Anzeige
Anzeige
Anzeige

Comic-Kritiken (Comic-Dash!-Spin-Off-I)

Seromal | 12.04.2014
Also Leute, zuerst einmal, diese Idee stammt nicht von mir, sondern von Ion. Dieser allerdings gründete nie einen solchen Thread, aus welchen Gründen auch immer, weswegen ich dies nun tue. Dieser Thread, soll allen Comic Lesern, und die die es werden wollen, die Chance geben, auch Kritiken zu Comics zu schreiben und natürlich zu lesen und so eine Idee davon zu bekommen, ist dieser Comic etwas f... weiterlesen
Also Leute, zuerst einmal, diese Idee stammt nicht von mir, sondern von Ion. Dieser allerdings gründete nie einen solchen Thread, aus welchen Gründen auch immer, weswegen ich dies nun tue.

Dieser Thread, soll allen Comic Lesern, und die die es werden wollen, die Chance geben, auch Kritiken zu Comics zu schreiben und natürlich zu lesen und so eine Idee davon zu bekommen, ist dieser Comic etwas für mich oder nicht?! :)
Nun ganz Wichtig!

Damit jeder User auch irgendwie etwas finden kann ist es ganz wichtig ganz oben das Erscheinungsdatum, Verlag, Titelfigur und Bandnummer anzugeben! All dieses bitte auch fett und unterstrichen!
Zum Beispiel:

Jul 12, DC, Flash, #1

(fett + unterstrichen, geht leider nicht, trotzdem wichtig!)

Dieser Thread soll als Spin-off zum Comic Dash angesehen werden, ja wir machen es nun kompliziert, und Zusammenhängend ;)
Der Übersicht halber bitte ich darum, Kommentare zu Kritiken ausschließlich im Comic Dash vorzunehmen, da man sonst irgendwann nichts mehr findet.
Ich hoffe ihr habt viel Spaß und los gehts! :)
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
30 Kommentare
1 2
Avatar
Seromal : : Moviejones-Fan
12.04.2014 19:09 Uhr | Editiert am 12.04.2014 - 19:11 Uhr
0
Dabei seit: 19.01.14 | Posts: 512 | Reviews: 3 | Hüte: 14
Nun noch einmal ein herzliches Willkommen an alle Comic Interessierten Mitglieder und Gäste! smile
Ich hoffe wir werden alle viel Spaß hier haben!
Nun noch einmal das Beispiel so wie ich es mir Vorstelle:

Jul 12, DC, Flash, #1

Besondere Regeln, wie ihr eure Kritik aufteilen und gestalten wollt gibt es nicht und bleibt jedem selbst überlassen. smile
------------
Edit:
Des weiteren bitte ich ironman4, seine/ihre Kritik, die er/sie letztens im Comic-Dash veröffentlichte hier herein zu stellen! smile

Think different

Avatar
Seromal : : Moviejones-Fan
13.04.2014 09:05 Uhr | Editiert am 13.04.2014 - 10:01 Uhr
0
Dabei seit: 19.01.14 | Posts: 512 | Reviews: 3 | Hüte: 14
Jul 12, DC, Flash, #1

(umfasst die monatlich in Amerika erscheinenden Hefte #1-4)

Im ersten Flash Band der New 52 Reihe, welche ins Leben gerufen wurde um allen Comic-Interessierten einen leichteren Start in die Dc-Comic Welt zu geben, geht es im Großen und Ganzen erst einmal darum, was für Kräfte Flash überhaupt hat, wie sieht sein soziales Umfeld aus, und sogar ein paar Vergangenheits-Fetzen.

Der erste Gegner für Flash ist Mob Rule, welcher sehr viel gemeinsam hat mit seinem verschollenen besten Freund Manuel Lago...
Man lernt Flashs neue Freundin Patty Spivot kennen und auch den sehr sympathischen Wissenschaftler und Freund von Flash, Doktor Elias.
Angeteasert wird in dem ersten Sammelband auch Captain Cold und die Rouges.

Die Zeichnungen sind sehr sauber und auch Detailreich. Natürlich ist alles etwas in einen Rot, Orange, gelben Ton gehalten. Passt aber sehr gut zu Flash und ist nicht störend.
Die Story ist gut, aber ausbaufähig.
Für Einsteiger ist das Band sehr gut geeignet!
Vorwissen wird demnach nicht benötigt!

8/10 Hüte!

Flash #1


Wie gefällt euch meine Kritik?
Feedback bitte im Comic Dash, genau wie ich oben kennzeichnen! Ist einfacher für alle da man so eher die Übersicht behält.
Dankeschön. smile

Think different

Avatar
ironman4 : : Superhirn
13.04.2014 09:18 Uhr
0
Dabei seit: 05.01.13 | Posts: 1.188 | Reviews: 9 | Hüte: 17
@Seromal

Welche Kritik? Ich habe nie eine Kritik zu einem Comic geschrieben.

Ich sehe die Dunkelheit in dir

Avatar
Seromal : : Moviejones-Fan
13.04.2014 09:59 Uhr
0
Dabei seit: 19.01.14 | Posts: 512 | Reviews: 3 | Hüte: 14
@ Ironman4

Huch? Habe ich dich verwechselt? Hm..dann war es Moby Dick, wie ich nach ellenlanger Suche festgestellt habe. Tut mir leid für die Verwechslung smile
Also bitte ich MobyDick ihre Kritik zu einem Xmen Comic bitte noch hierherein zu stellen. smile

Think different

Avatar
ironman4 : : Superhirn
13.04.2014 10:17 Uhr
0
Dabei seit: 05.01.13 | Posts: 1.188 | Reviews: 9 | Hüte: 17
@Sero

Kein Problem und wirklich gute Kritik ;)
Werde auch mal eine Comic-Kritik machen.

Ich sehe die Dunkelheit in dir

Avatar
Seromal : : Moviejones-Fan
13.04.2014 10:47 Uhr
0
Dabei seit: 19.01.14 | Posts: 512 | Reviews: 3 | Hüte: 14
@ Ironman4

Antwort im Dash smile

Think different

Avatar
MobyDick : : Moviejones-Fan
13.04.2014 22:11 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620
Sero, sehr schöne Sache :-)

Bin grad etwas knapp an Zeit, Kommentar zu deiner kritik folgt noch...

..und nun ...


Besprechung der Reihe Uncanny X-Force von Rick Remender aus dem Hause Marvel (geschrieben von 2010-2012)

Nötiges Vorwissen: Im Laufe der Jahre sind die Mutantentitel aus dem Hause Marvel in einer mehr oder weniger unabhängigen Nische gelandet. Obwohl alle im selben Marvel Universum leben, ist die Welt für die Mutanten deutlich schwieriger als zum Beispiel für die Avengers oder Fantastic Four. Neben den Anfeindungen der normalen Menschen gibt es Superschurken, die bekämpft werden müssen, mehrere Spionageprogramme, die Mutanten für ihre Zwecke mißbrauchen wollen, außerdem gibt es verschiedenste Richtungen, die die Mutantenbewegung geht, und auch innerhalb der von Professor X ins Leben gerufenen X-Men gibt es immer unterschiedlichere Auffassungen, welche Methoden benutzt werden sollten, damit die Zukunft der Mutanten gewährleistet wird.
Nachdem durch Scarlett Witch in einem Riesencrossover die gesamte Mutantenpopulation praktisch ausgelöscht wurde ("No more Mutants"), wurde ein neues geheimes Covert-Action Team von Cyclops und Wolverine aus der Taufe gehoben, welche schnell und blutig eventuelle Gefahren für die restlichen Mutanten aus dem Weg räumen sollten, bevor sie unüberwindbar wurden. Schließlich ging es jetzt nur noch ums nackte Überleben der eigenen Rasse. Doch im Laufe der Zeit wurden die Methoden dieses X-Force Cyclops zu drastisch und er löste das Team auf. Dachte er zumindest.
Wolverine gründete im geheimen ein noch geheimeres X-Force, um weiterhin der Zweck heiligt die Mittel zu spielen.
Die Akteure: Wolverine, Fantomex, Psylocke, Deadpool, Archangel, teilweise Deathstroke, und ein aus einer alternativen Realität gekommener Nightcrawler.

Die Story (oder Stories?):
Wie schon in der Prämisse erläutert geht es darum, Gefahren auszuschalten, bevor sie entstehen. Insofern sucht X-Force nach Apocalypse, um ihn zu töten, bevor er wieder zu Kräften kommen kann. Das Prinzip von Apocalypse ist, dass jedes Mal wenn er getötet wird, seine Anhänger ihn erneut klonen oder sonstwie wieder zum Leben erwecken. So auch hier. Während also das Team nach Apocalypse und seinen Anhängern sucht, erfährt der Leser schon recht früh, dass Apocalypse noch ein kleines unschuldiges Kind ist.
Erst am Ende des ersten Handlungsbogens erfahren auch unsere "Helden" dies und müssen nun entscheiden, ob sie ein Kind töten können oder nicht.
Und was dann folgt ist eine der größten Stories der letzten Jahre aus dem Hause Marvel.

Besprechung:
Keine Aktion oder Tat bleibt ohne Konsequenz. Sei es, weil es tatsächlich eine Konsequenz gibt, oder sei es, weil die sogenannten Helden abstumpfen oder in ihren Schuldgefühlen untergehen. Keiner der Helden ist unschuldig, alle haben was auf dem Kerbholz und jeder redet sich ein, dass die Taten, die sie begehen, nur zum Wohle der Menschheit/Mutantenschaft sind. Dass es immer nur in die eigene Tasche lügen ist, will keiner sehen.
Die beiden einzigen halbwegs vernünftig agierenden Figuren in diesem kolossalen Untergang sind ein schizophrener Auftragskiller, der wirklich als einziger sinnvoll argumentiert, und ein Cyborg, der zur Hälfte aus einem irren Serienkiller besteht. Alleine das ist schon harter Tobak.
Es werden Parallel-Universen eingeführt/ausgebaut, in denen einerseits gezeigt wird, was die Idee der Figur Apocalypse mittlerweile ist, gleichzeitig wird im weiteren Verlauf aufgezeigt, dass manchmal schnell reagiert werden muß, und dass X-Force dafür das Mittel ist. Andererseits wird eine Zukunft aufgezeigt, in der X-Force gewonnen hat, aber zu welchem Preis: in einer Welt, die aus Minority Report (dem Film) stammen könnte.
Den emotionalen Höhepunkt erlebt die Reihe in der Dark Angel Saga, die als Konsequenz aller vorherigen Handlungsbögen dazu führt, dass Archangel der nächste Apocalypse wird, und das Team komplett auseinander fällt, einerseits bemüht Archangel zu retten, andererseits den Schaden des neuen Apocalypse einzudämmen. Zu Spät.
Jeder Hoffnungsschimmer scheint verbraucht. Und das finale Kapitel treibt die Schuld-und-Sühne-Tragödie auf die absolute Höhe, in der keiner ohne Schrammen davon kommt. Und auch unser aller "Liebling" Wolverine muß bitter für seine Sünden büßen.

Was nehmen wir mit:
Spätestens mit Grant Morrissons Zeit als X-Men Autor hat sich etwas etabliert im Marvel-Kosmos: Nicht der Schurke ist die Gefahr für unseren Helden, sondern entweder ein anderer Held, oder was gerade modern zu sein scheint: Eine Idee...

Eine Idee als Gegner?
Die letzten grossen Crossover (zB Civil War, Schism) fußen auf einer Idee, sei es der Kampf von Ideologien oder der Definition eines Schurken. Bei Morrissons Idee ging es darum, dass nicht Magneto der Schurke war sondern ein irgendwie gearteter obskurer Virus, der sich ausbreitet. Hinzu kam eine parallel geartete Welt mit dem Namen die Welt, in der Zeit ganz anders wahrgenommen wird.
In diese Kerbe schlägt auch Remender: Die gloriose Zeit der 1990er ist vorbei, Apocalypse kann nur dann als Gegner wirkungsvoll sein, wenn er mehr ist als der eindimensionale großkotzige Schurke mit nur einem Leitsatz ("Der Stärkste Überlebt"), Apocalypse wird zu einer Idee, einer Idee mit einem religiösen Gefolge (das war er auch schon in den 1990ern) kombiniert mit disem ominösen Organischen Virus, dass er immer weiterleben wird (auch das gab es schon vorher).
Aber dadurch dass er hier nie als Apocalypse selbst auftritt sondern immer als große Bedrohung im Hintergrund brodelt wirkt er deutlich bedrohlicher als Zuletzt.

Doch nicht nur der Struktur aktueller Geschihtenerzählungen zollt Remender Respekt: Seine Geschichtenstruktur ähnelt in ihrer Verzweiflung und Ruhelosigkeit den sehr guten klassischen X-Men Stories vergangener Tage (Claremont/Byrne/Cockrum), auch die Paarung der einzelnen Hefte, in denen die Wunden geleckt werden, gleichzeitig ist der Gore-Gehalt (fast schon leider) auf aktuellem Level.

Aber das Prunkstück dieser Saga ist die Charakterisierung: Psylocke wird überlebensgroß, Deadpool wird zur Identifikationsfigur, Fantomex so lächerlich er eigentlich als Figur war, wird dreidimensional, Archangel tragisch und Wolverine zum Heuchler vor dem Herren, dennoch irgendwie seine Würde behaltend. Und so cool ich Wolverine früher fand, so nervend ist er mittlerweile mit seiner selbstgerechten Art.
Wie gesagt, jeder kriegt sein Fett weg.

Große Story.

Leider kann das Gezeichnete nicht immer mit dem Erzählten mithalten, da es eine Handvoll verschiedener Künstler im Verlauf der Zeit gibt. Dennoch, die großen und wichtigen Stories sind fast durchgängig von großen Zeichnern gezeichnet.
Hierzu sollte man auf jeden Fall auch die Colorierung geben, die der Reihe einen ziemlich eindeutigen Schriftzug verleiht.

Alles in allem sehr empfehlenswert und zum Glück als unabhängige Erzählung betrachtbar, da von keinerlei Cross-Overs gestört.

Laut Moviejones Kriterium würde ich 4,5 Hüte geben und sagen, das ist jetzt schon ein Klassiker aus dem Hause Marvel.
Dünyayi Kurtaran Adam
Avatar
Seromal : : Moviejones-Fan
13.04.2014 22:32 Uhr
0
Dabei seit: 19.01.14 | Posts: 512 | Reviews: 3 | Hüte: 14
@ Moviejones

Gibt es irgendeine euch bekannte Möglichkeit, den Thread Titel noch zu editieren?
Würde gerne noch als Zusatz

(Comic-Dash!-Spin-Off-I)

hinzufügen.
Ist das noch irgendwie möglich? smile

Think different

Avatar
Moviejones : : Das Original
14.04.2014 01:01 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.216 | Hüte: 181
Hallo Seromal,

wir haben es für dich hinzugefügt.

Viele Grüße,
dein MJ-Team
Avatar
ironman4 : : Superhirn
14.04.2014 12:04 Uhr
0
Dabei seit: 05.01.13 | Posts: 1.188 | Reviews: 9 | Hüte: 17
10.3.12, MarvelNowl, Thor#10

Hier geht es um das Ende der vorherige Geschicte plus fängt die neue an hier wird die Beziehung mit Jane und Odin thematisiert und Thor hat Probleme in Midgrad.

Die Story ist sehr gut und flüssig zu lesen und ist ein guter Mix zwischen Action und Story. Die Zeichnungen sind sehr gelungen und passen gut zur Story. Die einzige Schwäche es gibt ein wenig zu wenig Text ansonsten top

9/10

Ich sehe die Dunkelheit in dir

Avatar
SteveRogers : : Moviejones-Fan
14.04.2014 12:42 Uhr
0
Dabei seit: 28.11.13 | Posts: 220 | Reviews: 2 | Hüte: 3
@Seromal:

Kann man auch Kritiken zu Crossover-Events schreiben, statt nur zu einzelnen Comics?
"But the price of freedom is high. It always has been. And it’s a price I’m willing to pay. And if I’m the only one, then so be it. But I’m willing to bet I’m not." -Steve Rogers in "Captain America: The Winter Soldier"
Avatar
Seromal : : Moviejones-Fan
14.04.2014 17:07 Uhr
0
Dabei seit: 19.01.14 | Posts: 512 | Reviews: 3 | Hüte: 14
@ Moviejones

Danke für das schnelle reagieren. smile

@Steve Rogers

Ja natürlich, siehe die Kritik von Moby, diese hatte ja auch wie ich gerade im Dash gelesen habe 35 Hefte liegen, man sollte dies dann nur kenntlich machen, ich habe ja auch die Hefte 1-4 kritisiert, ist meistens so auch einfacher zu schreiben smile

Think different

Avatar
ironman4 : : Superhirn
15.04.2014 14:25 Uhr
0
Dabei seit: 05.01.13 | Posts: 1.188 | Reviews: 9 | Hüte: 17
DC, BATMAN#23

Hier wird die Geschichte Year One behandelt es ist eine Prequel zum Prequel wo aber komischer weise auch in der Gegenwartspielt und die Geschichte von #22 weiterführt.

Dieses Comic war wohl nix von Dc die Vorgänger haben mir sehr gefallen aber das hier verliert sich in einer konfuse Story auf zehn verschiedenen Zeitlinien. Ausser dem gibt gut ein Dutzend Bösewichte die alle irgendwie unbekannt und zu kurz kommen und die Hälfte davon sind eine Art Zombies und die andere Hälfte Menschen mit rote Kessel über den Kopf.

Das einzig positive sind die 1A Zeichnungen

4/10 Punkte

Ich sehe die Dunkelheit in dir

Avatar
MobyDick : : Moviejones-Fan
17.04.2014 17:30 Uhr | Editiert am 18.04.2014 - 00:00 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620
Die erste Chris Claremont Ära bei den X-Men (1975-1990, Giant Size X-Men 1, Uncanny X-men 94-279, X-men 1-3)

Bis 1975 waren die X-Men im Marvel-Verlag ein Flop, den man wiederholt erfolglos zu wiederbeleben versucht hatte. Seit den späten 60er Ausgaben wurden die Hefte mittlerweile auch nur noch als Reprints früherer Ausgaben benutzt. Mitte der 1970er entschied man sich, den X-Men einen letzten Versuch zu geben und rebootete die Serie extrem radikal: Quasi der komplette Cast wurde auf einen Streich ausgetauscht und neue, unverbrauchte Gesichter wurden eingeführt, die möglichst international aussehen sollten, um möglichst jede Zielgruppe anzusprechen.
Dem Zeichner Dave Cockrum wurde quasi freie Hand gewährt, und der Autor Len Wein sollte sich um diese Gruppe herum dann eine Geschichte ausdenken. So wurden Colossus, Storm, Nightcrawler und Thunderbird erfunden. Hinzu kamen die bereist bekannten Figuren Banshee und Sunfire, sowie ein relativ unbekannter Kanadier namens Wolverine. Von der Ursprungsbesatzun sollten letztendlich nur noch Cyclops und marvel Girl übrig bleiben.
Bereits nach dem ersten Einsatz des neuen Teams machte sich Len Wein vom Acker und überließ einem jungen unbekannten Autor namens Chris Claremont die monatliche Serie.
Da X-Men zu dem Zeitpunkt nicht sonderlich bekannt oder beliebt war, hatte er absolute Narrenfreiheit und konnte seine Geschichten vorerst so erzählen, dass er keinerlei redaktionelle Einschränkungen vorgesetzt bekam. Und viele seiner auch noch so kleinen Ideen waren ihrer Zeit derart voraus, dass sie später immer wieder aufgegriffen und benutzt wurden (siehe weiter unten für Vergleiche).

Der Anfang - Bis zur Entstehung des Phoenix:

Schon früh wurde die Thematik, dass Menschen Angst vor Mutanten haben, aufgegriffen und eine der ersten Abenteuer der X-men führt dazu, dass in einer extremen Stress-Situation aus Marvel Girl Phoenix wird.
Immer und immer wieder gibt es enorme Rückschläge für das Team, in einem der ersten Abenteuer stirbt bereits Thunderbird, was dazu führt, dass cyclops als Anführer immer akribischer und strenger wird, weil er keinen weiteren Tod verantworten möchte. Durch diese Steifheit etabliert sich ein Gegenpol zu ihm, nämlich der aggressive und aufbrausende Wolverine, der es gerne etwas lockerer hält.
Hier entwickelt sich auch der zweite Gegensatz: Jean Grey (Marvel Girl - Phoenix) fühlt sich - obwohl Cyclops Freundin - auch zu Wolverine hingezogen - und umgekehrt - gerade weil er genau das Gegenteil von Cyclops ist.
Abseits dieser über 40 Ausgaben schwelenden Situation werden kurze Konzeptstories eingeführt, wie zum Beispiel, dass Prof. X seine gesamte Kraft auch dafür aufbrauchen muß, damit nicht das Böse in ihm Oberhand gewinnt (später wird diese Story ad absurdum überhöht mit dem Onslaught Crossover, und Claremont erfährt keinerlei Wertschätzung für die ersten Schritte in diese Richtung).
Magneto taucht wieder auf, man kämpft gegen ihn, und es ist fast eine Niederlage. das Team wird entzwei geteilt und jede Hälfte glaubt, die andere Hälfte wäre tot.
Kreativ gesehen ändert sich auch einiges: John Byrne ersetzt Dave Cockrum, und wird später auch Co-Autor.

Prometheus, Hellfire-Club, Dark Phoenix, Days of Future Past

Phoenix wird immer mächtiger, das Team findet wieder zusammen, muß einen verrückt gewordenen, Amok laufenden Mutanten töten, was das Team vor die nächste Zerreißprobe stellt, da dieser Mutant das Kind einer engen Freundin ist.
Es werden die auch heute sehr populären Kitty Pryde, Dazzler, und White Queen des Hellfire Club eingeführt.
Der Hellfire Club wird quasi als Gegenentwurf zu den X-Men eingeführt: Mutanten, die sich dessen bewußt sind, dass sie verfolgt werden, verstecken sich in öffentlichen und hohen Ämtern, und nutzen ihre Kräfte zur Machtgewinnung.
Ein Mitglied des Hellfire Club korrumpiert die an Macht immer mehr gewinnenden Phoenix sos sehr, dass diese irgendwann ihre menschliche Existenz für nichtig erklärt und quasi eine Göttin wird.
Dabei tötet sie - ohne Absicht - einen ganzen Planeten mit 5 Mrd Bewohnern.
Daraufhin kommt eine intergalaktische Allianz von Superwesen und macht ihr den Prozess. Die X-Men versuchen Jean zu retten, doch Jean sieht ein, dass ihre Existenz alles Leben bedrohen könnte und begeht Selbstmord.
Cyclops verläßt die X-Men, Kitty Pryde tritt ihnen bei.
Mystique gründet eine Gruppe von Mutanten, die Senator Robert Kelly töten wollen, weil er die Mutanten hasst und ihre Rechte einschränken wollen. Es stellt sich heraus, dass dieser Mord, erst recht dazu führte, dass alle Menschen die Mutanten fürchten, und dass man die Sentinels freigab. Die Sentinels begannen irgendwann zu verstehen, dass Mutanten und Menschen eigentlich zusammen gehören, und sagten sich, dann müssen wir alle kontrollieren, übernahmen die Macht. Aus dieser Zukunft, in welcher die meisten Superhelden tot sind, und Magneto der Chef der X-Men ist - ironischerweise in einem Rollstuhl sitzend - wird Kitty Pryde an den tag zurück geschickt, an dem Senator Kelly umgebracht werden soll, um es zu verhindern. Wird geschafft. Aber die Geschichte endet damit, dass Robert Kelly selbst sagt, dass es überhaupt Mutanten waren, die versucht haben, ihn zu töten, und die Zukunft scheint genauso böse zu bleiben.
Diese Ära gilt bei vielen Comic-Kennern als die goldene Ära der X-men, hier geschahen wahre Wunder, und es wurden Geschichten für die Ewigkeit erzählt. Chris Claremont und John Byrne waren eines der genialsten Autor-Zeichner-Teams aller Zeiten und ihre Geschichten sind bis heute Inspiration für alle möglichen Geschichten. Days of Future Past wird gerade verfilmt/-wurstet in einem Film, wurde danach mindestens 100-fach nochmal aufgegriffen, außerdem bin ich der Meinung, dasss sogar der Terminator einige seiner Ideen aus dieser Storyline hat, die Phoenix-Saga wird alle Jahre wieder recycelt und ist mittlerweile auch nicht mehr genießbar.
Hinzu kommen einige extrem wichtige Entscheidungen: Chris Claremont wollte Wolverine töten, weil er den Charakter für auserzählt hielt. John Byrne setzte sich gegen ihn durch und verpaßte ihm einen tiefer gehenden Charakter und die ersten Bezüge nach Japan (irrtümlicherweise wird dieser Verweis heutzutage immer wieder Frank Miller zugeschrieben, der mit Wolverine außer der Miniserie Jahre später niemals etwas zu tun hatte). Jean stirbt, entgegen dem ursprünglichen Szenario. Eigentlich wollten Claremont und Byrne Phoenix mit dem Mord an einem ganzen Planeten davonkommen lassen, da sie nun ein Gott sei und es für Götter andere Maßstäbe gibt. Hier wurde ihnen erstmal von der Redaktion ein anderes Ende auferlegt, niemand darf mit so etwas davonkommen hieß es. Und Cyclops verläßt die X-Men.
Claremonts Ziel war es zu zeigen, dass jeder irgendwann die X-Men verlassen muß, um ein normales Leben zu führen, die X-Men würden aber immer weiter existieren, da immer neue Mutanten nachrücken. So wie der Kreislauf des Lebens eben.
Die Konzepte Hellfire Club und Mystiques Bruderschaft werden als gegenentwürfe eingeführt und man freut sich auf die Rematches.
Ganz großes Kino.

Dave Cockrums zweite Runde, die Brood-Saga, Rogue und die Morlocks
Noch John Byrnes Weggang kam nochmal Dave Cockrum als Zeichner an Bord. Geschichtstechnisch wurden zwei weitere Meilensteine beschritten: Magneto wurde plötzlich mehrdimensional, war ein Holocaustüberlebender und nur gegen die Menschen, weil er weiß, was Menschen einander in blindem Hass antun, Er tut alles nur zum Schutze der Mutanten. Und er und Prof X waren alte Freunde.
Und was vielleicht noch viel wichtiger für die X-Men Reihe ist, aber von allen sträflich vernachlässigt wird: Die Brood Saga.
Bermerkenswert an dieser Story sind die Auswirkungen: Es werden die New Mutants gegründet, d.h. rein technisch ist X-Men endlich ein Franchise, also ziemlich erfolgreich. Prof X bekommt einen neuen geklonten Körper, und kann also wieder laufen, und Wolverine steht erstmals an vorderster Front, er ist ab jetzt die Identifikationsfigur des Publikums.
Nach Dave Cockrums Ausstieg übernimmt Paul Smith die Zeichnerrolle und es werden wieder einige gravierende Änderungen vorgenommen: Die Morlocks werden komplett eingeführt (angeteasert waren sie schon einige Zeit vorher), eine Gruppe von Mutanten, die in der Kanalistaion lebt, weil die Gesellschaft sie augestoßen hat - erneut ein interessanter Gegenentwurf zu den X-Men, und Rogue tritt den X-Men bei. Bisher war sie eher Teil von Mystiques Bruderschaft.
Und Claremont macht seinen ersten richtig großen Fehler: Er läßt Cyclops eine Frau heiraten, die haargenau so aussieht wie Jean Grey. Sicher, die Parallelen zu Vertigo sind frappierend, aber dass das nicht gut gehen kann, kann sich jeder zweijährige zusammen reimen. Später sagt er, dass er Scott Summers seinen Frieden geben wollte, er sollte weg gehen, in Frieden leben, eine Familie bekommen. Dazu später mehr.
Diese Stories gelten auch heute noch als exzellent, aber ich muß festhalten, dass Claremont mittlerweile recht unfokussiert in ganz langen Passagen erzählt, und es gibt eigentlich keine Bedrohung mehr wie damals Hellfire Club oder sonstwas, sondern es geht immer mehr in konzeptionelle Erzählung über. Auch dazu gleich mehr.

Freedom Force, Magneto, Mutant Massacre, Nimrod, Fall of the Mutants und Inferno
Prof X Klonkörper hat Probleme auf der Erde, also geht er ins Weltall, Magneto wird neuer Anführer. Mystiques Bruderschaft merkt, dass die Welt in einem Wandel ist, und bevor sie unter die Räder geraten fangen sie an, für die regierung zu arbeiten, neuer Name: Freedom Force.
Cyclops Sohn wird geboren (Jahre später werden die späteren Autoren um den Redakteur Bob Harras den Plan schmieden, dass er Cable ist), und Cyclops geht nun endgültig fort.
Exkurs: Aber Marvel hat andere Pläne: X-Factor: Sie beleben Jean Grey neu, Cyclops verläßt Frau und Kind für sie und hat fortan lustige Abenteuer. Diese Entscheidung macht Cyclops für geschätzte 30 Jahre zum unsympathischsten männlichen Superheld bei Marvel neben Ant-Man, der ja bekanntlich seine Frau schlägt. Und um der ganzen sache dann die Krone aufzusetzen, wird dann mal geschätzte 5 Jahre später im Crossover Inferno herausgefunden, dass Madelyne (Scotts Frau) in Wirklichkeit ein böser Klon war. Hurra, dann hat ja Cyclops alles richtig gemacht. Bravo Marvel, Bravo!
Doch zurück zur X-Men Story von Claremont: Ein gewisser Mr Sinister schickt eine Gruppe von psychopathischen Mördermuatnten los, die Morlocks zu massakrieren. Ohne Grund, aus Spass an der Freude. Claremonts Idee von Mr Sinister war, dass er ein extrem mächtiger verdorbener Mutantenjunge war, daher auch der lächerliche Name Mr Sinister. Auch hier gab es andere Pläne, und später wurde auch erklärt, warum das Massaker überhaupt stattfand. Wie grandios und seiner Zeit voraus diese Idee des Mr Sinister war, hat man erst kürzlich gesehen, als Jason Aaron ein paar Kinder die Bösewichterchefs des neuen Hellfire Club gemacht hat. Auch wurde hier erstmals das Konzept Wolverine vs Sabretooth eingeführt. Claremonts Idee hier war, dass Sabretooth alle Jahre wieder kommen wird, um Wolverine auf psychpathischste Art und Weise zu piesaken, nur um ihm zu zeigen: Schau her, ich bin besser als du. Erst Jahrzehnte später wurde dieses Konzept erst jetzt ausgegraben und Sabretooth ist seitdem auch ein äußerst interessanter Schurke geworden.
Nach dem Mutant Massacre kommt der Fall of the Mutants: Die X-Men werden für tot gehalten und wandern in die australischen Outbacks, um von dort als Covert Action Team Gefahren für die friedliche Coexistenz zwischen Mensch und Mutanten zu bekämpfen bevor sie entstehen. Auch hier: Ein Vorgriff auf spätere Entwicklungen: Diesmal X-Force.
Ein weiterer Gegenentwurf zum Konzept der X-Men wird eingeführt: Der Staat Genosha, in dem Menschen und Mutanten angeblich friedlich nebeneinander leben. Wie sich heraus stellt, werden die Mutanten hier versklavt.
Ein weiteres interessantes Konzept, welches Claremont leider nicht zu Ende erzählt, ist Nimrod: Ein Zukunftssentinel, das aus der Days of Future Past Zukunft in die Gegenwart kommt, auf der Jagd nach dem Zukunftsflüchtling Rachel Summers. Nimrod ist ein extrem lernfähiger Sentinel, der im Hier und Jetzt unter den Menschen leben kann, da er sich optisch auch anpassen kann, und langsam die Menschen um sich herum als gleichwertig zu kazeptieren beginnt und seine Mission allmählich zu hinterfragen beginnt. Konzeptuell geht es in die Richtung des T1000 aus Terminator 2 - nur locker 5 - 10 Jahre früher, seine Fähigkeiten sind nur noch breiter aufgestellt. Und seine Lernfähigkeit und seine wachsende Akzeptanz und Toleranz zeugen von einem möglichen Happy End. Aber wie gesagt, leider bekommt Claremont nicht die Gelegenheit, diese langsam aufgebaute Story zu richtig zu Ende zu erzählen. Erst Jahre später wird seine interessante Story mit einem platten Crossover von anderen Autoren zu Ende gebracht - Operation Zero Tolerance.
Ganz ehrlich: leicht zu lesen ist hier X-Men längst nicht mehr, die Stories ziehen sich ewig lang, es werden mehr Konzepte eingeführt, die für später irgendwann wichtig werden könnten, ohne sie zu beenden, und immer geht die Story weiter. Kein Ende in Sicht.

Das Ende der Outback Era, das Ende der X-Men, der Neuanfang, X-Tinction Agenda
Die X-Men werden müde, ihr Kämpfe immer hoffnungsloser, ihre Gegner immer unerbittlicher. Schließlich lösen sie sich auf, die Überlebenden gehen durch ein Portal, das Ihnen einen kompletten Neuanfang erlaubt. Wolverine wird besiegt und derart fertig gemacht, dass seine Heilkräfte ihn im Stich lassen. Eine neue Gruppe X-Men wird gegründet, aber sofort angegriffen und dezimiert.
Jubilee wird eingeführt als neuer Sidekick für Wolverine, der versucht die X-Men wieder zu vereinen. Und alle Handlungsstränge treffen sich schließlich in Genosha wieder. Hier kommt es dann auch zur Wiedervereinigung der X-Men.
Bemerkenswert an dieser Epoche der X-Men ist mehrerlei:
Gambit wird eingeführt, Psylocke so wie wir sie kennen auch. Ein äußerst kurioser Nebenplot wird immer größer: Der Shadow King gewinnt global an Macht und schürt Hass und Konflikte. Es ist davon auszugehen, dass Claremont hier einen ersten richtig großen offenen Konflikt zwischen Menschen und Mutanten um Uncanny X-Men 300 herum plante...
Jim Lee zeichnet die X-Men und wird zum Superstar. Und Chris Claremont verliert immer mehr die Kontrolle über sein Produkt.
Bob Harras zwingt Claremont dazu, die X-Men wieder zusammen zu führen, obwohl er eine ganz große saga a la game of Thrones heute, erzählen wollte. Ihm wird Wolverine entzogen und die Story, dass seine Selbstheilung immer schlechter funktioniert wird später einfach mal ignoriert (es gibt einen ganzen satz zu diesem über viele Hefte laufenden Problem: Mir geht es wieder besser.). Claremont hatte ursprünglich vor Wolverine "sterben" zu lassen, nur damit seine Heilungsprozesse doch wieder einsetzen und ein völlig veränderter Wolverine zurück kehren sollte. Auch hier, erst Jahre später wurde diese Story-Idee wieder aufgegriffen und erst jetzt plant Marvel das, was Claremont vor 25 plante: Wolverine tatsächlich umzubringen, im nächsten halben Jahr soll es endlich soweit sein.
Und er schreibt vielleicht interessante Stories als großes Ganzes aber er schreibt nicht mehr zeitgemäß: Viel zu blumig und ausschweifend, so als würde er Romane schreiben. Je berühmter Jim Lee wird und erfolgreicher, desto mehr entzieht er sich Claremonts Story-Vorgaben und zeichnet einfach drauflos, und Bob Harras zwingt Claremont dazu, sich dem Greenhorn Lee unterzuordnen. Wie fatal Harras Bereitschaft war, wird sich ein Jahr später zeigen, als Lee einfach abhaut und mit anderen Zeichnern Image gründet, aber da ist Claremont schon entnervt ausgestiegen.

Crossroads, Muir Island Saga, X-Men 1-3
Claremont wird gezwungen Prof X zurück zu bringen, Magneto wieder böse werden zu lassen und die X-Men als zweite Comic-Reihe neben den Uncanny X-Men aus der Taufe zu heben.
Dabei wird er auch gezwungen seinen seit 30 Ausgaben laufenden Nebenplot um den Shadow King, der sicher ein viel größeres Finale haben sollte, in einem platten Kampf auf Muir Island zu beenden.
Wie gesagt, Claremont hat keine Lust mehr und so wird die Geschichte ohne ihn beendet, eine Ausgabe vor dem Ende dieses Crossovers steigt er aus Uncanny X-Men aus.
In X-Men 1-3 hat Claremont dann seinen Ausstand aus den X-Men, Jim Lee gibt ihm mit seinen Zeichnungen quasi die Vorgaben und Claremont muß hier Texte zu erfinden. Er macht das Beste daraus.
Auch heute noch gelten diese drei Ausgaben als seine beste Arbeit seit Jahren.

Nach 16 jahren legt er die X-Men nieder, um sie nie wieder anzufassen, zu viel verbrannte Erde hat Bob Harras hinterlassen, indem er ihn rausgedrängt hat. Der Erfolg gab Harras damals recht.

Doch auch Claremont konnte nicht anders, immer wieder wurde er zurück gerufen, immer wieder sprang er wieder ein, immer wieder übernahm er die X-Men, aber nie wieder war es so wie damals. dafür hatte er seine beste Zeit schon weit hinter sich, und keine großartigen Ideen mehr.
Ein letztes Mal bekam er die Möglichkeit seine X-Men Stories von früher weiter zu erzählen in X-Men Forever, auch dies war nur noch ein müder Abklatsch, da es eben nicht seine Ursprungsgeschichten mehr waren. Und sein Abschied von den X-Men nimmt einfach kein Ende, denn gerade schreibt er die Nightcrawler Serie.

Tja, was mal wirklich groß war, will jetzt einfach kein Ende nehmen, und irgendwie ist es schade um alle Beteiligten: Autor wie Leser.

Aber sei es drum:
Seine erste periode bei den X-Men ist völlig zu recht legendär (auch wenn das Ende böse ist)

5 Hüte
Dünyayi Kurtaran Adam
Avatar
MobyDick : : Moviejones-Fan
30.04.2014 10:23 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620
Uncanny X-Men 294-296, X-Factor 84-86, X-Men 14-16, X-Force 16-18 - Crossover "The X-Cutioners Song" (1992-1993, Marvel)

Dieses Crossover ist ein Paradebeispiel dafür, wie verworren die X-Men Reihe immer mehr wird, aber andererseits auch, dass ein gut durchdachtes Crossover trotzdem Spaß machen kann. Unabhängig davon muß man trotzdem sagen, wer die X-Men bisher nicht gelesen hatte, wird kein Spaß an diesem Crossover gehabt haben...

Nötiges Vorwissen 1:
1. Jahre vorher wurde Angel gefoltert und seine Flügel verstümmelt. Apocalypse gab ihm neue Flügel, aber gleichzeitig veränderte er ihn und machte ihn zu seinem bedingungslosen Sklaven: Archangel. Nach langem Kampf konnte man Archangel von Apocalypses Einfluß befreien. Aber Archangel blieb traumatisiert und so richtig frei sollte er nie werden (siehe meine Kritik zu Uncanny X-Force fast 20 Jahre später...)
2. Apocalypse infizierte den Sohn von Cyclops mit einem tödlichen technoorganischen Virus und war kaum mehr zu retten. Eine Jüngerin einer Sekte aus der Zukunft kam, um den Jungen zu retten. Dafür mußte Cyclops aber seinen Sohn in eine ungewisse Zukunft ziehen lassen, nicht wissend, ob er überleben würde oder nicht. In seinem Zorn schien es so, dass er Apocalypse mit seinen Augenstrahlen pulverisierte.
3. Magneto, der die New Mutants nach Prof X Weggang ins Weltall übernommen hatte, war der Aufgabe nicht gewachsen, die New Mutants waren immer mehr auf sich alleine gestellt, und ein mysteriöser militanter Einzelkämpfer nahm sich der New Mutants an. Es stellte sich heraus, dass er auf der Jagd nach einem Terroristen ist, der sich Stryfe nennt. Im Laufe der Zeit konnte er die New Mutants überzeugen, dass sie besser aufgehoben sind, wenn sie sich von den X-Men lossagen und als X-Force Gefahren bekämpfen bevor sie entstehen, hauptsächlich auf der Jagd nach Stryfe und seiner Gruppe Mutant Liberation Front. Nach einer Weile verläßt Cable X-Force ohne erkennbaren Grund und X-Force ist komplett auf sich gestellt.
4. Für den Leser wurde sichtbar gemacht, dass Stryfe genauso aussieht wie Cable, aber keiner der Charaktere im X-Men Universum schien das zu wissen.

Die Story selbst:
Im Rahmen eines Friedenskonzertes will Prof X eine Rede halten zur friedlichen Koexistenz von Mensch und Mutant. Dabei wird er anscheinend von Cable in den Kopf geschossen. Die anwesenden X-Men geraten in Panik, werden dann von Apocalypses Reitern angegriffen, Cyclops und Jean Grey werden überwältigt und entführt.
Die restlichen X-Men und X-Factor vereinen sich und spalten sich nun, um gemeinsam folgende sachen zu machen: Ein Team macht Jagd auf Cable, ein Team macht Jagd auf X-Force, ein Team macht Jagd auf Apocalypse, der ja anscheinend doch noch lebt, ein Team versucht verzweifelt Prof X zu retten, und alle sind auf der Suche nach Cyclops und Jean Grey.
Es stellt sich heraus, dass Mr Sinister sich als Apocalypse ausgegeben hat - nur so konnte er die Reiter der Apocalypse dazu bringen, für ihn Cyclops und Jean Grey zu entführen - und das er Jean Grey und Cyclops an Stryfe übergibt. Dafür bekommt er ein Paket (dazu später mehr).
Prof X ist nicht erschossen worden, sondern mit einem Technoorganischen Virus infiziert (wir erinnern uns an Cyclops Sohn im Bereich nötiges Vorwissen), den man einfach nicht in den Griff bekommt.
X-Force wird überrannt und gefangen genommen, Cable wird gefunden, er kann aber seine Unschuld glaubhaft versichern.
Apocalypse wird gefunden: Ausnahmsweise ist er mal unschuldig, und noch total geschwächt von seinem letzten Kampf mit Cyclops, aber da alles auf ihn deutet, bietet er an, Prof X zu retten, und den wahren Schuldigen ausfindig zu machen zu helfen. Ausnahmsweise arbeiten Apocalypse und die X-Men mal zusammen.
Prof X kann gerettet werden.
Währenddessen foltert Stryfe Cyclops und Jean Grey immer wieder mit Spielen von in Gefahr geratenen Babies, und immer verlieren Jean Grey und Cyclops im letzten Moment das Leben des Babies. Irgendwie wirkt es so als hätte er einen persönlichen Groll gegen Cyclops, Jean Grey und Apocalypse.
Schließlich finden alle heraus, wo sich Stryfe mit seinen Geiseln befindet.
Während die X-Men sich zur Rettungsmission aufmachen, geht Apocalypse auf Konfrontationskurs mit Stryfe, wird aber von seinen eigenen Jüngern angegriffen und tödlich verletzt zurück gelassen - sie verraten ihn, weil er offensichtlich nicht mehr der Stärkste ist, und nur die Stärksten überleben in Apocalypses Philosophie. Archangel kommt auf den sterbenden Apocalypse zu, Apocalypse bittet Archangel darum, ihm den Gnadenschuß zu geben, da er nicht winselnd sterben möchte. Archangel verweigert ihm dies und geht einfach fort.
Währenddessen kommt es zur offenen Konfrontation der X-Men mit Stryfe, aber Stryfe ist viel zu mächtig. Einzig cable kann es irgendwie mit ihm aufnehmen, Schließlich erkennen alle schockiert, dass sie identisch aussehen. Cyclops begreift, dass einer von beiden sein Sohn sein muß, der aus der Zukunft kam.
Und Stryfe glaubt ganz offensichtlich, dass er es ist, der von seinem vater einfach im Stich gelassen wurde. Cable kann sich nicht erinnern.
Im Showdown werden sowhl Cable als auch Stryfe in einen Vortex gezogen, und cyclops trauert hinterher, dass er seinen Sohn schon wieder verloren hat - wer von den beiden es auch immer sein sollte.
Es stellt sich heraus, dass das paket welches Mr Sinister von Stryfe bekommen hatte, angeblich ein genetisches Muster für Mr Sinsiter, in Wirklichkeit das Legacy Virus ist: Ein Virus, das in der Zukunft entwickelt wurde, und daher in der heutigen Zeit kaum geheilt werden kann, welches über früh oder lang zuerst alle Mutanten, dann die Menschen ausrotten könnte.

Kritik:
Um es vorweg zu sagen. Wenn man alle X-Men Comics verfolgt hat und weiss, wer wie zu wem steht, ist X-Cutioners Song, das vielleicht beste Crossover, das die X-Teams jemals durchlaufen haben. ES gibt fast jeden Schurken, sie alle haben ihre eigenen nachvollziehbaren Ziele, die Einsätze sind extrem hoch, die Gruppen müssen sich zuerst zusammenraufen, und der Showdown verdient wirklich diesen Namen.
Die Auswirkungen im X-Men Universum sind kolossal:
Cables und Stryfes Hintergrund wird erklärt. Und der Legacy Virus wird phänomenal eingeführt. Später werden ganz viele Figuren durch diesen Virus sterben, unter anderem Magik, weswegen Clossus später irgendwann auch die Seiten wechseln wird und sich Magneto anschließen.
Die Autoren Scott Lobdell, Fabian Nicieza und Peter David machen ihre Sache richtig gut, dafür dass es ein aus der Not heraus geborenes Produkt ist (dazu auch gleich mehr), und die Zeichner Brandon Peterson, Andy Kubert, Jae Lee und Greg Capullo sind sowieso top.
Doch ist man einer, der gerade frisch ins X-Men Universum eintauchen möchte, ist dieses Crossover möglicherweise der falsche Startpunkt: Zu kompliziert und wenig erkärend wird sofort in die Vollen gegangen, keine Atempause, alles hektisch und over-the-top aggressiv.
Das ist typisches 90er Bombast.

Hintergrundwissen:
Als der Chefredaktuer der X-Books bei Marvel Bob Harras damals die langjährigen Autoren der reihen New mutants (Louise Simonson) und X-Men (Chris Claremont) vergraulte, war seine Intention, die X-Men Reihe mit den neuen Zeichner-Superstars Jim Lee, Whilce Portacio, Rob Liefeld auch als Autoren neu zu definieren, typisch nach dem 90er-Motto: Kaum Story dahinter aber dafür massig geile Zeichnungen. So stemmte er mit Rob Liefeld das militante X-Force aus der Taufe, welches solange Rob Liefeld der Autor war, richtig schlecht war, aber jeden Verkaufsrekord brach, bis das neue X-Men von Jim Lee heraus kam, hier waren die Stories vielleicht etwas besser, die Zeichnungen aber auf jeden Fall, und die Verkaufszahlen noch viel mehr. Uncanny X-Men wurde von Whilce Portacio übernommen, und ehrlich gesagt dürften hier die Stories eigentlich am Besten gewesen sein, aber richtig gut ist ehrlich gesagt auch hier was anders.
Aber es kam anders: Die drei Zeichner machten sich mit einer weiteren Gruppe von Marvel zeichnern davon und gründeten ihr eigenes Lable: Image Comics. Plötzlich stand das damalige Flagschiff von Marvel - die X-Books - ohne Konzept da. Schnell wurde ein Crossover aufbeschworen, aus den Bruchstücken, was die zeichner zurück gelassen hatten, wurde ein Crossover ersponnen, in dem jeder Hauptschurke seine Rolle spielen sollte. Jeder außer Magneto. Das lag daran, dass sich erstens wohl Peter David erfolgreich dagegen ausgesprochen hatte und zweitens: Nicht mal ein Jahr später sollte es ein mächtiges Magneto-Crossover geben, welches nochmal vieles ganz groß verändern sollte.

Fazit:
Für richtige Fans ganz großes Kino: 5 Hüte
Für unbedarfte leser wahrscheinlich schwer zu verstehen: 4 Hüte
Dünyayi Kurtaran Adam
1 2
Neues Thema
AnzeigeY