Hier könnt ihr mal schreiben, aus welchen Filmen in euren Augen viel zu wenig gemacht wurde. Welche Filme hatten eine Idee mit viel Potential, hatten aber ein doch sehr enttäuschendes Ergebnis? Welche vielversprechende Vorlage wurde zu schlecht verfilmt?
Spontan fallen mir da Dark City, Rubber und ... Der Herr der Ringe ein.^^
Die Grundidee in Dark City war ziemlich genial, aber ich fand nicht gut, wie sich die Story entwickelt. Letztlich haben sie die fesselnden Fragen etwas aus den Augen verloren.
Der Herr der Ringe:
Das pranger ich ja oft an. Ich finde ja den ersten Teil immer noch den besten. Die anderen sind keineswegs schlecht, aber je öfter ich diese sehe, desto weniger gefallen sie mir, weil sie doch einiges beinhalten, das mich sehr stört. Die Reihe hatte für mich mehr Potenzial ein ernsthaftes Fantasyepos zu werden.
Nun ist es ja auch so eines und höchst beliebt, aber mir persönlich ist in den Sequels etwas verloren gegangen. Als ich den ersten im Kino sah, hat er mich doch sehr umgehauen. Sehr stimmig und unterhaltsam hat er einen in diese Welt entführt.
Im zweiten und dritten Teil wurde meiner Meinung nach stellenweise die Ernsthaftigkeit über Bord geworfen und hin und wieder ziemlich dämliche Szenen eingebaut, die ein Schild hochzuhalten scheinen, auf dem steht "Hey, wir machen hier ja nur einen Film und wir können tun was wir wollen, um zu unterhalten". Man könnte diesen Aspekt auch so deuten, dass sie wohl gedacht haben, sie müssten ein paar billige Lacher einbauen, um das ganze noch familientauglicher zu machen. Es stimmt ja, es ist ein Familienfilm, von daher ist mein Standpunkt vielleicht auch anzufechten, aber ich persönlich hätte doch gerne eine etwas düstere Geschichte beziehungsweise zumindest eine in den Grenzen des Films authentische Geschichte gesehen.
Damit meine ich solche Szenen, als zum Beispiel der Zwerg im zweiten Teil während der großen Schlacht, bei der es ums Überleben geht und die Chancen schlecht stehen, anfängt laut die getöteten Feinde zu zählen. Oder als Orlando Bloom einen Schild als eine Art Skateboard benutzt. Sowas zerstört für mich die Atmosphäre und ruft in Erinnerung, dass es nur ein Film ist und verweigert einem deshalb in den Film einzutauchen.
"Die Gefährten" hatte ja auch ein paar solcher Lacher drin, aber die erschienen mir alle sehr genuin zu sein.
Im dritten wird es dann noch schlimmer. (Zum Beispiel als Legolas den Elephanten allein niederstreckt, was nebenbei ziemlich dämlich aussieht).
Das Finale hat außerdem was den Plot angeht ein paar totale Ausfälle parat, wie ich finde. Ich hab die Bücher nicht gelesen, kann also nicht sagen, ob das da schon so war, oder ob sie gar diese Szenen dazu gedichtet haben.
1. Die Idee mit der "Untoten-Armee" ist totaler Blödsinn und hätte rausgelassen und das Problem anders gelöst werden sollen. 2. Es wurde unnötiger- und unverständlicherweise angenommen, das der Part von Eowyn (oder wie man sie schreibt) ausgeweitet werden muss, so dass diese am Ende auf dem Schlachtfeld erscheint und ganz zu schweigen auch noch den obersten der Nazgul tötet. Diese ganze Entwicklung empfinde ich als vollkommen lächerlich und auch unbefriedigend. Was mich zum letzten Punkt bringt. 3. Gandalf hätte verdammt nochmal einen Zweikampf mit dem Nazgul haben und diesen dann auch vernichten sollen. In der Special Edition (die meines Erachtens weitgehend überflüssiges Material bietet) gibt es ja ein kurzes Aufeinandertreffen, das aber ziemlich unspektakulär ist. Am Ende wird der ach so mächtige Nazgul von einer Frau mit Schwert getötet. Nicht nur nicht lustig, sondern auch öde, wenn ihr mich fragt.
Hierzu sei angemerkt, dass mich das generell immer gestört hat. Gandalf kann einfach überhaupt nichts. Er zaubert eigentlich nur Licht und macht Feuerwerk. Er sollte jetzt nicht unbesiegbar sein, aber ein bisschen was hätte er vorallem nach seine Rückkehr doch zeigen können ...
So, das ist doch etwas länger geworden, aber ich denke es ist klar, wo meiner Meinung nach Potenzial auf der Strecke blieb.
Achso und natürlich Matrix 2 und 3 ... aber darüber brauchen wir ja nicht reden ...
so viel potenzial wurde da nicht verschenkt. generell gefallen mir alle sehr gut, auch wenn der erste vllt. der beste teil ist. das gandalf praktisch nix aufm kasten hat, da muss ich dir zustimmen. außer ein bissl licht zaubern und ne kugel um sich, als der balrog ihn angreift, ist nicht mehr drin. da könnte man schon noch etwas mehr erwarten von einem so groooßen zauberer. auch der "kampf" mit dem nazgul ist ja mal gar nichts. die reden kurz und dann fliegt der nazgul wieder weg. schade, schade...
wenn ich es richtig weiß, dann gehört das mit der untoten armee und eowyn dazu.
PS: aragorn hätte sich alles leichter machen können. nach der schlacht von minas tirith lässt er die untoten armee ja sich verziehen. er hätte mit denen ja noch schnell mordor säubern können ;) ne, ne. geht ned. er hats den toten ja versprochen, dass er sie gehen lässt. tja... mit ein bisschen lügen hätte er alles einfacher haben können ^^
@Eli4s: Kurze Frage, kritisierst du i.S. HdR die Filme oder die Buchvorlage? Insbesondere die Punkte "Untotenarmee" und "Eowyn" sind doch in den Filmen auf Grundlage des Buches hervorragend umgesetzt. So (bzw. so ähnlich) hat Tolkien es doch geschrieben. :-) Und was Eowyn angeht, ist im Buch noch deutlich mehr zu erzählen. Der ganze Heilungsprozess nach dem Kampf mit dem Nazgul und das nur Aragorn (mit den Händen des Königs) sie heilen konnten und das sie sich im Haus der Heilung in Faramir verliebt. Das wurde in den Filmen (zumindest im EC) nur angerissen.
Bin ja bisher in Filmfragen i.d.R deiner Meinung, aber von Verschenktem Potential bei HdR zu sprechen, finde ich völlig unpassend. Und was Gandalf angeht, solltest du den Graurock nicht unterschätzen. Den Kampf mit dem Balrog und den gegen Saruman hätte wohl kein anderer überstanden.
Hast du HdR gelesen?
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
Ich selbst habe beim Verfassen etwas gezweifelt, ob es in diesen Thread passt und irgendwo auch geschrieben, dass der Film für das was er ist, im Grunde alles richtig macht.
Aber von meinem persönlichen Standpunkt aus gesehen, hat er in sofern Potenzial verschenkt, dass er nicht das geworden ist, was ich mir gewünscht hatte und was nach dem ersten Teil doch in Aussicht stand.
Und wie ich auch erwähnte, nein ... die Bücher habe ich nicht gelesen ... insofern ist diese Kritik am Film eher hinfällig ... was nicht heißt, dass diese Elemente nicht trotzdem blödsinnig sind.
OK, das erklärt zumindest deinen Ansatz. Kann dir HdR als Buch sehr empfehlen und wenn es dich gepackt haben sollte, auch die Sekundärliteratur. Damit werden einige Dinge in einen Kontext gerückt, der dann u.U. weniger "blödsinnig" :-) wirkt.
Wo sind eigentlich deine TV Tipps? Hab gerade gesehen, das heute Gesprengte Ketten und Papillon b] läuft und wer dann noch will, kann sich noch Stallone in [b]Flucht oder Sieg geben.
(Ja ich weiß, hätte ich jetzt auch woanders posten können. )
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
ich kenn neben den filmen noch ein hörbuch, das elend lang ging, aber sehr, sehr toll war. da kam auch vieles vor, was im film keinen platz fand oder anders dargestellt wurde. ich finde tom bombadil immer noch sehr toll. schade auch, dass erkenbrand nicht im film vorkam. aber explizit wichtig für die handlung ist er ja nun auch wieder nicht. ich werd mir mal die bücher holen und das hörbuch wieder anhören, kurz bevor der hobbit ins kino kommt^^
Zitat des Tages: "Tom, alter Bombadil, lustiger Gefatter,
Blaue Jacke hat er an, gelbe Stiefel hat er,
Fing ihn niemals niemand ein,
denn er ist der Meister.´´!"^^ (gesungen, versteht sich;)
Im Herrn der Ringe rettet Bombadil Merry und Pippin aus den Fängen des Alten Weidenmanns und lädt die Hobbits in sein Haus am Ufer der Weidenwinde ein. Dort werden sie fürstlich bewirtet und gut vorbereitet auf ihre weitere Reise geschickt. Wenig später, als die Grabunholde in den Hügelgräbern das Leben der Hobbits bedrohen, rettet Tom Bombadil sie ein zweites Mal und begleitet sie bis zur Großen Oststraße. Er besitzt ein Pony namens Dickes Plumpel. Seine Frau ist Goldbeere die Tochter der Flussfrau vom Weißwindel. Beide leben von Produkten der Natur wie Honig, Beeren und Quellwasser. Als friedliebende und hilfsbereite Wesen sind sie für Reisende ein günstiger Anlaufpunkt.
Da hast du mehr geschafft als ich, ich hab nach dem ersten Kapitel aufgehört^^ Wobei man mir zugute halten muss, dass ich immerhin den Hobbit geschafft hab!
ich habe auch schon oft gehört, dass hdr wirklich ein bisschen einarbeitung braucht, aber dann soll es richtig gut sein. ich hatte beim hobbit aber ehrlich gesagt auf den ersten seiten auch ein bissl meine probleme. aber dann "gings ab" und war sehr toll. aber ich habe mir dafür schon, wie schon mal geschrieben, ein seeeehr langes hörbuch zu hdr angehört und war nachher schlauer. das erste mal bin ich übrigens im strategiespiel "schlacht um mittelerde 2" auf tom bombadil gestoßen. da dachte ich zuerst: "Hä, was ist denn das für ein kleiner, dicker Typ". Hab mich dann mal informeriert, und irgendwie mag ich ihn. im hörspiel kam er natürlich dann auch vor.
freue mich auf das "hobbitsche" gegenstück "beorn" schon sehr^^
Also, was HdR angeht, halte ich das jetzt nicht für ein Paradebeispiel von verschenktem Potential. Sicher, die Bücher sind besser, aber die Filme sind keinesfalls misslungen. Wenn ich an verschenktes Potential denken muss, muss ich grösstenteils an Spieleverfilmungen denken, weil wie oft haben diese enttäuscht. Viel verschenktes Potential gab es auch in den älteren Comicverfilmungen, da aus Ghost Rider, Catwoman oder Electra wirklich viel zu wenig gemacht wurde, auch wenn aktuelle gelungen sind. Was Matrix angeht, so muss ich eli4s rechtgeben, hat man das Potential in den Fortsetzungen mit Füßen getreten, da wäre ohne Frage mehr drin gewesen.
ja, matrix ist ein paradebeispiel. der erste teil war einfach nur klasse. der 2te war noch ok, aber der dritte war der absturz. will gar nicht wissen, wie es weitergegangen wäre, wenn es noch einen 4ten teil gegeben hätte :/
jetzt sind mir nochmal ein paar gute beispiele gekommen.
Viele Filme von David Lynch, wie zB. Lost Highway oder Wild at heart sind die totale Verschwendung von Potential.
Lynchs hat oft geniale Ideen, aber einige seiner Filme bestehen nur aus zusammenhangslosen "Set-pieces", während das Gesamtwerk meiner Meinung nach oft eher enttäuschend ist.
Abgesehen vielleicht von Mulholland Drive und Eraserhead haben seine Filme für mich nie wirklich funktioniert, selbst wenn sie teilweise immer geniale Züge aufweisen...
)
Verschenktes Potential
Rinzler07 | 21.04.2012