar einfacher Mittel, bei seinen Musikklängen möchte man als Zuschauer jedoch am liebsten irgendwo anders sein. Wie schon in "Sieben" setzt Fincher hier auch auf dunkle Bilder und erschafft dadurch eine düstere Atmosphäre. Getragen wird der Film, wie oben erwähnt, von Michael Douglas, welcher seine Rolle überragend spielt. Verwirrung, Hilflosigkeit, Wahnsinn, Entschlossenheit - den Charakterwandel im Verlauf des Film gibt er stets ziemlich glaubhaft wieder. Unterstützt wird Douglas dabei von Sean Penn (hier sein Film-Bruder) sowie Deborah Kara Unger und James Rebhorn, die ihre Rollen nicht minder großartig spielen. Einen halben Punkt Abzug, da es sich in der Mitte teilweise etwas zieht.
Der Killer
#7
Filmstart: 26.10.2023
Als Noir-Auftragsmörderthriller cinematographisch einfach nur ein Genuss bzw. wie aus einem Guss gefilmt, David Fincher mit unglaublicher Souveränität. Spannend, obwohl das Tempo niedrig gehalten ist und man dem Killer nur bei seiner Arbeit zusieht. Bis auf eine Ausnahme kommt "Der Killer" ohne Actionsequenz aus und selbst diese Szene hätte es nicht gebraucht. Im heutigen Kino auf angenehme Weise ein Anti-"John Wick"-Film.

Jetzt würde ich mir gerne auch Jean-Pierre Melvilles "Der eiskalte Engel" ansehen^^

Wenn man manche Handlungselemente herausstreicht, hätte "Der Killer" tatsächlich auch bereits vor 20 Jahren funktionieren können (Fincher plante den Film seit 2007, damals noch mit Brad Pitt in der Hauptrolle). In der heutigen Zeit funktioniert der Film finde ich aber besser, gerade auch, weil er im Hinblick auf Finchers Killer-/Thrillerhistorie eine Weiterentwicklung darstellt. Im Vergleich mit der Welt von "Fight Club" zum Beispiel ist die menschliche Anonymisierung und Selbstoptimierung durch das Internet, Soziale Medien und Streamingdienste mittlerweile viel weiter fortgeschritten. Der Killer fährt kein Taxi sondern Uber, ebenfalls eine Entwicklung der Digitalisierung. Auch das kommerzielle Franchising (McDonalds, Amazon,...), welches zum Arbeitsalltag des Killers gehört, ist fortgeschrittener.

"Der Killer" zeichnet ein deprimierendes Bild des entmenschlichenden Zustandes im neoliberalen Kapitalismus der heutigen Zeit. Der Killer als auf Selbstoptimierung bedachter und anonymer Dienstleister, der herzlose Jobs herzlos erledigt und ohne sie zu hinterfragen. Dass die Assistentin des Anwalts den Killer darum bittet, ihren Tod wenigstens als Unfall zu tarnen, damit die notwendige Lebensversicherung an ihre Kinder ausgeschütet wird, spricht dabei Bände. Für seine Arbeits- bzw. Gesellschaftsklasse hat der Killer ansonsten gefühlt nur Verachtung übrig, er möchte einer der Wenigen (Reiche, Herrschende) sein und keiner der Vielen, ihm gleich- oder niedergestellte Menschen bringt er um (den Taxifahrer sogar kaltblütig und hinterrücks), den reichen und höhergestellten Auftraggeber lässt er hingegen leben und gewährt ihm eine zweite Chance.

Darüberhinaus hat Fincher hier im Prinzip auch einen Film über das Filme Machen gedreht. Minutiöse Vorbereitung und Perfektionismus, bis etwas Unvorhergesehens geschieht und man als Regisseur (Michael Fassbenders Charakter) anfangen muss, zu improvisieren.
Verblendung
#6
Filmstart: 12.01.2012
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3 Kommentare
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
25.08.2016 23:32 Uhr | Editiert am 25.08.2016 - 23:36 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.379 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@pursuyt
Weil hier eine wunderschöne und magische Geschichte über die Höhen und Tiefen des Lebens erzählt wird, dies über eine lange, abwechslungsreiche Zeitspanne geschieht (1918-2005) und sich Fincher die dafür notwendige Zeit nimmt (160 Minuten). Keine einzige Länge vorhanden. Brad Pitt und Cate Blanchett harmonieren wunderbar miteinander, hinzukommen Nebendarsteller wie Tilda Swinton, Jason Flemyng und Elle Fanning als junge Ausgabe Blanchetts.

@TiiN
Mir fehlen jetzt noch Panic Room, Zodiac und Gone Girl.
Vor allem Zodiac interessiert mich, weil dieser unter Fincher-Ablehnern oft ja als sein bester Film angesehen wird.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
24.08.2016 18:05 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.026 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Freut mich, dass bei dir Benjamin Button auf Platz 1 gelandet ist smile Der würde auf meiner Fincher-Liste wohl auch ganz oben stehen. Ich mag die Idee und die Umsetzung einfach sehr. Ein bisschen wie eine neuere Interpretation von Forrest Gump. Es wird die außergewöhnliche Lebensgeschichte eines Menschen gezeigt.

Grundsätzlich gehört Fincher für mich zu den besten Filmemachern die zur Zeit aktiv sind. Eigentlich kann man sich jeden Film von ihm anschauen und jeder ist mindestens unterhaltsam. Ich habe zumindest noch nie etwas schlechtes von ihm gesehen.
Ganz hinten würde bei mir Zodiac landen (ich bin nicht so der Krimifreund). Panic Room und Gone Girl sind übrigens auch zwei sehr sehenswerte Streifen.


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pursuyt : : Moviejones-Fan
23.08.2016 22:35 Uhr
0
Dabei seit: 26.03.14 | Posts: 553 | Reviews: 6 | Hüte: 23

Benjamin Button auf Platz 1? Erstaunlich! Das musst du mir mal erklären.

Quentin Tarantino ist so wie eine Kartoffel - nur anders.

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