Bewertung: 3.5 / 5
Mit Bad Moms präsentieren uns Jon Lucas und Scott Moore eine nicht ganz ernstzunehmende, aber doch durchaus realitätsnahe Objektstudie, die uns allen vor Augen hält, wie schwer es junge Mütter haben. Mila Kunis, Kristen Bell und Kathryn Hahn haben es dabei überhaupt nicht leicht, Blagen und Ehemänner in den Griff zu kriegen - sehen dabei aber überaus sexy aus.
Amy (Mila Kunis) hat es nicht leicht: Die junge Frau Anfang 30 hat zwei Kinder im Vorteeniealter und einen Ehemann, der offenkundig mittendrin steckt, sowie einen Kindskopf als Chef. Als ob das nicht schwer genug wäre, drängt die pedantische Übermutter Gwendolyn (Christina Applegate) sie und viele andere Mütter dazu, auch in der Schule Bestleistungen zu zeigen. Ob Kuchenbasar oder das seelische Wohl der ohnehin überhüteten und -forderten Kinder, alles muss perfekt unter ihrer Ägide laufen. Als es Amy nach einem schrecklichen Tag zu bunt wird, schmeißt sie alles hin und verbündet sich mit den anderen "Bad Moms" Kiki (Kristen Bell) und Carla (Kathryn Hahn), um endlich mal wieder loslassen zu können. Dumm nur, dass diese Einstellung Gwendolyn so gar nicht passt...
Trailer zu Bad Moms
Bad Moms Kritik
Bad Moms wirkt wie das seriösere Hangover, nur eben mit Frauen. Kein Wunder, stehen die beiden Hangover 1-3-Autoren Jon Lucas und Scott Moore als Regisseure hinter dem Film, die sich auch hier für keinen Witz zu schade sind. Sie arbeiten sich regelrecht am Thema "gestresste Mütter" ab, lassen nichts aus und so mag der Film durch und durch klischeebehaftet sein, aber er ist auch richtig lustig.
Das liegt vor allem am Dreamteam Kunis, Bell und Hahn, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Kunis, die hübsche Übermom, Bell, das Hausmütterchen und Hahn, die dauergeile MILF, vereinen in ihren Rollen zwar so ziemlich jedes Klischee, das sich bietet, aber das unbeirrt. Während Bells Kiki mit kleinen Aussetzern punktet, ist es vor allem Hahns Carla, die den Ton angibt und zeigt, dass man als Single-Mom mit einem fast erwachsenen Sohn noch lange nicht kleinlaut sein und dumpf in der Ecke hocken muss. Und so kann sich jede echte Mutter vielleicht ein bisschen in einer der Dreien wiederfinden, die wie die Damen aus Sex and the City überspitzte Eigenschaften haben.
Überhaupt ist Bad Moms durchweg sehr unterhaltsam, vor allem für all jene, die eben die beschriebenen Befindlichkeiten der Mütter nachvollziehen können und besonders auf derben Humor stehen. Hierfür sorgt Carla schon. Zwar punktet der Film auch mit etwas subtilerem Humor (unvergessen die Powerpoint-Präsentation), aber das ist die Sache der beiden Regisseure auf weiter Strecke nicht. Die Handlung zeichnet sich schnell ab und es erfordert kein Abitur zu erahnen, wohin die Reise für Kunis im Film geht. Der ist einfach gestrickt und folgt einem simplen Erzählmuster, aber Bad Moms gelingt es auf jeden Fall zu unterhalten. Die 100 Minuten vergehen wie im Fluge und das liegt nicht zuletzt an Christina Applegates Zicke, die so wunderbar übertreibt und überdreht wirkt. Dumpfbacke Kelly als überkorrekte Helikoptermom - dass wir das noch erleben dürfen.
Schlussendlich ist Bad Moms bei allem Witz auch ein befreiender Film, der humorvoll verpackt ein Thema aufgreift, das viele Menschen nur zu gut nachvollziehen können. Zwar liegt es immer noch an einem selbst, wie viel der gezeigten Aktivitäten man sich und seinen Lieben zumutet, aber Stress ist nun mal ein Zeichen unserer Zeit und wer kann das besser verstehen als Eltern? Auch wenn die Rollenverteilung im Film klar ist und das Thema "schlechte Mütter" eher ein "Oh, wie kann sie!" hervorruft als das Manko "schlechte Väter". Und dahingehend ist Bad Moms bei allem Witz auch der erwähnte Befreiungsschlag für die Protagonistinnen, da wir alle doch mehr in Rollen und Erwartungen gefangen sind als wir gerne zugeben.
Bad Moms Bewertung
Vieles in Bad Moms ist absehbar, aber egal, das Trio nebst Musik rockt und die Mütter sind cool! Er lebt von seinem Haudraufhumor, pointiert nicht gerade raffiniert, sondern geht in die Vollen und es macht Laune, den Frauen bei ihrem Befreiungsschlag zuzusehen, die am Ende doch gar nicht so schlecht sind wie ihr Ruf. Alles in allem ein perfekter Sommerfilm, der den Humor vieler Zuschauer treffen dürfte.