Wir schreiben das Jahr 1985 in einem fiktiven Amerika. Der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion dauert an und die "Uhr des jüngsten Tages" - die die Spannungen zwischen beiden Ländern anzeigt - steht auf fünf vor zwölf. Richard Nixon ist noch immer Präsident der USA und maskierte Superhelden sind Teil des täglichen Lebens. Sie sind die Watchmen, die seit dem Antisuperheldengesetz von 1970 in den Ruhestand gezwungen wurden.
Als ein Mörder einen ehemaligen Watchmen beseitigt, verbünden sich die sechs Helden wieder, um dem Verbrecher auf die Spur zu kommen. Nur einer der Watchmen besitzt überirdische Kräfte, aber sie alle besitzen besondere Fähigkeiten, dank derer sie auf ihrer Spurensuche ein Geheimnis lüften, das sie tief in die Vergangenheit zurückführt und katastrophale Folgen für die Zukunft vorhersagt.
Nothing-is-Written
Ich glaube die Kritik von MB80 geht auch ein bißchen darüber hinaus, dass er keine filmische Identität zu erzeugen in der Lage ist. Es wird sogar kritisiert, dass die filmische Identität, die erzeugt wird, eben komplett konträr zur Vorlage verläuft, und nicht wirklich einheitlich ist. Insofern sind seine Aussagen schon schlüssig und aus seiner (falschen, hehe) Sicht natürlich auch völlig berechtigt.
Dass der Film auch seit jeher zwiespältig aufgenommen wird, kommt ja auch nicht von ungefähr, und auch wenn ich den Film auch sehr gut finde, finde ich es genauso gut, dass da endlich auch mal zwei bis drei leute hier den Finger in die Wunde gelegt und die Problempunkte angesprochen haben 
@sittingbull
Die Kritik von MB80 zielte ja explizit darauf ab, dass Snyder keine filmische Identität für Watchmen herausarbeitet. Watchmens Bilderreigen im Comic mit den ganzen Paratexten funktioniert ja deshalb so exzellent, weil das auch eine Reflexion über den Comic und seine Stellung in der Popkultur war. Snyders Beitrag hätte demnach etwas über den Superheldenfilm verdeutlichen müssen. Die Serie zu Watchmen bindet etwa anstelle von Snyders 1 zu 1 übernommenen Piratencomic-Szenen eine eigene Filmbiografie über die Minutemen in die Handlung ein und reflektiert somit die fälschliche Heroisierung der Truppe. Darüber hinaus heroisiert Snyder die Begebenheiten um die Watchmen fälschlicherweise auch. Das kann man schon als schwierig erachten.
Abgesehen davon gefällt mir der Film aber ebenfalls überaus gut und ich muss sagen, dass die Wertung einer der "besten 10 Superheldenfilme" absolut klar geht. Schließlich haben wir nicht so viele tiefschürfende Filme über HeroInnen. Da befindet sich Watchmen nicht gerade in mannigfaltiger Gesellschaft. Auch wenn die Botschaften des Comics teilweise fehlgedeutet wurden, sind ihre Kernaussagen ja noch wie vor präsent. Das kann man dem Film trotz der herben Kritik nicht ganz absprechen. Für mich funktioniert er im Zusammenspiel mit der ausladenden Laufzeit sogar erstaunlich gut. Insbesondere in den beiden erweiterten Schnittfassungen...
"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING
Soso, da sind sie also, die Verfechter von Watchmen, aber mich im Regen stehen lassen in der Diskussion mit MB80 und PaulLeger, als ich euren Topfilm verteidigt habe, so kenne ich euch treulose Tomaten 
@MB80
Also für mich spielt es absolut keine Rolle, ob von einem DCU oder MCU oder sonstigen Universen die Rede ist. Wenn DC Comics draufsteht, ist es für mich ein Film aus dem DC Universum - auch wenn mir natürlich klar ist, dass der Film kein Teil einer größer angelegten Franchise-Filmreihe ist. Diesen Fakt begrüße ich definitv. Bei Marvel hat sich dahingehend schon längst eine Sättigung eingestellt.
Bezüglich der "sklavischen Umsetzung":
Als Kenner der Graphic Novel empfand ich das als sehr gelungen. Viele Bilder haben sich in mein Gedächtnis gebrannt und diese Szenen 1:1 im Film festzuhalten, gefällt mir gut. Es geht mir da gar nicht primär um den Inhalt, der vermittelt wird, sondern lediglich um die Optik des Szenenbilds, den Ausschnitt etc. Die Graphic Novel lebt nämlich unheimlich von ihren Zeichnungen (wer hätte das gedacht?^^). Daher ist es nur logisch die Szenen streckenweise zu übernehmen.
Bei einer klassischen Buchvorlage (im Falle von Harry Potter oder Herr der Ringe) können ja mehr künsterlische Freiheiten gegeben sein und man muss sich rein optisch nicht immer 100% an das geschriebene halten.
Gut. Ich gebe zu man müsste sich auch bei Watchmen nicht dran halten, aber wenn man schon so eine gute Vorlage hat?! 
Ich kann Raven13 auf jeden Fall beipflichten. Für mich auch ein ganz ganz großer Wurf der Comicverfilmungen.
@MB80
Der alte Mann läuft dir ja nicht weg. Dann bin ich mal über dein Feedback dazu gespannt 
PS: Schöne Referenz an Tarkowsky / Herrn Schmitt -)
"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING
MobyDick:
Schon verdrängt? ;)
Raven13:
" Er steht felsenfest in meiner Top-10 der besten Comicverfilmungen / Superheldenfilme."
Dann zitiere ich mal ganz schnoddrig: "Wir schauen nur, doch wir sehen nicht..."
Nothing-is-Written :
Danke für die Zustimmung, ich habe eigentlich noch deine Mank Kritik im Visier aber ich muss jetzt mal ins Bett.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
@MB80
Schön kurz und prägnant alles Wesentliche zusammengefasst. Insbesondere der Verweis auf die damals fehlende Idee des "DC-Universe"
"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING
@ MB80
"Zum anderen würde ich auf eine noch recht aktuelle Diskussion verweisen, in der am Stellenwert dieses Filmes mehr als gerüttelt wurde."
Also bei mir hat sich am Stellenwert des Films nichts verändert. Er steht felsenfest in meiner Top-10 der besten Comicverfilmungen / Superheldenfilme.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
MB80
So, welche Diskussion meinst du denn, würde mich brennend interessieren 
Sittingbull:
"Zweifelsohne einer der besten Filme aus dem DC Universum. Lediglich der gute alte Batman Begins/Dark Knight kommen da noch ran."
Also zum einen würde ich den Film nicht ins DC "Universum" packen, denn auch wenn DC drauf steht, steht der Film ja völlig alleine und ohne Verknüpfung zu anderen DC Filmen.
Zum anderen würde ich auf eine noch recht aktuelle Diskussion verweisen, in der am Stellenwert dieses Filmes mehr als gerüttelt wurde ;)
"Auch ikonische Momente sind 1:1 gleich geframt worden."
Für mich eines der Kernprobleme des Filmes, sklavische Umsetzung ohne Verständnis des Inhaltes.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Zweifelsohne einer der besten Filme aus dem DC Universum. Lediglich der gute alte Batman Begins/Dark Knight kommen da noch ran.
Sehr sehr gute Optik, sehr stilsicher, tolle gedeckte Farbe, tolle Atmosphäre, explizite Gewalt, vielschichtige Charaktere (die auch immer eine schöne Hintergrundgeschichte bekommen), lässiger Soundtrack und zu guter letzt noch ein schönes alternatives Weltgeschichten-Szenario. Wirklich klasse! Er nimmt sich Zeit, aber keine Szene verfällt dem Selbstzweck. Es war immer interessant und zielführend. Grandios wie man das Ensemble der Watchmen vorgestellt hat und wie deren Geschichte mit der Hauptstory verwoben wurde.
Auch ethische Fragestellungen kommen zum Tragen und der Film lässt einen irgendwie nicht los. Ich war damals im Studium schon großer Fan der Graphic Novel und finde es toll, wie nah dieser Film an der Vorlage produziert wurde. Auch ikonische Momente sind 1:1 gleich geframt worden.
Er ist ein Kunstwerk und auch ein modernes Meisterwerk, das undrucksvoll beweist wie Comicfilme sein können - für mich eine klare 9 mit Potential auf eine 10.
Meine Bewertung
Meine Meinung steht fest » Hier ist meine "Watchmen - Die Wächter" Kritik
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Filme wie Sin City, V for Vandetta oder Watchmen (nicht die Serie) sind an sich auch nicht vergleichbar mit den normalen Marvel und DC Filmen, die erstgenannten sind Comic(Graphic Novel)-Verfilmungen vergleichbar mir Romanadaptionen, es gibt Bände die verfilmt wurden, die DCEU und MCU Filme sind eigentlich Spin-Offs der Comics, extra geschrieben um auf der Leinwand zu funktionieren.
Heute hab ich mich an den nächsten Brocken gemacht und mir endlich mal Watchmen (Kinoversion) angeschaut.
Der Film wird ja von manchen als eine der besten oder sogar beste Comicverfilmung angesehen, was ich nie so recht verstehen konnte, vielleicht auch weil mich der Film trotz dass ich Fan von Comicfilmen war, nie groß interessiert hat. Liegt vor allem am düsteren und ernsten Ton des Films, auf sowas stehe ich nicht so sehr.
Den Anfang des Films hatte ich vor Jahren schon mal gesehen, auch wusste ich, dass Rorschach am Ende stirbt . Aber mehr wusste ich nicht bzw. hab ich nicht gesehen, konnte also überwiegend spoilerfrei an den Film rangehen.
Also ich muss sagen, mir hat der Film ziemlich gut gefallen (kaum zu glauben, dass er von Snyder ist). Allerdings war es sehr viel auf einmal und das muss ich erstmal verdauen.
Die Story war gut, wenngleich ich gebraucht habe, um für mich den roten Faden auszumachen, aber immerhin hab ich ihn noch gefunden, wenngleich er noch blass ist. Man hat sich für die Geschichte viel Zeit gelassen und alles in Ruhe erzählt. Es war überwiegend aber spannend und der Film hatte eine gute Atmosphäre. Dennoch hat die lange Laufzeit zu Längen geführt, wirklich gelangweilt war ich aber kaum. Also insgesamt eher positiv anzusehen. Die Entwicklung der Story war interessant und hat mir gefallen, besonders das Finale war überraschend und gut. Ein Bösewicht, der einen guten und sinvollen Plan hat, der aber viele Opfer erfordert. Gut fand ich, dass man ihn hier mal hat gewinnen lassen, kommt ja selten mal vor. Und auch wenn dieser Plan moralisch falsch ist, ist er dennoch sinnvoll. Entweder ein paar Millionen Menschen oder die ganze Menschheit. Was ist wohl schlimmer? Und da die Menschheit zu wenig Eier in der Hose hat, wird es wohl nie zu sowas wie im Film kommen. Wir werden uns selbst vernichten, komplett und nur wir sind daran schuld...
Der Cast war klasse und die Charaktere haben mir auch gefallen, wenngleich ich sie nicht super sympathisch fand.
Der Soundtrack und die Songs waren super.
Die Effekte waren auch sehr gut.
Der Film war düster, blutig, brutal, dreckig. Haken dran.
Kritik hab ich nicht wirklich, außer dass der Film ähnlich wie bei BL2049 (beide Filme sind übrigens gleich lang lol) mich nicht so beigeistern konnte oder Emotionen erzeugen konnte. Auch gleich war, dass der Film eher weniger was für mich ist, wie oben schon mal geschrieben.
Daher bin ich auch hier wieder am schwanken bei der Bewertung, 4 oder 4,5 Hüte. Auch hier entscheide ich mich erstmal für die niedrigere Hutanzahl.
Bei Watchman ist die Wahrscheinlichkeit aber etwas größer, dass ich ihn erneut sehen werde. Bei der Zweitsichtung kann der Film also nochmal Punkten.
Dass manche ihn als beste / eine der besten Comicverfilmungen feiern, kann ich nun etwas mehr nachvollziehen. Für mich wird er das aber nie sein, da er einfach nicht so mein Geschmack ist.
Meine Bewertung
Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
Seit Dezember bin ich stolzer Besitzer der Ultimate Cut-Version, doch erst jetzt habe ich sie geschaut. Trotz der langen Laufzeit von knapp 3,5 Stunden hatte ich nicht den Eindruck, dass er zu lange geht. Er nimmt sich die nötige Zeit für viele Dialoge und lange Einstellungen und auch kleinerer Zwischengeschichten, was mir unheimlich gut gefällt.
Watchmen ist so ein Film, bei dem man eine Kritik schreiben kann, die mehrere Seiten lang wird, und das muss man auch, um dem Film gerecht zu werden. Da stecken so viele gesellschaftliche Anspielungen, Weisheiten und Details drin, dass ich gar nicht wüsste, wo ich anfangen soll. Die Dialoge sind alle sehr gut geschrieben, tiefsinnig und glaubwürdig. Die Charaktere sind vielschichtig und es gibt selten ein klares gut oder böse, denn hier verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Richtig und Falsch. Ein Film zum Nachdenken. Auch die parallele Animationsgeschichte offenbart nach und nach ihre Parallelen zur eigentlichen Story des Films. Genial!
Bei mir trifft der Film jedenfalls absolut ins Schwarze!
10/10 Punkte - Mittlerer Wiederschauwert
Meine Bewertung
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
