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Halle Bailey Shitstorm: Unser Kommentar zur "Arielle"-Debatte

Moviejones | 08.07.2019

Hier dreht sich alles um die News Halle Bailey Shitstorm: Unser Kommentar zur "Arielle"-Debatte. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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93 Kommentare
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sublim77 : : Moviejones-Fan
07.07.2019 12:52 Uhr | Editiert am 07.07.2019 - 12:58 Uhr
0
Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

@base332:

Ich würde dir gerne etwas schenken: Satzzeichen! Das ist was ganz tolles, versprochen!

Ich hätte folgendes für dich mitgebracht:

Ein Punkt (sieht so aus "."). Damit kann man ganz toll Sätze beenden und folgend auch neue anfangen. Ist ne klasse Sache.

Ein Komma (sieht so aus",") damit kann man supergut Sätze unterteilen, so dass man beim Lesen kein Augenkrebs bekommt. Die benutz ich echt gern.

Und ganz besonders: Die Großschreibung. Das ist was ganz tolles. Damit kann man Satzanfänge, Eigennamen, Nomen, aber auch Substantivierungen und (mein Favorit) höfliche Anrede betonen.

Wie gesagt, (siehst du wie toll das Komma hier passst) ich hab dir ein sehr schönes Packet zusammengeschnürt. Damit auch du zum perfekten MJ Kommentator wirst. Viel Spaß damit.

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

MJ-Pat
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Kayin : : Hollywoodstar
07.07.2019 13:23 Uhr
3
Dabei seit: 11.10.15 | Posts: 3.159 | Reviews: 2 | Hüte: 353

Ich habe die Kommentare auch nur quer gelesen und ich wundere mich immer wieder, dass man daraus eine Rassismus Diskussion machen muss.

Es geht mMn doch nicht um Hautfarbe, Ethnien oder Geschlecht, sondern wer der Beste oder der Richtige für den Job ist. Und für ein Remake eines Kinderklassikers mit einer weißen, rothaarigen Hauptperson, ist eine afroamerikanische Schauspielerin einfach nicht die beste oder richtige Wahl. Von mir aus können in einem neuen Animationsfilm oder Realfilm alle Ethnien mitspielen, sehe da kein Problem. Das Problem, dass ich hier eben sehe ist, dass Halle Bailey nicht wegen ihrer schauspielerischen Eigenschaften ausgewählt wurde, sondern eben wegen ihrer Hautfarbe, damit Disney sich an die Fahne schreiben kann, sie stehen für Diversität. Und das war ihr Kalkül bei der Wahl der Schauspielerin. Vllt sollte man sich darüber mal Gedanken machen,wenn man sich so sehr über den Cast freut. Denn gerade in den USA, und vor allem die alteingesessenen Filmstudios, ist Rassismus und Frauenfeindlichkeit tief verankert. Disney möchte mMn einfach gut dastehen und die Schauspieler und Filmfans der verschiedenen Ethnien beschwichtigen,aber alles nur, weil es gerade Thema ist in Hollywood, nicht aus innerer Überzeugung.

"I’ll do my best."

"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."

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Silencio : : Moviejones-Fan
07.07.2019 15:10 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.485 | Reviews: 55 | Hüte: 294

Musashi:

Thema: Rassismus

Ganz abstrakt: es ist ziemlich müßig mit dir zu diskutieren, weil du entweder keine Ahnung von den genannten Begrifflichkeiten hast, oder die vielleicht sogar bewusst falsch darstellst und jedes Mal mit den kürzesten Schlüssen argumentierst, häufig versuchst dich distanziert ironisch zu geben und dich generell selten wirklich positionierst (die von MB80 angeführte "Ich habe gehört"-Formulierung zB, die normative Aussagen hinter deskriptiven verschleiern soll). Das wird bei dieser Diskussion mal wieder schmerzlich offensichtlich, dementsprechend versteh ich da schon den Troll-Vorwurf.

Ich hab bewusst darauf hingewiesen, dass man in solchen Diskussionen höchstwahrscheinlich systemischen, institutionellen bzw. strukturellen Rassismus meint (und StarBeast hat das auch noch bestätigt) und habe dann drei Beispiele genannt, wie dieser sich äußert und die Aufzählung auch bewusst nicht abgeschlossen. Du antwortest dann mit ein paar Gegenbeispielen und meinst, du hättest irgendwas entkräftigt. Dabei wird aber nur offengelegt, dass du nicht weißt, was die Begrifflichkeiten "Systemisch" und "institutionell" bedeuten und wie sie sich zu "Rassismus" verhalten. Extra für dich (eigentlich eher für interessierte Dritte, weil ich davon ausgehe, dass das eh nicht bei dir ankommt): damit ist gemeint, dass Menschen, die einer Minderheit angehören, verschiedene Arten von Rassismus in nahezu allen Lebensbereichen erfahren. Die liegen dann kumulativ vor, wobei nicht bei jeder Person alle vorliegen müssen. Das ist denklogisch ja auch unwahrscheinlich, weil wir von x-Millionen Einzelschicksalen reden. Ganz plakativ: Beyonce wird wahrscheinlich von systemischem Rassismus nicht so stark getroffen werden, wie es eine mittellose PoC in einer Großstadt oder einem Südstaatendorf wird.

Zudem ist diese Art des Rassismus auch schwerlich gegen eine Mehrheit möglich. Denn "Mehrheit" bedeutet in diesem Fall keine zahlenmäßige Mehrheit, sondern eine Bevölkerungsgruppe in einer Machtposition (ich könnte auch "privilegierte Gruppe" sagen, aber ich möchte dich mit dem Hinweis auf Privilegien nicht triggern), während Minderheit den Gegenbegriff darstellt, der Bevölkerungsgruppen ohne bzw. mit geringerer politischer Macht meint. Damit es systemischen Rassismus gibt, muss die Mehrheit jetzt die Minderheit unterdrücken - was wiederum nicht bedeutet, dass die Mehrheit nicht in Einzelfällen keine Maßnahmen gegen sich selbst ergreifen kann. In deinen Beispielen bleiben die Mehrheiten trotz dieser einzelnen Geschehnisse aber ununterdrückt, geht ja auch nicht anders: denklogisch kann die Mehrheit mit Macht nicht gleichzeitig die Minderheit ohne Macht sein. Kompliziert, ich weiß.

Um diesen Themenkomplex dann auch abzuschließen, halten wir fest: für den benutzten Rassismusbegriff, der sich auf gesellschaftliche Tendenzen bezieht, müssen diverse rassistische Handlungen kumulativ von der Mehrheit in Richtung der Minderheit begangen werden, die sich umfassend auf die Lebensbereiche von der Minderheit angehörigen Personen auswirken. Ein Asiate mag dann an einer asiatischen Schule nicht als Englischlehrer angestellt werden, er muss aber nicht beim Verlassen der Schule fürchten, dass man ihn auf offener Straße totprügelt.

Affirmative Action ist übrigens so eine tolle Dogwhistle. Quotenregelung machen übrigens deren kleinsten Teil aus, aber das wusstest du bestimmt. smile

Thema: Whataboutism

Es ist nicht besonders geschickt, auf den Whataboutism-Vorwurf mit einem gegen Whataboutism-Vorwurf zu antworten. Das ist nämlich selbst ein... Whataboutism. Selbst wenn zB ich mal Trump oder Bannon als Whataboutism eingesetzt hätte, würde das deinen Whataboutism hier nicht mehr zur Debatte beitragen lassen. Meistens werden die von der "SJW"-Fraktion aber eingeworfen, wenn es um die politische Dimension von Filmen geht - und sind damit keine Whataboutism. Filme, in denen Altersarmut eine Rolle spielt, finden hier auf der Seite aber relativ selten statt, dementsprechend wird über die wohl nicht geredet. Aber hau raus, empfehl doch mal einen guten Film zur Altersarmut.

Thema: Profit

Natürlich hast du das nicht. Der Witz daran ist ja folgender: du positionierst dich nie klar, arbeitest immer mit Andeutungen. Du schreibst dann in dem einen Thread, dass Asiaten in Hollywood auch diskriminiert würden und tust vordergründig so, als läge dir das wirklich am Herzen (wo wir doch beide wissen, dass dir das eigentlich egal ist und du nur ein bisschen trollen willst) und haust dann im anderen Thread raus, dass die Gleichstellung nur dazu diene, das Kapital unangreifbarer zu machen (was, psst, es gar nicht nötig hat). Dazu haust du dann einen absoluten Allgemeinplatz raus (JEDER hier weiß, dass die Filmindustrie profitorientiert ist - ich wünsche mir zwar, die wäre gemeinnützig, weil das meinen Geldbeutel arg entlasten würde, aber das wird wohl zu meinen Lebzeiten nicht passieren), der natürlich gar nicht wertend gemeint ist. Dementsprechend weiß man bei dir nie, was du einem überhaupt mitteilen willst, man kriegt immer nur so ein vages Bisschen. Das ist natürlich ganz praktisch, weil du dich dann auch aus allem rauswinden (naja, klappt nicht wirklich, wirst ja von genug Usern hier durchschaut, gell) und nicht besonders clevere Aussagen mit einem "Hab ich ja gar nicht so gemeint" abschmettern kannst. Eine stringente Argumentation täte dir vielleicht mal ganz gut...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Musashi : : Moviejones-Fan
07.07.2019 16:33 Uhr | Editiert am 07.07.2019 - 16:39 Uhr
0
Dabei seit: 27.01.14 | Posts: 839 | Reviews: 0 | Hüte: 29

Silencio

du positionierst dich nie klar, arbeitest immer mit Andeutungen. Du schreibst dann in dem einen Thread, dass Asiaten in Hollywood auch diskriminiert würden und tust vordergründig so, als läge dir das wirklich am Herzen (wo wir doch beide wissen, dass dir das eigentlich egal ist und du nur ein bisschen trollen willst

Schöner Satz, der zeigt, dass du in meinen Aussagen auch nur eher das liest, was du lesen willst. Der erste Satz zu dem Thema war ganz klar Ironie, aber für manche ist Ironie leider gleich Trollen. Dann hab ich nur gesagt, was die Asiaten in der Wechatgruppe wiedergeben bzw ich von denen gehört hab. Ich hab vorhin schon erklärt, dass ich mit dem Repräsentationszeug nix anzufangen weiß, und das obwohl ich selbst als Minderheit in einem Land lebe.

Zum Rassismus

Ich habe lediglich gesagt, dass auch Mehrheiten im eigenen Land diskriminiert werden können, völlig egal ob das systemisch oder institutionell ist. Ich kann dir natürlich auch noch mehr Beispiele geben, auch welche die eine direkte Antwort auf die von dir genannten Punkte sind. Nationale Minderheiten in China bekommen für die gleichen Taten geringere Strafen als Han-Chinesen. Wenn du längere Strafen für Schwarze als Beleg für diese Art von Rassismus siehst, warum dann nicht auch sowas? Von der Regierung finanzierte Wohnprojekte in Singapur wären auch wieder ein Beispiel, bei denen neu ankommende Migranten sehr stark bevorzugt wurden. Es sei mir verziehen großteils nur asiatische Beispiele aufzuzeigen, aber da bin ich halt die meiste Zeit.

Man kann aber, wenn man sich an Begrifflichkeiten aufgeilt natürlich alles drehen wie man will. Rassismus ging ja auch damit los, dass man an biologische Unterschiede bzw. Überlegenheiten geglaubt hat und sich deshalb berechtigt sah die anderen zu diskriminieren. Generell fokussiert du dich auch viel zu sehr auf den Begriff der Unterdrückung. Ich rede hier eher von Diskriminierung (aufgrund der Herkunft) und keinen Machtstrukturen, das sind himmelweite Unterschiede. Und ja, auch PoCs in den USA können Macht erlangen. Kannst dich mal gerne mit den Senatoren oder Kongressabgeordneten auseinandersetzen.

Affirmative Action ist übrigens so eine tolle Dogwhistle. Quotenregelung machen übrigens deren kleinsten Teil aus, aber das wusstest du bestimmt.

Weiß ich sehr wohl^^ Ändert aber nix an der Aussage, du kannst ja mal auch vielleicht über den Tellerrand lesen und dich u.a. mit Thomas Sowell befassen.

Ein Asiate mag dann an einer asiatischen Schule nicht als Englischlehrer angestellt werden, er muss aber nicht beim Verlassen der Schule fürchten, dass man ihn auf offener Straße totprügelt.

Aber PoCs in den USA oder bei uns müssen jederzeit damit rechnen? Vielleicht solltest du dich mal damit befassen wer die meisten Schwarzen ermordert (Spoiler: Weder rassistische Polizisten, noch igrndwelche anderen Rassisten)

Whataboutism

Ja, da gab ich zu, mich zu sehr von meinen persönlichen Erfahrungen mit SJWs beeinflusst zu haben. Das war eher unklug. Deshalb kann ich da auch ne Entschuldigung an MB80 schicken.

Profit

Ich hab lediglich gesagt, dass diese Getue nur dazu genutzt wird, um noch mehr rauszuholen. Das haben auch schon andere User hier erkannt. Mag ja sein, dass du das nicht so sehen willst, weil du Diversity als was ganz Dolles empfindest, ändert aber nix daran. Was glaubst du denn warum sie keine Transgender Leute für die ganz großen Rollen casten?

Das Höchste was eine Frau im Leben erreichen kann ist eine gute Hausfrau und Mutter zu sein

Chen Zhili, former President of the All-China Women’s Federation

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Silencio : : Moviejones-Fan
07.07.2019 17:30 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.485 | Reviews: 55 | Hüte: 294

Musashi:

Ich versteh schon, was du sagen willst. Ich sage dir aber auch, dass ich durchschaue, wie du das sagen willst und dass ich die Ironie schon erkenne. Steht doch alles da. Du gibst auch "nur" wieder, was du in diesen Gruppen mitkriegst, weil du meinst, du könntest damit irgendeinen Punkt in der Debatte machen. Mal ehrlich: wenn dir die ganze Diversity-Sache ernsthaft sonstwo vorbeigeht, warum äußerst du dich dann ständig dazu?

Rassismus:

Du hast das lediglich angemerkt in einer Debatte, in der du halt auch bewiesen hast, dass du nicht verstehst, worum es geht. Ich hab dir jetzt mehrfach erklärt, dass für den Begriff, den wir diskutieren, viele Faktoren zusammenfallen (das ist der wichtige Punkt!) müssen, ich habe dir sogar gesagt, wie Mehrheit und Minderheit in der Soziologie definiert werden. Ich bin auf deine Beispiele nicht eingegangen, weil sie entweder als Beleg für den definierten Rassismusbegriff hinhalten könnten und ich deine Beispiele dann nur benutzen würde, um das zu stärken, was ich selber schon gesagt habe (es ist zum Beispiel keine kontroverse These, dass die Buren in Südafrika während der Apartheid vielleicht zahlenmäßig eine Minderheit waren, nach der Definition eben aber nicht), oder sie sich nicht als vernünftige Widerlegung der These eignen. Dementsprechend mag die Behandlung der Han-Chinesen zwar diskriminierend sein, sie ist keine Diskriminierung, wie sie hier definiert wird - oder sie passt doch zur Definition und du versuchst meine Äußerung mit einer Äußerung zu widerlegen, die sie bestätigt. Du magst den Unterschied für unwichtig halten, aber du wirst ihn doch hoffentlich verstehen.

Es ist da auch vollkommen egal, wovon du sprichst: du antwortest in eine Debatte herein mit einer vollkommen anderen Wortnutzung - da brauchst du dich nicht wundern, wenn du nicht verstanden wirst. Das ist auch kein "Aufgeilen an Begrifflichkeiten", das ist exakte Bezeichnung des Problems, über das geredet wird, damit man es überhaupt diskutieren kann. Wenn du jetzt aber wirklich meinst, die schwarze US-Bevölkerung wäre gesellschaftlich genauso gestellt wie die Mehrheitsbevölkerung, weil es Senatoren und Abgeordnete gibt, merke ich, dass du selbst den einfachen Punkt nicht verstanden hast. Lies den Beitrag bitte nochmal und überleg ganz genau, warum Ausnahmen die generelle, starke Tendenz nicht widerlegen.

Ich kenne Sowell übrigens. smile

Ich hab ja nicht mal eine Hautfarbe des/der Totprügelnden genannt. Das Problem der sog. Black on Black-Violence kenne ich. Du kannst hier wirklich nichts sagen, was ich nicht schon mal gehört habe, das solltest du doch langsam mitgekriegt haben. Warum das so ist, was da für strukturelle Faktoren reinspielen, weißt du bestimmt auch.

Profit:

Auch da erzählst du mir nichts neues. Das Unternehmen in einer kapitalistisch organisierten Wirtschaft ihre Gewinne optimieren wollen, ist wirklich nichts neues. Und ich habe mich bezüglich Disney dazu in dieser Community schon MEHRFACH kritisch geäußert (zB wie sie mit Kinobetreibern umgehen) und ich versteh schon, dass sie das nicht aus reiner Nächstenliebe machen. DU brauchst mir wirklich kein mangelndes Verständnis Vorwerfen, nur weil du Diversity für was ganz schröckliches hältst. Ich hab mich hier sogar schon über das unterbliebene Casting von Transgender-Darstellern geäußert (und ich wette, du auch - obwohl dir Diversity ja voll egal ist und du damit nichts anfangen kannst), das kann man alles nachlesen. Aber mal im Ernst: was willst du mir mit dem Hinweis auf Profitorientierung jetzt sagen? Warum soll das das Casting in diesem Fall jetzt negieren? Das ist genau das, was ich meine, wenn ich sage, dass deine Posts immer schön vage bleiben: warum die profitorientierte Entscheidung genau hier irgendwie schlimmer/besser/anders ist als in den Fällen davor, bleibst du schuldig. So steht da dann ein ablehnender Beitrag (und warum du ablehnst außer einem vagen "So schlimm ist das gar nicht und Rassismus gibts woanders auch" erklärst du eigentlich nie), an dessen Ende noch was von Profit steht. Du verstehst schon, dass man das dann im Kontext für konfus halten kann, oder? Wenn Ryan Reynolds demnächst in irgendeinem Film gecastet wird, schmeißt du dann in einem Post zum Thema auch noch eben ans Ende, dass das nur profitorientiert sei?

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Musashi : : Moviejones-Fan
07.07.2019 18:09 Uhr
0
Dabei seit: 27.01.14 | Posts: 839 | Reviews: 0 | Hüte: 29

wenn dir die ganze Diversity-Sache ernsthaft sonstwo vorbeigeht, warum äußerst du dich dann ständig dazu?

Warum denn nicht? Ich les mir ja auch News zu Filmen durch, die ich mir vermutlich nicht anschauen werd.

Wenn du jetzt aber wirklich meinst, die schwarze US-Bevölkerung wäre gesellschaftlich genauso gestellt wie die Mehrheitsbevölkerung, weil es Senatoren und Abgeordnete gibt, merke ich, dass du selbst den einfachen Punkt nicht verstanden hast

Jesus, des hab ich nie gesagt, ich kann auch zugeben, dass es immer noch Rassismus gibt. Es ging hier um eigentlich um das Thema, dass man angeblich im eigenen Land keinen Rassismus/Diskriminierung aufgrund der Herkunft erfahren kann und das kann man. Da spielts auch keine Rolle ob jetzt Leute wie Eric Dyson oder ein paar Sozialwissenschaftler daherkommen und neue Regeln aufstellen. Das find ich ja auch übrigens bei Farbigen so toll, wenn sie behaupten sie könnten keine Rassisten sein, weil laut ihrer Defintion Rassismus = Vorurteil/Diskriminierung + Macht sei und sie ja keine Macht hätten, also auch nicht rassistisch sein könnten. Super! Wir können ja jetzt auch behaupten, religiös ist nur wer Glaube und Macht hat, nur Glaube allein reicht nicht aus. Diskussionen in denen die eine Seite behauptet, das irgendwas nicht zählt, weil es manche Definitonen von gewissen Leuten nicht erfüllt, führen ins Leere, so wie jetzt gerade frown

Ich hab ja nicht mal eine Hautfarbe des/der Totprügelnden genannt. Das Problem der sog. Black on Black-Violence kenne ich. Du kannst hier wirklich nichts sagen, was ich nicht schon mal gehört habe, das solltest du doch langsam mitgekriegt haben. Warum das so ist, was da für strukturelle Faktoren reinspielen, weißt du bestimmt auch.

Genau, auch hier könnt ich wieder auf u.a. Sowell verweisen, von dem du hoffentlich auch das ein oder andere Buch gelesen hast und nicht nur die Videos auf Youtube smile

Nochmal zum Profit

Auch hier verstehst du mich falsch. Ich wunder mich nur über alle Leute (auch jenseits dieses Forums), dass sie das nicht erkennen können und Disney so abfeiern als würden sie die Welt ein Stückchen besser machen. Mehr nicht. Wenn Firmen auf der Pride-Welle mitschwimmen ist das übrigens genauso.

weil du Diversity für was ganz schröckliches hältst

Eigentlich überhaupt nicht. Ich finde nur, dass es im Moment extrem erzwungene Ausmasse angenommen hat. Ich kann über Aussagen wie etwa dass die Casts von Friends oder Seinfeld definitiv anders wären heute, weil eben alle weiss sind, nur den Kopf schütteln. Genauso über Leute, die sich deswegen diskriminiert fühlen. Und abseits von Film und Fern bin ich auch alles andere als anti-diversity. Einer der ganz großen Pluspunkte von Metropolen wie Tokyo, Hong Kong oder Shanghai ist ja, dass sie auch unglaublich global sind, und das hab ich schon immer sehr genoßen.

Das Höchste was eine Frau im Leben erreichen kann ist eine gute Hausfrau und Mutter zu sein

Chen Zhili, former President of the All-China Women’s Federation

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MB80 : : Black Lodge Su
07.07.2019 19:27 Uhr
1
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 3.104 | Reviews: 44 | Hüte: 269

Musashi:

"Deshalb kann ich da auch ne Entschuldigung an MB80 schicken."

Alles gut! Wenn Diskussion, dann Diskussion, und manchmal knirscht es halt und man verrennt sich. Als ob ich gefeit wäre...

@Topic

Thema "(gefühlt) erzwungene Diversität", generell... Ja ich weiß, keiner hat mehr Bock, aber machen wir das trotzdem. Ein paar Gedanken.

Filmstudios sind Firmen, und Firmen mögen Geld. Ich weiß, "hot take", aber sei es drum. Firmen machen PR Kampagnen, um ihren Ruf zu bessern (ich male jetzt hier plakativ mit breiten Pinseln)*. Ich schreibe einfach mal meine Gedanken runter, als wird das so ein kleines Gedankenexperiment... PR Kampagnen, irgendein Studio macht ein paar:

A) Keine Ein-Weg Becher mehr an Sets, um Müll zu vermeiden.

B) Mehr Diversität bei der Rollenbesetzung, um bisher unter- oder falschbesetzte Ethnien zu vertreten.

C) "Klopp die Robb(e)", denn der CEO hasst die Viecher, und seine Frau mag Pelze.

So... und das Internet kocht über. Aber bei welchem Punkt?

Da ich soviel Vertrauen in die Menschheit habe, dass wir noch nicht komplett den Verstand verloren haben, denke auch ich Punkt C. Aber aus aktuellem Anlass habe ich den Riecher, dass Punkt B auch ne Menge "dislikes" bekommt.
Die Frage ist, WARUM und VON WEM?

Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, in unserer westlichen Welt sind das, was wir als "Kaukasier" bezeichnen, die Mehrheit und sind auch in den Machtpositionen etabliert (siehe Kommentar Silencio). Da gehöre auch ich zu, mich könnte man in ne Zeitmaschine stecken, exakt 2000 Jahre zurück schicken, und ich könnte mit Arminius mit den Römern balgen, würde gar nicht auffallen. Medien, also auch Film, wurden/werden VON und FÜR diese Mehrheit gemacht, sie spiegeln deren Sichtweise wieder und verstärken sie. So, über Jahrzehnte war das, was wir heute als #WhiteWashing kennen, die NORM. Weiße Schauspieler spielten Jesus, Moses (zwei mal), Michael Jackson (ja, ich verstehe den Witz auch...), Othello, Simba, Tonto, den Prince of Persia und Ramses.

Das ist das, was für uns als NORMAL etabliert ist.

Und deshalb wird ein schwarzes Fischmädchen auch plötzlich als "erzwungen" erachtet. Wir sind es anders gewohnt... Dabei schreiben wir das Jahr 2019, und die Welt ist halt globalisiert und deutlich "diverser". Filme sollten das wiederspiegeln, aber viele Leute sind etwas anderes gewohnt, was die Abwehrmechanismen erklärt. Deshalb sind auch nicht alle Leute, die dagegen sind, pauschal Rassisten, aber dieses unklare Gefühl, warum man glaubt man bekäme da etwas "aufgezwungen", hat durchaus mit "Rasse" zu tun (ich kenne es zumindest, ja ihr habt richtig gelesen). Aber wo "wir" über Jahrzehnte die Filmindustrie dominiert haben, ist es da wirklich zuviel wenn da mal ein bisschen gegen unsere Norm gedrückt, oder besser, diese korrigiert, wird?

Denn seinen wir mal ehrlich... Niemand gibt zwei Ficks (sorry) über die Darstellung eines Fischmädchens, das in den 80ern mal verfilmt wurde. Na gut, einige wird es geben, aber ihr versteht meinen Punkt...

So, ich könnte jetzt noch lange was über "in-group/out-group" Verhalten etc. schreiben, aber dafür müsste ich noch was nachlesen, und das Thema ist, Überraschung, komplex.

*Aber auch Firmen bestehen ja angeblich aus Menschen, somit hatte der ein oder andere im Marketing da evtl. auch mal ein persönliches oder, ehrliches, Anliegen.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
07.07.2019 22:04 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 18.595 | Reviews: 187 | Hüte: 681

@ChrisKristofferson
Silencio gab um 9:22 Uhr eine perfekte Antwort.

@Musashi
"Mal ganz abgesehen davon, dass ich in Japan damit auf taube Ohren stoße, da es da sowas wie Political Correctness nicht gibt (hallelujah!)"

Das liegt wahrscheinlich zu großen Teilen daran, dass Japan eher nationalistisch, isolationistisch und fremdenspektisch eingestellt ist.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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FrauSkywalker : : Moviejones-Fan
08.07.2019 09:11 Uhr
4
Dabei seit: 31.07.17 | Posts: 7 | Reviews: 0 | Hüte: 4

Ich musste das jetzt erstmal ein paar Tage sacken lassen. Denn auch ich wurde direkt als Rassist beschimpft, als ich sagte, dass ich darüber enttäuscht bin und es mir schwer falltfällt mich drauf einzulassen.

Arielle war mein erster Kinofilm. Bis heute zählt er zu meinen absoluten Lieblings Disney Filmen. Und nach den bisherigen, tollen Realverfilmungen hatte ich große Vorfreude auf Arielle - und jetzt das? Und dann sagt man, dass man mit der Wahl unzufrieden ist und was passiert? Man ist direkt ein Rassist, ein Nazi...man wird abgestempelt, zu Unrecht in Schubladen gesteckt und man denkt nur Was zur Hölle?

Darf man nicht kommunizieren, dass man mit der Wahl einer Rollenbesetzung unzufrieden ist? Darf man nichts sagen, nur weil es irgendjemand als rassistisch auffassen könnte?

Ich frage mich, wer hier das eigentliche Problem hat.

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MJ-SteffiSpichala : : Moviejones-Fan
08.07.2019 12:20 Uhr | Editiert am 08.07.2019 - 13:04 Uhr
4
Dabei seit: 07.01.14 | Posts: 820 | Reviews: 0 | Hüte: 30

Da mir der animierte Disney-Film sehr am Herzen liegt - mein erster Kinofilm überhaupt - möchte ich auch noch meine eigene Sichtweise schildern. Ich kenne das Originalmärchen und den tschechischen Film, der im Gegensatz zu Disney das tragische Ende beibehielt und noch keine rothaarige Arielle bot. Arielle ist als Charakter eine ganz eigene Kreation und Interpretation der Meerjungfrau und taucht daher auch im Filmtitel auf.

Ich denke, die Kritiker würden sich flott entspannen, wenn der Name Arielle nach der Besetzung von Halle Bailey im Filmtitel nicht mehr auftaucht, denn gegen eine erneut neue Interpretation der Meerjungfrau-Story hat doch im Grunde niemand etwas, gerade angesichts der Tatsache, dass es nach Aladdin langsam auch kritische Stimmen dazu gibt, ob man diese sehr nahen Realadaptionen denn nun reihenweise wirklich "braucht". Erste Ermüdungserscheinungen zeichnen sich zu diesem Disney-Trend deutlich ab.

Für mich persönlich muss es keine Arielle-Realverfilmung geben, doch wenn man tatsächlich statt einer Neuintertpretation den eigenen Disney-Film nah an der Vorlage zugrunde legen möchte, würde ich konsequent auch ein entsprechendes Erscheinungsbild der Hauptfigur erwarten und DARF dann auch enttäuscht sein, wenn dem nicht so ist. Das hat mit Rassismus mal so gar nichts zu tun, sondern etwas damit, welches erste Bild man von einem geliebten klar als eigenständige und aus den Figuren um sie herum auch noch deutlich hervorstechende Persönlichkeit gezeichneten Charakter im Kopf hat. Ich würde mir auch keinen weißen Blade oder gelben Dschinni wünschen, wenn es eine Adaption nah an der Vorlage sein soll.

Bei James Bond sehe ich das z.B. anders. James Bond und 007 sind Decknamen, auch wenn es zu Beginn erst einmal ungewohnt ist, sehe ich kein Problem damit, dass 007 eben mal ein Schwarzer ist oder Doctor Who eine Frau. Auch ein afroamerikanischer Sherlock, der in einer Straße in Harlem wohnt, wäre ok, dagegen ein afro-amerikanischer Sherlock in der Londoner Baker Street dann doch schon irritierend - es sei denn modern eben als eine Art Nachfahre im London unserer Zeit angedacht. Es kann einen afro-amerikanischen Skywalker geben, aber keinen afro-amerikanischen Luke Skywalker.

Fantasiefigur hin oder her, wir lieben sie als die Ikonen mit der Erscheinung, wie wir sie kennengelernt haben, und auch Neuinterpretationen DÜRFEN für einen selbst Grenzen haben. Betrachtet man sich übrigens die Umfrageergebnisse, sehen das Besetzungsthema viele kritisch, und das ist auch völlig ok.

Natürlich kann es dennoch allgemein betrachtet eine andere Erscheinung für Arielle geben, die Kunst ist frei - aber es MUSS mir nicht gefallen. Wie das immer so ist, wird das vielleicht denen egal sein, denen die Arielle-Figur nicht so stark am Herzen liegt, und natürlich kann eine neue Generation die Figur nun ganz neu lieben lernen. Dennoch dürfen all diejenigen, die Arielle als animierte Disney-Figur inklusive Sequels und Zeichentrickserie dazu lieben, von der Besetzung enttäuscht sein, oder? Heißt der Film dann allerdings einfach nur The Little Memaid/Die kleine Meerjungfrau, sieht das Ganze gleich wieder anders aus, und Disney ginge von den roten Haaren hin zu einer schwarzen Meerjungfrau einen weiteren lobenswerten Schritt nach vorne.

Wenn etwas in Bewegung gerät, was gut und sehr wichtig ist, entwickelt es sich oft erst einmal zu Extremen, das gehört offenbar immer dazu. Es ist toll, dass sich in der Film- und Serienwelt viel Positives derzeit dazu bewegt, und auch eine Debatte wie diese hier gehört dazu.

Zum Abschluss möchte ich allen noch die Netflix-Miniserie When They See Us empfehlen, bestenfalls danach auch das Ophra-Special - ebenfalls online - dazu schauen - denn ja, was sich bewegt, ist wirklich sehr wichtig. Und sollte sich wie in der Biopic-Serie aber auch nicht nur auf real-historische Stoffe beziehen. Und ich hoffe auch, dass das Thema Whitewashing schon bald Geschichte ist und wir viele neue Fantasie- und realhistorische Ikonen noch kennenlernen werden, egal ob schwarz oder weiß oder grün. wink

Aufgrund der langsam abklingenden Begeisterung zum Disney-Realfilm-Trend kommt Disney eine solche Debatte übrigens sicher recht, das erzeugt eben Aufmerksamkeit... und ein Weggang von den fast 100%-Adaptionen wäre auch etwas Erfrischendes, konsequent dann aber eben auch mit einer im Titel deutlich werdenden Neuinterpretation. smile

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
08.07.2019 12:36 Uhr
1
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 9.080 | Reviews: 186 | Hüte: 627

@MJ-SteffiSpichala:

Würde ich weitestgehend so unterschreiben, bis auf diesen Satz hier:

"Wie das immer so ist, wird das vielleicht denen egal sein, denen die Arielle-Figur nicht so stark am Herzen liegt"

Ich bin mit dem Disneyfilm aufgewachsen, habe sogar so starken Bezug dazu, dass ich die Neusynchro nicht gucken kann ohne genervt zu sein. Trotzdem ist mir das mit der Besetzung ziemlich egal, solange sie die Rolle im fertigen Film dann gut ausfüllt. Selbst eine Arielle darf in meinen Augen anders aussehen als die Zeichentrick-Arielle. Mich würde es vielleicht stören wenn man so weit gehen und die Rolle nun in ne männliche umschreiben würde. Wobei ich selbst da das fertige Produkt abwarten und schauen würde, was sie da treiben. Aber diese Vorurteile gegenüber Filmen auf Basis von Besetzungen oder anderen geleakten/vorab bekanntgegebenen Informationen empfinde ich als ne Seuche des modernen Kinos. In einer Zeit wo ich alles und jedes vorabn wissen kann, nutzen eben die meisten Menschen das bereits, um sich vorab ne Meinung zu Dingen zu bilden, zu denen ihre Informationen bestenfalls bruchstückhaft sind.

Wird der Film Mist, dann sag ich das nach dem Kinobesuch/der Sichtung daheim gern auch. Aber bis dahin glaube ich erstmal daran, dass man sich was dabei gedacht hat. Selbst beim König der Löwen, wo mich die Optik der sprechenden animierten "Realtiere" zutiefst irritiert in den Trailern, bin ich bereit im Kino möglichst unvoreingenommen an den Film ranzutreten.

Trotzdem darf sich natürlich jeder andere gern aufregen über alles. Muss ich ja nicht gut finden wink

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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fbPascal68 : : Moviejones-Fan
08.07.2019 12:47 Uhr
0
Dabei seit: 04.07.19 | Posts: 2 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Der Artikel spricht mir aus der Seele. Sobald man auf Twitter versucht seine Position zu dem Thema (bei mir Ablehnung gegenüber Disneys Entscheidung) sachlich zu diskutieren, kommt mit 100%er Wahrscheinlichkeit jemand moralisch Überlegenes mit der Rassismus-Keule um die Ecke. Sogar viele schwarze Youtuber bemängeln die Disney-Entscheidung scharf als Marketing-Trick und haben kein Verständnis für die Rassismus Debatte. Guter Artikel → Danke an die Authorin ❤️

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ChrisKristofferson : : Moviejones-Fan
08.07.2019 12:50 Uhr
0
Dabei seit: 21.10.15 | Posts: 690 | Reviews: 0 | Hüte: 7

@Silencio:
Jo, aber "Aladdin" spielt an einem ganz bestimmten Ort zu einer ganz bestimmten Zeit. Mit Verfilmungen, die die Geschichte an einen anderen Ort verfrachten hat bis jetzt niemand ein Problem gehabt (die gibts ja...). Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, gibt und gab es aber kein Unterwasserkönigreich. [...] Und... wenn "Die kleine Meerjungfrau" jetzt als Geschichte in einen anderen geschichtlichen und geografischen Kontext verschoben wird, ist das genau warum schlimm? Ich mein, das ist ja höchstwahrscheinlich, was passieren wird...

Ja das stimmt, diesbezüglich werde ich erst mal abwarten, ob Arielle komplett in ein karabisches Setting "verlegt" wird (der Zeichentrickfilm hatte ja schon immer ein karibisches Flair) oder ob sie immer noch als Tochter eines griechischen Gottes dargestellt wird.
Generell habe ich aber festgestellt, dass ich mit Änderungen einer Vorlage hauptsächlich meine Probleme habe, umso mehr ich damit vertraut bin. Bei Domino fand ich es zB extrem unsinnig in Deadpool 2 ein ursprünglich weißhäutige Figur (und damit meine ich wirklich weiß) ohne ersichtlichen Grund in eine schwarze zu ändern (War mir dann aber im Film relativ egal und ich konnte darüber hinweg sehen). Andererseits haben mich die Änderungen von zB Nick Fury und The Ancient One kaum tangiert, da ich nicht viel über die Vorlage wusste.
Grundsätzlich verstehe ich aber derartige Änderungen einfach nicht und mMn spricht so gut wie nie etwas gegen eine werksgetreue Umsetzung.

@luhp
ArneDias: Aber ich finde eben auch, dass es Regel gibt an die man sich in Filmen halten muss, sowie hystorische Begebenheiten."
Luhp92: Das wäre das Ende künstlerischer Freiheit und Kreativität.

Auch wenn Silencio bereits geantwortet hat, halte ich dennoch genau dieses Argument für lapidar und extrem oberflächlich. Es wird ständig kritisiert, dass nicht historisch bzw. geografisch korrekt gecastet und whitewashing betrieben wird und plötzlich wird es (weil es gerade für einen passt) nun umgedreht und mit kreativer Freiheit legitimiert. Durch dieses Totschlagargument könnte man auch jede whitewashing Debatte einfach und schnell beenden.

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MJ-SteffiSpichala : : Moviejones-Fan
08.07.2019 12:56 Uhr | Editiert am 08.07.2019 - 12:57 Uhr
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Dabei seit: 07.01.14 | Posts: 820 | Reviews: 0 | Hüte: 30

@ZSSnake - ist auch völlig ok, dass dir das Erscheinungsbild egal ist, und genau, über die Filmqualität sagt das auch noch so gar nichts aus. Der Film kann ganz toll werden, wie verkehrt Erwartungshaltungen sind, hat man oft genug erlebt, nicht zuletzt bei Will Smith als Dschinni, der letztlich der Hit des Films war.

Dennoch halte ich es für verkehrt, gleich die Rassismus-Keule rauszuholen, wenn jemand enttäuscht davon ist, dass man eben äußerlich auch mehr von der Arielle-Figur weggeht. Bei der Liebe zu Fantasiecharakteren geht das eben gern hin bis zum Erscheinungsbild, und gerade rothaarige Mädchen dürften sich zu dieser Zeit stark damit identifiziert haben. Ich habe wie gesagt nichts gegen eine Neuinterpretation, dennoch halte ich es für falsch, den emotionalen Prozess des Abschieds von Arielle als die, wie man sie kennen- und lieben gelernt hat, als Rassismus zu bezeichnen.

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WangChi : : Battle Angel
08.07.2019 13:00 Uhr
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Dabei seit: 20.01.19 | Posts: 206 | Reviews: 9 | Hüte: 2
Also wenn ich mir anschaue, dass Aladdin kurz vor der Milliarde weltweit steht, sehe ich eigentlich keinen einsetzenden Negativtrend bei den Realverfilmungen :-)

Ansonsten würde ich mal die Rassismus-Diskussion außen vorlassen & einfach sagen, man könnte abwarten was am Ende rauskommt.
Mal ein etwas anderes Beispiel: Ich kann mich noch dunkel erinnern, wie damals über Daniel Craig hergezogen wurde, als er als neuer James Bond bekannt gegeben wurde. Schon allein weil er blond war. Man hat also einen Menschen abgelehnt, u. a. wegen der Haarfarbe. Und heute wird er zumindest von vielen als Bond gefeiert. Solche Beispiele findet man sicherlich wie Sand am Meer. Wieso soll das hier nicht auch der Fall sein?

Natürlich kann man enttäuscht sein, weil Arielle nun optisch anders aussieht. Wer weiß, ob das die einzige Änderung ist. Aber der Zeichentrickfilm ist ja nicht aus der Welt. Was schadet es der Neuinterpretation unvoreingenommen eine Chance zu geben?

Letztlich ist es auch so, der Film ist für die heutigen Kinder & nicht hauptsächlich für diejenigen, die den Film vor 30 Jahren im Kino gesehen haben. Ich gehe davon aus, dass vielen 6-12jährigen egal ist, welche Hautfarbe Arielle nun hat.
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