Es (2017)

Silencio:

Ja, dass die narrative Struktur verändert wurde wusste ich sogar, aber dass macht ja für die Umsetzung in einen zweiteiligen Film sogar Sinn. Gute Adaption bedeutet ja nicht, dass alles Wort für Wort übernommen wird, siehe "Annihilation", bei dem ein wichtiges Element aus dem Buch im Film einfach nicht vorkommt, und auch die Schicksale der Charaktere völlig andere sind... Die Themen trifft der aber.

Duck:

"...weil ich stolz bin mir einen Horrofilm (I hate Clowns!) im Kino angesehen zu haben ^^"

In DEM Fall bist du bei dem Film aber wahrscheinlich auf deine Kosten gekommen, vermute ich ;)

SenfDick:

" Ich habe ehrlich gesagt keine bleibenden Erinnerungen an den Film mehr behalten, nur dass ich mich nicht geärgert habe. Und bei Horrorfilmen ist das für mich meistens ein gutes Zeichen."

Also entweder nicht dein Genre, oder irgendwie hast du bei Horror invertierte Bewertungskriterien

Na dann auch mal mein Senf:

Ein guter, wenn auch nicht überragender Horrorfilm, der längst nicht so gruselig war wie die Trailer vermuten liessen. Ich habe ehrlich gesagt keine bleibenden Erinnerungen an den Film mehr behalten, nur dass ich mich nicht geärgert habe. Und bei Horrorfilmen ist das für mich meistens ein gutes Zeichen. So aus dem gedächtnis heraus irgendwas um 6 Punkte.

Nur noch eines: alleine die Kinderhauptdarstellerin rechtfertigt für mich alleine zu behaupten, dass die Chastain für die Erwachsene eine Fehlbesetzung ist. Da gehört eigentlich eine Amy Adams in die Rolle! (So, ich habe es jetzt gesagt!)

@MB80
Nicht erschrecken, handelt sich um eine Kritik aus der Zeit als ein zu langer Kommentar automatisch zu einer Kritik wurde. Ist deshalb auch eher ne kurze Erklärung und nicht wirklich ausgebaut, zudem mit einigen Schreibfehlern, da ich Kommentare anders als Kritiken oftmals nicht mehr so gründlich überlese^^

Aber ja, witzigerweise habe ich und die anderen User, die mitdiskutiert haben, ähnliche Punkte ebenfalls angesprochen. Meine Bewertung ist auch bisschen besser, alleine shcon weil ich stolz bin mir einen Horrofilm (I hate Clowns!) im Kino angesehen zu haben ^^

MB80:

Ne, ein "Best of" ist das tatsächlich eher nicht, das ist sogar arg abgewandelt teilweise. Ich bin da immer ganz verwundert, wenn ich irgendwo lese oder höre, dass das eine gute Adaption sei. Die Unterschiede sind teilweise recht extrem, alleine schon durch den Epochenwechsel, der einige unzeitgemäße Elemente eben rauswerfen musste, aber auch aus dem Umbau der Geschichte in eine "normale" Narrative, die sich nicht durch verschiedene Zeitebenen bewegt.

Duck-Anch-Amun:

Ich hatte bei dem Film das Gefühl, ein "best of" Album des Buches zu hören, aber leider haben die wohl essentielles Bindegewebe rausgeschnitten. Ja, das mit dem "Köder" hätte auch wunderbar funktioniert, wenn einer der "Looser" nicht einfach so mit einer anderen Erklärung angekommen wäre, die noch nicht einmal Sinn macht.
Und den Gedanken zu den Eltern hatte ich auch, aber wieder, nichts etabliert. Also müssen wir irgendwie mit der Message konform gehen, dass Aufwachsen endlose Qualen unter irgendwelchen Tyrannen bedeutet, bis uns der Kragen platzt... oder so ;)

Aber ich habe den Film auch als Vorbereitung auf einen evtl. Kinogang gesehen, man will ja dann doch Teil der Diskussion sein. Und da ich mich gerade eh im Horrorgenre rumtreibe. Deine Kritik muss ich mir später noch geben!

@MB80
Das Problem beim "erklären von essentiellen Dingen" liegt wohl dann tatsächlich an der Vorlage. Ich hab bis heute nicht verstanden was es mit dem Ende und dem "Fliegen" auf sich hat. Manche Kinder sind tot, andere gefressen und andere schweben da in der Luft.
Beverly selbst empfand ich eindeutig als Köder, Pennywise weiß ja dass sie kommen werden und versucht die Gruppe zu trennen. Deshalb bringt er Beverly nicht um, die Jungs fürchten sich dann plötzlich nicht mehr und kommen gestärkt aus der Situation heraus, dass Pennywise sie scheinbar nicht töten kann, weil sie keine Angst haben. So hab ich es wahrgenommen, da die "Köder-Sache" eigentlich so aufgebaut wird inklusive privater Nachricht .

Auch die Eltern sind bewusst böse charakterisiert, da es Es ist, welcher sie und die gesamte Stadt beeinflusst und so ein Klima der Angst erschafft, von welcher er sich ernährt.
Ich hab das Buch ebenfalls nicht gelesen, so wurde es mir damals hier im Forum aber erklärt.

By the Way hab ich den Film am Samstag ebenfalls nochmals geschaut. Wer meine damalige Kritik gelesen hat weiß ja, dass ich absolut kein Fan von Horrorfilmen bin und der Film für mich im Kino schon ein hartes Erlebnis war. Der Horrorfaktor kommt dann bei daheim, bei Tageslicht auf dem kleinen Bildschirm längst nicht so krass rüber - vor allem wenn man weiß was einen erwartet. Zudem hab ich das Gefühl, dass manches geschnitten war.
Trotzdem bleiben gerade das Setting und die Gruppe Kinder ein absolutes Highlight, weshalb ich mir auch Teil 2 "antuen" werde.

Ok, ES, marketingtechnisch schlau vor Teil 2 auf Netflix platziert, aka "BOOO, CREEPY CLOWN IN DA FACE - The Movie"...

Dieser Film war "adäquat", oder auch die Definition eines "mixed bag", eine bunte Mischung aus schlecht und gut.

Schlecht: Der erste Akt, der damit überfordert ist seine ganzen Charaktere in Form zu bringen. Auch die Beziehungen bleiben recht plump und aufs wesentliche reduziert, statt dessen wird schon früh darauf geachtet, dass uns Pennywise mit lauten Geräuschen ins Gesicht springt. Generell ist die Struktur da, aber das Ganze wirkt trotzdem wie eine Kollektion an Versatzstücken. Ab dem zweiten Akt wirds besser...
Die Horrorelemente sind sehr generisch in Szene gesetzt, und wann wir uns zu erschrecken haben wird meistens schon eine ganze Minute vorher telegraphiert. Immer ein schlechtes Zeichen. Auch versagt das Drehbuch darin, ganz (scheinbar) essentielle Dinge zu kommunizieren. So überlebt Beverly laut der Einschätzung der "Loosers", weil sie keine Angst hatte, obwohl sie ganz klar zu tode erschrocken war. Nur ein Köder? Nicht etabliert. Ebenso die Lösung in Form eines Kusses .
Ebenso plump wie die Horrorszenen ist auch der Subtext inszeniert. Die These des Filmes wird am Anfang ganz klar etabliert: Sei Schaf, oder der Typ mit dem Bolzenschussgerät (kann man evtl. noch paraphrasieren). Also gibt uns der Film (im weiteren Verlauf) die Mitteilung, dass scheinbar alle Eltern Monster sind, und die Lösung scheinbar Gewalt (wait, what?!). Wäre ich auch mit an Bord, wenn die Lösung dann nicht einfach "Yeah, wir kloppen den Horror-Clown" wäre. Elegant, das.

Gut: Die Schauspieler! Die Kinderschauspieler sind hervorragend, was selten eine Garantie ist. Schlechte Kinderschauspieler sind der "Kuss des Todes" für einen Film, aber die 2010er sind scheinbar mit einer ganzen Riege an Talenten gesegnet. Bill Skargard überzeugt ebenfalls als Pennywise, auch wenn die etwas vielschichtigere Version von Tim Curry interessanter ist. Und die Kulissen und Maske kann man ebenfalls positiv hervorheben, zusammen mit den glaubwürdigen Dialogen der Kinder geben sie dem Film etwas solides, überzeugendes. Generell ist der Film am besten, wenn die "Looser" miteinander interagieren, sodass so etwas wie Drama aufgebaut wird.

Ganz nebenher, ich habe das Buch nicht gelesen, nur durch "kulturelle Osmose" über die Jahre sozusagen aufgenommen. Ich sah den Film also als Film, nicht als Interpretation des Buches.

Netto: Wer Clowns unheimlich findet, und mal wieder einen Nostalgie-Kick braucht, kann sich ES schon mal geben.

Ein starker Gruselfaktor hat es bei mir immer leicht. Gerade in dem leeren Haus zeigt der Clown was er kann. Großes Kino.

einfach genial gemacht

@Duck-Anch-Amun

Danke für deine ehrliche Meinung. Es gibt viele Szenen, die spannend umgesetzt worden sind, aber es gibt auch wieder Szenen, die sollten spannend sein, aber diese sind es nicht.

Ich versuche mich in Zukunft noch besser auszudrücken, was ich meine. Der erste Satz ist bei mir, wie ich den Film insgesamt empfunden habe, aber wenn das irritierend ist, kann ich diesen in Zukunft weglassen.

@stevenKoehler
Ich finde es echt toll, dass du sehr viel kommentierst und auch, dass du mittlerweile zahlreiche Kritiken schreibst. Ich bin jetzt selbst kein Experte, aber stellvertretend für deine Kommentare: oftmals lesen sie sich wie Achterbahnfahrten ^^. Ein Beispiel was man hier bei ES sehr gut wieder finden kann

"Es - Kapitel 1" ist ein recht spannender Streifen (...) und hat gute Spannungsbögen, aber leider ist auch die Spannung an manchen Stellen nicht da (...) da er die Spannung nicht aufrecht erhalten kann."
In den ersten 2 Sätzen nutzt du 4 mal das Wort Spannung und ich kann trotzdem nicht einschätzen ob dies nun ein Plus- (spannender Streifen mit Spannungsbögen) oder als Negativpunkt (Spannung nicht da und kann nicht aufrecht erhalten werden) gesehen wird.
Und deine Kommentare lesen sich öfters so, also nicht bös gemeint aber vielleicht kannst du in Zukunft versuchen dich noch etwas genauer auszudrücken

"Es - Kapitel 1" ist ein recht spannender Streifen geworden, dessen Story intelligent ist. Sie baut sich super auf und hat gute Spannungsbögen, aber leider ist auch die Spannung an manchen Stellen nicht da, da man sich eher auf die Geschichte konzentriert hat und ab und zu will man mit zwei schockierenden Szenen die Zuschauer die Angst unter die Haut zaubern, was leider nicht immer gelingen mag, da er die Spannung nicht aufrecht erhalten kann. Des Weiteren ist er für ein Horrorfilm sehr lang geworden und das spürt man deutlich. Der Film ist kreativ und man hat sich gute Ideen einfallen lassen, aber es gibt auch Momente, die sich leider wiederholen und dabei der gewünschte Effekt nicht da ist.

Die schauspielerische Leistung ist unfassbar gut, aber man hätte sich ein paar mehr Szenen mit dem Clown "Pennywise" einfallen lassen sollen, denn es fällt auf, dass er relativ wenig Screentime hat, obwohl der Schauspieler ihn super verkörpert. Die Musik setzt gut ein, aber es gibt leider auch Szenen, wo diese etwas spoilert und dadurch ist der gewünschte Schockmoment nicht da. Die Kamera ist wunderbar und man hat super auf die Lichtsetzung geachtet, denn es gibt viele dunkle Ecken, wo etwas auftauchen könnte.

"Es - Kapitel 1" ist ein sehenswerter Film geworden, der recht gut funktioniert, aber wenn man viele Szenen besser gemacht hätte oder man hätte im Schnitt besser aufgepasst, dass nicht zwei schockierende Szenen aufeinander folgen, dann wäre er besser geworden.

Mir gefiel der Film primär wegen dem Drama und weniger wegen dem Horror. Die Kinder waren sympathisch und ihre Probleme und Ängste, die sie in einer entscheidenden Lebensphase überwinden müssen, waren ganz spannend erzählt.

Die Personifizierung des ganzen in Gestalt des Clowns allerdings hat mich weniger überzeugt. Angst hat Es mir nicht wirklich gemacht. Weiß nicht, ob es an der Inszenierung lag, ob ich einfach zu alt dafür bin oder ob es der Tatsache geschuldet war, dass die "reale Welt" mehr unter die Haut ging als die metaphorische. Am gruseligsten fand ich immer noch die Szenen zwischen Vater und Tochter Beverly...
Hier und da ganz lustig. Manchmal aber auch Witze zum falschen Zeitpunkt, die dann auch den Horror wieder abschwächen.
Sicher etwas zu lang... trotzdem empfehlenswert