Ich habe mir den Film am 20. Februar 2025 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Ich habe den Film sehr lange aufgeschoben, weil ich sehr viel gutes gehört hatte und auf den richtigen Moment für die Erstsichtung warten wollte. Ich hatte vorher so eine ungefähre Vorstellung davon, was mich hier wohl erwarten wird mein Gefühl sagte mir, dass der mir sehr liegen wird.
Nach der Sichtung muss ich sagen, dass der Film mich in mehrlei Hinsicht überrascht hat. Selbst kurz nach der Sichtung habe ich eine sehr zwiegespaltene Meinung zu dem Film. Ich möchte nicht viel Vorwegnehmen, deshalb halte ich es mit den Kritikpunkten sehr allgemein...
Vorweg kann ich sagen, dass meine Vorstellung von dem Film sich überhaupt nicht mit dem Film selbst deckte, was aber nichts schlechtes ist. Das geht soweit, dass ich selbst während der Sichtung immer wieder in meiner Erwartungshaltung überrascht wurde, womit der Film aber auch elegant spielt.
Ich hätte mir wahrscheinlich im Grunde eine ganz andere Geschichte gewünscht, als die die hier erzählt wird, aber anders als man erwarten könnte finde ich auch das gar nicht so schlimm. Der Film hat es irgendwie geschafft mich auf mehreren Ebenen sehr abzuholen und gleichzeitig auf anderen Ebenen für eine seltsam distanziert-kritisch dreinblickenden Blick auf den Film zu sorgen.
Der Film wandert so sehr zwischen verschiedenen Genres und Stilen und bleibt im Kern eigentlich doch ein ganz klassisches Drama, dass man im Grunde gleichzeitig mehrere Gedanken, Gefühle und Emotionen zu den gleichen Szenen haben und spüren kann.
Im Großen und Ganzen hat der mich emotional gekriegt, die Kamera und die Bilder sind wirklich schön komponiert, der Soundtrack schwankt permanent zwischen Emotions-Kino und Kitsch genauso wie die Geschichte permanent sprunghaft den Fokus verlagert und mehrere Dramen gleichzeitig verhandelt. Ein Tränendrücker, der einen genauso mit einem positiven wie negativen Eindruck entlassen kann. Der einen gleichermaßen mitfühlen und aber das Gesehene auch als überhöhten Kitsch mit zu gewollten Dramaelementen erleben lässt.
Den kann man genauso lieben, wie verreißen. Ich bin irgendwo dazwischen und kann gleichzeitig nicht anders als mich deutlich im positiven Bereich zu positionieren, ohne diese leichte Verwirrtheit zu ignorieren.
Hoher Unterhaltungswert!
Mittlerer Wiederschauwert!
Meine Bewertung- CINEAST -
Ich weiß nicht so recht, wie ich "All of Us Strangers" finden und was ich von dem Film halten soll.
Der nüchternen, ehrlichen und rohen bis gefühlvoll-behutsamen Erzählung stehen Kitsch und Rührseligkeit gegenüber, die zweifelsohne schöne und warme Songauswahl mit Frankie Goes To Hollywood und den Pet Shop Boys (begleitete mich heute als Ohrwurm) ist gleichzeitig on the nose und alles andere als subtil. Die nüchterne Erzählung geht des weiteren mit einer in meinen Augen zu artifiziellen, distanzierten und kalten Inszenierung einher, emotonal habe ich mich hier nur selten involviert gefühlt.
Die Zweideutigkeit und das Phantastische des Eltern-Handlungsstrangs wird schlussendlich aufgelöst, nur um den Film dann mit einer esoterisch-melodramatischen Himmelfahrt enden zu lassen. Sind wir da wieder bei "The Whale"..?
Das Ende empfand ich im Allgemeinen als zynisch. Es liegt vielleicht daran, dass ich selbst betroffen bin, aber warum muss Homosexualität und eine homosexuelle Beziehung schon wieder den Bach hinuntergehen? Einsamkeit, Depression, Drogensucht, Tod oder gar nur die Einbildung eines einsamen oder psychisch kranken Geistes.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."