Bewertung: 3.5 / 5
Wer kann bei 50 Mio. $ schon nein sagen... doch die Zombiehölle, die Zack Snyder in Army of the Dead der Gruppe um Dave Bautistas Hauptfigur herum bereitet, haben auch sie so sicher nicht erwartet! Die Zeit tickt mit, denn natürlich reichen Soldaten allein nicht, um der Zombiegefahr Herr zu werden. Wie spannend und cool Snyders Zombiehorror ist, erfahrt ihr in unserer Kritik.
Army of the Dead Kritik
Die Story von Army of the Dead wurde bewusst knapp gehalten: Ein Mann (Hiroyuki Sanada) heuert inmitten einer Zombie-Apokalypse eine Gruppe junger Söldner an, um mit ihnen einen Mega-Diebstahl durchzuführen. Das ist im Grunde auch der ausreichende Faden, der Rest der Story heißt Survival in der Zombiehölle von Las Vegas und dabei die 50 Mio. $ ergattern. Doch so einfach ist alles dann doch wieder nicht, wie es scheint...
Trailer zu Army of the Dead
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Snyder den Zombies widmet, wie auch der 15-Minuten-Opener von Army of the Dead, den Netflix vorab schon veröffentlicht hatte, erinnern ließ: Denn der bot auch so manche Referenz an sein eigenes Werk Dawn of the Dead von 2004, und natürlich mangelt es dem verrückten neuen Streifen auch insgesamt nicht an Referenzen zu vielen anderen Zombiefilmen.
Doch neben fetter und abgedrehter Zombieaction in tollen Bildern, coolen und witzigen Dialogen, bietet Snyder auch etwas, dass diesen Film noch interessanter macht als manch andere Zombiefilme: Eine Erweiterung dessen, wie man die Untoten, Schlurfer, Walker, Beißer und auch mal ziemlich flott Rennenden bis dato interpretiert hat. Vieles hat man schon gesehen, doch sicher nicht so! Fantasie und Emotionen heben die Zombies hier auf eine neue Stufe - ob sie einem gefällt, ist wie immer eine andere Frage. ;-)
Nicht nur die Beteiligung von Fear The Walking Dead-Star Garret Dillahunt und besondere Highlights unter den Zombiegeschöpfen erinnern auch an das The Walking Dead-Universum, ja, Snyder hat wirklich rein gar nichts ausgelassen! Und dabei auch Szenen geschaffen, die es so sicher noch nicht gab. Typisch für Snyder ist auch eine gewisse Tragik, emotionale Töne unter der epischen Zombie-Opera-Fassade. Die Waage zwischen coolem Geballer, Humor und blutigem bis ekligen Horror, aber auch Drama ist gut ausbalanciert.
Einzig Logik sollte man flott vergessen, denn Army of the Dead will schon trotz Emotionen und dramatischer Momente vor allem eines: Epischen blutspritzenden Zombie-Actionspaß! Neben Snyders visuell unverkennbarer Handschrift sorgen auch die Charaktere und damit die Darsteller dafür, dass man dennoch kein allzu hohles Gefühl hat: Matthias Schweighöfer fällt überraschend positiv auf, er und Omari Hardwick sind sowieso ein schräges Duo innerhalb der Gruppe, die selbst Bautista drohen an die Wand zu spielen. Auch herrlich: Star Trek - Discoverys Reno (Tig Notaro) bekommt hier als Pilotin und Mechanikerin gefühlt mehr Reno-like Spielraum als in der Serie und macht dabei richtig Spaß!
Doch auch die anderen schrägen Vögel in Army of the Dead machen ihre Sache prima und sorgen für Ecken und Kanten im Geschehen, jedem wird sein eigenes Highlight vergönnt. Die Zombies verkommen dabei endlich nicht mehr zur puren Oberflächengefahr, sondern haben wie erwähnt selbst Neues und wahrlich Bedrohliches zu bieten und ihre je eigenen Highlightszenerien. So manche Wendung sorgt für zusätzliche Spannung. Definitiv ein Film zum mehrmals schauen, ob der Bildgewalt, aber auch ob des Abwechslungsreichtums insgesamt, den Snyders Werk bietet. Ob man bei mancher Szene die Freigabe ab 16 Jahren wirklich noch akzeptieren sollte, sollte man sich dennoch noch einmal fragen...
Kurz, die fast zweieinhalb Stunden Laufzeit in Army of the Dead sind prall gefüllter Zombiespaß mit ordentlich viel Fantasie und coolen Referenzen, hier entscheidet bloß der Geschmack, was einem zu arg drüber und CGI-lastig erscheint oder immer noch cool. Mit Patronen und Blut wird dabei natürlich nicht gespart... und schreit nach mehr davon, was ja auch mit Army of the Dead - The Prequel und der Animationsserie Army of the Dead - Lost Vegas schon geplant ist.