Anzeige
Anzeige
Anzeige

Avengers - Endgame

Kritik Details Trailer News
Ein paar Dimensionen zu wenig.

Avengers - Endgame Kritik

Avengers - Endgame Kritik
18 Kommentare - 25.04.2019 von Manisch
In dieser Userkritik verrät euch Manisch, wie gut "Avengers - Endgame" ist.
Avengers - Endgame

Bewertung: 3.5 / 5

Das Wichtigste zuerst: Ich weiß, viele haben diese Rezension nur angeklickt, weil sie wissen wollten, ob ich während des Films pinkeln musste. Ich kann euch beruhigen: Ich habe tapfer ohne Unterbrechung durchgehalten. Es gibt also keinen Grund, sich Sorgen zu machen, mir geht es gut!

Wenn ich mit dem Spoilerfreien Teil anfangen sollte, dann müsste ich direkt zum Fazit kommen:
Aus meiner Sicht ist Avengers: Endgame eine gute Unterhaltung, wie fast jeder Marvel-Film. Man muss schon eine ziemliche Abneigung gegenüber Superhelden-Filmen haben, um mit diesem Film überhaupt nichts anfangen zu können. Wenn also die Frage lautet „Soll ich für den Film ins Kino gehen?“, dann lautet die Antwort klar: Ja!

Aber wie gut ist der Film wirklich Eine Steigerung zu Infinity War? Der beste MCU-Film überhaupt? Hier gibt es meinerseits eine deutliche Absage. Endgame ist von seinen Ausmaßen durchaus „episch“, wovon man sich jedoch schlicht nicht zu sehr blenden lassen darf.

Ich persönlich sehe starke Probleme darin, dass viele der Figuren deutlich eindimensionaler wirkten, als sie es vorher waren. Allen voran ein Thanos, der quasi DER Sympathieträger in Infinity War war. Die Idee mit den 50% war zugegeben immer etwas fragwürdig, aber trotz allem wirkte er nie wie ein Bösewicht, der aus Prinzip böse ist, sondern eher wie der eigentliche, tragische Held, den einfach niemand verstehen will. Gerade das hat ihn zu einem ziemlich guten Bösewichten gemacht. Von diesem Thanos ist in Endgame allerdings nichts mehr übrig. Jetzt ist er tatsächlich zum klassischen Bösewichten geworden, der einfach nur da ist, um der Story einen Grund zu geben und Kämpfe zu rechtfertigen. Moralische Zerwürfnisse? Fehl am Platz.

Aber auch die Helden kommen nicht unbedingt besser davon. Gerade ein Thor oder ein Hulk sind zu sehr zu Karikaturen geworden, als dass es der Sache gut tun würde. Das ist vor allem bei Thor schade, da seine Reise und auch seine Verluste welche der bedeutendsten in den bisherigen Filmen waren.
Und eine Captain Marvel hätte man offen gesagt komplett weglassen können. Sie wirkte reingeworfen wie ein „Ach übrigens, die ist auch Teil des MCU“. Da so kurz vorher ihr Solofilm ins Kino kam, und deswegen die Nähe zu dieser Figur noch mehr vorhanden ist, hätte ich schlicht mehr erwartet.

Während Infinity War die unterschiedlichsten Facetten von Opfern, die man bringen muss, aufgezeigt hat, hätte ich gedacht, dass sich Endgame deutlicher mit dem Themen Scheitern und Verlust auseinandersetzt bzw. wie man so etwas verarbeitet. Ja, im Prinzip macht der Film das natürlich. Jeder Held geht irgendwie anders mit den Ereignissen aus IW um. Manche laufen Amok, andere geben sich selber auf, und wieder andere versuchen nach vorne zu schauen, oder sogar etwas Positives zu sehen. Das Ganze geschieht allerdings ohne all zu viel Tiefe. Jetzt mag man sagen „Ist doch eine Comic-Verfilmung und kein Oscar-Drama, was will man da erwarten?“. Das erscheint mir allerdings ein faules Argument, denn wie gesagt, Infinity War hatte trotz „Comic-Verfilmung“ eben mehr dieser Tiefe – und ein Civil War erst recht. In Endgame fehlt die Reibungsfläche der verschiedenen Weltanschauungen. Abgesehen vom Prolog, da gibt es einen kurzen Streit zwischen Tony und Cap, aber das wars auch schon.

Außerdem war das Zusammentreffen der gegensätzlichsten Figuren in Infinity War genau das, was diesem Riesen-Projekt eine geniale Würze verpasst hat. Auch hiervon ist in Endgame kaum noch etwas übrig. Alle sind so irgendwie auf einem Nenner, alles ist weitestgehend zur Gewohnheit geworden...für mich ein Dynamikverlust.

Garniert wurde das Ganze mit einem Abgefeiere der Vergangenheit und vielen Fan-Service-Momenten – für meinen Geschmack etwas zu viele. Viele polarisierende Themen, die in den neueren Comics aufgegriffen wurden, wurden übernommen. Und auch manche Details, über die man bei anderen Filmen eher mit einem Augenzwinkern geschnackt hat, wurden nun zur Realität – dabei war es gerade dieses Augenzwinkern, dieses „spekulative“, was dem ganzen seinen Reiz gegeben hat.

Gekrönt wurde das Ganze von einer für mich etwas peinlichen Szene, als mega gekünzelt sich mitten in der Schlacht alle weiblichen Charaktere aufgereiht haben. Am MCU fand ich es bisher immer lobenswert, dass es die „starken Frauen“ zwar gab und auch außerhalb der Filme von gesprochen wurde, aber in den Filmen selbst war es nie so ein Thema – bis jetzt. Im Grunde eine Kleinigkeit, die für mich den Eindruck unterstrichen hat, dass es eben eine Agenda an Dingen gab, die in Endgame abgehandelt werden sollte. Das hat sich für mich bei bisherigen MCU-Filmen einfach „organischer“ angefühlt.

Das sind jetzt viele Kritikpunkte meinerseits und manche davon pingeliger als andere. Das soll nicht über mein Ausgangs-Statement hinweg täuschen: Endgame ist definitiv ein super unterhaltsamer Film. Aber für mich persönlich über weite Strecken ohne die Tiefe, die die Russos eigentlich auf den Platz zaubern können.

Kommen wir jetzt aber zum Spoiler-Teil, um ein paar Dinge im Detail anzusprechen:

- Captain Marvel…warum? Sorry, aber man hätte Tony und Nebula locker auch ohne Energie-Probleme bis zur Erde zurückfliegen lassen können. Ich sehe keinen Mehrwert darin, dass Marvel in letzter Sekunde erscheint und die beiden zur Erde zurück trägt. Den Rest des Filmes ist sie dann schlicht und ergreifend nicht mehr zu sehen – bis zum Schluss versteht sich. Aber ganz im Ernst: Man hätte sie eiskalt rausschreiben können und niemand hätte sie vermisst. Und das finde ich echt schade. Ihr Solo-Film hat zumindest bei mir dann doch positive Stimmung aufgebaut und ich hätte gerne mehr der dortigen Carol gesehen. Vor allem hat der Verlust von Fury doch eigentlich emotional ganz schön was bei ihr ausgelöst, so machte es zumindest in der Post Credit Szene den Eindruck. Von diesen Emotionen ist rein gar nichts geblieben.

- Thanos – gerade seine Hinrichtung zu Beginn fand ich schlimm. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst und ich musste ein wenig an Revenge of the Sith denken, als Dooku und später eigentlich auch Palpatine hätten hingerichtet werden sollen. Hier wurde schön der Konflikt beschrieben: Ist jemand zu gefährlich, um ihn am Leben zu lassen? Darf man Judge, Jury and Executioner in einer Person an Ort und Stelle sein? Vor allem gegenüber einer Unbewaffneten Person?
Ich hätte gerne mehr von dem „gebrochenen“ Thanos gesehen, was er alle male nach IW hergegeben hätte. Und überhaupt hätte ich gerne einen Konflikt darüber gesehen, wie man nun mit ihm umgeht. Statt dessen wurde dieser „arme, alte Mann“ hinterhältig in seiner Hütte verprügelt und sein Kopf von Thor zum Wohle einer Pointe („I aimed for the head, hahahaha) abgehackt.
Im späteren Verlauf ist der „junge“ Thanos, wie oben beschrieben, deutlich eindimensionaler. Mehr der Thanos, den man aufgrund der Post-Credit-Szenen o.ä. erwartet hätte. Von daher war gerade IW die große Überraschung. Und überhaupt seine Schlussfolgerung, er müsse dann eben nicht nur 50%, sondern 100% allen Lebens auslöschen…das ist so platt und albern…Das funktionierte bei Halo richtig gut, aber da war die Prämisse eine vollkommen andere.

- Tony vs. Cap, warum hat man hieraus nicht mehr gemacht? Ebenfalls wie oben beschrieben fand ich den Streit im Prolog erstmal eine spannende Sache. Leider hat Cap die Sache zu cool runter gespielt. Und überhaupt, viel hängen geblieben ist nicht. Nach dem Zeitsprung, als die Truppe Tony besucht, ist eigentlich alles wieder easy, alle wieder Freunde. Nachdem Civil War die beiden so sehr auseinander hat driften lassen und sie sich in IW kein einziges Mal gesehen habe, fehlt mir irgendwie ein bisschen die Lücke, wie a) noch Rest-Konflikt vorhanden ist und b) die beiden wieder zusammen wachsen. Die beiden waren in den vergangenen Filmen immer zwei grundverschiedene Ideologien, die aufeinanger geprallt sein. Das fehlt.

- Kleinigkeiten zu Cap: Dass er Thors Hammer letztlich heben konnte und dann auch noch so prominent einsetzt, fand ich irgendwie...meh. Für mich zu viel Fan-Service. Die Andeutung in Avengers 2 fand ich spannend genug.
Dass er sein Schild an Falcon weiter gibt, fand ich auch nicht ganz verständlich. Ich hätte Bucky viel mehr als seinen Nachfolger gesehen. Es hätte dem ganzen einen Grund gegeben, warum er von den Toten zurück geholt wurde, und der Bogen wäre auch ein schöner gewesen, wie er sich vom Schurken aus den Platz als auf Seiten der "Guten" zurück erkämpft hat. Und dann natürlich die emotionale Bindung zwischen Cap und Bucky...Aber Falcon? Meh…
UND – Zeitreisen sind eine Bitch. Dass Cap am Ende aber in der Vergangenheit geblieben ist…das hätte so viel in der Zeitlinie durcheinander rütteln müssen. Da mag man gar nicht drüber nachdenken, wie das logisch doch hätte klappen können. Es ist ein schönes Ende für ihn, keine Frage, aber…ein hammer (ha) fragwürdiges.

- Nebula, einer meiner persönlichen Glanzlichter in dem Film. Auch sie hat letztlich eine sehr schöne Reise hinter sich, was im Film selbst eigentlich noch mal aufgegriffen wurde, indem man eben jnes Vergangenheits-Ich zeigt. Mini-Kritik wäre auch hier, dass ihr Vergangenheits-Ich noch etwas eindimensional war. Ich glaube, mit der Konfrontation ihres Zukunfts-Ichs hätte noch mehr innerer Konflikt in ihr passieren können. Speziell da zwei Bewusstseins in einem Kopf gefangen waren...

- Und was ist am Ende eigentlich mit Gamora passiert? War ich blind, oder hab ich sie nach der Schlacht nirgendwo mehr gesehen?

Trailer zu Avengers - Endgame

Avengers - Endgame Bewertung
Bewertung des Films
710

Weitere spannende Kritiken

The Fall Guy Kritik

Userkritik von Raven13

Poster Bild
Kritik vom 24.04.2024 von Raven13 - 0 Kommentare
Gestern habe ich "The Fall Guy" in einer Sneak im Kino gesehen. Viel gibt es zu dem Film nicht zu sagen, finde ich. Das Positive sind die guten Actionszenen, die Stunts, Ryan Gosling, Emily Blunt und die Darstellung der Stuntleute und Stuntarbeit an einem Actionfilm-Set. Wie realistisch diese Dars...
Kritik lesen »

Hilfe, die Amis kommen Kritik

Hilfe, die Amis kommen Kritik

Poster Bild
Kritik vom 22.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Die Familie Griswold gewinnt bei einem Fernsehquiz und damit eine Reise nach Europa. England, Frankreich und Deutschland stehen auf dem Plan. Doch dort angekommen, macht Vater Clark (Chevy Chase) der Straßenverkehr sehr zu schaffen. In Paris wird der Familie um ihn und Mutter Ellen (Beverly DA...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
18 Kommentare
1 2
MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
26.04.2019 10:45 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ Manisch:

Naja...so wie Thanos übersimplifizierte Balance-Idee irgendwie dumm war ist die Idee des "Die Guten müssen am Ende gewinnen" irgendwie dumm. Es ist n simpler Comicfilm im Kern. Die tiefste Botschaft, die ich aus IW und Endgame ziehen würde ist: "Thanos hat unrecht weil er der Böse ist und am Ende gewinnen die Guten, Ende."

Man kann jetzt in all die MCU-Filme allerlei Zeug reinlesen (und ja, auch in Civil War), aber am Ende haben die alle keine besonders tiefen Botschaften, es sind alles simple Filme über Gut gegen Böse. So funktionieren die Vorlagen seit Jahrzehnten. Auf Charakterebene versucht man immer wieder cooles Zeug, aber abseits von manchen ganz großen Toden (Gwen Stacy z.B.) sind im seltensten Fall Dinge von Dauer oder echter Konsequenz gewesen. So war es immer und so wird es immer sein im Mainstream-Bereich.

Wer mehr Tiefe in seinen Comics will, sollte vermutlich den Blick auf Sachen wie Gaimans Sandman richten oder so.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Avatar
Manisch : : Moviejones-Fan
26.04.2019 10:06 Uhr | Editiert am 26.04.2019 - 10:07 Uhr
1
Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.373 | Reviews: 27 | Hüte: 62

@ZSSnake

Danke erstmal für den langen Kommentar dazu.

Ich denke, wir haben da eine ziemlich unterschiedliche Meinung, was diverse MCU-Filme angeht. Während du Civil War auf eine schlechte Dialog-Zeile redizierst und den Bösewicht albern findest, finde ich die Idee ziemlich spannend, weil "anders". Außerdem ist Zemo zwar der "Bösewicht", nicht aber der Antagonist. Diese Rolle hat Tony inne, und das macht der Film durchaus gut, einen eigentlichen Freund so zu dekonstruieren.

Na und das mit der Info zu seinen Eltern würde ich nicht zu sehr hinterfragen. Dann wären wir sonst auch bei der Diskussion, wie (wann) Thanos seinen Handschuh eigentlich bekommen hat, warum es überhaupt so einen Handschuh braucht, wenn Tony recht easy eine Kopie erstellen konnte und überhaupt: Warum Thanos sich nicht von Anfang an selbst drum gekümmert hat, anstatt Jahre lang so rumzualbern. Und warum wurde Captain Marvel nicht früher gerufen?

Aber zurück zu Endgame:
Ich werfe mal die Theorie in den Raum, dass der Film eher zeigt, dass Thanos letzten Endes Recht hatte. Und das Beschreibst du mit deinem Kommentar bewusst oder unbewusst selbst.
- Tony hat eine Familie gegündet und lebt entspannt in der Natur.
- Bruce hat die Balance zwischen sich und dem Hulk gefunden.
- Die Kids mit denen er im Café rumalbert, waren doch auch ganz gut drauf.
- Cap und Widow könn endlich ihr eigenes Leben leben, weil es nicht mehr "die nächste Mission" gibt (Hab den Dialog zwischen ihm und Black Widow leider nicht mehr im Sinn, als er diverses und sie sagt "Jetzt erzähl mir nicht, das alles hatte etwas Gutes").
- Crime-Bosse können durch Tokio pöbeln, ohne Zivilisten zu gefährden.
- Die Leute fahren moderne Audi e-Trons, also kann es der Wirtschaft gar nicht so schlecht zu gehen, wenn sie trotz allem neue Technologien droppen können.

Ja, der Film scheitert für mich darin, die Negativen auswirkungen des Snap so richtig zu verdeutlichen. Im Gegenzug zeichnet er viel zo oft das Bild einer Welt, die doch eigentlich ganz friedlich weiterlebt.

Die Thematik bzw. Thanos Kredo in IW war doch immer "Perfectly balanced". Also wäre es die Aufgabe von Endgame gewesen, herauszuarbeiten, warum eben nicht alles so in Balance ist - oder viel mehr noch, die Balance sich verschlimmert hat.

Die andere Thematik war: "We dont trade lives".
- Vision sollte nicht geopfert werden.
- Starlord sollte Gamora erschießen.
- Thanos opfert Gamora, seine geliebte(!) Tochter.
- Dr. Strange sagt zu Beginn strikt, dass es ihm egal ist, wenn andere Sterben, es sei wichtiger, den Timestone zu beschützen
- ...um den Stein am Ende doch zu opfern, um Tony zu schützen.
Sprich, es ging immer um die Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt, wenn es um "The Greater Good" geht.

Spannend hätte ich es in Endgame gefunden, wenn Thanos an diesen beiden Erkenntnissen scheitert. Dass der Tod Gamoras doch eine tiefere Lücke in ihm hinterlassen hat und dass er (u.a. dadurch) erkennt, dass das Universum nicht in die gedachte Balance gerückt wurde. Ich würde sogar so weit gehen, und sagen, dass ein Dialog zwischen Zukunfts-Thanos und Vergangenheits-Thanos super spannend gewesen wäre, selbst wenn es nur über so ein Nebula-Hologram passiert.

Es fällt mir einfach schwer, die letztliche Botschaft, oder eben die Pointe es Films zu sehen, außer "Alles ist vorherbestimmt", aber...das ist doch keine Botschaft.




AfD-Verbot (:

MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
25.04.2019 20:03 Uhr | Editiert am 25.04.2019 - 20:07 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

"Infinity War hatte trotz „Comic-Verfilmung“ eben mehr dieser Tiefe – und ein Civil War erst recht."

Hier musste ich mich echt zusammenreißen, nicht laut loszulachen. Civil War? Die Kindergartenklopperei, bei der ne "ach aber wir sind noch Kumpels oder?""-Karte jedwede Luft rausgelassen hat, die eventuell noch drin war? Ich bitte dich. Die FRAGE, die das moralische Dilemma um die Verluste durch die Avengers-Einsätze ausmacht war vorhanden, aber die Konsequenzen waren lachhaft und der Alibischurke wertlos. Und der "große Streit" zwischen Cap und Tony basierte komplett aur Wissen, das Tony lange vor Winter Soldier oder Civil War hätte haben sollen, nachdem er in Avengers 2012 bereits alle Daten von S.H.I.E.L.D. (Every dirty secret) geklaut hat, als er auf dem Helicarrier war. Ein Kerl wie Tony soll in all der Zeit niemals versucht haben damit herauszufinden, was mit seinen Eltern passiert ist? Naja, egal, darüber hab ich mich damals schon aufgeregt ^^

Und Infinity War ist in meinen Augen gut, aber viel zu abgehetzt, um irgendwem echt außer seiner Hauptfigur Thanos richtig gerecht zu werden, während sich Endgame Zeit nimmt zu zeigen, was die Niederlage aus jedem gemacht hat. Captain Marvel mag nicht essenziell gewesen sein, aber sie hört von Thanos, vom Verlust von Fury und sagt direkt und ohne umschweife als erste, dass sie hinfliegen und ihn töten will. Ich glaube mehr Reaktion war nicht zu erwarten, es war ja bis Scott auftauchte KLAR und akzeptiert, dass man den Verlust der 50% nicht rückgängig machen können wird und sie hat ein ganzes Universum an Arbeit gehabt. Machte in meinen Augen schon Sinn.

Cap versucht damit umzugehen, genau wie Widow, die beide nie was anderes hatten als die nächste Mission. Thor lebt mit dem Scheitern, Tony endlich das Leben, das er wohl nie glaubte haben zu können. Die 5 Jahre hatten mehr Impact als jede andere Änderung im MCU bisher. Und am Ende fühlt es sich für mich so an, als wäre eben dieser eine Strohhalm das alles richtigstellen zu können für alle diese eine Sache, die alle gemein hatten und die die Band wieder zusammenbringt. Und Thor z.B. wieder an Bord zu kriegen oder Tony und Banner, die eben mit all dem abgeschlossen haben, fühlte sich doch schon nach Arbeit an. Aber trotz allem sind sie eben Avengers und haben im Kopf, dass sie gescheitert sind und alle noch in dieser Sache drinhängen.

Ist natürlich alles dein gutes Recht es so zu sehen, wie du es siehst. Aber so richtig kann ich deinen Punkten nicht folgen. Klar, Endgame ist viel entschleunigter über weite Strecken und die Zeitreiserei ist, naja, brauchen wir nicht drüber reden, Zeitreisen saugen immer. Aber letztlich bleibt es ein emotional doch viel tieferer Film als IW oder erst recht CW.

Dass Cap den Hammer wird benutzen können irgendwann war in meinen Augen absehbar, speziell nach Avengers 2. Und es fühlte sich nach all dem verdient an, weil er es war und sein absoluter Unwille aufzugeben, der all das überhaupt er möglich machte.

Thanos - Naja, Thanos begreift, dass er entgegen seines vorherigen Plans die Avengers eben NICHT einfach wird ignorieren, beiseitefegen und dann schnipsen können, sondern dass sie ein Problem sind, die seinem EINEN ZIEL im Weg stehen. Er war in IW bereits zu 100% von seinem Ziel überzeugt und das Eingreifen der Avengers hat sie für ihn zu einem zu entfernenden Ziel gemacht, weil sie sonst immer wieder im Weg wären. Für mich logisch, da für ihn verlieren niemals auch nur eine Option war.

Trotzdem interessant deine Standpunkte zu lesen, auch wenn ich vielen recht klar widersprechen würde.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
1 2
Forum Neues Thema
AnzeigeY