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Aquaman

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Die Scham an der Freud

Aquaman Kritik

Aquaman Kritik
159 Kommentare - 13.12.2018 von Moviejones
Wir haben uns "Aquaman" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Aquaman

Bewertung: 2.5 / 5

Wem die folgende Einleitung bekannt vorkommt, richtig, es gab einige Filme, die uns in den letzten ein bis zwei Jahren genau die gleichen Gefühle entlockten - nur hier ist alles noch schlimmer. Selten war es wichtiger, sein Oberstübchen ganz zu deaktivieren vorm Kinogang als bei Aquaman. Den Fun, den der Film verspricht, hält er an vielen Stellen ein, solange man nicht in Versuchung kommt, auch nur ein Sekündchen einen Gedanken darauf zu verschwenden, was für ein Unsinn hier auf der Leinwand zelebriert wird. Dabei wird weder visuell noch inhaltlich Neuland betreten und einzig der Präsenz von Jason Momoa ist es zu verdanken, dass dieser Film überhaupt zusammengehalten wird und dieses Flickwerk wässriger Ideen als Unterhaltung durchgeht.

Aquaman Kritik

Arthur (Jason Momoa) ist halb Mensch, halb Atlantaner und als "Aquaman" eigentlich der rechtmäßige Erbe auf den Thron von Atlantis. Aber auf dem hat es sich sein Halbbruder Orm (Patrick Wilson) bequem gemacht und der plant einen nie dagewesenen Krieg gegen die Menschheit zu führen und sie für die Verschmutzung der Meere abzustrafen. Um diesen grausamen Feldzug abzuwenden, machen sich Aquaman und die Atlantisbewohnerin Mera (Amber Heard) auf die Suche nach dem legendären Dreizack von Atlantis, mit dessen Hilfe niemand Aquamans Thronanspruch in Frage stellen kann. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Orm steht kurz davor, den Krieg zu entfesseln und hat zudem getreue Schergen ausgesandt, um Aquaman aufzuhalten...

Trailer zu Aquaman

Fakt ist: Das DCEU befindet sich in einem jämmerlichen Zustand, nachdem die Justice League 2017 im internen Ringen um die Ausrichtung des Filmuniversums gegen die Wand gefahren wurde. Es lag nun in den Händen von James Wan, aus Aquaman einen wie auch immer gearteten Film zu machen, der das Filmuniversum zurück auf Spur, besser gesagt Erfolgspur bringt und gleichzeitig eine Neuausrichtung einleitet. Streckenweise gelingt dies gut und es fällt auf, dass mit Wan ein fähiger Regisseur am Werk ist, der weiß wie er einen durchaus unterhaltsamen Filmfluss aufrecht erhalten kann.

Man kann unglaublich viel Spaß mit Aquaman haben, denn die Ideen sind abgedreht und das, was auf der Kinoleinwand passiert, macht eine ganze Menge her, während der Humor nicht auf der Strecke bleibt. Hauptdarsteller Jason Momoa, einer der Lichtblicke der Justice League, glänzt auch hier einmal mehr mit seiner überaus sympathischen Art und Leinwandpräsenz. Doch all diese netten Aspekte täuschen nicht darüber hinweg, dass Aquaman an ganz vielen Stellen so wirkt, als würde man die Fehler des DCEU mit den Mängeln des MCU kreuzen.

Bis auf Aquaman besitzt keine Figur mehr als nur eine lineare Charakterzeichnung, gut und böse muss als Kategorisierung reichen, selbst auf Motive und Hintergrundgeschichten wird weitestgehend verzichtet. Agieren tun all diese Figuren in einer im Kern zusammengewürfelten Story, die als "Best Of bekannter Superheldenfilme" verstanden werden kann. Von Parallelen zu Black Panther, Wonder Woman bis hin zu Einsprengseln von Indiana Jones und Jules Verne ist hier wirklich alles dabei und hat man in der einen oder anderen Form schon mal gesehen. Befeuert wird dieser magere Ideenreichtum durch kitschige, peinliche und oft sehr kindliche Dialoge, die an Produktionen vom Disney Channel erinnern.

Der Versuch, etwas Tiefe in die Geschichte zu bringen, wird gar nicht erst unternommen, was sich dann auch im mittelprächtigen Schauspiel der meisten Protagonisten zeigt, gegen das die Darstellung von Iron Man & Co. fast schon wie Shakespeare wirkt. Alles ist Popcornkino in Perfektion, aber ohne Gehalt, ohne Gefühle und mit überall präsenten schablonenhaften Figuren. Alles wird in einem schier endlosen CGI-Overkill ertränkt, denn alles stammt aus dem Computer und sieht entsprechend auch danach aus. Echte Rochen, Eindrücke aus der Natur, geschenkt. So krass mit Laser bewaffnete Haie auch sind, irgendwann hat man sich an all diesen Objekten satt gesehen, vor allem da Aquaman den Zuschauer in solch einem Tempo mit alldem beschießt, so dass überhaupt keine Luft bleibt, diese teils coolen Ideen auch nur ansatzweise wertzuschätzen.

Einzig das Tempo neben Momoa ist es, welches diesen Film vorantreibt und vergessen lässt, dass substanziell absolut nichts geboten wird. Denn die Geschichte ist so unglaublich absurd wie schon lange nichts mehr. Grundsätzlich ist Absurdität kein Ausschlusskriterium, denn viele verrückte Ideen klappen auch in anderen Filmen. Wichtig ist die innere Logik, wenn diese stimmt, kann nahezu alles plausibel gezeigt werden. Doch genau die fehlt hier und das löchrig-undurchdachte Filmuniversum befeuert dies zusätzlich. Die Absurdität muss im Rahmen des DCEU funktionieren und mit diesem Gedanken im Hinterkopf gelingt dies einfach nicht. Es ist eine Originstory, fein, aber warum bei dieser globalen Bedrohung - gegen die Steppenwolf wie ein Witz wirkt - Aquaman auf Einzelkämpfer machen muss, erschließt sich nicht. Anscheinend war kein Handy zur Hand, der Rest der Justice League hatte Urlaub oder künftige Könige machen das eben so! Dass man zudem die gesamte Menschheit für dämlich verkauft, die scheinbar über Jahrhunderte nicht mitbekommen hat, dass das Meer voller Monster ist und DC-Wakanda gar nicht mal so gut verborgen im Atlantik ruht, ebenfalls geschenkt. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die sich in Summation zu einem großen Problem entwickeln und offenbaren, wie unglaublich bescheuert diese Comicverfilmungen inzwischen sind. Aber sie zeigen auch, wie wenig Mühe man sich für ein plausibles Worldbuilding gibt.

Alle paar Meter stolpert Aquaman über seine eigenen Storyfüße, weil sich das triviale Drehbuch selbst widerspricht. Die Suche nach dem Dreizack steht sinnbildlich für eine Vielzahl dieser Momente, der seit Jahrtausenden verschollen ist und für den erst jetzt der finale Hinweis gefunden wird, wo dieser irre Schatz überhaupt verborgen ist. Arthur und Mera sind die ersten und dennoch sind, ohne zu viel zu verraten, bereits Hunderte aberwitzige Unterwasserbewohner nur wenige Meter vorm Dreizack gestorben... Warum sind die Atlantisbewohner überhaupt so stark und halbe Götter?! Was qualifiziert Black Manta als Mensch zu solchen körperlichen und technischen Leistungen und seit wann macht so eine alberne Rüstung schmerzunempfindlich?! Wieso bleibt er überhaupt so blass und wieso haben diese wässrigen Halbgötter nicht schon viel früher auf der Erde aufgeräumt, wo sie technologisch hunderte Jahre im Vorsprung sind?! Warum gibt es so viele klischeebeladene Fremdschämmomente, wo der Film doch eh keine emotionale Bindung erzeugt? Und spätestens dann, wenn man in der finalen Schlacht  darüber nachdenkt, was da für ein Blutzoll biblischen Ausmaßes produziert wird, der nicht nur alles Dagewesene im DCEU sprengt, sondern auch mehr Schaden anrichtet, als es die Menschheit jemals den Meeren hätte antun können, ist es ganz aus.

Aquaman funktioniert nur, wenn man sein Hirn komplett auf Leerlauf stellt. Natürlich kann sich kaum jemand der inszenierten Wucht, die durch den typischen DC-Soundtrack untermalt wird, entziehen. Es ist ein auf Film gebannter Unfall, wo man einfach nicht wegsehen kann. Wem es nur um Effekte geht und wer keinen Wert auf Gehalt legt, gern einen Hut auf die Bewertung drauf. Ansonsten sind ständig zwei widersprüchliche Gefühle, der Spaß und die Scham darüber, am Meeresgrund omnipräsent. Die Verblödung der Massen wird hier so dermaßen intensiv vorangetrieben, man selbst mittendrin, und dennoch will man ein Wiedersehen mit Jason Momoa als Aquaman erleben. Verrückte Welt!

Aquaman Bewertung
Bewertung des Films
510

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159 Kommentare
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MB80 : : Black Lodge Su
14.12.2018 16:06 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.913 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Raven13:

Ja, Silencio hats ja eigentlich schon gesagt, dass ein Drehbuch einfach zu schreiben ist meine ich nicht.

Da wir von Budget reden meine ich natürlich so Basissachen wie Handlung, Charaktere, Dialoge etc. Alles was man vorher solide auf Papier gießen kann. Natürlich kann dann immer noch viel in der "Übersetzung" schief gehen (leg mal das Drehbuch von "Schindlers Liste" in den Schoß von Michael Bay...), aber im Grunde geht es doch nur darum:

Diese großen Hollywood Blockbuster haben quasi unendliche Mittel zur Verfügung. Wenn mir also eine vorhersehbare Story serviert wird, austauschbare Charaktere und peinliche Dialoge, warum soll ich das als "Popcornkino" dann entspannter bewerten? Wenn jemand mit riesigen Ressourcen ein mäßiges Ziel anvisiert, und eigentlich das Geld nur in Effekte verbrennt, warum soll ich das belohnen?

Mich schreckt auch keine 7/10 Wertung ab, für mich ist das ein solides "gut, Empfehlung!".

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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Silencio : : Moviejones-Fan
14.12.2018 16:04 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

ZSSnake:

"Persönlich empfinde ich die Punktewertung oftmals als den undankbarsten Teil einer Review und würde ihn durchaus gerne weglassen. Warum? Weil die Review selbst die beste Wertung ist, die ich einem Film geben kann."

Tausendmal das. Einrahmen, unter jede Review setzen. Die Punktwertung ist ein Zusatz, eine Tendenz bestenfalls, aber nie das abschließende Fazit. Wir können natürlich stundenlang diskutieren, welche Punktzahl welchem Film gerecht wird, aber letztendlich haben wir damit eine Menge digitale Tinte verschwendet, ohne irgendwas gesagt zu haben. Und damit wird man den Filmen, über die man spricht, wohl noch weniger gerecht, als es die schlechteste Kritik je könnte.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
14.12.2018 15:40 Uhr
2
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.945 | Reviews: 184 | Hüte: 616

Zum Thema Wertungen ein paar Sätze von mir, weil ich das Problem damit nach inzwischen 138 selbst verfassten Reviews ja auch ein wenig kenne:

Persönlich empfinde ich die Punktewertung oftmals als den undankbarsten Teil einer Review und würde ihn durchaus gerne weglassen. Warum? Weil die Review selbst die beste Wertung ist, die ich einem Film geben kann. Schreibe ich über 6 oder 7 Absätze relativ differenziert auf, warum mir welche Aspekte eines Films gefallen haben und begründe dabei fundiert meine Standpunkte und Bemängelungen, kann jeder Leser hinterher feststellen, ob ich einen Film gut fand oder eben nicht. Selbes gilt ja für die MJ-Kritiken. Ich kann auch ohne Punkte drunter in der Regel sehr gut herauslesen ob ein Film den Redakteuren zusagte oder nicht und wieso das so ist. Darum sollte es in jeder Kritik doch auch gehen. Einen subjektiven Standpunkt erläutern, dabei versuchen jeden halbwegs objektiv bewertbaren Aspekt (Darstellerleistung, Kamera, Schnitt, Score, Drehbuch) einfließen zu lassen und am Ende ein Fazit geben.

Die Punkte die dann drunter stehen sind eben für diejenigen gedacht, die sich diese Scheuklappen aufsetzen wollen und ohne fundierte Informationen denken, sie könnten einen Film kategoriesieren. Ich muss am Ende bei der Punktevergabe immer überlegen, ob ich nun eher "meine" Wertung drunterschreibe, oder eher "eine" Wertung, die möglichst objektiv ist. Falls die beiden zu weit auseinandergehen, schreib ich auch mal zwei drunter oder ne Tendenz für den Fall, dass der Zuschauer "xyz berücksichtigt", sodass es differenzierter wird. Aber trotzdem wird jedes Mal dann, wenn ne Zahl drunter steht der Text selbst abgewertet, weil die meisten "Leser" eben oftmals nur die Zahl sehen und von Beginn an entweder mit dieser einverstanden sind oder sie ablehnen. Daraus ergibt sich ja nicht umsonst der häufigste Diskussionsaspekt bei vielen Reviews: "Warum hat Film xy nur diese oder jene Wertung bekommen?" - ja lies doch einfach die Kritik, da steht es drin.

Wenn ich könnte, würde ich zu gern ein Kritikensystem haben, welches ermöglicht die Wertung wegzulassen, sodass der Text am Ende ist was zählt. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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MobyDick : : Moviejones-Fan
14.12.2018 13:31 Uhr | Editiert am 14.12.2018 - 13:34 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Zur Filmkritik:

Ein bißchen bin ich überrascht über die Härte der Kritik, aber ich halte MJ diesmal zu Gute, dass sie es besonders gut machen wollten - daher auch zwei Redakteure (für einen recht banalen Film - nicht negativ gemeint). Ich werde mir trotzdem meine eigene Meinung bilden, mal sehen ob ich Berlin IMAX nächste Woche schaffe, Daumen Drück :-)

Raven:

Deswegen sind die besten Drehbücher auch meist die, die über Jahre geschrieben werden. Sie werden immer wieder gelesen, überarbeitet, nochmal gelesen, nochmal überarbeitet und so weiter... Irgendwann, wenn sie nahezu perfekt sind, können sie umgesetzt zu werden, dann könnte was sehr Gutes dabei herauskommen.

Halte ich für bedingt richtig, es kommt auf den Inhalt an, so manch existentieller Film braucht gar kein richtiges Drehbuch, sondern eine Ahnung dessen, was gewollt ist. Auch gibt es sehr oft den Fall, das zu viele Köche den Brei verderben, oder so lange an einem Werk rumgepfuscht wird, bis etwas Gutes zu einem Monstrum wird. So eine pauschale Aussage ist bei der eigentlich gut gemeinten Grundintention deiner Aussage trotzdem nicht ohne weiteres unterschreibbar wink

Dünyayi Kurtaran Adam
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Silencio : : Moviejones-Fan
14.12.2018 13:05 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Raven:

"Soso, hast du selbst schonmal Bücher geschrieben und Geschichten erfunden? So einfach ist das nicht, mal eben eine Geschichte zu erfinden, die spannend und interessant ist, eine gute Erzähltruktur hat und zudem noch absolut frei von Logiklücken ist. Das sagt sich immer so leicht daher. Wenn es so einfach ist, dann schreib du doch mal was besseres."

Er hat da nie etwas von "einfach" gesagt. Er hat gesagt, dass es verwundert, wenn Profis, die gut verdienen und in ihrem Bereich eben in der obersten Liga spielen, da schon scheitern...

Ich muss übrigens nicht besser schreiben als die. Ich brauche kein Koch zu sein, um zu sagen, dass ein Hundehaufen nach Scheiße schmeckt...

"Deswegen sind die besten Drehbücher auch meist die, die über Jahre geschrieben werden. Sie werden immer wieder gelesen, überarbeitet, nochmal gelesen, nochmal überarbeitet und so weiter..."

Steile These. Schrader hat "Taxi Driver" in sechs Tagen geschrieben.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Silencio : : Moviejones-Fan
14.12.2018 12:57 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Raven:

"Das ist aber nur für ganz wenige Personenkreise ein Riesengeschäft. Glaub mal nicht, dass die "normale" Filmcrew, die sicher 95 % aller beschäftigten Leute ausmachen, ebenfalls übermäßig gut bezahlt weird. Die meisten dort haben mit Sicherheit nur normale Gehälter und machen ihren täglichen Job, der nunmakl bei den meisten nur Routine ist."

Jupp und die Leute sind bereits bezahlt worden, wenn der Streifen in den Kinos läuft. Denen könnte es wahrscheinlich nicht egaler sein, was der einspielt, die gehen am nächsten Tag ganz normal zur Arbeit. Wenn sie überhaupt bezahlt werden, es gibt unglaublich viele Stellen, die mit Leuten besetzt werden, die irgendwann mal dadurch in bezahlten Jobs landen wollen. Die Leute, die was vom Einspielergebnis haben, sind allerdings auch die Entscheidungsträger, die eben die Qualität mitbestimmen können. Der Kabelträger wird auch bei einem Flop noch einen Job an einem anderen Set finden können.

"Auch Samsung ist ein Milliardengeschäft, da fließt sogar noch viel mehr Geld als in der Filmbranche. Und sind die Produkte deshalb perfekt? Die Smartphones kosten heutzutage gut und gerne 1.000 Euro. Sind sind qwualitativ besser als vor 10 Jahren?"

Wenn dir die Qualität nicht passt, kauf halt kein Samsungprodukt, bis die anfangen Leute in entscheidenden Stellen auszutauschen. Da sehen die aber keine Veranlassung für, wenn die Leute weiter einkaufen.

"Glaub mal nicht, dass die Millionengelder der Schauspieler und Regisseure dafür sorgen, dass jeder einzelne der Filmcrew zum Genie wird und Bestleistungen erzielt. "

Brauchen die auch nicht. Das würde ja im Umkehrschluss auch bedeuten, dass jedes Crewmitglied gleich viel zum Gelingen eines Filmes beiträgt. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall...

"Dazu kommt oft noch Zeitdruck und höhere Gewalt, wie Wetterlagen an Drehorten oder wenn in Städten wie Paris gedreht wird (z. B. MI: Fallout), dann hat die Crew manchmal nur ein Zeitfenster von zwei Stunden, um eine anspruchsvolle Szene zu drehen. Das kann gut enden, wie bei Fallout, oder eben auch mal nicht gut laufen. Oft hat man dann auch mal viel Pech und nichts läuft wie geplant. Wenn die Schauspieler dann mal schlechte Tage haben (hat jeder Mal), dann läuft es mit der Qualität auch nicht immer rund. Dafür habe ich absolutes Verständnis. "

Ja, aber wenn es schlecht endet, macht das doch den Film nicht irgendwie besser. Wann hast du mal einen Film gesehen und gedacht "Tjoa, wenn die bessere Wetterbedingungen gehabt hätten, wäre das vielleicht besser gewesen?". Das irgendwas aus diversen Gründen nicht klappt, ist eine Erklärung, keine Entschuldigung. "Solo" bleibt ein unterdurchschnittlicher Film, auch wenn ich die turbulente Produktionsgeschichte kenne. Und wenn irgendwas schlecht ist, ich die Geschichte eben nicht kenne, wie soll ich das dann entschuldigen? Oder soll ich dann einfach sagen, dass man schon einen guten Grund gehabt haben wird, einen schelchten Film in die Kinos zu bringen für den ich dann auch noch Geld ausgebe?

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
14.12.2018 12:54 Uhr | Editiert am 14.12.2018 - 13:00 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.206 | Reviews: 105 | Hüte: 638

@ MB80

"Und ich meine die Basis jeden Filmes, und witzigerweise der billigste Teil, weil man sich einfach mal hinsetzen muss und denken, schreiben und diskutieren muss, ist halt das Drehbuch."

Soso, hast du selbst schonmal Bücher geschrieben und Geschichten erfunden? So einfach ist das nicht, mal eben eine Geschichte zu erfinden, die spannend und interessant ist, eine gute Erzähltruktur hat und zudem noch absolut frei von Logiklücken ist. Das sagt sich immer so leicht daher. Wenn es so einfach ist, dann schreib du doch mal was besseres.

Und dann muss man beim Drehbuch auch noch darauf achten, dass alle Personen emotional immer den richtigen Ton treffen, was dann natürlich immer noch korrekt vom Schauspieler und Regisseur umgesetzt werden muss.

Von "einfach" kann da keine Rede sein. Deswegen sind die besten Drehbücher auch meist die, die über Jahre geschrieben werden. Sie werden immer wieder gelesen, überarbeitet, nochmal gelesen, nochmal überarbeitet und so weiter... Irgendwann, wenn sie nahezu perfekt sind, können sie umgesetzt zu werden, dann könnte was sehr Gutes dabei herauskommen. Und auch da hängt es wieder von der perfekten Teamarbeit ALLER Beteiligten ab. Wenn nur ein paar Leute der Filmcrew keinen guten Job machen, merkt man das am Ende am fertigen Produkt. An einem fertigen Film hängt ein endlos langer Rattenschwanz dran. Der Film läuft nur so gut wie die einzelnen Zahlnräder im Inneren.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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MB80 : : Black Lodge Su
14.12.2018 12:39 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.913 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Raven13:

"Das ist aber nur für ganz wenige Personenkreise ein Riesengeschäft. Glaub mal nicht, dass die "normale" Filmcrew, die sicher 95 % aller beschäftigten Leute ausmachen, ebenfalls übermäßig gut bezahlt weird. Die meisten dort haben mit Sicherheit nur normale Gehälter und machen ihren täglichen Job, der nunmakl bei den meisten nur Routine ist."

Das geht jetzt aber am eigentlichen Punkt vorbei... Was Silencio im Kern ja meinte, sage ich jetzt einfach mal, ist das es schon verwundert das bei diesen Budgets so lausige Dinger am Ende rauskommen. Und ich meine die Basis jeden Filmes, und witzigerweise der billigste Teil, weil man sich einfach mal hinsetzen muss und denken, schreiben und diskutieren muss, ist halt das Drehbuch.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
14.12.2018 12:32 Uhr | Editiert am 14.12.2018 - 12:35 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.206 | Reviews: 105 | Hüte: 638

@ Silencio

"Gerade WEIL das so ein Riesengeschäft ist, sollten die Filme einfach besser sein. Du zahlst ja einem Fußballer auch nicht Millionen, weil er sich anstrengt, aber nie Tore schießt, sondern weil er Resultate erzielt..."

Das ist aber nur für ganz wenige Personenkreise ein Riesengeschäft. Glaub mal nicht, dass die "normale" Filmcrew, die sicher 95 % aller beschäftigten Leute ausmachen, ebenfalls übermäßig gut bezahlt wird. Die meisten dort haben mit Sicherheit nur normale Gehälter und machen ihren täglichen Job, der nun mal bei den meisten nur Routine ist. Auch bestbezahlte Fußballer bauen häufig Scheiße, siehe die deutsche Fußball-Mannschafft bei der letzten WM.

Auch Samsung ist ein Milliardengeschäft, da fließt sogar noch viel mehr Geld als in der Filmbranche. Und sind die Produkte deshalb perfekt? Die Smartphones kosten heutzutage gut und gerne 1.000 Euro. Sind sind qwualitativ besser als vor 10 Jahren? Kaum. Eher überladen mit unnötigem Schnickschnack. Auch wenn die Chefs Millionen verdienen, so verdienen die normalen Arbeiter nur normales Geld im Bereich von 30.000 bis 40.000 Euro jährlich. Schau dir in der Bcuhhaltung die 100 Buchhalter an. Jeder hat andere Qualitäten und nicht jeder hat das gleiche Talent. Und nicht jeder übt seinen Beruf mit Leidenschaft aus.

Glaub mal nicht, dass die Millionengelder der Schauspieler und Regisseure dafür sorgen, dass jeder einzelne der Filmcrew zum Genie wird und Bestleistungen erzielt. Dazu kommt oft noch Zeitdruck und höhere Gewalt, wie Wetterlagen an Drehorten oder wenn in Städten wie Paris gedreht wird (z. B. MI: Fallout), dann hat die Crew manchmal nur ein Zeitfenster von zwei Stunden, um eine anspruchsvolle Szene zu drehen. Das kann gut enden, wie bei Fallout, oder eben auch mal nicht gut laufen. Oft hat man dann auch mal viel Pech und nichts läuft wie geplant. Wenn die Schauspieler dann mal schlechte Tage haben (hat jeder Mal), dann läuft es mit der Qualität auch nicht immer rund. Dafür habe ich absolutes Verständnis.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Silencio : : Moviejones-Fan
14.12.2018 12:26 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Solange sie subjektiv geprägt sind, soll mir persönlich das ja recht sein. Wenn sie subjektivierend werden, kriegen wir da ein Problem...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MB80 : : Black Lodge Su
14.12.2018 12:24 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.913 | Reviews: 44 | Hüte: 261

"Objektive Bewertungen gibt es für mich bei Kunst ohnehin nicht, da ist alles subjektiv geprägt."

Oh oh...

3... 2... 1...

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
14.12.2018 12:19 Uhr | Editiert am 14.12.2018 - 12:21 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.377 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Silencio hat da schon alles Vieles geschrieben, was ich hätte schreiben wollen.

Was mir noch wichtig ist: Objektive Bewertungen gibt es für mich bei Kunst ohnehin nicht, da ist alles subjektiv geprägt. Egal, ob ich einen "Herr der Ringe" jetzt mit 10/10 oder einen B-Movie etwas besser bewerte als der Durchschnitt, weil er mir gefällt.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Silencio : : Moviejones-Fan
14.12.2018 11:43 Uhr
1
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Raven:

"Grundsätzlich stimme ich dir ja auch zu. Natürlich finde ich es auch noch viel besser, wenn ein Film, der mir gut gefällt, zusätzlich eine Perfektion in jeder Hinsicht (Stichwort Herr der Ringe) abliefert. Das würde jeden Film, der mir so schon gefällt, für mich in göttliche Hemisphären befördern. Aber bleiben wir doch mal realistisch. Nicht jeder Regisseur, nicht jeder Kameramann und nicht jede sonstige Person im Filmgenre ist ein geborenes Genie mit unglaublichem Talent. Noch dazu steht nicht jedem Filmprojekt das nötige Budget zur Verfügung, um alles in absoluter Perfektion zu erschaffen."

Ja, aber sollten wir die ganz hohen Bewertungen nicht genau für diese Ausnahmen reservieren? Dass einem was gefällt, ist ja schön und gut (mir gefallen manche Sachen, die liegen objektiv allenfalls im 2/5 Hüte-Bereich), aber das macht die Arbeit der Leute nicht besser. Wenn Peter Berg seinen neuen Film dahinschludert, kann ich mich über Mark Wahlbergs ernsten Gesichtsausdruck vorzüglich amüsieren, dann aber 4/5 rauszhauen ist doch einem Leser nicht fair gegenüber - und anderen Filmen auch nicht.

"Ein weiteres Problem sehe ich doch auch darin, dass der durchschnittliche Zuschauer sich von einer Bewertung unterhalb von 7/10 schon abschrecken lässt, sich den Film überhaupt anzuschauen. Ist ja bei Videospielen genau so. Und das ist wiederum schade, denn dann würden viele Menschen viele tolle Filme nicht schauen, weil sie "vermeintlich" schlecht sind, obwohl sie es eigentlich gar nicht sind."

Das ist aber nicht das Problem des Kritikers, sondern das der Studios. Ich kann ja nicht aus Mitleid 8/10 geben, weil das dem Einspielergebnis schaden könnte. Die Studios könnten sich auch anstrengen bessere Filme zu drehen. Sorry, aber das ist ein Millionengeschäft (in der Königsklasse ja Milliarden...), an dem reiche Leute sich noch reicher machen. Da muss ich nicht jeden zynisch hingeworfenen Brocken fressen, nur weil sich irgendwer abschrecken lassen könnte. Gerade WEIL das so ein Riesengeschäft ist, sollten die Filme einfach besser sein. Du zahlst ja einem Fußballer auch nicht Millionen, weil er sich anstrengt, aber nie Tore schießt, sondern weil er Resultate erzielt...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
14.12.2018 11:38 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.026 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Immer wieder das gleiche hier. Naja was solls, ich bin mal gespannt, schaue mir den Film nächste Woche an. smile


Avatar
Sully : : Elvis Balboa
14.12.2018 11:28 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Raven13

Das meine ich. Ich kann Dir sagen, dass mir bei Filmen z.B. "Rocky" sehr viel bedeutet und bei den Serien "Outlander", die würde ich dann an Wichtigkeit jeweils auf Platz 1 setzen, aber das ist rein emotional, weil sie mit mir persönlich zu tun haben. All die tollen Geschichten die es so gibt, kann und möchte ich aber eben nicht gegeneinander aufwiegen.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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