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Planet der Affen - Prevolution

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Am Anfang war der Affe

Planet der Affen - Prevolution Kritik

Planet der Affen - Prevolution Kritik
19 Kommentare - 04.08.2011 von Moviejones
Wir haben uns "Planet der Affen - Prevolution" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.

Bewertung: 4.5 / 5

Es war 1968, als ein Science-Fiction-Film in die Kinos kam, der für viele Menschen bis heute zu den Klassikern der Filmgeschichte zählt. Dafür bedurfte es nur eines einzigen kurzen Augenblicks gegen Ende des Films. Die Rede ist von Franklin J. Schaffners Planet der Affen, in dem die Menschen zur unterdrückten Spezies werden, von dominanten Primaten versklavt und für Testzwecke missbraucht. Eine Unvorstellbarkeit in Zeiten, als sich zwei übermächtige Nationen als Beherrscher der Welt aufspielten und mit nuklearer Aufrüstung ihre Vormachtstellung demonstrierten. Charlton Heston spielte im Film den Astronauten Taylor, der das düstere Geheimnis um unsere Vorgeschichte entdeckt - welches mit einem Atomkrieg seinen Anfang nahm - und der mit seiner emotionalen finalen Szene Filmgeschichte schrieb. 33 Jahre später versuchte sich Tim Burton erneut an dem Thema, doch der sonst so findige Regisseur schaffte es nicht, die Handlung so zu transportieren, dass mehr als ein bloßer Actionfilm entstand. Nun, erneut zehn Jahre später, lehnt man sich mit Planet der Affen - Prevolution an Planet der Affen an, doch in Wahrheit ist es eine Neuerzählung des vierten Teils der Reihe, Eroberung vom Planet der Affen.

Der junge und erfolgreiche Wissenschaftler Will Rodman (James Franco, 127 Hours) ist dabei, ein Mittel gegen Alzheimer zu erforschen. Dafür nutzt er mit seinem Team Schimpansen als Versuchstiere. Als sich abzeichnet, dass das erprobte Mittel erfolgreich ist und die Gehirnleistung verstärken beziehungsweise reanimieren kann, möchte er den nächsten Schritt wagen - das Medikament an Menschen zu testen. Hinzu kommt, dass er durch die Demenz seines Vaters Charles (Jon Lithgow, Cliffhanger) auch emotional involviert ist. Doch ein tragischer Zwischenfall wirft ihn und seine Forschung zurück, denn eine behandelte Schimpansin läuft Amok. Kurz darauf steht fest, dass sie nur ihr Neugeborenes beschützen wollte, das nun verwaist von Will daheim aufgezogen wird. Mit der Zeit erkennt Will, dass sich die geförderte Intelligenz der Mutter auch auf das Baby übertragen hat, welches Caesar genannt wird. Der junge Affe ist sogar noch verständiger und legt unglaubliche Fähigkeiten an den Tag. Caesar sieht sich mit den Jahren mehr und mehr als gleichgestelltes, denkendes Wesen denn als gefangenes Haustier und entwickelt einen erhöhten Freiheitstrieb. Währenddessen erlebt Will auch erste Heilungserfolge bei seinem Vater, doch das Glück währt nur für kurze Dauer, denn das Serum wirkt auf Affen anders als auf Menschen. Als die Demenz von Charles mit aller Macht zurückkommt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. In der Folge wird Caesar von Will getrennt und in eine Affenanlage verfrachtet. Dort schließlich zeigt sich, dass es von Vorteil ist, wenn man einen höheren IQ als andere Primaten besitzt und weiß, wie sich Tore öffnen lassen - selbst wenn man keinen Präzisionsgriff beherrscht...

Trailer zu Planet der Affen - Prevolution

Planet der Affen - Prevolution ist eins nicht: Ein tumber Actionfilm. Am Ende kündigt sich keine Schlacht "Monster" gegen Menschen an und selten vermittelten die Trailer so ein falsches Bild über einen Film, denn die Action sitzt nur in der zweiten Reihe. Regisseur Rupert Wyatt (The Escapist - Raus aus der Hölle) nimmt sich Zeit, die Figuren und ihre Motivation ausreichend zu beleuchten und mit seinen etwas mehr als 100 Minuten schafft es der Film überraschend sensibel, seine Charaktere mit aller nötigen Sorgfalt vorzustellen. Speziell Caesars Genese wird genug Raum gegeben, der nicht urplötzlich als pelziger Doktor Allwissend daherkommt, sondern der mit den Jahren immer schlauer wird. Viel Zeit wird anfänglich im Haus von Will und dessen Vater Charles verbracht, den dieser dort aufopfernd pflegt und für den der kleine Caesar ein liebgewonnener Freund wird. Später, als sich herauskristallisiert, dass der Affe aufgrund seines Wissensstandes ohne Probleme andere Primaten anführen kann, wird San Francisco auch nicht in einer Nacht- und Nebelaktion überrannt. Caesar geht schlau vor, sondiert, schätzt ab, sucht sich seine Verbündeten - und agiert damit bedachter als so mancher menschliche Protagonist in anderen Filmen, dem/der man gern zurufen will "Was soll das denn jetzt?!". Er ist nie der tumbe Anführer, der sich an den Menschen rächen will, will nicht töten, nur einschüchtern, um frei zu sein. Und damit zeigt das Tier humanere Züge als so mancher Mensch im Film.

Im Gegensatz zu all den früheren Teilen erleben wir dieses Mal keine Menschen in Kostümen, sondern vollständig animierte Affen. Darunter Schimpansen, einen Gorilla und einen Orang-Utan. Andy Serkis, der mittels Performance Capturing schon so manches Wesen beseelt hat - darunter unvergessen Gollum und King Kong - stellt auch in Planet der Affen - Prevolution seine Nuanciertheit unter Beweis. Denn Wetas Technik allein kann keinem "toten" Lebewesen auch nur ein Fünkchen Emotion einhauchen - doch gerade das ist den Machern und Serkis bravourös gelungen. Wenn sich die Affen (mit die intelligentesten Tiere der Welt!) in ihren engen Käfigen mit traurigem Blick ihrer Gefangenschaft ergeben, wird in diesen wenigen Sekunden an die oft unwürdigen Zustände auf unserer Welt erinnert und wie wir Menschen andere Lebewesen behandeln. Es ist die Aufgabe anderer Stellen, das Für und Wider von Testzwecken an Tieren abzuwägen, aber rein vom moralischen Standpunkt aus wird jeder empathische Mensch gerührt und kann solche Zustände auch nicht gutheißen. Dabei muss bei aller Detailtiefe festgehalten werden, dass die Computertricks hier noch nicht perfekt sind. Wahrscheinlich ist es doch einfacher, "nur" einen Riesenaffen zu animieren, denn King Kong aus dem Jahr 2005 wirkt auf uns bis heute noch absolut lebensecht. Aber dieses Manko stört den Filmgenuss wahrhaftig nicht, denn die Story stimmt und ist über weite Strecken spannend erzählt.

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