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Kritik: Pacific Rim von MD02GEIST

MD02GEIST | 01.01.2018

Hier dreht sich alles um die Pacific Rim von MD02GEIST. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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18 Kommentare
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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
01.01.2018 14:05 Uhr
3
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.553 | Reviews: 29 | Hüte: 218

Zum neuen Jahr, eine neue Kritik!

Ich bin auf eure Worte gespannt, denn ich habe mit Bedacht bei weitem nicht alles erwähnt was ich hätte erwähnen können.

Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
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Optimus13 : : Sith-Lord
01.01.2018 19:10 Uhr
0
Dabei seit: 09.08.16 | Posts: 1.849 | Reviews: 2 | Hüte: 112

Sehr gut und ausführlich geschriebene Kritik, man merkt, dass du dich mit der Materie sehr gut auskennst. Pacific Rim war damals für mich ein absoluter Überraschungshit und auch nach mehreren Sichtungen gefällt er mir immer aufs Neue richtig gut.

Du interpretierst ziemlich tiefgründig, was ich nur richtig finde, denn ich kenne Leute, die den Film zwar mögen, ihn aber als ziemlich dumpfes Hirn-aus-Kino empfinden.

Ich persönlich bin auch schon auf die Fortsetzung gespannt und ebenso auf deine Meinung zu dieser, da du dich mit der Materie wohl am besten von uns allen auskennst. wink

Chaos isn’t a pit. Chaos is a ladder.

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sublim77 : : Moviejones-Fan
01.01.2018 20:05 Uhr | Editiert am 01.01.2018 - 20:08 Uhr
0
Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

@MD02GEIST:

Wie immer eine sehr schöne Kritik von dir.

Ich bin auf Pacific Rim eigentlich nur durch meinen Sohn aufmerksam geworden. Es ist nach wie vor einer seiner Lieblingsfilme. Auch mir gefällt Pacific Rim sehr gut. Ich habe mich mit dem Film allerdings wesentlich weniger auseinander gesetzt, als du es gemacht hast, wie du mit dieser Kritik eindruksvoll unter Beweis stellst.

Gute Arbeit. Dafür gibt es von mir den ersten Hut den ich dieses Jahr vergebe laughing

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
02.01.2018 08:05 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.553 | Reviews: 29 | Hüte: 218

@ sublim
Vielen Dank für den neuen Hut. Ich kann mich nur bedanken.

@ optimus13
Auch dir gebührt mein Dank. Ich versuche stets mein bestes. Doch was du beschreibst, kann ich leider sehr häufig lesen. Der Film mag Unterhaltung sein, aber ist nicht ohne Inhalt. Klassisches Hirn-aus-Film-an-Kino ist wie du ebenfalls erkannt hast, beileibe nicht.

Gerne möchte ich kurz mal ausführen was ich zum Beispiel jetzt nicht erwähnte. Der Farbensymbolismus zwischen Pentecost und Mako. Ihr gefärbtes Haar als Symbol ihrer gemeinsamen Verbindung und den Kaiju.

Oder wie genau sich die Referenzen äußern, die inneren Konflikte siehe auch Herc und sein Sohn Chuck oder der wissenschaftliche "Argumentations-Streit" zwischen Theorie und Praxis innerhalb der Köpfe von Newton Geiszler und Hermann Gottlieb auf ihren zwei wissenschaftlichen Feldern.

Diese eine Film hat so viel zu bieten, ich wollte wahrlich erstmal einen Anfang machen. Es war für mich doch schwierig dies nicht zu erwähnen.

Aber ich kann nur meinen Dank für eure Rückmeldung und Belobigungen wiederholen. Mal sehen wer sich sonst noch meldet. Würde mich jedenfalls freuen.

Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
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MrBond : : Imperialer Agent
02.01.2018 08:48 Uhr | Editiert am 02.01.2018 - 08:50 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Geist

Auch von mir gibt`s einen Hut für diese sehr ausführliche Review!

Der Film konnte mich in der Tat auch überzeugen und ich kann ihn mir immer wieder anschauen. Was mich besonders beeindruckte war der Umfang. Zunächst gibt es eine - im Prinzip - komplette Geschichte im Prolog - das was Star Wars im Lauftext am Anfang macht - mit dem Unterschied, dass es bei Pacific Rim noch viel umfassender ist, ja praktisch, in Analogie mit Star Wars, die gesamte Prequel-Trilogie in gerade mal 10 Minuten. Das ist absolut großartig, da man grundsätzlich denkt, jetzt schon alles gesehen zu haben. Dass es der Film dann jedoch schafft, dem Ganzen noch eins oben drauf zu setzen, ist dann ganz großes Kino.

Interessant hier natürlich die Hintergründe, die Du in Deiner Review parat hast. Das erweitert dem geneigten Zuschauer nochmal zusätzlich den Horizont, zumal es mir persönlich nicht bewusst war, dass Del Toro ein absoluter Fan des Japanischen Kinos zu sein scheint. Damit ist er natürlich prädestiniert für diesen Stoff.

Zum Thema "Aufopferung" stelle ich fest, dass es wohl nicht der Standard im westlichen Film ist, aber nicht unmöglich. Wahrscheinlich ist es im heutigen Blockbuster-Kino etwas in Vergessenheit geraten, aber wenn ich mir Spocks Kobayashi Maru Lösung in Star Trek II ansehe, ist das doch ein leuchtendes Beispiel für "Das Wohl Vieler... es wiegt mehr, als das Wohl weniger, oder eines Einzelnen", und, man will es fast nicht glauben, gerade gestern habe ich mal wieder einen Ausflug in die Welt der Klassiker gemacht und "Flash Gordons" (1981) Aufopferungswille für das Wohl der Erde miterlebt wink

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
02.01.2018 09:15 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.553 | Reviews: 29 | Hüte: 218

@ MrBond
Vielen Dank für deine Wort und den neuen Hut!

Wegen den Selbstopferungswillen. Du hast ganz eindeutig recht, durch dich kam es mir auch wieder in den Sinn. Daumen hoch!

Doch wegen Analogien. Neben der Sport-Analogie, die ja auch Del Toro wollte die Sache mit STAR WARS. Hier sehen wir ein Beispiel das die Gesetze der Fiktion auf viele Franchises eben die gleichen sind.

Es sind nur vorwieged der Titel, Charaktere und Werkzeuge wo es "austauschbar" ist. Doch ob man PACIFIC RIM emotional mit STAR WARS gleichsetzen sollte ist in meinem persönlichen Falle doch wahrlich provokant.

Aber auf der analytischen Ebene wahrlich interessant, da gebe ich ebenfalls recht. Es stimmt Del Toro kennt das japanische Science-Fiction und Fantasy-Kino, denn ohne sein Fan-Dasein wäre der Film beiweitem nicht der geworden, den wir bestaunen dürfen.

Wie ich in meinem anderen Post schon anführte, meine Kritik hat bewusst Themen nicht erwähnt. Daher mal die Frage an dich. Wenn du eine Kritik zu einem solchen Film schreibst, was sind deine Kriterien für eine Auswahl von Themen?

Wie gewichtest du was? Natürlich ist meine Frage rein unverbindlich, aber ich kann es nur wiederholen. Wenn ich wahrlich "alles" hätte behandeln wollen säße ich jetzt noch immer am Schreiben und würde vor dem Start von PACIFIC RIM - UPRISING nicht fertig werden.

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MrBond : : Imperialer Agent
02.01.2018 11:52 Uhr | Editiert am 02.01.2018 - 11:55 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Geist

Ich hatte die Analogie nur auf den inszenatorischen Aspekt beider Filme gebildet. Beide erzählen kurz die Hintergründe. Pacific Rim geht aber noch einen Schritt weiter. Wofür Star Wars eine ganze Prequel Trilogie benötigt, reicht Pacific Rim lediglich ein etwas längerer Prolog. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass im Prolog genug Informationen für `ne ganze Trilogie geliefert wird ^^... damit will ich natürlich nicht den Inhalt der beiden Franchises miteinander vergleichen, auch wenn es den ein, oder anderen Link geben sollte.

@Meine Gewichtung bei Reviews:

Das ist bei mir unterschiedlich und ich unterscheide da grunsätzlich 3 verschiedene Arten von Review (wie ich sie aufziehe):

  1. Relativ klare Abhandlung der verschiedenen Teilbereiche, wie Qualität der Story, Umsetzung, Kamera, Ton, Effekte, etc.
  2. Beschreibung auf eher emotionaler Ebene, wenn mir der Film sehr am Herzen liegt.
  3. Wenn der Film bei mir einen besonders großen Stellenwert genießt, neige ich dazu, die beiden ersten Punkte mit einander zu verknüpfen. Ich erörtere die Emotionalität, die mich bewegt, und wie sie durch die technische Umsetzung unterstützt wird.

An alles kann ich da meistens auch nicht denken, aber der Hauptgedanke kann, denke ich, immer übermittelt werden.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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RonZo : : Last Jedi
02.01.2018 11:52 Uhr | Editiert am 02.01.2018 - 11:54 Uhr
1
Dabei seit: 07.11.14 | Posts: 1.099 | Reviews: 4 | Hüte: 77

Eine tolle Kritik. Sehr gut geschrieben.

Ich für meinen Teil mag Pacfic Rim. Ist einer dieser Filme die man immer wieder gucken kann und Spaß mit hat. Deine Ausführungen dazu fand ich persönlich sehr informativ. Man merkt jedem Satz an das diese Materie Dein Steckepferd ist.

Ich für meinen Teil werde aber mit dem klassischem japanischen Kaiju-Film nicht warm. Hab erst vor kurzem 4 Tage gebraucht um Shin Godzilla komplett zu gucken. Ich konnte mir den nicht am Stück angucken. DIe Effekte, die Fukujima-Parabel -das war mir alles "too much". Mit japanischen Bands komm ich klar... Aber sonst ist mir das alles zu "fremd" (nicht despektierlich gemeint).

Eine Frage hab ich aber:

Wenn Du schreibst dass Pacific Rim für Dich zu besten Filmen aller Zeiten gehört warum "nur" 4,5/5? Bist Du auch von der Fraktion 5/5 (bzw 10/10) gibt´s nicht?

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
02.01.2018 12:35 Uhr | Editiert am 02.01.2018 - 12:55 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.553 | Reviews: 29 | Hüte: 218

@ Bond
Nochmals vielen Dank.

@ RonZo
Danke für deine Worte und Rückmeldung!
Zunächst das einfachere Thema warum ich 4,5 noch zu den Besten zähle. Das ist sehr simpel. Ich liebe und verehre die Originale, die Inspirationsquellen. Diese sind für einfach unantastbar. Sie sind so perfekt wie sie eben sind.

Del Toro (als Beispiel) hat diese für sich reflektiert, aber weil dieser Film obwohl eben schon absolut top, es fehlt nur extrem wenig was ihn zur absoluten Perfektion gebracht hätte. Und gerade weil Hollywood die japanischen Methoden für sich längst abgeschafft hat kann es im Westen keine solche Produktion mehr geben.

Worauf ich hinauswill. Suits und Modelle! Hätte Del Toro dies gemacht, so wäre der Film wahrhaftig perfekt geworden, aber so? Es fehlt nur ein kleines Stück, aber dies ist entscheidend für meine individuellen Bewertungen.

Nun das zweite und noch wichtigere Thema:
Du hast zumindest den Film insofern komplett gesehen und das möchte ich doch ganz klar gleich mit einem Hut belobigen! Doch warum du nicht warm wirst; dass finde ich sehr schade, aber ich kann natürlich nur Spekulationen anstellen warum es bei dir nicht zünden will.

Vielleicht deine Sehgewohnheiten als ganzes? Ich weiß es nicht. Vielleicht musst du einfach wie ich einfach die Sachen so hinnehmen wie sie sind und dann kritisieren. Keine Ahnung.

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RonZo : : Last Jedi
02.01.2018 13:40 Uhr
0
Dabei seit: 07.11.14 | Posts: 1.099 | Reviews: 4 | Hüte: 77

@MD02GEIST

Vielen Dank für den Hut!

Wg.der Bewertung: Okay... Das kann ich nachvollziehen. Ich hab nur interessehalber gefragt da mein Bester Kumpel zb. niemals einen Film mit 10/10 bewerten würde da dies Perfektion für ihn bedeuten würde. Und die gibt es sMn nicht. Ich hingegen hab 2 Dutzend Filme mit 10/10 gerated.

Bzgl. Shin Gojira:

Ich habe damals den Trailer sau cool gefunden. Ich wollte sogar in eine der 3 Sondervorstellungen die bei uns im UCI-Bochum liefen. Da ich aber niemanden fand der mitgekommen wäre musste ich halt warten bis er jetzt vor kurzem bei Prime aufgetaucht ist. Und ich war dann doch etwas irritiert von der Aufmachung des Films. Die Effekte mit "Suits und Modelle" die Du ja liebst waren dann nicht so meins. Ich brauche jetzt keine State of the Art CGI-Overkills. Aber teileweise fand ich die Effekte eher satirisch. Ich habe die "alten" Godzilla "Schinken" auch gesehen und meinen Spaß damit gehabt. Aber ich hätte mir dann doch von diesem Film eine andere nicht ganz so klassiche sondern eher westlichere Darstellung erwartet. Des Weiteren fand ich die Synchro recht seltsam. Die Dialoge in der Kommandozentrale fand ich teilweise unfreiwillig urkomisch.

Ich möchte den Film aber auf keinen Fall "schlecht machen". Er war einfach nicht das was ich mir vorgestellt habe. Ich bin in der Hinsicht praktisch ein Besucher "Deiner Welt". In dieser bin ich Gast und kenn mich nicht aus. Von daher ist es ja nicht böse gemeint wenn ich sage mir hat dies und das nicht gefallen.

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
02.01.2018 16:37 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.553 | Reviews: 29 | Hüte: 218

@ RonZo

Freut mich, dass ich dir zumindest in einem Belang helfen konnte.

Wegen SHIN GODZILLA. Der Film besitzt in der Tat satirische Elemente, die auch so gewollt waren! Wie ich in meiner Kritik schrieb, von der Satire ließe sich dieser Film am ehesten mit ROBOCOP und STARSHIP TROOPERS von Verhoeven vergleichen. Doch dies war nicht auf die Effekte, sondern im Dialog.

"Aber ich hätte mir dann doch von diesem Film eine andere nicht ganz so klassiche sondern eher westlichere Darstellung erwartet."
Nein, deswegen schrieb ich an anderer Stelle mal hier auf moviejones, dass vor allem diejenigen die dem Film überhaupt nur negativ betrachten und verrissen, dass hätten sie sich mal Zeit genommen und ein bisschen Recherche betrieben, dann hätten sie gewusst was auf sie zukommt.

Das Internet hält diese Informationen parat, aber wer einfach zu faul zum lesen und suchen ist, dem kann ich leider nicht helfen.

Mir ist wichtig, dass die Leute diesen Film mal gesehen haben. Der Wille zählt. Und in deinem Falle hast du 4 Tage gebraucht. Du hast quasi damit Ausdauer und Kampfeswille gezeigt diesen Film zu schaffen und das ist auch der Grund warum ich dir einen Hut gab.

Hättest du angefangen und abgebrochen oder nur negativ gesprochen, so hätte ich zwar auf deinen Kommentar reagiert, aber keinen Hut vergeben. Solange User wie du vernünftig bleiben, kann ich selbst ein negatives Urteil akzeptieren. Doch Shitstorm-Gehabe ist mir persönlich zuwider. (kurze Anmerkung: ich kenne das eigener Erfahrung, denn ich wurde lange bevor ich mich auf MJ Opfer solcher und ähnlicher Attacken).

"Von daher ist es ja nicht böse gemeint wenn ich sage mir hat dies und das nicht gefallen."
Dafür danke ich dir! Solche Aussagen sind wahrlich Gold wert, dass kann ich einfach nicht anders sagen.

Wir haben nunmal individuelle Geschmäcker und dies ist einfach gut.

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
05.01.2018 09:06 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.553 | Reviews: 29 | Hüte: 218

@ luhp
Ich sah gerade, dass du mir auch einen Hut gegeben hattest. Dafür danke ich dir natürlich auch! Mensch, hättest ja was sagen können! wink

Ansonsten, kein weiteres Interesse? Fragen, Anmerkungen, Diskussionswunsch? Sicher ich komme immer wieder gerne in diesen Thread zurück aber mir war so, dass es mehr User gab die Interesse an einer Kritik zum Film meinerseits Interesse zeigten.

Bitte nicht missverstehen: dränen tue ich niemanden, aber ich dachte die Resonanz wäre doch ein wenig prägnanter. Ich nehme es euch nicht übel.

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Fimchen24 : : Optimus Jones
11.01.2018 23:16 Uhr
4
Dabei seit: 01.04.09 | Posts: 1.909 | Reviews: 1 | Hüte: 14

@Geist

Einführend sollte ich sagen, dass ich den Film aus rein erzählerischer Sicht beurteile, dafür aber im Ganzen. Also damit meine ich die Struktur, die Logik, den Erzählstil und auch etwas die Atmosphäre. Nicht etwa das Design oder den Inhalt oder die Message.

Es liegt zwar schon eine Weile zurück,als ich den Film gesehen habe, aber im groben kann ich ihn schon noch aufrufen, denn ich war selten so enttäuscht und gelangweilt von einem Film.

1.) Im Prinzip macht "Pacific Rim" den ungefähr selben Fehler wie dazumals "Die Herrschaft des Feuers". Die ganze Geschichte, wie die Kaiju auf die Erde oder in unsere Dimension kommen und die ersten Kämpfe, wird in einem längeren Prolog filmisch abgehandelt. Wir springen im Grunde erst in das dramaturgische Ende der eigentlichen Geschichte hinein. Der Film beginnt erst dann, als der Protagonist eine Niederlage erleidet. Ich habe hiermit keine Gelegenheit eine Beziehung oder Identifikation mit dem Protagonisten aufzubauen. Heißt, mir ist das Schicksal der Hauptfigur erstmal gleichgültig, einfach ausgedrückt. Ein Vergleich mit Star Wars wäre nicht gerechtfertigt, denn der Vorspann erzählt dort nur die aktuelle Situation, keine Vorgeschichte und wir lernen den Protagonisten Luke Skywalker kennen, bevor er seine Heldenreise beginnt. Die Figur Raleigh Becket lernen wir erst nach dem ersten Drittel seiner Heldenreise kennen. Zu spät in meinen Augen. Lässt mich empathisch gesehen kalt.

2.) Nachdem wir also schon zwei Zeitsprünge in dem Film hatten (würde ich persönlich aus dramaturgischer Sicht niemals so umsetzen), geht es richtig los. Die Figuren in dem Film sind klassisch stereotypisch angelegt. es gibt keinerlei Überraschungen, das, was man gewohnt ist, bekommt man auch serviert. Den Mentor, den Gefährten, ... Zwar handwerklich solide, aber alles zu sehr strikt nach Handbuch. Ebenso bekommt die weibliche Heldin eine typische Szene, in der sie zeigen kann oder muss, was sie "drauf hat". Ist mir so das letzte Mal aufgefallen in dem Low-Budget "Age of the Dragons"(2011). Dazu eine gewisse Inkonsequenz der Figuren, insbesondere des menschlichen Gegenspielers (wie heißt die Figur noch gleich?) der Hauptfigur Becket, der sich den ganzen Film über mit ihm anlegt und am Ende bejubelt er ihn, ohne ersichtlichen Grund. Also Figuren plus ihre Motivationen und ihre Aktionen, hab ich schon in zig anderen Filmen deutlich besser gesehen. Dabei kritisiere ich nicht die Schauspieler selbst, sondern wie sie schauspielern MÜSSEN!

3.) Die Message, die ganze Welt gemeinsam gegen einen übermächtigen Feind. Toll! Hab ich aber in "Independence Day" besser dargestellt gefunden. Auch wenn dieser Film voll Patriotismus ist (ist das denn so schlimm?), finde ich die Darstellung dort besser in Szene gesetzt als in Pacific Rim. In Independence Day sind es die Amerikaner, oh nein, es ist ein Jude, der herausfindet, wie man die Aliens vernichten kann. Und dann beginnt die komplette Weltbevölkerung einen massiven Gegenschlag. In Pacific Rim sehe ich, wie die Russen, die Chinesen und was sonst noch von den Kaiju vernichtet werden und dann erst die Amerikaner den Kaiju Paroli bietend die Futterluke erfolgreich vermöbeln. Was ist das für eine Aussage? Die Welt ist ohne die Amerikaner unfähig? Hilflos? Zu blöd zu überleben? Ja, Entschuldigung, ein Amerikaner und eine Japanerin. Aber wir wollen ja auch den Asiatischen Raum cinematisch ansprechen. Immerhin hat der Film dort (China 111,9 Mio.$, Japan 14,5 Mio.$) mehr eingespielt als in den USA (ca. 102 Mio.$) selbst. Wobei ich zur Thematik komme:

4.) del Toro hat versprochen, und er verspricht sehr gerne mMn, etwas auf die Leinwand zu zaubern, das man noch nie zuvor gesehen hat. Hm. Tja. Stimmt im Bereich Realfilm noch gerade so. Hab ich aber von der Grundidee her schon in Neon Genesis Evangelion gesehen (1995) oder auch in diversen anderen japanischen Toho-Produktionen, die ich als Kind und Jugendlicher geliebt habe und auch heute noch gerne schaue. Da bin ich voll auf deiner Wellenlänge, denn Godzilla (1954) in seinem Original-Cut (nicht die amerikanische Fassung) finde ich grandios. Auch die übrigen 29 (?) anderen Godzilla oder in diesem Universum angesiedelten Filme haben mich sehr geprägt. Also fand ich die Anpreisung von del Toro im Vorfeld schon leicht anmaßend, hat mich gestört.

Fazit:

Pacific Rim ist ein optischer Augenschmauß, wie alles von del Toro, mehr aber leider auch nicht. Der Film verläuft ohne große Wendungen oder Twists geradlinig auf das zu erwartende Ende zu. Ein Film, der in seiner kindlichen Naivität in den frühen 90ern besser funktioniert hätte und aufgehoben wäre, als 2013. Das einzige, was mich während des Films motiviert hatte, war der Soundtrack von Ramin Djawadi.

Ich will dich mit meiner Meinung nicht kränken oder missionieren, bleib bei deiner Meinung, hab ich absolut kein Problem mit. Mein Frust geht in erster Linie gegen del Toro, der, aus meiner Sicht, als Geschichtenerzähler versagt hat. Wiedermal. Für mich.

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ShinGojira99 : : Moviejones-Fan
12.01.2018 10:20 Uhr
0
Dabei seit: 13.05.17 | Posts: 167 | Reviews: 3 | Hüte: 5

@ Filmchen

Wenn wir Gino (1998) mitzählen sind wir schon bei 32 veröffentlichten Godzilla-Filmen. :o)

Godzilla Fan #2

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
12.01.2018 16:55 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.553 | Reviews: 29 | Hüte: 218

@ Fimchen24
Erstmal vielen Dank, dass du mir nicht nur ausführlich sondern auch begründet geantwortet. Wie du sicherlich gesehen hast, habe ich das mit einem neuen Hut für dich honoriert.

Aber der Reihe nach. Ich muss wieder mal ehrlich sein. Als ich deine Aussage gestern las, verschlug es mir ehrlich gesagt die Sprache. Im allerersten Moment dachte ich: das meinst du nicht ernst! Daher meine Reaktion.

So und dann las ich heute morgen deine Antworten und war total überrascht. Ich hätte mit keiner Antwort gerechnet und schon gar nicht mit solch einer. Darum: den Hut hast du dir ehrlich verdient.

Zu deinen Kritikpunkten:
"Nicht etwa das Design oder den Inhalt oder die Message." Das finde ich wahrlich sehr gut, dass du hier Gefallen am Film gefunden hast.

"Im Prinzip macht "Pacific Rim" den ungefähr selben Fehler wie dazumals "Die Herrschaft des Feuers". Die ganze Geschichte, wie die Kaiju auf die Erde oder in unsere Dimension kommen und die ersten Kämpfe, wird in einem längeren Prolog filmisch abgehandelt."

Hier kontere ich, dass dieser Prolog meine eigene Kopffantasie stets beflügelt(e). Nicht nur wie im von dir schon erwähnten HERRSCHAFT DES FEUERS. Du weißt vielleicht, dass viele 1980er Post-Apokalypse-Filme wie etwa DIE KLAPPERSCHLANGE ein ähnliches Stilmittel benutzen. Sprich die Einführung in diese Welt gleicht einem Sprung ins kalte Wasser und danach heißt es schwimmen.

Viele Science-Fiction und Fantasy-Titel haben in der Vergangenheit bevor sie zu epischen Franchises mit vielen medialen Auswertungen eine Form von minimaler Hintergrund-Geschichte. Natürlich wurde immer mit dem Gedanken einer Ausweitung von den Autoren und oder Produzenten des Stoffes gespielt, damit man eine Basis für weitere Erzählungen hat. Wie gesagt mich störte das nicht und hat es auch nie gestört.

Denn diese "Found Footage"-Aufnahmen von PACIFIC RIM ermöglichen mir in diese Welt einzutauchen und es wird klar: diese Welt lebt. Für meinen Geschmack und Verständnis.

"Die Figur Raleigh Becket lernen wir erst nach dem ersten Drittel seiner Heldenreise kennen. Zu spät in meinen Augen. Lässt mich empathisch gesehen kalt."

Ein Pluspunkt in meinen Augen, denn dadurch wird klar: es geht hier nicht nur um eine Nation alleine, sondern um die Welt als ganzes.

"Die Figuren in dem Film sind klassisch stereotypisch angelegt. es gibt keinerlei Überraschungen, das, was man gewohnt ist, bekommt man auch serviert. Den Mentor, den Gefährten, ... Zwar handwerklich solide, aber alles zu sehr strikt nach Handbuch. Ebenso bekommt die weibliche Heldin eine typische Szene, in der sie zeigen kann oder muss, was sie "drauf hat". Ist mir so das letzte Mal aufgefallen in dem Low-Budget "Age of the Dragons"(2011). Dazu eine gewisse Inkonsequenz der Figuren, insbesondere des menschlichen Gegenspielers (wie heißt die Figur noch gleich?) der Hauptfigur Becket, der sich den ganzen Film über mit ihm anlegt und am Ende bejubelt er ihn, ohne ersichtlichen Grund. Also Figuren plus ihre Motivationen und ihre Aktionen, hab ich schon in zig anderen Filmen deutlich besser gesehen. Dabei kritisiere ich nicht die Schauspieler selbst, sondern wie sie schauspielern MÜSSEN!"

Hier schneide ich ein, dass du zwar Recht hast, es mich aber nicht störte. Du weißt: dies war trotz seines ungemeinen Fan-Services auch ein Film an die Breite Masse. Der Film hat zwar sehr viel japanische Töne inne, ist aber und bleibt aber immer noch ein Film Made in Hollywood und ich, der fast nur noch japanische Titel schaut: ich fand es erfrischend und gut. Natürlich ist alles Kilschee, aber hier nehme ich das nicht so wahr.
Ferner einen Film wie PACIFIC RIM mit AGE OF THE DRAGONS, der wohl bastardisiersten Adaptation von Melvilles MOBY-DICK; ODER: DER WAL zu vergleichen ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Es gibt hier keinerlei Ähnlichkeiten! Du weißt doch, dass Clovers Film wahrlich eine freie Adaptation ist und nichts mit dem Buch geschweige denn den richtigen Film-Adaptationen zu tun hat.

"Die Message, die ganze Welt gemeinsam gegen einen übermächtigen Feind. Toll! Hab ich aber in "Independence Day" besser dargestellt gefunden. Auch wenn dieser Film voll Patriotismus ist (ist das denn so schlimm?), finde ich die Darstellung dort besser in Szene gesetzt als in Pacific Rim. In Independence Day sind es die Amerikaner, oh nein, es ist ein Jude, der herausfindet, wie man die Aliens vernichten kann. Und dann beginnt die komplette Weltbevölkerung einen massiven Gegenschlag. In Pacific Rim sehe ich, wie die Russen, die Chinesen und was sonst noch von den Kaiju vernichtet werden und dann erst die Amerikaner den Kaiju Paroli bietend die Futterluke erfolgreich vermöbeln. Was ist das für eine Aussage? Die Welt ist ohne die Amerikaner unfähig? Hilflos? Zu blöd zu überleben? Ja, Entschuldigung, ein Amerikaner und eine Japanerin. Aber wir wollen ja auch den Asiatischen Raum cinematisch ansprechen. Immerhin hat der Film dort (China 111,9 Mio.$, Japan 14,5 Mio.$) mehr eingespielt als in den USA (ca. 102 Mio.$) selbst. Wobei ich zur Thematik komme"

Also hier muss ich dir ein wenig ernster widersprechen. Patriotismus findest du in diesem Film nicht. Patriotismus bezieht sich IMMER auf eine einzelne Nation. Hier rettet die Welt, die Welt und da wir noch keine Weltnation haben kann hier nach Definition von keinem Patriotismus gesprochen werden.

Patriotismus in Filmen von Michael Bay ist wahrer Patriotismus nach dem US-amerikanischen Denken. PACIFIC RIM sagt doch gerade, dass wenn - in diesem Falle - ein Amerikaner und eine Japanerin die Welt retten, dass es die USA ohne Hilfe selber niemals schaffen würde.

Ferner waren die Opfer der Russen; Chinesen und Australier hier für dich etwa wirklich sinnlos? Ich fand die Darstellung hier auch trotz ihrer geringen Screentime wunderbar. Alleine als Cherno Alpha Crimson Typhoon zur Hilfe eilt und das beide dennoch verlieren. Ich finde das absolut gänsehaut-erregend spannend und ehrfurcht-gebietend. Weil es wahrlich noch mal zeigt: es geht um uns alle und nicht nur eine Nation, sondern die Menschheit!

Nationen sind bürokratische Konstrukte und Menschen können auch ohne diese überleben. Aber Nationen als ein geistiges Konstrukt, was sie ja nunmal sind, können nicht ohne Menschen funktionieren.

"del Toro hat versprochen, und er verspricht sehr gerne mMn, etwas auf die Leinwand zu zaubern, das man noch nie zuvor gesehen hat. Hm. Tja. Stimmt im Bereich Realfilm noch gerade so. Hab ich aber von der Grundidee her schon in Neon Genesis Evangelion gesehen (1995) oder auch in diversen anderen japanischen Toho-Produktionen, die ich als Kind und Jugendlicher geliebt habe und auch heute noch gerne schaue. Da bin ich voll auf deiner Wellenlänge, denn Godzilla (1954) in seinem Original-Cut (nicht die amerikanische Fassung) finde ich grandios. Auch die übrigen 29 (?) anderen Godzilla oder in diesem Universum angesiedelten Filme haben mich sehr geprägt. Also fand ich die Anpreisung von del Toro im Vorfeld schon leicht anmaßend, hat mich gestört."

Erstmal: super, dass dich Godzilla und Co. positiv prägten. Für NGE. Genau wie PACIFIC RIM bezieht sich NGE auf eine Menge von Inspirationsquellen und ich persönlich kann jetzt verstehen warum es für dich leicht anmaßend war das Del Toro eben hier eine Liebeserklärung an diese Titel machte. Wegen den Versprechen. In dieser Film gab es im Live-Action-Bereich und aus Hollywood gab es so-etwas auch vorher nicht.

Es gab zwar hier und da ein paar Mecha-Filme (wie ROBOT JOX, aber diese wurden und werden ja als zweitklassig klassifiziert) oder eben hier und da ein gigantische Kreaturen-Filme, aber in Kombination und gar mit Bilder-Referenz an japanische Titel: das gab es im Westen bisher nicht.

Wie gesagt. Dies ist ein Tribut-Film. Ferner. Viele deutsche Fans machen den Fehler und sehen in PACIFIC RIM eine Live-Action-Adaption von NGE. Del Toro hat nach einiger Aussage bisher NGE nicht gesehen und bezieht sich wie in meiner Kritik schon angemerkt auf dasselbe Quellenmaterial wie Hideaki Anno.

Ich danke dir wahrlich für diese kurze Stellungnahme deinerseits. Deine Worte sind gerechtfertig. Doch nun lass mich dir diese Frage stellen: was hättest du alles anders gemacht?

Zum Beispiel. Ein Mecha vs. Kaiju-Film hätte für mich niemals in den 1990ern funktionieren können. Nicht nur vom technischen Standpunkt aus. Nein, sondern vom pop-kulturellen Standpunkt. In den 1990ern kam es was die japanischen Quellen angeht je nach Titel und Genre zu Extremen. Und diese Wogen mussten als Fan erstmal angenommen werden.

Daher zum Beispiel hätte es niemals aus meiner Sicht funktioniert. Wäre der Film gekommen, wäre er genauso schreckliches Stückwerk wie Sabans POWER RANGERS geworden und dies wäre weiß Gott die wohl rücksichtsloseste aller Entscheidungen gewesen.

Es hätte keines weiteren "Japanische Footage + unbekannte US-Schauspieler" Mixes bedarft.

Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
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