Bewertung: 3.5 / 5
Da ist er also! The Rock als Black Adam, der einst als böses Gegengewicht in DC´s Comicwelt konzipiert wurde und doch nicht so recht ins Schwarzweißschema passt. Körperlich beeindruckend besetzt und mit zu erwartendem Actionbombast ausgestattet, fügt sich Black Adam nahtlos in Warners Comicfilmhistorie ein - und stachelte die Fancommunity bei der Vorpremiere zu Jubelstürmen an.
Im antiken Kahndaq hatte der Sklave Teth Adam (The Rock) Superkräfte von den Göttern erhalten. Er nutzte sie jedoch für seine Rache und wurde daraufhin bestraft. Fünf Jahrtausende später, endlich frei, lässt er seine sehr düstere Vorstellung von Gerechtigkeit in der Welt walten. Da er sich weigert sich zu ergeben, muss sich Teth Adam einer Gruppe von Helden der heutigen Zeit stellen - der Justice Society, zu der Hawkman (Aldis Hodge), Dr. Fate (Pierce Brosnan), Atom Smasher (Noah Centineo) und Cyclone (Quintessa Swindell) gehören. Denn die möchten ihn am liebsten wieder für alle Ewigkeit ins Gefängnis zurückschicken...
Trailer zu Black Adam
Black Adam Kritik
Frühling 2013. Das erste Mal, dass wir über Dwayne "The Rock" Johnson und DC´s Black Adam in einem Satz berichteten. Fast zehn Jahre, in denen wir es auf über 150 News zur geplanten Comicverfilmung brachten, die - trotz bzw. passend - zu Warners neuer Strategie nun endlich den Weg in die Kinos findet. Nach dem obligatorischen Aufschub seit 2020.
Gestern Abend war es dann so weit: Diverse Pressevorführungen für Journalisten und Vorpremieren fanden statt, sodass wir uns inmitten von Fans und Influencern im "Le Grand Rex" in Paris wiederfanden, wo Warner eine pompöse Vorstellung bot. Das Publikum gebührend aufgeheizt, bejubelte das Erscheinen seiner Helden auf der Leinwand und geizte nicht mit Zwischenrufen und Erstaunen. Mancher Szenenapplaus war zu hören - der Saal bebte jedoch regelrecht bei der obligatorischen End-Credit-Szene - also sitzenbleiben, Freunde...
Black Adam, aus dem Shazam-Universum stammend, erfährt jetzt im gleichnamigen Film seinen passenden Einstand. Umso mehr, nachdem The Rock sich vehement für einen Solofilm ausgesprochen hatte, um Teth Adam den nötigen Raum zu bieten. Entsprechend bombastisch und imposant wirkt Black Adam auch auf Fans, denn The Rock versteht es, die Rolle mit der nötigen Präsenz zu füllen. Etwas anderes war auch nicht zu erwarten, wenn ein Hollywood-Schwergewicht sich schon so für die nötige Leinwandzeit ohne lästige Konkurrenz einsetzt.
Das muss auch die Justice Society im Film erkennen, die mit Black Adam ordentliche Mühe hat; aber - siehe eingangs - wo genau unser Antagonist steht, erfahren wir im Laufe des Films. Das fiktionale Kahndaq bietet dafür genug Spielfläche, und ist vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse wie im Iran oder der Ukraine überraschend alltagstauglich, denn Unterdrückung und Bevormundung sind auch im Jahr 2022 noch harsche Realität für viele Menschen.
Natürlich setzt Black Adam bei aller Tristesse auch auf visuelle Schlagkraft, und so geht es munter hin und her, wird vermöbelt, kaputt gehauen, weggeschnippt, verbrannt und zersplittert, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Dabei kommt der Film überraschend blutig daher und ist in keiner Weise so clean, wie man es sonst heutzutage im Kino erleben kann. Auch die üblichen Sprüche im Angesicht drohender Gefahren täuschen nicht darüber hinweg, dass der Tenor des Films eher finster ist, ebenso wie man es von DC gewohnt ist.
Zwar setzt Black Adam keine neuen Maßstäbe und ob es diesen Film gebraucht hätte, darf gerne diskutiert werden. Aber es ist nur konsequent, seine Helden ins Rampenlicht zu rücken, weil nur Batmans Tragik ist ja auch nicht abendfüllend. Zwar bleibt The Rock sich treu und ist nur eine etwas düsterer dreinblickende Version seiner selbst aus X anderen Filmen, aber er verkörpert die Rolle gebührend. Die gut zwei Stunden waren jedenfalls unterhaltsam genug, insbesondere durch die erheiternde Dynamik der Anwesenden, und so gibt´s nen Daumen nach oben von uns.
Wiederschauwert: 70%