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Welchen Film der 2010er findet ihr am besten?
Das ist sicher eine sehr schwierige Frage, aber es würde mich mal brennend interessieren, welchen Film ihr auswählt.
Also ihr könnt den eurer Meinung nach insgesamt besten/liebsten Film der 2010er nennen, aber auch gerne nach Genre unterteilen.
Das hier soll weder ne Umfrage werden noch sonst irgendwas, einfach ein Thread zum diskutieren. 
So, jetzt noch mal eine Auflistung nach Genres und ähnlichem:
*Filmreihe mit mind. 3 Filmen, von dem mind. 3 Filme zwischen dem 01.01.2010 und 31.12.2019 erschienen sind
So, das reicht erst mal denk ich.^^
@Raven13
Aber weiter unten trennt sich dann die Spreu vom Weizen, da gehen wir doch teilweise stark auseinander.
Ich glaub es wäre echt gruselig, wenn wir auch dort extrem nah beieinander liegen würden...^^ 
Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
@MobyDick
(d)eine Wahrnehmung kann man ja wiederum erstmal schwer diskutieren, den Film allerdings schon und dadurch möglicherweise zu einer anderen Wahrnehmung kommen, aber ich mach es kurz und knapp. Ich kann dir sagen, dass ich von den (eher wenigen) kritischen Stimmen genau diesen Vorwurf schon an der ein oder anderen Stelle einige male gelesen habe. Ich persönlich habe es aber anders wahrgenommen und mich auch vergleichsweise intensiv mit dem (zumindest dem ersten) Film auseinandergesetzt.
Ich glaube eben, dass Oppenheimer gerade die Propaganda genau in ihrer Aufgesetztheit und Überlagerung thematisiert. Dass er (neben vielem anderen) genau dieses Thema aufzeigt, wie sehr die Geschichtsschreibung oder ganz allgemein Storytelling mit Macht zusammenhängt, wie sie strukturiert und manipuliert etc.
Ganz im Sinne, wie es da einmal heißt „Kriegsverbrechen werden von den Gewinnern definiert. Ich bin ein Gewinner, also kann ich meine eigene Definition machen“. Es geht ja ganz zentral um das Thema "Wahrheit". Ich wollte dazu mal eine Studienarbeit schreiben, aber das war mir dann deutlich zu komplex. Da kann man ne Doktorarbeit draus machen. ich finde, er zeigt genau diese absurden Mechanismen auf, auf erschreckende Art und Weise. Und macht natürlich ganz generell auf eine Tragödie aufmerksam, die doch eher wenig Beachtung erhalten hat. Ich finde die Filme daher sowohl sehr gut, als auch sehr wichtig.
Exkurs: ganz nebenbei geht vieles des Ansatzes ja auf das cinema verite, insbesondere Jean Rouch, zurück. Bei Gelegenheit mal den ansehen.
Essentieller Grundstein dieses Ansatzes war ja gerade (unter anderem), das Medium aktiv miteinzubinden und auf das Medium selbst kritisch aufmerksam zu machen - vom stillen Beobachter zum Akteur bzw. Provokateur.
IMDB sei dank konnte ich ganz gut nachschlagen. Folgende Filme habe ich in diesem Jahrzehnt mit 10 oder 9 bewertet:
Das ist eine lose Reihenfolge, also kein Ranking. Aber diese 13 Filme haben mich in diesem Jahrzehnt voll und nachhaltig bewegt.
Wenn ich jedoch diesen einen Film nennen muss, dann wäre das Interstellar.
Ich bin mal so frech und kopiere mir einige Kategorien von euch, Raven13 und FlyingKerbecs ;)
An dieser Stelle möchte ich auch noch zwei Serien würdigen:
Chaos isn’t a pit. Chaos is a ladder.
Mache es kurz: Der beste Film der Dekade war und ist: MAD MAX: Fury Road
Er vereinigt vier Genres: Action, Science Fiction, Abenteuer, Thriller. Er ist dreckig, laut und knallharter Punk. Ein schallende Ohrfeige an das bunte Popcorn Kino aus dem Hause Marvel & Co. Ohne bunte Kostümchen, kämpfen verlorene und einsame Seelen einen staubigen und aussichtslosen Kampf -ohne jede weitere Hoffnung. Selbst wenn ein Hulk seinen Haufen setzen würde...die Welt ist am Ende. Wenn ohne Ausweg, werden Geschichten oft spannender. Siehe Alien von Ridley Scott, aich dieser Film veränderte das damalige Kino und prägte es bis heute. Und er war dreckig, laut, Punk und vereinigte dieselben Genres.
Der Regisseur George Miller zeigte allen aufstrebenden & aktullen Big Blockbuster-Filmemacher was Kino kann. Und jeder, dieser Künstler, dass wette ich, verneigt sein Haupt vor diesem Stück Kino. Ich tue es und sage aus tiefstem Herzen: Dieser Film ist der beste dieser Dekade. Wenn ich einen zweiten Film nennen müsste, dann wäre es JOKER.
Punkt.
"Ich kenne das Leben, ich war im Kino"
Den besten Film zu küren, ist immer schwierig, da eine Jahrzehnt wirklich viele tolle Filme mitbringt. Wenn ich danach gehe, welche ich verdammt oft mittlerweile ohne Abnutzungserscheinen gesehen habe und welche mit zu den persönlichen Lieblingsfilmen geworden sind, dann stechen da sicherlich Guardians of the Galaxy und John Wick raus.
Ich habe mich entschieden.
Zur Wahl standen
Interstellar
Inception
Und OUATIH
Ich musste Interstellar als besten Film des Jahrzehnts wählen, da er alles hat, was ich an einem Film mag. Gute Story, tolle Schauspieler, einen bis ins Mark gehenden Score, Emotionalität, science fiction mit starkem Fokus auf "Science", Identifizierung mit den Protagonisten und absolut tollen Bildern. Was will man mehr!?!
"I’ll do my best."
"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."
Drive
La La Land
Her
Inception
Interstellar
Alles steht Kopf
Mad Max: Fury Road
Grand Budapest Hotel
The Tree of Life
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
...Reihenfolge kann man schon so stehen lassen, wobei das nicht in Stein gemeißelt ist...
(Das sind für mich wohl die wichtigsten Filme des vergangenen Jahrzehnts gewesen, die ich als so gut und nachhaltig prägend bezeichnen würde, dass sie stellvertretend für eben jenes stehen dürfen)
Erwähnt werden sollen aber auch:
Gravity (wackelige Knie)
The Disaster Artist (mit Abstand beste Komödie)
- CINEAST -
eli4s:
"Interessanterweise haben meine Lieblinge Joel und Ethan Coen es trotz vier Spielfilmen nicht mit rein geschafft... fällt mir gerade so auf."
Nicht mal "Inside Llewyn Davis"? Den würde ich ja relativ locker ins obere Coen-Drittel packen.
Sonst zum Thema, in eher beliebiger Reihenfolge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
"Drive"
Autos machen Brummbrumm, Silencio ist glücklich. Ne, mal im Ernst: das ist auf formaler wie inhaltlicher Ebene ein außerordentlich gut durchdachter Film, der die archetypischen Figurenkonstellationen des gemeinen Genrefilms gekonnt auseinandernimmt. Refns Nachfolgefilme waren leider nicht mehr so gut.
"Her"
Der Jonze verirrt sich leider etwas zu selten auf den Regiestuhl, aber wenn er das dann mal tut... Die Geschichte über Liebe im Zeitalter der Digitalisierung dürfte mit seinen Aussagen über Einsamkeit und Entfremdung (und den Ausweg daraus) wahrscheinlich noch relevanter werden.
"Sicario"
Sich für einen Villeneuve in dieser Dekade zu entscheiden, ist nahezu unmöglich. "Sicario" steht daher eher ein bisschen stellvertretend, den Vorzug hab ich ihm letztlich wegen der wahnsinnig guten Juarez-Sequenz eingeräumt.
"No Turning Back"
Tom Hardy alleine auf einer Fahrt, die sein Leben aus den Fugen geraten lassen wird. One Man movies sind ja immer so eine Sache, der hier funktioniert hervorragend, weil er seine Limitierung gekonnt einzusetzen weiß.
"Climax"
Grundsätzlich bin ich erklärter Noe-Hasser, umso verwunderlicher, dass "Climax" dann auf allen Ebenen überzeugen kann. Ästhetisch ein Fest, schraubt sich der Film tief in die Hirnwindungen und lässt nicht mehr los.
"Wrong"
John Waters wusste schon: in den besten Filmen spielt Hundescheiße eine tragende Rolle. Wahrscheinlich wäre "Rubber" die populärere Wahl gewesen, "Wrong" gefällt mir aber vom wahnsinnigen Dupieux am Besten. Ein surreales Meisterstück, bei dem durchaus mal eine Lachträne fließen darf. Der Soundtrack ist übrigens auch ein herrliches Stück Musik.
"Suspiria"
Auch hier fällt es schwer, sich für einen Dekadenbesten zu entscheiden, "Suspiria" kriegt den Vorzug, weil mir als Pseudointelektueller natürlich absolut zusagt, wenn ein Film Viktor Klemperer und Jacques Lacan namedroppet. Aus dem recht handlungsarmen Original von Dario Argento eine zweieinhalb stündige Abhandlung über Macht, Gesellschaft und richtigen und falschen Feminismus zu basteln, ringt Respekt ab. Auch hier gilt: der Soundtrack ist ganz wunderbar, selbst für mich als Radiohead-Muffel.
Das war es erstmal, bis mir mehr einfällt...
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
Ich kann mich unmöglich auf einen, 10 oder 20 Titel festlegen, und diverse sind auch schon genannt, also schmeiße ich einfach noch ein paar rein (vielleicht hab ich auch was übersehen).
„Ex Machina“
Extrem gutes Kammerspiel über AI, was es bedeutet Mensch zu sein... Science Fiction halt, leider keine Explosionen. Dafür darf Poe Dameron ein Loch in den Dancefloor reißen.
„Zero Dark thirty“
Kathryn Bigelows modernes „Heart of darkness“ über die Jagd nach Bin Laden. Akribisch, schonungslos, bedrückend und letztendlich ohne echtes Ende. Wollte hier jemand einen Punkt machen?
„Under the skin“
Rumort immer noch in meinem Kopf herum... Funktioniert als Horrorfilm und als Science Fiction mit mehreren Lesarten. Hat einer der fantastischsten Sounddesigns der letzten Jahre und eine grandiose Scarlett Johansson.
...und noch zwei sehr persönliche Titel von mir:
„The Endless“
Horror, Scientology Fiction, Weird Fiction? Ein sehr „immersive“ Mindfuck über zwei Brüder, die zu ihrem alten Kult zurückkehren und einige Entdeckungen über sich, und das Leben generell, machen.
“Hail Satan?“
In Zeiten, wo die Reaktion wieder in alle Bereiche des öffentlichen Lebens in den USA zurück kriecht, setzt sich eine Reihe angepisster, liberaler Atheisten provokativ zur Wehr. Ansehen!
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Linklaters "Boyhood" fällt mir gerade noch ein oder auch ein "Toni Erdmann".
Oder Ken Loachs "Ich, Daniel Blake". Laszlo Nemes "Son of Saul" kann man sicher auch nennen. Ebenso Scorseses "Hugo Cabret", Finchers "The Social Network" oder McQueens "Shame". War schon einiges dabei...
@Silencio
tatsächlich auch der nicht. Der hat mir zwar gefallen, aber unter ihren besten Werken würde ich ihn nicht einordnen.
Der Jonze verirrt sich leider etwas zu selten auf den Regiestuhl, aber wenn er das dann mal tut...
Volle Zustimmung. Der Mann ist der Wahnsinn.
Auch bei Climax kann ich dir als Noe-nicht-möger auch folgen.
"Wrong" sagt mir gar nichts.
@MB80
auch ein paar gute Titel.
Under the skin ist so ein schräger Streifen. Vielleicht einer der seltsamsten, die ich überhaupt kenne. Zusammen mit Holy Motors und noch ein paar anderen. Von "Hail Satan?" habe ich noch nie gehört.
Eli4s:
Dafür kenne ich „Holy Motors“ nicht, aber von gehört...
“Hail Satan?“ war glaube ich gar nicht in den Kinos, ich hab den beim FFM aufgeschnappt. Schau dir den Trailer mal an, sehr aktuell und bissig, aber auch nicht unkritisch der Bewegung gegenüber.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
eli4s:
"Oder Ken Loachs "Ich, Daniel Blake". Laszlo Nemes "Son of Saul" kann man sicher auch nennen. Ebenso Scorseses "Hugo Cabret", Finchers "The Social Network" oder McQueens "Shame". War schon einiges dabei..."
Auch keine schlechten Optionen.
""Wrong" sagt mir gar nichts."
Dupieux kann ich eigentlich durchgehend empfehlen, hat was von "Was wäre, wenn Bunuel einen Monty Python gemacht hätte?", nur dass ich seine Filme wirklich lustig finde, während ich bei MP nur verstehe, was daran lustig sein soll... Aktuell läuft auch sein vorletzter "Die Wache" in den deutschen Kinos.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
Nachzügler^^
Hier meine Top 10 der 2010er Jahre ohne Ranking:
- Birdman
- Cloud Atlas
- Ex Machina
- Gravity
- Interstellar
- Mad Max: Fury Road
- Snowpiercer
- Toy Story 3
- The Lego Movie
- The Wolf of Wall Street
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Meine Top 5 des letzten Jahrzehnts:
5. Hidden Figuers
4. Conjuring 2
3. Green Book
2. Django Unchained
1. The Revenant
Meine größte und positivste Überraschung in diesem Jahrzehnt war aber "A Cure for Wellness".
Der beste Film der 2010er?
FlyingKerbecs | 19.12.2019