Anzeige
Anzeige
Anzeige

Assassin’s Creed

Kritik Details Trailer News
Gute Videospieladaption macht keinen guten Film

Assassins Creed Kritik

Assassins Creed Kritik
33 Kommentare - 20.12.2016 von Moviejones
Wir haben uns "Assassin’s Creed" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Assassins Creed

Bewertung: 2 / 5

Zum ersten Mal schafft es eine Videospielverfilmung, die üblichen Fehler zu umschiffen, augenscheinlich den Fluch der Videospieleverfilmungen zu brechen und alles richtig zu machen. Doch dann stolpern die Macher über die simple Tatsache, dass das noch lange keinen guten Film macht. Eine fade Story wird dem Zuschauer viel zu belanglos präsentiert und weder die guten Darsteller noch die ansehnliche Optik können daran etwas ändern. Der Lichtblick bleibt Michael Fassbender, der es trotz der Defizite des Films schafft, den Zuschauer gut zu unterhalten. Wenn doch auch nur der Rest stimmen würde!

Assassins Creed Kritik

Seit Jahrhunderten strebt die geheimnisvolle Templer-Organisation nach einer neuen Weltordnung und mithilfe des Edenapfels soll dieses Ziel in greifbare Nähe rücken. Doch immer wieder stellt sich der Orden der Assassinen den Templern in den Weg und so ist es den Assassinen im 15. Jahrhundert gelungen, den Edenapfel zu verstecken. In der Gegenwart ermöglicht es modernste Technik, Callum Lynch (Michael Fassbender) einen Blick in die Vergangenheit zu werfen: Mittels des Animus ist es möglich, die Taten seines Vorfahren Aguilar zu erleben. Dabei erfährt Callum mehr über seine Vergangenheit und wird zu einer zunehmenden Bedrohung für die Templer...

Trailer zu Assassins Creed

Es ist schon ein Kreuz mit diesen Videospieleverfilmungen. Während es von Büchern eine Vielzahl von guten Filmen gibt, hat es bei Videospieladaptionen einfach noch nicht sein sollen. 2016 sollte nun alles anders werden und Angry Birds - Der Film und Warcraft - The Beginning waren bereits gute Beiträge. Doch nachdem vor allem Letzterer stark mit seiner Herkunft zu kämpfen hatte, sollte mit Assassins Creed nun alles anders werden. Eine professionelle Herangehensweise kombiniert mit dem nötigen Talent aus Hollywood, sollte endlich aus einem Videospiel auch einen guten Film machen.

Und es liest sich wirklich gut, was Spielehersteller Ubisoft da vereint hat. Michael Fassbender und Marion Cotillard in den Hauptrollen, Jeremy Irons und Brendan Gleeson in den Nebenrollen. Selbst bei der Regie wollte man sich nicht lumpen lassen und Justin Kurzel hatte nach seinem Achtungserfolg Macbeth auch bereits Erfahrungen mit Fassbender gesammelt. Warum geht dann trotzdem so viel schief?

Es sind die kleinen Dinge, die einfach nicht zueinander finden wollen. Zwar schafft es Assassins Creed die erste Videospieleverfilmung zu werden, die sich endlich von ihrer Herkunft löst und dadurch auch als echter Film wahrgenommen werden kann, auf der anderen Seite wurde viel zu akribisch der erste Teil der Spielereihe verfilmt. Gerade das erste Spiel krankte noch storymäßig als auch spielerisch an vielen kleineren Problemen. Ohne das spielerische Korsett bleibt somit nur die dünne Handlung übrig, die zwar akkurat, aber auch weitestgehend unspannend inszeniert ist. Zog das Spiel viel seiner Faszination aus der finalen Wendung, die dem Animus zugrundelag, wird dieser Twist im Film bereits als zentraler Startpunkt für die Geschichte verwendet - die Überraschung zum Ende fehlt somit.

Hinzu kommt, dass der Film zwar eine ausgewogene Mischung findet, die Handlung in Gegenwart und Vergangenheit zweizuteilen, doch da die Vergangenheit nur wiedergegeben, nicht aber verändert werden kann, fehlt hier jedwede Spannung. Dass die Vergangenheit zusätzlich so episodenhaft und mit Sprüngen erzählt wird, ist auch nicht hilfreich. Somit ist Spannung ein rares Gut, eines, von dem Assassins Creed leider auch in der Gegenwart gänzlich befreit wurde. Es wäre sinnvoller gewesen, sich gleich auf den Handlungsstrang um Ezio Auditore da Firenze zu konzentrieren, aber diesen hebt man sich bewusst für eine Fortsetzung auf, die nach dem unweigerlichen finanziellen Desaster nicht mehr kommen wird, hier aber bitter nötig gewesen wäre.

Und so ziehen sich die Unzulänglichkeiten durch den gesamten Film. Optisch und musikalisch weiß Assassins Creed in jeder Minute zu gefallen, vor allem visuell wird eine ganze Menge geboten. Dennoch wäre hier noch eine ganze Menge mehr möglich gewesen, vor allem da sich laut Schätzungen das Budget auf 175-200 Mio. $ belaufen soll. Die Musikuntermalung unterstreicht effektiv die Szenen und ist markant genug, dem Zuschauer aufzufallen. Ein Umstand, der Assassins Creed deutlich von anderen Filmen unterscheidet, deren Dudelmusik unauffällig langweilig vor sich hinplätschert.

Und doch will der Funke nicht überspringen, so sehr es die Darsteller auch immer wieder versuchen. Die Story, die viele Möglichkeiten der Vertiefung bietet, wird immer wieder nur oberflächlich angekratzt und geht im Stakkato der ständigen Actionszenen und seichten Mythos unter. Dadurch fühlt sich Assassins Creed erschreckend leer an, was potenziert wird, da der Abspann bereits nach weniger als 100 Minuten über die Leinwand flimmert. Und so scheitert die wohl professionellste Videospieleadaption aller Zeiten letztlich nicht an ihrer Herkunft, sondern ganz banal daran, kein guter Film zu sein.

Assassins Creed Bewertung
Bewertung des Films
410

Weitere spannende Kritiken

Road House Kritik (Redaktion)

Der Sprit reicht nicht!

Poster Bild
Kritik vom 24.03.2024 von Moviejones - 6 Kommentare
Seit letzter Woche könnt ihr das Remake Road House auf Amazon Video schauen und wir hatten heute Abend auch noch schnell die Gelegenheit genutzt und einmal den Stream angeworfen. Hat es sich gelohnt? Dies verraten wir euch in unserer Kurzkritik! Road House-Kritik Nach einer bewegten Vergang...
Kritik lesen »

Ghostbusters - Frozen Empire Kritik (Redaktion)

New York, Baby!

Poster Bild
Kritik vom 20.03.2024 von Moviejones - 20 Kommentare
Who you gonna call? Seit 1984 gibt es auf diese Frage nur eine Antwort: Die Ghostbusters! Obwohl seinerzeit nur zwei Teile entstanden, genießt die Reihe auch Jahrzehnte später immer noch große Beliebtheit. Eine Zeichentrickserie aus der damaligen Zeit hat auch heute noch Kultcharakt...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Horizont erweitern

Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
33 Kommentare
1 2 3
Avatar
CMetzger : : The Revenant
20.12.2016 10:53 Uhr
0
Dabei seit: 10.06.15 | Posts: 3.485 | Reviews: 11 | Hüte: 221

@stinson:
Guter Punkt, ich denke, von Desaster kann man nicht sprechen, oder?... Und eventuell lässt sich ja mit einer möglichen Fortsetzung ein zu niedriges Einspielergebnis ausbügeln... ich würde eine Fortsetzung ebenfalls nicht abschreiben... Vielleicht müssen einige Leute erst einmal erfahren, was AC überhaupt ist... man kann nicht davon ausgehen, dass jeder die Spiele kennt...Ich würde dem ganzen mal noch etwas Zeit lassen, vllt nehmen sich viele auch vor, den Film erst im neuen Jahr schauen zu gehen, oder oder oder. vllt geht der Blurayverkauf besonders gut und bringt Kohle in die Kasse... wer weiß...

Avatar
stinson : : Moviejones-Fan
20.12.2016 10:40 Uhr
0
Dabei seit: 20.08.11 | Posts: 1.532 | Reviews: 2 | Hüte: 85

Kritik schön und gut, ich bleine trotzdem vorsichtig optimistisch. Aber woher nehmt ihr diese Annahme? "hebt man sich bewusst für eine Fortsetzung auf, die nach dem unweigerlichen finanziellen Desaster nicht mehr kommen wird"?

Avatar
CMetzger : : The Revenant
20.12.2016 10:31 Uhr
0
Dabei seit: 10.06.15 | Posts: 3.485 | Reviews: 11 | Hüte: 221

Gut, die Kritik zeigt mir nur das, was ich erwartet habe. Ich war von Beginn an sehr sehr skeptisch, was den Film angeht... und dass man sich ausgerechnet das erste Spiel als Vorlage genommen hat, ist einfach dumm... das Game war total öde, und nicht ausgereift... warum hat man nicht Teil 4 genommen? Black Flag? Oder Brotherhood? Eh aber Teil 1?... das war doch zum Scheitern verurteilt... ich sehe eigentlich nicht, warum die Umsetzung eines Games immer, bzw. sehr oft so dermaßen schief geht... hier hätte man doch wirklich viel machen können... Games zocken, informieren, mitfühlen, Spiel nicht 1zu1 umsetzen und dann sollte das doch rennen... Gut, also Ubisoft hat es nicht geschafft, warten wir mal die Umsetzung von Square Enix` Tomb Raider ab. Freue mich auf Alicia Vikander. Und weiterhin noch Naughty Dog´s Uncharted, da bin ich ebenfalls gespannt und habe fast keine Bedenken, dass man es vermasselt, gerade weil Wahlberg raus ist tongue-out

1 2 3
Forum Neues Thema
AnzeigeY