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Schlummerland

Kritik Details Trailer News
Trotz Künstlichkeit rührend

Schlummerland Kritik

Schlummerland Kritik
0 Kommentare - 19.11.2022 von Moviejones
Wir haben uns "Schlummerland" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Schlummerland

Bewertung: 3 / 5

Netflix hat sein eigenes Schlummerland-Abenteuer zu bieten, und das trumpft mit einer einfachen, dennoch rührenden Story mit viel Herz und Charme auf und tollen Darsteller:innen - ob einem jedoch der Stil der künstlichen Traumwelt wie auch des ganzen Films gefallen wird, das dürfte die Stream-Kundschaft spalten. Hier, was die eher lose Adaption der "Little Nemo"- oder auch "Schlummerland"-Vorlagen sehenswert macht, und was aber auch leider als verschenktes Potenzial kritisch zu beurteilen ist.

Ein junges Mädchen namens Nemo (Marlow Barkley) lebt zusammen mit ihrem Vater (Kyle Chandler) auf einer einsamen Insel in einem Leuchtturm. Jeden Abend erzählt ihr Dad ihr abenteuerliche Geschichten vor dem Einschlafen. Als er tragisch verstirbt, nimmt sein mit einem Kind völlig überforderter Bruder (Chris O’Dowd) seine Nichte auf - wen wundert es da, dass sich Klein Nemo zurück ins Schlummerland sehnt, wo sie vielleicht ihren Vater wiedertreffen könnte? Eine geheimnisvolle Karte könnte den Weg dahin weisen...

Trailer zu Schlummerland

Schlummerland Kritik

Einerseits gelingt Francis Lawrence mit Schlummerland eine wunderbar zauberhafte und rührende eigenständige Geschichte, die sogar fast als eine Art loses Sequel angesehen werden könnte, das in unserer moderneren Zeit spielt - die ersten Comicstorys von Winsor McKay erschienen 1905. Entsprechend passt sich auch der Inhalt an, statt einem kleinen Jungen, der eine Prinzessin als Spielgefährtin sucht, bekommen wir eine tragische Geschichte eines kleinen Mädchens geliefert. Auch wenn die Basis in der Vater- und Flip-Figur durchaus noch erahnbar vorhanden ist.

Definitiv ist das aber eine gute Entscheidung, denn dadurch bekommen wir eine Story mit Tiefgang und ordentlich Drama geliefert, auch wenn der Plot so oder so ähnlich nicht so ganz neu ist. Anleihen an Pans Labyrinth, Alice im Wunderland, Peter Pan und gar Der kleine Lord sind erkennbar neben zig weiteren Fantasyfilmen und märchenhaften Geschichten mit tragischer Note, und doch ist es eine ganz eigene Welt und Geschichte.

Jason Momoa ist ein großartiger Flip, er hat deutlich Spaß an der Rolle und holt alles aus ihr raus, was geht. Den Gruselpart hat man bei Flip jedoch (ähnlich wie in früheren Verfilmungen) zugunsten der eher grotesk-clownesken Facette des Originals komplett weggelassen, er ist eher ein schräger Kauz oder auch eben Pan in der quirlig bunten Punk-Variante, das ist aber nicht schlimm und macht wirklich Spaß anzuschauen. Die Chemie zwischen Momoa und Marlow Barkley als kleine Nemo ist toll. Auch Kyle Chandler als Vater und Chris O’Dowd als ihr Onkel sind eine gelungene Besetzung und überzeugen vollkommen. Selbst die Nebenfiguren sind gut besetzt und glänzen in ihren kleinen Momenten, eine etwas größere Rolle bietet noch Weruche Opia (I May Destroy You) als coole Agent Green.

Ein bisschen Grusel gibt in Schlummerland dann immerhin der Alptraum-Part der Story her, aber deutlich auf Kinderfilm-Niveau. Aber noch einmal, das ist nicht das Problem des Films, sondern passt in diese Welt und Geschichte durchaus gut hinein. Kommen wir also zum Andererseits, dem kritischen Part:

Zwar sind die Schlummerland-Szenerien schön fantasievoll, witzig, schräg und auch mal finster, zwar passt die surreale Künstlichkeit, die sich an die Vorlagen anlehnt - doch technisch sieht manches einfach zu arg nach Green Screen aus. Und das reißt etwas aus einer Traumwelt heraus, die einem im Traum nun einmal äußerst real vorkommt, egal wie schräg sie ansonsten auch sein mag. Und das ist wirklich schade. Denn ansonsten ist der Fantasy-Stil durchaus toll, auch die surreale Architektur-Thematik der Vorlagen ist erkennbar und auch berühmte Szenen wie das wandernde und schwimmende Bett kommen vor und sehen gut aus.

Auch sonst sehen viele Sequenzen in Schlummerland tatsächlich toll und liebevoll gemacht aus, wodurch die Szenen, in denen die Green Screen doch zu arg zu spüren ist, wie Störfaktoren wirken. Will man Schlummerland dennoch genießen, muss man sich daran gewöhnen, dies zu ignorieren, und hier machen es einem die Stars und ihre Geschichte wie auch ein passend märchenhafter stimmungsvoller Score leicht, über das visuell technisch nicht ganz so Überzeugende hier und da hinwegzusehen. Ein weiteres Problem ist, dass die Wachwelt zum Teil fast so künstlich wirkt wie die Traumwelt (und damit meinen wir nicht Momente aus Nemos Sicht), und auch das ist schade - den Kontrast zwischen beiden Welten hätten wir uns doch noch etwas deutlicher und authentischer gewünscht.

Und so gelingt mit Schlummerland eine einerseits rührende, fantasievolle Geschichte mit viel Herz und Charme, der man jedoch am Ende einfach wünscht, man hätte genau das auch visuell so gut umgesetzt wie es die Story und Stars verdienen, um trotz eigentlich einfachem, weil vertrauten Plot aus zig ähnlichen Filmen mit gutem Gefühl eine satte Punktzahl vergeben zu können. Es hätte gar ein toller Kinofilm-Auftakt für eine Filmreihe werden können, es steckt viel Potenzial in dieser Welt. Sehenswert ist das Fantasyabenteuer aber auf jeden Fall, wegen all dem Positiven, das letztlich überwiegt. Wir sind gespannt, wie ihr die Schlummerland-Reise empfinden werdet.

Wiederschauwert: 60%

Schlummerland Bewertung
Bewertung des Films
610

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