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Christopher Nolan: Verliert WB den Regisseur? + Neuer WB-Trailer & AT&T reagiert

Moviejones | 27.01.2021

Hier dreht sich alles um die News Christopher Nolan: Verliert WB den Regisseur? + Neuer WB-Trailer & AT&T reagiert. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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27 Kommentare
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Kumpeljesus : : Moviejones-Fan
22.01.2021 00:48 Uhr
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Dabei seit: 10.08.12 | Posts: 652 | Reviews: 0 | Hüte: 10

Was soll es den bringen ? Bis er wieder soweit ist etwas zu drehen und das abgeschlosen ist sind die Filme unter umständen im Kino. Irgendwann 2022 rechne ich damit. Aber dieses Jahr würde ich vor Herbst nicht damit rechnen. Und so viel Realitätssinn sollte der Man schon haben.

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
22.01.2021 00:58 Uhr
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Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.349 | Reviews: 17 | Hüte: 261

Hab ich ja direkt bei der ersten News zu Warners Entscheidung schon geschrieben, käme also alles andere als überraschend.

@ Kumpeljesus

Der Mann hat mehr Realitätssinn als die Entscheider bei Warner/AT&T. Es geht ihm ums Prinzip.

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Hanky : : Moviejones-Fan
22.01.2021 08:40 Uhr
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Dabei seit: 26.05.16 | Posts: 781 | Reviews: 0 | Hüte: 26

Wenn ich ehrlich bin verstehe ich sein Problem irgendwie nicht, mir fehlt da irgendwie die Begründung.

Ich gehe auch davon aus das es erst 2022 besser wird, also was ist denn seiner Meinung nach die Alternative ?

Mess with the best die like the rest !

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Boro : : Moviejones-Fan
22.01.2021 09:40 Uhr
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Dabei seit: 09.12.19 | Posts: 280 | Reviews: 1 | Hüte: 7

Reisende soll man nicht aufhalten.

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
22.01.2021 12:41 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.140 | Reviews: 19 | Hüte: 398

Ich würde es schade finden, wenn Nolan WB verlassen würde. Also, mMn passt er zu WB besser. Weil Leute Idee und Filmversion, lässt sich nur bei solche Studios die auch Risiken eingehen. Ich kann verstehen, das er angepisst ist. Aber bis er ein weitere Film Projekt realisieren kann. Ist auch 2-3 Jahre um. Da ist corona mit Sicherheit unter Kontrolle und die Kinos alle 100% auf haben. Aber schauen wir mal, ob an diese Quelle etwas dran ist.

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MobyDick : : Moviejones-Fan
22.01.2021 16:08 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Ich denke auch, dass er bei WB bestens aufgehoben ist. Und selbst den programmierten Flop Tenet kann man ja getrost auf Corona schieben, der soll mal in diesem Fall froh sein, dass es da einen Sündenbock für gibt.

Dünyayi Kurtaran Adam
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RonZo : : Last Jedi
22.01.2021 17:02 Uhr | Editiert am 22.01.2021 - 17:02 Uhr
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Dabei seit: 07.11.14 | Posts: 1.099 | Reviews: 4 | Hüte: 77

Die Release-Thematik ist für die Nolan Seite eine perfekte Steilvorlage um in anstehenden Verhandlungen mit WB um weitere Projekte Themen wie Gage, Gewinnbeteiligung, Budget und (noch) mehr künstlerische Freiheit neu (zu Gunsten Nolans) auszuhandeln.

Nolan weiß was er an Warner hat -und Warner wird an und über die Schmerzgrenze gehen um ihn zu halten.

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
22.01.2021 22:45 Uhr | Editiert am 22.01.2021 - 23:37 Uhr
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Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@Hanky

Sein Problem liegt, so glaube ich, weniger in dem Entscheid an sich begründet. WB + AT&T sind in einer Art und Weise vorangeprescht, die ein klares Statement gegen künstlerische Visionen bzw. den RegisseurInnen und Drehteams an sich zum Ausdruckt bringt.

Anstatt, dass man mit den federführenden Kreativen das Gespräch gesucht hat, um das Vorgehen zu kommunizieren, hat man sich dazu entschlossen, dass diese es doch wie alle anderen Menschen gefälligst aus den Zeitungsartikeln lesen können: "Diese 21 Filme kommen zeitgleich mit der Kinoauswertung auf das Streamingportal HBO Max."

Wenn es tatsächlich so gelaufen ist, ist das schon eine Unart gegenüber Teilhabern wie Legendary Pictures (u.a. Dune und ich glaube Godzilla vs. Kong) und natürlich auch der investierten geistigen wie handwerklichen Arbeit. Das alles bedeutete viel Choreografie und Koordination. Selbst wenn auf den erhaltenen Checks am Ende die gleichen Zahlen stünden, ist das für jeden kreativen Menschen zermürbend. Insgeheim erhoffen sich wohl die meisten Menschen Anerkennung und Wertschätzung. Kaum ein Mensch im Handwerk wäre begeistert, wenn das mühevoll restaurierte Haus plötzlich von absolut ignoranten Menschen bezogen wird, die es dann binnen weniger Tage verschandeln. Zumindest wenn man Berufsstolz besitzt und Leidenschaft für die Tätigkeit empfindet. Zwar sollte Nolan die seelenlose Seite Hollywoods als bloße Gelddruckmaschine kennen (und er wird das freilich auch), das bedeutet aber nicht, dass er diese Respektlosigkeit gegenüber seiner Filme und denen anderer Menschen dulden muss. Die Signalwirkung spielt da natürlich auch eine nicht zu unterschätzende Rolle...

Stark vereinfacht und polemisch ließe sich aus den Handlungen folgende Aussage konstruieren: "Wir brauchen euch Kreativleute nicht am großen Tisch dabeihaben, wenn wir eure Arbeiten anderweitig verwerten wollen. Ihr seid lediglich Fußvolk, dass uns die passenden Konsumprodukte beschert, um unsere Umsätze zu steigern. Keine KünstlerInnen, sondern LohnarbeiterInnen. "

Kann man Warners/AT&Ts Entscheidung verstehen, dass sie sich für eine alternative Flrm der Ausstrahlung entschieden haben? Gewiss. Der Weg ist aus geschäftlicher Sicht absolut verständlich. Speziell wenn man explodierende Marketingkosten, Nutzerinteressen und zunehmend vollgestopfte Ausstrahlungszeitfenster im Blick hat und einen eigenen Streamingdienst mit attraktiven Inhalten zu pushen versucht.

Muss man das trotz der derzeitigen Situation schön finden? Nein. Weder als Kinofreund, noch als kreativer Mensch.

Ist es fair gegenüber Investoren und den Drehteams/kreativen Menschen, dass man das nicht zumindest gemeinsam koordiniert oder zumindest zu klären versucht? Wohl kaum. Man hätte da transparenter mit der Situation umgehen müssen. Die Entscheidung hätte dieselbe sein können. Womöglich hätte das an Nolans, Villeneuves oder Jenkins Haltung nichts geändert. Vielleicht wäre Nolan dann trotzdem genauso erzürnt. Aber Menschen wie er hätten eine faire Chance zum Verstehen erhalten. So verprellt man seine eigenen Kreativquellen. Das ist ein System verbrannter Erde.

Wobei man auch realistischerweise sagen muss, dass für einen analogen Sonderfall wie Nolan kaum wirkliche Alternativen zur Finanzierung künftiger Projekte bleiben. Abseits seiner erklärten Abneigung zur Zusammenarbeit mit Streamingportalen verschlingen seine Filme mittlerweile minimum 100 Millionen US-Dollar allein für die Produktion (tendentiell eher mehr). Dazu kommt eine für Studios schwer zu bändigende und wenig kalkulierbare künstlerisch-exzentrische Art, bei der die Mehrkosten für die Realisierung seiner Projekte mit für Studios unnötigen Aufwendungen realisiert werden. Etwa dass er auf teurem Analogfilm dreht, handgemachte Stunts bevorzugt (teure Versicherung, Gefahren für das Drehteam, längere Drehzeit, Stress bei der Planung) und obendrein Experimente nicht scheut, von denen man kaum weiß, ob sie auch aufgehen.

Als Regisseur sucht er die Herausforderung. Der Weg zur Realisierung zählt für ihn für die Erfahrung des Films dazu. Das Problem: abseits des Kults um ihn als Person und der Kinokultur selbst, ist der Mehrwert an diesem ganzen Enthusiasmus schwer zu identifizieren. Sowohl monetär, als auch für das audiovisuelle Resultat muss ein Studio ihm den Glauben schenken, dass das Projekt mit anderen (günstigeren) Methoden gescheitert wäre. Es bleibt also der Generalverdacht, dass etwa ein Nolan-Film auf Digitalfilm genauso gut funktioniert hätte, weil er womöglich die gleiche Anzahl Preise und Kinotickets bekommen würde.

Dennoch: Nolans Name besitzt Prestige und seine Filme sind bei Cineasten wie Otto-Normal-KinogängerInnen anerkannt. Dazu kommt seine durchweg hohe Reputation bei KritikerInnen und allgemein in der Branche. Das sind seine individuellen Selling-Points. Das wissen andere Studios. Die Frage, die bleibt: wer käme da ernsthaft in Frage? Jedes größere Studio hat seine Schattenseiten, wenn es um die Frage des künftigen Marktsegments geht. Ich glaube nicht, dass Nolan wieder mid- oder gar low-budget-Produktionen anstrebt. (Im Übrigen würde ich das aber begrüßen. Meiner bescheidenen Auffasung nach war Nolan mit weniger Geld der bessere Künstler. So musste er Unnötiges von Nötigem trennen und einfallsreicher gegen das fehlende Geld anarbeiten. Eine Beobachtung die viele Menschen seiner Zunft eint...)

"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
23.01.2021 00:57 Uhr
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Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.349 | Reviews: 17 | Hüte: 261

@ Nothing-is-Written

Wobei man auch realistischerweise sagen muss, dass für einen analogen Sonderfall wie Nolan kaum wirkliche Alternativen zur Finanzierung künftiger Projekte bleiben. Abseits seiner erklärten Abneigung zur Zusammenarbeit mit Streamingportalen verschlingen seine Filme mittlerweile minimum 100 Millionen US-Dollar allein für die Produktion (tendentiell eher mehr). Dazu kommt eine für Studios schwer zu bändigende und wenig kalkulierbare künstlerisch-exzentrische Art, bei der die Mehrkosten für die Realisierung seiner Projekte mit für Studios unnötigen Aufwendungen realisiert werden. Etwa dass er auf teurem Analogfilm dreht, handgemachte Stunts bevorzugt (teure Versicherung, Gefahren für das Drehteam, längere Drehzeit, Stress bei der Planung) und obendrein Experimente nicht scheut, von denen man kaum weiß, ob sie auch aufgehen.

Es gibt einen anderen Regisseur, der künstlerische Filme macht, diese ausschließlich auf Analogfilm dreht, dafür zumeist Budgets um 100 Mio Dollar veranschlagt (zugegebenermaßen weniger als Nolan, aber dafür spielen seine Filme auch deutlich weniger ein als Nolans Blockbuster) und dessen Filme daher auch durchaus risikobehaftet sind. Und dennoch: Wenn Tarantino einen neuen Film dreht, hat er überhaupt keine Probleme einen Verleih zu finden, die Studios reißen sich geradezu um die Vertriebsrechte und genauso wäre es bei Nolan. Universal und Sony würden sich mit Sicherheit darum bemühen, den nächsten Nolan in die Kinos zu bringen wenn der Warner tatsächlich den Rücken kehren sollte.

Allerdings teile ich deine Ansicht, dass es Nolan aus kreativer Sicht wahrscheinlich gut täte, mal wieder mit kleineren Budgets zu arbeiten. Ich denke aber wie gesagt nicht, dass er dazu gezwungen sein wird.

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
23.01.2021 07:05 Uhr | Editiert am 23.01.2021 - 19:17 Uhr
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Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@PaulLeger

Das andere Studios sich trotzdem um ihn reißen würden, sehe ich ja trotzdem ähnlich. Wenn er sich 100% treu bleiben möchte glaube ich aber weniger, dass er mit seinem stark auf das künstlerische Mitspracherecht bedachten Ansatz so viele Optionen besitzt. Da er einen verengten Zugang zur Kinolandschaft besitzt, verfolgt er einen stark moralisierenden Impetus. Das treibt KinoliebhaberInnen freilich auch zu seinen Filmen. Entsprechend profitieren Studios durchaus von der Anerkennung der Zielgruppe und der KritikerInnen. So gut wie jedes größere Unternehmen hatte allerdings in der Vergangenheit mit Stteaming-Portalen kooperiert und/oder die Rechte von RegisseurInnen und Kreativen gering geschätzt.

Selbst ein Scorsese bekommt für seine technologisch überfrachteten Mammutwerke nicht mehr so ohne weiteres Carte Blanche (er gilt aber weniger als Kassenmagnet, als Nolan). Auch ein Nolan-Film ist glaube ich immer ein gutes Stück von 1 Mrd.-Dollar-Umsätzen entfernt.

"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING

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Smith2601 : : Moviejones-Fan
23.01.2021 09:29 Uhr
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Dabei seit: 02.05.17 | Posts: 199 | Reviews: 2 | Hüte: 7

@moby Dick:

Warum ist Tenet ein "programmierter Flop "?

Ich bin überzeugt, ohne Corona wäre da deutlich mehr gegangen, vllt nicht so viel wie bei Inception, aber zumindest als deutlich Gewinnbringend.

@Nothing is written:

Wirklich sehr schön geschrieben, ich bin nur bei der Low Budget Thematik anderer Meinung persönlich.

Seine High Budget Produktionen waren doch immer sehr hoch gelobt und erfolgreich ( ohne genaue Zahlen zu kennen).

Als Risiko würde ich seine Projekte jetzt nicht mehr bezeichnen.

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
23.01.2021 20:11 Uhr | Editiert am 23.01.2021 - 20:15 Uhr
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Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@Smith2601

Ich denke, dass man deine Ansicht zu Low-Budget-Werken im Zusammenhang mit Nolan ebenso ruhigen Gewissens vertreten kann. Dafür gibt es viele gute Fakten und Belege. Das respektiere ich und es ist dir auch gut gelungen, das mit den zahlreichen Preisen sowie dem allgemein positiven Stimmungsbild in Kritiker- und Publikumswertungen zu begründen.

Worauf ich mich mit meiner Argumentation besonders stützen möchte, ist die Relation von möglichen Einnahmen, die ihm womöglich auch mit günstigeren Produktionsweisen bescheinigt werden könnten. Sein Ruf gründet sich ja nicht ausschließlich auf den Bombast, große Budgets und die A-Liga Hollywoods. Trotz dieser Markenzeichen ist er nach wie vor erstlinig ein intellektueller Künstlerkopf. Wenn man so möchte, ist er eine Art Anti-Michael-Bay. Wichtiger als die erstgenannten Faktoren sind für mich und viele andere Menschen eben seine philosophischen und (in Teilen pseudo-)wissenschaftlichen Gedankenspiele, die er mit Kunstkönnen in den Mainstream gebracht hat.

Mir stellt sich daher die Frage: bräuchte er diese aufgeblasenen Budgets noch, damit die Leute diese Filme sehen? Ich denke, dass gerade die Cineasten als Multiplikatoren fungieren, um ihre weniger filmaffinen Freunde in die Kinosäle zu treiben. Quasi positives Influencing durch Mundpropaganda. Tarantino und Nolan-Filmen würde man auch bei produzierten 10 Millionen-Dollar-Filmen die Buden einrennen weil die Medien und filmaffine Menschen das so oder so wahrnehmen und befeuern.

Natürlich nutzen diese Regisseure ihre gewonnene Freiheit, die sie sich bedingt durch ihren Ruf erworben haben, um mit so großen Budgets hantieren zu können. In den Augen der Studios sind sie das auch wert, weil die Filme mehr als rentabel sind. Es kommen auch durchaus respektable Ergebnisse und Schauwerte zustande, über die es sich lohnt, zu diskutieren. Auch ein schlechter Nolan oder Tarantino ist immer noch ein sehenswerter Film. Egal, ob man die jeweiligen Beiträge dann letztlich mag.

Der Vergleich hinkt etwas, aber mit circa 3 Millionen an Produktionskosten ließ sich ein Erfolgsfilm wie Whiplash realisieren. Von KritikerInnen und Publikum extrem anerkannt. Wahrscheinlich hat der Film mittlerweile in Relation zu seinen Kosten einen besseren Gewinnfaktor als zahlreiche Blockbusterproduktionen. Mit den riesigen Budgets, mit denen mittlerweile in Hollywood für Einzelfilme hantiert wird, ließen sich potentiell so viele kleine kreative Werke pushen. Man sieht das ja sogar mittlerweile bei Marvel (Deadpool) oder DC (Joker).

Nolans Film hätte ohne den Faktor Corona glaube ich irgendwas bei 600 bis 800 Millionen US-Dollar einspielen müssen, damit er als Erfolg wird. Batman v Superman galt beispielsweise mit knapp 900 Millionen US-Dollarv Umsatz als Flop. Ich weiß: auch hier ist der Vergleich aufgrund der gestiegenen Erwartungshaltung bei Superheldenverfilmungen und dem Erfolgsweg Marvels mit fast schon vorbestimmten Umsätzen jenseits von einer Milliarde etwas windschief. Allerdings zeigen die riesigen Budgets, was für ein immenser Druck auf solchen Werken lastet.Es lassen sich viele solcher Werke in den letzten Jahren finden, die an ihren immensen Budgets zerbrochen sind. John Carter zwischen zwei Welten etwa oder auch Lone Ranger sind da gute Beispiele. Bei einem Blade Runner 2049 oder dem kommenden Dune bin ich selbstredend trotzdem froh, dass solche Budgets möglich sind. Es gibt Werke, denen sieht man das tatsächlich an allen Poren an. Braucht das aber jeder Film, nur weil ein großer Name dransteht? Klar ist das der Lauf der Dinge, wenn man als kreatives Mastermind gilt und zunehmend bekannter wird. Ich denke aber, dass es zumindest diskutabel ist, ob dieses System noch gesund ist. Jeder halbwegs größere Film "muss" mittlerweile ein maximaler Erfolg werden. Es gibt da kaum noch realistische Nuancen. Auch was das Verständnis für die möglichen Zielgruppen anbelangt. Manche Themen und Genres bleiben einfach Nischen. Erfolg lässt sich nicht immer kalkulieren und ein wenig Demut dahingehend stünde den Leuten in Hollywood gut zu Gesicht...

"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
23.01.2021 22:34 Uhr | Editiert am 23.01.2021 - 22:34 Uhr
1
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.349 | Reviews: 17 | Hüte: 261

@ Nothing-is-Written

Wenn er sich 100% treu bleiben möchte glaube ich aber weniger, dass er mit seinem stark auf das künstlerische Mitspracherecht bedachten Ansatz so viele Optionen besitzt.

Da es nach Disneys Aufkauf von Fox nur noch fünf Majors gibt, ist es eine Binsenweisheit, dass es nicht so wahnsinnig viele Optionen sind. wink Aber ein Bieterkampf zwischen Sony und Universal reicht ja aus. Ich würde nicht mal Disney gänzlich ausschließen, die haben Fox ja nicht aufgelöst, sondern umbenannt, vielleicht planen die unter dem neuen Banner ja was, wo Nolan gut reinpasst. Und da Nolans Filme auch immer eine PG-13-Freigabe erhalten, würden sie auch nicht gegen den familienfreundlichen Ansatz des Unternehmens verstoßen. Aber Sony oder Universal wären natürlich die wahrscheinlicheren Optionen.

Scorsese halte ich für ein schlechtes Beispiel. Der hat einen 3-stündigen Film über alternde Gangster für 150 Mio gedreht, das war kein Risikoprojekt, das wäre der sicherste Kinoflop der letzten Jahre gewesen und somit ist es aus finanzieller Sicht absolut verständlich, dass da kein Hollywoodstudio bereit war den zu finanzieren. Du sagst ja selbst, dass Scorsese kein Kassenmagnet ist und daher sind die beiden auch nicht vergleichbar. Scorseses mit Abstand erfolgreichster Film hat ungefähr so viel eingespielt wie "Tenet" mitten in einer Pandemie fast gänzlich ohne den US-Markt, das sind finanziell einfach komplett unterschiedliche Dimensionen, in denen sich die beiden bewegen.

Etwas simplifiziert zusammengefasst: Scorsese macht Filme, die in der Regel 200-300 Mio einspielen und fordert für seinen nächsten Film dennoch ein Produktionsbudget von 150-200 Mio (ohne Marketingkosten!). Für ein äquivalentes Kosten-Ertrag-Verhältnis müsste Nolan für seinen nächsten Film ein 400 Mio-Budget fordern, bei dem natürlich alle Studios genauso abwinken würden wie bei Scorsese. Im Gegensatz zu Scorsese veranschlagt Nolan für seine Filme aber Produktionskosten, die gemessen an seinen vorherigen Filmen durchaus realistisch schwarze Zahlen erwarten lassen (sofern keine Pandemie herrscht...), daher sollte er keine Probleme haben, sie finanziert zu bekommen.

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
23.01.2021 23:21 Uhr | Editiert am 23.01.2021 - 23:24 Uhr
0
Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@PaulLeger

Genau das meine ich: es ist so offensichtlich mit den wenigen Optionen, dass man sich schon fragen kann, was er nun abseits des Warnsignals damit bezwecken möchte. Ich nehme ihm seine Abneigung gegen Warners / AT&Ts Vorgehen ab. Aber wie geht er nun konstruktiv damit um? Geht es ihm nur darum, dass er persönlich weiterhin seine Filme finanziert bekommt und seine Filme zu Beginn ausschließlich im Kino laufen? Beides hatte ihn persönlich bisher nicht bedroht. Hypothetisch hätte es aber Tenet bei Verschiebung in den Herbst-Winter-Zeitraum treffen können und damit wäre der vielleicht auch zu HBO Max gewandert... Keine Ahnung aber, wie da seine Verträge geartet sind. Andere RegisseurInnen( kleinere bzw. mit weniger Ansehen) werden jedenfalls von den anderen Studios nicht unbedingt besser behandelt und Rechte bezüglich der Ausstrahlungssituation oder einer fairen Kommunikation können sie auch nicht ohne weiteres einfordern. Vielleicht geht es ihm einfach um die Signalwirkung, die sein Weggang für andere Kreative und den Vorstand besitzt. Oder um das Testen seines Marktwertes in seiner verärgerten Lage. Was denkst du dazu?

Disney halte ich auch für realistisch. Nur: auch die sind mittlerweile mehr oder weniger stark mit dem Streaming-Segment verbunden. Wahrscheinlich ist ihm das auch unwichtig, womit der Konzern noch so sein Geld verdient, solange er die kreative Freiheit besitzt... Er selbst weiß mit Sicherheit auch, dass das Geschäft nunmal so tickt.

Zu Scorsese: Ja okay. Den Schuh muss ich mir anziehen, dass das nicht die Klügste Parallele war, die ich hätte erdenken können. Nolan und der selbst von dir eingebrachte Tarantino stehen da in einem deutlich komfortableren Verhältnis von Kosten/Umsatz. Danke für die Richtigstellung.

(nur für den Kontext: Ursprünglich sollte The Irishman allerdings deutlich weniger als das von Netflix übernommene Budget kosten. Darüber hinaus wäre die Laufzeit höchstwahrscheinlich nicht 200+ Minuten gewesen, sondern eben höchstens 3 Stunden. In dem Fall war Netflix also sogar recht hilfreich. Trotzdem war das klar ein Risikofilm.)

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
23.01.2021 23:39 Uhr | Editiert am 23.01.2021 - 23:41 Uhr
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Entschuldigung eines noch:

@PaulLeger

Bei deinem ersten Einwand schriebst du am Schluss:

"Ich denke aber wie gesagt nicht, dass er dazu (kleinere Budgets für seine Filme) gezwungen sein wird."

Das habe ich jetzt erst einmal richtig zu deuten gewusst. Es ging mir nie darum zu sagen, dass ihn niemand mehr finanzieren wird. Es ging mir eher darum, dass er ein Studio braucht, das genügend Geld bieten kann, damit er weiterhin so große Werke stemmen kann, wie er das möchte. Da ist das Problem für mich gewesen: es bleiben nur die großen 5, die aber allesamt nicht unbedingt nur künstlerischen Geist unterstützen, sondern ihn auch mal zurechtstutzen und eigene Pläne mit Streaming und Co. verfolgen. Deshalb der Exkurs in Bezug auf seinen Werdegang und seine Einordnung der Kritik an der systematischen Ignoranz der Wünsche von RegisseurInnen in der aktuellen Situation um HBO Max.

Es gibt jede Menge Studios, die ihn wollen (insbesondere die Großen). Die Frage ist, ob er zu denen will. Vielleicht wäre eine stetige Neuverhandlung bei jedem Film das Beste für ihn? Wäre das eine kluge Option?

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