Bewertung: 3 / 5
Universal Pictures versucht es mit niedlichen Tieren, die uns in Pets auf eine absurde Reise mitnehmen. Suggeriert die Filmtrailer fast nur das "geheime Leben" der Haustiere und ihre Vorlieben daheim, wenn Herrchen oder Frauchen tagsüber nicht da sind, bietet die Story dann doch mehr - aber auch wieder nicht genug, um Pixar gefährlich zu werden.
Max liebt sein Frauchen. Anders kann man das nicht beschreiben, denn Hund und Katie sind eine Einheit. Doch die traute Zweisamkeit wird jäh gestört als mit Duke ein wolliger Riese aus dem Tierheim Einzug hält, der schnell klarmacht, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen ist. Als beide Hunde beim Gassigehen vom unaufmerksamen Studenten vergessen werden, beginnt ihr Abenteuer: Von Hundefängern gejagt und in der Kanalisation auf ausgesetzte Ex-Heimtiere treffend, entspinnt sich ein Abenteuer, das Max und Duke so schnell nicht vergessen werden und vieles von ihnen abverlangt...
Trailer zu Pets
Pets Filmkritik
Universal Pictures macht mit Pets vieles richtig, bedenkt man die Zielgruppe. Viele knuffige Tiere, die ein Abenteuer erleben und erfahren, wie wichtig Freundschaft ist. Soweit so gut. Doch nach einem starken und süßen Anfang mündet das Ganze dann recht erwartbar in einer gewöhnlichen Story, was durchaus schade ist, da viele gute Ideen vorkommen, die den Film mit einem anderen Ansatz richtig gut hätten werden lassen können. Ab der Hälfte wird Pets sogar recht zäh und will gefühlt nicht enden, obwohl die Laufzeit keine 90 Minuten erreicht. Zudem muss man den Machern leider vorwerfen, dass im Vorfeld gerade zum Intro von Pets zu vieles verraten wurde. Viele Gags kennt man schon aus Trailern und so zünden die Hobbys der Tiere während der Abwesenheit ihrer Herrchen bzw. Frauchen nur noch teilweise und der beispielsweise durchaus tolle Gag mit dem Pudel kommt als Running Gag mehrfach vor, ist aber einfach schon bekannt. Wohl dem Kinogänger also, der noch nicht so viel über den Film weiß.
Es gibt einen klaren Bruch, denn statt die Tiere so darzustellen, dass ihr Handeln im realen Leben für Menschen Sinn machen würde (so würde es Pixar tun), werden die Tiere in absurde Situationen gesteckt, fahren Auto, sorgen für Unfälle und Verkehrschaos - und keinem Menschen fällt es wirklich auf. Vor allem da der Film im Original "The Secret Life of Pets" lautet, also "Das Geheime Leben der Haustiere" - nur kann von geheim keine Rede sein, außer die Besitzer sind strohdoof oder blind. Schade auch, dass gängige Stereotypen bedient werden, Katzen sind entweder fies, fett oder hässlich. Recht garstig auf jeden Fall. Hallooo? Wir reden über Katzen! Warum wohl besteht das Internet zu 90% Katzenbildern und -videos?!
Leider bricht Pets nicht aus dem "Niedlich sein wollen" aus und hinterfragt manche Punkte nicht kritisch, obwohl es genug Ansätze gibt. Zwar klingt es durch, dass die Tiere arm dran sind, wenn sie in der Kanalisation hausen müssen und verständlicherweise einen Brass auf ihre Ex-Herrchen entwickeln, aber das ist zu wenig und hätte - selbst humorvoll - deutlich kritischer aufgegriffen werden können. Auch die Abschlussszene, wenn durch die Fenster in der Abenddämmerung jeder New Yorker in seine Mini-Wohnung zurückkehrt und auf seinen jeweiligen tierischen Freund trifft, darf vor dem Hintergrund des Tierschutzes hinterfragt werden. Jeder lässt sein Haustier tagsüber stundenlang allein, nur um abends selbst nicht allein zu sein - und das ist durchaus nicht in Ordnung, vor allem da die meisten Tiere im Film alles andere als artgerecht gehalten werden. Auch muss man kein Veganer sein, um die Wurstfabrik als Paradies mit tanzenden Minion-artigen Würstchen, welche nur allzu gern verspeist werden, nicht ganz so lustig zu finden. Klar, Hunde lieben Fleisch, aber hinter all diesen Leckerlis steckten einst fühlende Lebewesen, die verarbeitet wurden. Heutzutage hier nur auf den Spaßfaktor zu zielen, obwohl wir es alle besser wissen, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Oder steckt gar ein Sponsor hinter all dem...?
Pets Bewertung
Pets ist niedlich, ohne Frage, bietet darüber hinaus aber zu wenig. Wir erleben Haustiere in abstrusen Situationen, die teils schon zum Lachen sind, aber so manche Idee verschreckt tierliebende Menschen auch und man fragt sich, ob die Besitzer wirklich ein Herz haben. Emotionale Momente wie mit Max, dem dicken Hund und seinem ehemaligen Herrchen, werden nicht wirklich genutzt und das Ende ist wie aus einer Schablone gepresst. Schade, denn dass es Universal besser kann, haben sie schon bewiesen.