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Im Westen nichts Neues (1930)

Ein Film von Lewis Milestone mit Louis Wolheim und Lew Ayres

Kinostart: 04. Dezember 1930145 Min.Drama
Meine Wertung
Ø MJ-User
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Im Westen nichts Neues Bewertung

Im Westen nichts Neues Inhalt

Erster Weltkrieg: In der allgemeinen Kriegsbegeisterung zieht eine ganze Klasse junger Oberschüler freiwillig in das vermeintliche "Feld der Ehre". In den Schützengräben der Westfront müssen Paul Bäumer und seine Kameraden aber bald die ganze Brutalität des Krieges erfahren: Für heldisches Pathos ist im mörderischen Stellungskrieg kein Platz mehr... Diese kongeniale Verfilmung des Romans von Erich Maria Remarque wurde von Kritik und Publikum gleichermaßen begeistert aufgenommen und noch heute muß sich jeder neue Anti-Kriegsfilm an der zeitlosen Qualität dieses Werkes messen lassen. Von Militaristen aller Art wurde der Film jedoch erbittert bekämpft und zensiert, gekürzt, entstellt oder gar völlig verboten.

Cast & Crew

Wer ist der Regisseur von Im Westen nichts Neues und wer spielt mit?

OV-Titel
All Quiet on the Western Front
Format
2D
Uns liegen keine Informationen zur FSK-Freigabe des Films vor.
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3 Kommentare
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2Cents : : Moviejones-Fan
31.08.2022 23:12 Uhr
0
Dabei seit: 31.03.22 | Posts: 787 | Reviews: 0 | Hüte: 12

Da es keinen Artikel über die 1979 Version gibt, packe ich meine Meinung dazu eben hier mir hin. Wird ja ohnehin ein Vergleich der beiden Versionen und des Buches, mit dem ich jetzt schon fast durch bin.

Die 1979er Version reicht zwar nicht ganz an die 1930er heran, ist in vielen Bereichen aber näher am Buch. Während der erste Film hier oft in der Handlung des Buches hin und her springt, folgt man hier der Geschichte linearer. Auch eingefügte Monologe, die direkt aus dem Roman zitieren, vermitteln etwas der Intensität der Vorlage.

Eines, was man zumindest für uns Deutsche in der alten Fassung besser gemacht hat, ist das Verwenden von diversen Dialekten. Gerade das Katchinsky im ersten Film hierzulande mit einem Polnisch/Jiddischen Dialekt spricht, passt einfach wie Arsch auf Eimer. Das ewige Hochdeutsch im 1979er macht die Dialoge doch sehr fade.

Himmelstoß, der Schinder von Ausbilder, wird im zweiten Film um einiges sadistischer angelegt. Der war mir im 1930er doch etwas zu harmlos. Kantorek, der Lehrer, der alle zum freiwilligen Eintritt bewegt, wurde vom fanatischen Einpeitscher des alten Filmes, vor allem durch die sehr zurückhaltende Spielweise von Donald Pleasance, dann eher zum onkelhaften Stichwortgeber.

Beide Darsteller von Paul Bäumer machen einen guten Job. Wobei hier der 1930er durch sein stellenweises Over-Acting hier auch mehr Intensität rüber bringt.

Was keiner der Filme geschafft hat, war die schiere Brutalität des Krieges, durch entsprechend blutige Darstellungen zu untermauern. Beide Filme wirken doch, buchstäblich, sehr blutleer, was natürlich auch der gewünschten niedrigen Altersempfehlung geschuldet war.

Diverse Nebenhandlungen wurden von beiden Filmen ignoriert. Was das Auftreten anderer Nationalitäten anbelangt z.B. Weder kommen jeweils beide Male, die schwarzen Soldaten vor, die von der Gegenseite, wegen ihrer dunklen Haut, gerade für Nacht Missionen eingesetzt wurden. Ebenso die Episode mit den russischen Kriegsgefangenen sucht man beide Male vergebens.

Beide Versionen schaffen es der Vorlage gerecht zu werden. Die erste mehr als die zweite. Auch wenn ich die 1979er Version, durch die linearere Erzählweise, durch die Farbe und den besseren Ton, für das heutige Publikum dann doch noch gefälliger finde.

Das einzige, womit die 2022er Version, meiner Meinung nach, noch Punkten könnte, sind einfach technische Aspekte. Mit modernen Effekten inszeniertes Gemetzel, ruhig mit höherer Alterseinstufung, könnte dann auch dem dritten Mal seine Berechtigung geben. Wenn man es ein weiteres Mal schafft, vorurteilsfrei dem Buch zu folgen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber erst die zweite Maus bekommt den Käse. Und am Ende ist alles für die Katz.

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2Cents : : Moviejones-Fan
30.08.2022 14:27 Uhr
0
Dabei seit: 31.03.22 | Posts: 787 | Reviews: 0 | Hüte: 12

In meinem "Der Westen nichts neues" Programm habe ich mir den Roman gerade zu etwa 40% durchgelesen und schiebe zwischendurch dann noch die Verfilmungen ein angefangen natürlich mit dieser wegweisenden Adaption. Das Durcheinander zu vieler Namen: Vornamen, Nachnamen, Spitznamen hat es mir, wegen meines nicht vorhandenen Namensgedächnises, relativ schwer gemacht, das Buch bisher zu lesen und ich hatte beim Film dann immer wieder einzelne Aha-Erlebnise, wenn mir dann durch den Schauspieler erst klar geworden ist, ach, das war jetzt die Situation, mit dem oder dem.

Mit seinem Urteilsfreien (soweit bisher gelesenen Teil) dem Roman entsprechenden Blick, auf den Soldaten, als Opfer aber auch Täter des sinnlosen Krieges, zugleich ist dieses Werk, was die Moral anbelangt, die so ein Film vermitteln kann und soll, auch als wegweisend zu betrachten. Gerade die Szene, mit den Stiefeln, die von einem dummen Jungen nach dem anderen lächelnd ins Gemetzel getragen werden, ist ein Magenumdreher unter vielen.

Sehr gut fand ich die Verwendung verschiedener Dialekte für die deutschen Stimmen. Das ewige Hochdeutsch heutiger Produktion nervt dann doch oftmals.

Etwas merkwürdig fand ich dagegen, das die anstürmenden Franzosen irgendwie immer etwas zu schnell gelaufen sind. Als hätte man hier mit verschiedenen Frame rates gefilmt.

Unterm Strich lässt sich sagen, das ich froh bin den Film gekauft und nicht nur geliehen zu haben, denn ich werde ihn mir bestimmt noch weitere Male ansehen, damit er in Ruhe seine volle Wirkung entfalten kann.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber erst die zweite Maus bekommt den Käse. Und am Ende ist alles für die Katz.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
27.03.2021 19:10 Uhr | Editiert am 27.03.2021 - 19:19 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Kein "gut geschriebes" oder strukturiertes Review, nur Gedanken meinerseits, die ich mir nach dem Film machte. Mir fehlt aktuell die Muße, das umzuschreiben, daher hier einfach so. Erstens, um die Gedanken irgendwo öffentlichkeitswirksam abzulegen und zweitens, weil auf Moviejones noch gar nichts zum Film steht.


Einer der besten Antikriegsfilme. Allgemein antinationalistisch und antimilitaristisch, vom menschlichen Blickwinkel aus humanistisch, vom kriegerischen Blickwinkel aus nihilistisch.

Der Film beginnt mit einem euphorischen und gefeierten Parademarsch der Deutschen durch die Straßen und geht fließend in ein Klassenzimmer über (Kamera filmt die Parade, bewegt sich dann rückwärts durch das Fenster in das Klassenzimmer rein, bis zur Rückwand, sodass man die ganze Klasse und im Hintergrund die Parade sieht. Die Marschmusik übertönt auch erst noch den Lehrer.) Der nationalistische Lehrer knüpft daran an und treibt seine Klasse in den Krieg.

Danach folgt eine 15-minütige, militaristische Drillsequenz, ähnlich wie in "Full Metal Jacket", die den Rekruten schonmal die erste Begeisterung nimmt. Der Drillsergeant ist eine Witzfigur, der sich nur über seine Uniform, seine Drillbefugnis und das Exerzieren definiert, an der Front selbst aber ein Feigling und Versager ist.

Die Rekruten werden dann an der Front und im ewigen Stellungskampf physisch und psychisch zermürbt.

Ein sterbender Rekrut vermacht seine Stiefel einem Freund und dann folgt eine Montage mit Kamerafokus auf die Stiefel, die immer wieder den Besitzer wechseln, sobald ein Soldat verletzt wird oder stirbt.

Die großangelegteste Szene ist ein Sturm der Franzosen auf den Schützengraben der Deutschen. Die Kamera fährt den Schützengraben entlang, schneidet dann entweder zur Sicht der Franzosen auf die deutschen MGs im Dauerfeuer oder zur Sicht der Deutschen auf die anstürmenden Franzosen, die entweder niedergemäht werden oder in den Graben springen. Dann wieder zurück zur Draufsicht auf den Schützengraben und Weiterfahrt entlang des Grabens mit Nahkampf Mann gegen Mann im Graben. Diese Kriegsszene ist niederschmetternd.

Es gibt eine Szene, in der der Protagonist einen Franzosen verwundet, mit ihm wegen des Vorrückens der Franzosen zum Schutz die Nacht im Krater verbringen muss und versucht, den Franzosen am Leben zu erhalten.

Es gibt aber auch schöne und witzige Szenen, zum Beispiel eine, in der sich drei deutsche Soldaten und drei Französinnen miteinander vergnügen, woraus sich in Friedenszeiten sicherlich noch mehr entwickelt hätte.

Der Hauptprotagonist geht gegen Ende in den Heimaturlaub, ist der Heimat mittlerweile aber ziemlich entfremdet. Der Vater und dessen Freunde verstehen den Stellungskrieg nicht und gehen 1918 weiterhin von einem einfachen taktischen Sieg aus. Der nationalistische Lehrer predigt weiterhin den Krieg für Volk und Vaterland, als der Protagonist dann tatsächlich mal von dem realen Krieg erzählt, wird er von der Klasse als Feigling und Verräter beschimpft.

Zurück an der Front, ist dann der Großteil seiner alten Truppe bereits gefallen und durch noch jüngere Rekruten ersetzt worden, die teilweise gerade mal 16 Jahre alt sind. Der Krieg beziehungsweise Deutschland verbrennt dort eine gesamte Generation.

Meine Bewertung
Bewertung

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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