Bewertung: 3.5 / 5
Turbo hat einen Traum: Einmal beim Indy-500-Rennen in Indianapolis teilnehmen, wo sich die schnellsten Rennwagen der Welt miteinander messen. Das Problem: Turbo ist eine Schnecke. Und damit zur Langsamkeit und einem langweiligen Leben im Tomatenfeld, zusammen mit ganz vielen anderen Schnecken, verurteilt. Doch eines Nachts passiert das Unglaubliche: Durch einen Zufall gerät Turbo in den Verbrennungsmotor eines Rennwagens und wird schnell. Kann Turbo nun seinen Traum wahrmachen" Unwahrscheinliche Helden sind die sympathischsten Helden. Dies gilt auch für die Schnecke Turbo, die im neuesten Streich der Dreamworks-Macher zur rasend schnellen Rennmaschine wird. Natürlich ergeben sich auf dem Weg zum Wettbewerb noch einige Hindernisse. Doch Turbo stehen treue Freunde zur Seite, die ebenfalls Außenseiter sind und denen schnell die Sympathien der Zuschauer gehören.
Wie kann man plausibel erzählen, dass eine Schnecke das Autorennen Indie 500 gewinnt? Diese unmöglich scheinende Aufgabe setzte sich ein Autorenteam von Dreamworks und so entstand diese erstaunlich berührende und unterhaltsame Geschichte von der Schnecke Turbo, deren Traum es ist, mit den besten Rennfahrern um die Wette zu rasen. Dass sie einer sprichwörtlich schleichenden Gattung angehört ficht sie dabei nicht an, und so begibt sie sich in gefährliche Nähe zu schnellen Autos.
Trailer zu Turbo - Kleine Schnecke, großer Traum
Im ersten Teil des Films arbeitet Turbo mit seinen Artgenossen bei der Tomatenernte, die von den kleinen Tieren mit bemerkenswertem Körpereinsatz betrieben wird. Hier werden die Schnecken als eine Gruppe von guten Freunden vorgestellt, die Turbos Begeisterung tolerieren und ihn (etwa in einem ersten Wettrennen mit einem Rasenmäher) behutsam vor Schlimmem bewahren. Diese kleine Welt dicht am Boden ist liebevoll und einfallsreich animiert, und tatsächlich wirken die Schnecken lebendiger als die Menschen. Dabei wird auch der Latino Tito, der mit seinem Bruder eine Taco-Bude betreibt und zufällig auf Turbo und seine fantastische Gabe aufmerksam wird, als ein liebenswerter Außenseiter gezeichnet, der zusammen mit seinen skurrilen Nachbarn und Freunden seinen Traum vom großen Erfolg verwirklichen will.
Später folgt Turbo - Kleine Schnecke, großer Traum der Dramaturgie eines Sportfilms, und das Autorennen ist so realistisch inszeniert, wie dies in einem Animationsfilm möglich ist. Denn umso fantastischer wirkt dann die rasende Schnecke, die als ein glühender Streifen mit den Rennwagen um die Wette fährt. Hier wird auch der 3D- Effekt nicht plakativ ausgestellt, sondern mit einer souveränen Selbstverständlichkeit eingesetzt.
Turbo - Kleine Schnecke, großer Traum dürfte eher für Kinder als für ein erwachsenes Publikum reizvoll sein, und Eltern könnten sich schon darauf vorbereiten, dass ihre Sprösslinge nach dem Kinobesuch Schecken sammeln und als Haustiere halten wollen.
Prädikat: wertvoll
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung